Lyon Sprague de Camp & Fletcher Pratt – Die Kunst der Mathemagie (Mathemagie 2)

Zwei Yankees an Ritter Campbells Hof

Harold Shea ist Psychologe. Seine wissenschaftlichen Forschungen gelten einer uralten Kunst, die dem Menschen von heute verloren gegangen ist: der Magie. Er hat die Funktion der alten Beschwörungsformeln neu entdeckt, mit denen man sich in andere Welten versetzen kann. Und natürlich spricht er nicht von zauberei, wenn er sich dorthin begibt, sondern er benutzt als Wissenschaftler sein „Syllogismobil“, um die keltischen Mythen mit ihren phantastischen Göttern, die finnische Sagenwelt des „Kalevala“-Epos oder gar den „Orlando Furioso“ zu bereisen und mit den Helden unmittelbaren Kontakt aufzunehmen. Das Reisen in erfundene Welten hält für Shea manche Überraschung und noch mehr Abenteuer bereit.

„Die Kunst der Mathemagie“ ist sein zweites Abenteuer und führt ihn in die Welt der „Faerie Queene“ des elisabethanischen Dichters Edmund Spenser. Hier geben sich etliche Ritter und Zauberer ein Stelldichein.

Die Autoren

Lyon Sprague de Camp wurde 1907 in New York City geboren, studierte dort lebte in verschiedenen Südstaaten und in Kalifornien, erwarb den akademischen Grad eines Bachelor of Science und machte 1933 seinen Master of Science. Neben seinen Gelegenheitsarbeiten als Dozent, Ingenieur, Patentanwalt, Werbetexter und Offizier der US Naval Reserve war er doch die meiste Zeit als freier Autor und Herausgeber tätig.

Er verfasste mehr als achtzig Bücher, von denen die SF nur einen geringen Teil ausmacht. Am liebsten war mir immer „Mathemagie“, die fünf Harold-Shea-Romane, die de Camp zusammen mit Fletcher Pratt 1941 bis 1954 veröffentlichte (Sammelband 1988, ISBN 3-453-02790-6).

De Camps erste Story erschien 1937 in „Astounding Stories“. Seine besten Stories sind in der Collection „A gun for dinosaur“ gesammelt, die 1980 bei Heyne unter den Titeln „Ein Yankee bei Aristoteles“ und „Neu-Arkadien“ erschien. De Camp schrieb seinen Roman „Vorgriff auf die Vergangenheit“ bereits 1939, wobei er zunächst eine Kurzgeschichte im Magazin „Unknown“ veröffentlichte (siehe meinen Bericht). Der komplette Roman erschien 1941 bei H. Holt & Co. und wurde 1949 von Galaxy Publishing sowie Philadelphia Prime Press nachgedruckt.

Schon bald schrieb de Camp Romane, auch in der Fantasy und in Zusammenarbeit mit Fletcher Pratt und P. Schuyler Miller. Sein herausragender SF-Roman ist „Vorgriff auf die Vergangenheit“ (Lest Darkness Fall, 1939), aber auch in der Fantasy und im Sachbuchbereich erhielt er mehrere Preise, und 1979 wurde ihm den Nebula Award für sein Lebenswerk, der „Grand Master Award“, verliehen. Er starb am 6. November 2000 und wurde auf dem Nationalfriedhof in Arlington, neben seiner Frau, beigesetzt.

Fletcher Pratt (1897-1956) wurde am bekanntesten mit seinen Fantasyromanen „Die Einhornquelle“ (1948) und „Der blaue Stern“ (1952/69; beide dt. bei Heyne). Er war Schriftsteller, Historiker und Übersetzer. Romane zu schreiben, war für ihn eine Art leichte Muse und Ausgleich zu seinen ernsthaften historischen Arbeiten. Mit de Camp tat er sich zusammen, um die Komödien um Harold Shea zu schreiben.

In diesen Komödien werden die Mythen und Fiktionen der Sagen und Literatur wie etwa die nordischen Göttersagen verdinglicht und der Rationalität des 20. Jahrhunderts gegenübergestellt. Können die naiven Eingeborenen dieser Welten gegen die beiden Psychologen und Möchtegernmagier bestehen? Dabei erschienen die ersten beiden deutschen Romane als zwei Novellen, die in einem einzigen Band namens „The Incomplete Enchanter“ zusammengefasst wurden und 1941 erschienen.

Der Harold-Shea-Zyklus umfasst folgende fünf Romane:

1) An den Feuern des Nordens (Shea trifft die nordischen Götter der Edda; O-Titel: „The roaring trumpet“, 1940)
2) Die Kunst der Mathemagie (Shea betritt die Welt der „Faerie Queene“; O-Titel „The mathematics of magic“, 1940)
3) Die stählerne Festung (Shea im italienischen Nationalepos „Orlando Furioso“ und in „Tausendundeiner Nacht“; O-Titel „The Castle of Iron“, 1941)
4) Die Mauer der Schlangen (Shea im finnischen Nationalepos „Kalevala“; O-Titel „The Wall of Serpents, 1953)
5) Der grüne Magier (Shea im alten Irland der Sagen um Cúchulainn, O-Titel „The Green Magician, 1954).

Der Sammelband „Mathemagie“ erschien 1988 bei Heyne unter der ISBN 3-453-02790-6.

Nicht enthalten sind die Romane „The Land of Unreason“ (1941/42; ein Ausflug in Oberons Feenland) und „The Carnelian Cube“ (1948; eine Reise in mehrere alternative Welten). De Camp hat 1991 noch eine Story mit dem Titel „Sir Harold and the Gnome King“ hinzugefügt.

Zusammen mit De Camp schrieb Pratt auch die viel besser gelungenen „Tales from Gavagans Bar“ (1953, erweitert 1973), die unter dem Titel „Geschichten aus Gavagans Bar“ bei Heyne erschienen. Es handelt sich um „tall tales“, also um Münchausiaden und Schnurrpfeifereien.

Handlung

Nach seinen Abenteuern „An den Feuern des Nordens“ ist Psychologe Harold Shea verständlicherweise erschöpft, hat er es doch mit den Zuständen kurz vor der Götterdämmerung zu tun bekommen. Im Restaurant verdrückt er deshalb drei Steaks und einen ganzen Apfelkuchen auf einen Schlag. Seinem Professor, Reed Chalmers, wird schon angst und bange, doch da fällt Harold endlich in erholsamen Schlaf.

Nach dem Aufwachen diskutieren die beiden Wissenschaftler fröhlich über die Funktionsfähigkeit der von ihnen angewandten symbolischen Logik, der Analyse von Klassen und der Mengenlehre. Die Anwendung hat es Harold erlaubt, in ein Paralleluniversum zu reisen, wo die nordischen Götter der Edda noch lebendig sind. Doch diesmal will der Professor selbst mitreisen. Die Wahl ihres literarischen Universums fällt auf Edmund Spensers elisabethanisches Versepos „The Faerie Queene“ aus dem Jahr 1590.

Harold hat sich bei einem als armer Ritter verkleidet und Chalmers als Mönch, der auf einer Wallfahrt ist. Sie stoßen auf Caultrock, doch während der Torwächter den Mönch anstandslos passieren lässt, muss sich Harold seinen Einlass erkämpfen: Er brauche eine Dame als Begleitung. Als zwei Ritter und eine Dame eintreffen, sieht er seine Chance gekommen. Nach einem lustigen Duell liegt der eine Ritter am Boden und der zweite Ritter hat sich als die edle Dame Britomart entpuppt. Jetzt haben beide Männer je eine Dame und können eintreten.

Wenig später verwandelt Chalmers Wasser in besten schottischen Whisky und lockert damit die Gesellschaft beim Abendessen ganz schön auf. Britomart, eine höchst sittenstrenge und tugendsame Ritterin der Königin Gloriana, klagt Harold ihr Leid, stets so einsam und großgewachsen zu sein, dass sich kein Mann an sie herantraue. Sie lässt sich dazu hinreißen, ihm einen dicken Schmatz zu geben, bevor sie wieder mit Chalmers’ Dame Amoret auf ihr Zimmer geht.

Eine Burg weiter, bei Sir Cambell, gibt es ein aufregendes Turnier. Der Tapferste darfst die Schönste als Preis gewinnen. Wie sich herausstellt, wird auch hier wie überall mit unfairen Mitteln gekämpft, und Harold findet Gelegenheit, seiner Herzensdame Britmart beizustehen. Doch bei der abschließenden Preisverleihung an die Schönste des Turniers kommt es zu einem Eklat. Der magische Gürtel der Keuschheit will keiner Damen passen! Seltsamerweise verschwindet eben jene Dame Florimel, der er eigentlich gehört. Was Harold schon die ganze Zeit vermutet hat, wird zur Gewissheit: Es muss eine Gilde von Magiern im Land geben, die solche Vorfälle zu verantworten hat und das Land allmählich herunterwirtschaftet.

Um sich in diese Gilde einzuschleusen, geben sich Harold und der Prof als niedere Zauberer aus, als sie den Magier namens Dolon treffen. Dessen Burg wird zwar von affenartigen Urmenschen, den Haderlumpen, bewacht, doch eine tapfere Bogenschützin namens Belphebe bahnt ihnen den Weg. (In Königin Glorianas scheint es eine ganze Reihe solcher Politessen zu geben.) Der Prof muss einen Beweis seiner Kunst liefern und zaubert einhundert Drachen herbei – die zum Glück alle nur Gras fressen. Dolon ist beeindruckt und lädt die zwei ausländischen Magier zu einer Sitzung der Zauberergilde ein.

Hier müssen die beiden „Superhelden“ aber ebenfalls unter Bewis stellen, was sie drauf haben. Und das kann bekanntlich ins Auge gehen.

Mein Eindruck

Die Wurzeln

Die ersten Harold-Shea-Geschichten wurden von De Camp und Pratt explizit für John W. Campbells Magazin „Unknown“ geschrieben. (Die Namen von Ritter Cambell und seiner Frau Cambina sind deutliche Hommagen an Campbell.) Das bedingte ihre Form und Ausrichtung. Daher seien ein paar Worte darüber verloren. „Unknown“ erschien in 39 Ausgaben zwischen März 1939 und Oktober 1943, als dem Magazin das rationierte Papier ausging und der Herausgeber seine Zuteilung an Papier lieber für sein SF-Magazin „Astounding Stories“ verwendete.

Wie für Astounding gab Campbell seinem versammelten Stall von Autoren klare Vorgaben: Wie für die SF mussten auch die Fantasy-Geschichten Gesetzen der Logik gehorchen. Diese Logik musste erklärbar, konsistent und widerspruchsfrei sein. Daher war es möglich, das Übernatürliche wie eine andere Art von Wissenschaft zu behandeln und Magie wie eine Art von Technik.

Dieser Ansatz hatte weitreichende und einflussreiche Folgen, die dem Fantasygenre wieder zu breiter Beachtung verhalfen. Alle naturwissenschaftlichen Erklärungen für Vampire, Werwölfe, Geister, Kobolde und so weiter beruhen darauf. TV-Serien wie „Buffy the Vampire Slayer“ wären ohne diese Voraussetzungen undenkbar. Die Karrieren von bekannten Stars des Genres wie Fritz Leiber (Fafhrd und Grauer Mausling-Zyklus), Theodore Sturgeon, Manly Wade Wellman, De Camp, Eric Frank Russell, Jack Williamson, Robert Bloch (er schrieb auch für die Konkurrenz „Weird Tales“), Henry Kuttner und Fredric Brown wären ohne „Unknown“ nicht möglich gewesen, zumindest nicht in diesem Umfang und Markt. Da sie nur einem Satz von Regeln zu folgen brauchten, schrieben diese Autoren häufig sowohl SF als auch Fantasy sowie Horror.

Konsequenzen

Was De Camp und Pratt also umzusetzen hatten, war rationalisierte Fantasy. Wie gesagt, handelt es sich dabei um Magie und ihre übernatürlichen Erscheinungsformen, die mit den Gesetzen von Logik und Wissenschaft entwickelt und umgesetzt wurden. (Die „Encyclopedia of Fantasy“ benutzt drei Bedeutungen von „Rationalized Fantasy“.) Angewendet auf die von Harold Shea besuchten fiktionalen Welten bedeutet das, in diese Welten mittels moderner Naturwissenschaft (Quantentheorie) überzutreten und diesen Welten eine externe Logik (Mythos, Sagen, Buch) aufzuerlegen und diese dort walten zu lassen. Darauf trifft nun die harte Vernunft der Yankee-Besucher aus dem Amerika des Jahres 1940/41. Die Frage ist nun, welche Logik obsiegen wird.

Die daraus entstehende Spannung dient dem Vergnügen des Lesers, denn Harold Shea selbst darf sich nicht amüsieren, sondern muss sich stets den lokalen Logikgesetzen gemäß verhalten, will er a) nicht in der Welt auffallen und b) aus seiner eigenen mathematischen Magie herausfallen, die ihm erst den Eintritt in die andere Welt ermöglicht hat. Die Spannung zwischen den beiden Welten bleibt also erhalten. Man nennt sie Humor und das Werk folglich eine Komödie.

Methode und Ergebnis

Allerdings sind nicht alle Harold-Shea-Geschichten von gleicher Güte. Die Frage ist berechtigt, woran der Unterschied abzulesen sein mag. Nun, wie bei allen Arten von Humor kommt es darauf an, ob die Witze und Gags zünden, d.h. ob der Leser die herbeigeführten grotesken Situationen lustig und spannend findet. Da wäre beispielsweise die Szene, in der Harold und sein Prof von den wilden Da Derga gefangengommen werden. Diese sehen aus wie Schotten aus dem Hochland, unzivilisiert und grausam. Sie wollen unsere beiden Helden auf einem Altar ihrem grausamen Gott opfern.

Darf dies zugelassen werden? Selbstredend nicht! Während es Harold gelingt, mit wenigen stibitzten Zutaten einen Zauber umzusetzen, sich zu befreien und Belphebes Hilfe zu holen, schmachtet der Prof noch auf dem Opferaltar und soll jede Sekunde geköpft werden. Die Zeit drängt, die Spannung wächst ins Unermessliche, doch was ist zu tun? Kann Magie helfen, den Prof aus seiner misslichen Lage zu befreien?

Es sind solche Szenen, die funktionieren und den Leser bestens unterhalten. Hier treffen Kulturen aufeinander, die völlig unterschiedliche Auffassungen vom Wert eines Menschenlebens haben. Während die Da Derga noch an Götter und deren Gebote glauben, setzen Harold lieber auf die Gesetze der Logik und – jawohl – der Mathemagie. (Die Mathematik ist zwar an den haaren herbeigezogen und erinnert mich an die Mengenlehre, aber ob sie auf magische Weise wirkt, ist natürlich Erfindung der Autoren. Das ist ja der Witz bei der Sache.)

Ebenso wie unsere beiden Yankees mit den Da Derga, den Haderlumpen, Ritter, zauberern und Maiden zu tun bekommen, so sollten später die amerikanischen Soldaten in der Südsee und Europa mit fremden Völkerschaften und ihren seltsamen Gebräuchen zu tun bekommen. Man könnte sagen, dass diese Geschichten Fremdenführer in heute vertraute mythische Welten sind. Mark Twain hatte es ihnen mit seinem satirischen Roman „Ein Yankee aus Connecticut an König Artus’ Hof“ vorgemacht 1889). Leider wurden die Witze und Gags in den Harold-Shea-Romanen nach 1943 ziemlich müde und zündeten kaum noch. Auch das Personal wirkte zusammengestoppelt und die Story an den Haaren herbeigezogen.

Die „magische“ Ballade

Wie man sieht, kann Magie in der Harold-Shea-Welt nicht nur auf mathematische, „syllogistische“ Weise wirken, sondern auch auf dingliche Weise, wie wenn man einen Voodoo- oder Hexenkessel-Zauber fabriziert. Das ist interessant, beenträchtigt aber die Gesetze der Magielogik nicht, die John W. Campbell aufgestellt hatte.

Richtige Pseudo-Magie ist hingegen Harolds schlüpfrige Ballade „Ramses der Ägypterkönig in der XXL-Version“ (S.92ff), die er vor seiner holden Belphebe deklamiert, die um zu beweisen, dass er zaubern kann:

„Ramses der Ägypterkönig / hatte einst des Geldes wenig / Und er sprach zur Tochter Isis: / Kind, wir steh’n vor einer Krisis.

Wir räumen unser’n Tempel aus / Und machen ihn zum Freudenhaus. / Gesagt, getan und rudelweise / Gingen Freier auf die Reise.

Griechen, Römer und Asiaten, / Alle, die noch einen hatten, / Selbst die alten Euenuchen / Wollten es noch mal versuchen / Wilde Türken hoch zu Roß, / Beritten jeden Hurenschoß…

Und Eskimos, die liebten heiß / Mit ihren Zapfen ganz aus Eis, / Männer von den Fidschi-Inseln / Mit Widerhaken an den …“

Allerdings sind einige Wörter der holden Belphebe unverständlich, und im ganzen Rest des Buches bringt sie Harold stets mit der Bitte in größte Verlegenheit, ihr doch bitte die seltsamen Wörter in seinem Zauberspruch zu erklären. Harold zieht sich einfallsreich aus der Affäre.

Die Übersetzung

Was mag wohl eine „fussige Göre“ (S. 131) sein? Ich habe mir den Kopf zerbrochen und bin auf die Lösung „ein nervendes junges Mädchen“ (fussy = zickig) gekommen. Manchmal sind die Ausdrücke ganz schön altmodisch – oder einfach schlecht übersetzt.

Der Genitiv ist dem Dativ sein Tod. Auf Seite 188 findet man ein betrübliches Beispiel dafür: „Ein Werk, das meinem Genie würdig ist“ statt „das meines Genies würdig ist“.

Ansonsten gibt es die üblichen Driuck- und Flüchtigkeitsfehler, die sich in fehlenden Buchstaben und falschen Endungen zeigen. Schwamm drüber.

Die Illustrationen

Klaus D. Schiemann hat eine wirkungsvolle Technik gefunden, um aus einfachen Schwarzweißtönen und –strichen plastische Figuren hervorzuzaubern. Manche Bildauscchnitte erinnern an die Filmtechnik von Comiczeichnern – Nahaufnahme, Froschperspektive, Speedlines und dergleichen. Ich finde, die Illustrationen erhöhen den Unterhaltungswert des Buches beträchtlich.

Unterm Strich

Auf ihre altmodische Weise sind die Harold-Shea-Geschichten recht vergnüglich. Sie bieten amouröse Abenteuer und spannende Szenen voll Action. Im vorliegenden Abenteuer wird das Action-Finale sogar von einer veritablen Luftschlacht bestritten, die mit Flugdrachen ausgefochten wird. Das erinnert an das Finale von „Eragon“.

Doch die amourösen Abenteuer überschreiten nie die Grenzen der Zensur und erschöpfen sich in schlüpfrigen Andeutungen. „Ramses der Ägypterkönig“ ist schon die frivolste solcher Eskapaden. Das mag vielleicht auf Achtjährige noch lustig wirken, aber bei älteren Lesern ruft es heute nur ein müdes Lächeln hervor.

Aber die Geschichten wurden sowieso nur für leichte Unterhaltung geschrieben. Man kann sie heute als Fremdenführer in so exotische Welten wie die der nordischen Sagen, der Ritterwelten der „Faerie Queene“ und des „Orlando furioso“ benutzen. Auf diese Weise bekommt man noch etwas literarische Bildung mit. Die Illustrationen Klaus Schiemanns betonen die physische Realität der alternativen Welt und wirken wie filmreife Comic-Zeichnungen, allerdings mit einer völlig anderen Technik der Darstellung als in heutigen Comics üblich.

Taschenbuch: 189 Seiten
Originaltitel: The mathematics of magic, 1941
Aus dem Englischen von Bernd W. Holzrichter.
ISBN-13: 9783453307162

www.heyne.de

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