Leipziger Buchmesse 2016 – Ich war dabei

Leipziger Messemännchen begrüßt seine Besucher
Leipziger Messemännchen begrüßt seine Besucher

Vom 17. bis zum 20. März hieß es in der ganzen sächsischen Stadt wieder „Leipzig liest“. Klar, dass eine Leseratte wie ich es bin, dabei nicht fehlen durfte. Und so stürzte ich mich an zwei Tagen, dem 17. und 18. März, ins Messegetümmel. Neben der Buchmesse selbst und vielen Begleitveranstaltungen, wie zum Beispiel der 22. Leipziger Antiquariatsmesse und des 6. Bibliothekskongresses, war mein persönliches Highlight die zum dritten Mal stattfindende Manga-Comic-Con (MCC) in Halle 1. Dort verbrachte ich meine verfügbare Zeit zu 2/3. Es gab so viel zu entdecken und zu bestaunen, denn die MCC wird von den Cosplayern liebend gerne genutzt um sich mal wieder so richtig in Schale zu werfen und seiner Lieblingsmanga/-anime/-comic-Figur Leben einzuhauchen.

Den ersten Cosplayern begegnete ich bereits an der Straßenbahnhaltestelle vorm Leipziger Hauptbahnhof. Neugierig wie ich bin, sprach ich eine junge Frau mit weiß-blauer Perücke an, um zu erfahren, wen sie darstellte. Sie verkörpere die Rolle der „Weiß Schnee“ aus der Anime-Serie „RWBY“, teilte mir Andrea mit. Da ich von „RWBY“ noch nie etwas gehört hatte, machte ich mich ein wenig im Internet schlau und siehe da, ihre Umsetzung des Kostüms ist Andrea wirklich sehr gut gelungen. Leider verloren wir uns auf der Messe aus den Augen, denn mangelnde Besucherzahlen konnte die Buchmesse nun wirklich nicht vorweisen.

An zahlreichen Signierständen in Halle 1 konnte man sich nicht nur seinen Lieblingscomic signieren lassen, viele Künstler haben außerdem ihr Können unter Beweis gestellt und zeichneten die persönliche Lieblingsfigur eines jeden. Ich selbst habe mir beispielsweise „Deadpool“ von Valerio Schiti, einem der Zeichner von „Guardians of the Galaxy“, zeichnen lassen. Andere Künstler waren unter anderem Stephanie Gladden („Simpsons“), Elena Casagrande („Doctor Who“), Viktor Bogdanovic (Marvel) sowie Marco Castiello zusammen mit dem Autor Kai Hirdt vom „Perry Rhodan“-Comic. Nur an einem Stand wurde ich enttäuscht. Gerne hätte ich ein Autogramm der Autorin von „Hiyokoi“ gehabt und stellte mich frohen Mutes an. Da ich aber keine Signierkarte aufweisen konnte (die gab es jeden Tag ab 10 Uhr am Verlagsstand und waren sehr schnell vergriffen), wurde mir mein Wunsch nicht gewährt. Das hätte ich noch nachvollziehen können, wenn nach mir eine riesige Schlange mit Fans gewesen wäre, die eine Signierkarte in den Händen hielten oder wenn schlicht die Zeit um gewesen wäre. Aber ich war die Letzte am Stand und mit Blick auf die Uhr waren es noch zehn Minuten bis zum Ende der Signierstunde. Kurz: das fand ich nicht schön. So, genug gemeckert. Denn die künstlerische Krönung für mich persönlich war ein Portrait von mir als Manga-Figur, welches von der Nachwuchs-Mangaka Kiriya Kirihara angefertigt wurde. Vielen Dank auch an dieser Stelle dafür!

Manga-Portrait von Beatrice Richter by Kiriya Kirihara
Manga-Portrait von Beatrice Richter by Kiriya Kirihara

Außerdem konnte man an einem eigens aufgebauten Kyodo-Stand sich von den Sportlern in den ersten Schritten des traditionellen japanischen Bogenschießens unterweisen lassen. Auf der großen Bühne retteten am Freitag „Sailor Moon“ und „Sailor Venus“ einige Mitwirkende aus den Fängen eines „Dämons“ und bestraften diesen „im Namen des Mondes“. Mir und dem großen Publikum hatte diese Show sehr gut gefallen und die Darstellerinnen bekamen viel Applaus. Schließlich gab es auch jede Menge Verkaufsstände an denen man die neuesten aber auch gebrauchte Mangas und Animes sowie allerlei japanische Accessoires und Cosplay-Utensilien erstehen konnte. Bei all den vielen Cosplayern um mich herum, kam ich auch fast in Versuchung mir selbst ein Outfit einer Manga-Figur zusammenzustellen. Ich stellte allerdings ziemlich schnell fest, dass Cosplay nicht nur ein zeitintensives ob der Detailgenauigkeit des jeweiligen Kostüms, sondern auch ein teures Hobby ist. Aber trotzdem könnte ich mir ja mal überlegen, welchen Charakter ich darstellen würde können? …

Um auch noch was vom (ähem, großen) Rest der Messe mitzubekommen, machte ich mich zunächst auf den Weg in Halle drei. Dort war gerade die deutsche Band „Die Prinzen“ bei einer Signierstunde zu Gange. Die fünf Leipziger stellten ihr im Februar erschienenes „Notenbuch – 28 Hits für Klavier, Gesang und Gitarre“ vor und fanden reichlich Anklang bei ihren Fans.

Da mich vor allem auch die Neuheiten auf dem Kinder- und Jugendbuchmarkt interessierten, tingelte ich weiter zu Halle 2. Und auch dort war gerade ein großer Menschenandrang rund um einen Stand. Der beliebte Moderator von „Disney Magic Moments“ Steven Gätjen ist nun auch unter die Kinderbuchautoren gegangen. Zusammen mit seinem Co-Autor Andreas Karlström hat er eine große Auflage von „Die unglaublichen Abenteuer von Wilbur McCloud – Stürmische Jagd“ mit zur Messe gebracht, welche die beiden gerne für ihre Fans signierten und auch dem ein oder anderen Erinnerungsfoto waren die beiden nicht abgeneigt.

Fazit nach zwei Tagen: Mit jeder Menge neuer Mangas aber auch Kinderbüchern im Gepäck trat ich meine Heimreise an. Die vielen Cosplayer, tollen Shows, sympathischen Künstlern und Prominenz hautnah haben die diesjährige Leipziger Buchmesse für mich zu einem sehr interessanten und abwechslungsreichen Ausflug in meine alte Heimat werden lassen. Gerne nächstes Jahr wieder.