M.R. James – Runenzauber (Gruselkabinett Folge 140)

Wie man einen Dämon loswird

London 1899: Edward Dunning hat über ein Vortrags-Exposé zum Thema „Die vielen Gesichter der Alchemie“ aus der Feder eines gewissen Mr. Karswell, der dem Vernehmen nach selbst Alchemie und okkulte Künste praktiziert, eine ungünstige Einschätzung verfasst. Dadurch hat er sich ganz offensichtlich einen sehr gefährlichen Feind gemacht… ((Verlagsinfo)

Der Verlag empfiehlt das Hörbuch ab 14 Jahren. Die Story wurde 1957 fürs Kino als „Curse of the Demon“ verfilmt.

Der Autor

Montague Rhodes James (1862-1936) war ein englischer Altertumsforscher und Autor von Geistergeschichten. Außerdem war er Provost von Cambridge University und Eton College. Der Öffentlichkeit bekannt wurde James ab 1894 durch seine Geistergeschichten, wobei er sich auf zahlreichen Reisen auf dem europäischen Kontinent Anregungen holte. Seine profunden historischen Kenntnisse, die er in seine Erzählungen einfließen ließ, geben diesen einen Anstrich von Authentizität.

James bediente sich häufig der Elemente von „klassischen“ Geistergeschichten und perfektioniert diese: Der Schauplatz ist oft eine ländliche Gegend, Kleinstadt oder eine ehrenwerte Universität mit einem verschrobenen Gelehrten als Protagonisten. Die Entdeckung eines alten Buches oder einer anderen Antiquität beschwört das Unheil oder eine dunkle Bedrohung herauf. Dabei wird das Böse eher angedeutet und der Vorstellung des Lesers überlassen, wogegen die Charaktere und der Schauplatz detailliert beschrieben werden. (Quelle: Wikipedia)

Die Sprecher/Die Inszenierung

Die Sprecher und ihre Rollen:

Bodo Primus: Fred Gayton
Kristine Walther: Annabelle Gayton
Horst Naumann: Mr. Karswell
Reinhilt Schneider: Miss Murray
Johannes Raspe: John Harrington
Jean Paul Baeck: Henry Harrington
Lutz Reichert: Christopher Bennett
Sascha von Zambelly: Edward Dunning
Petra Nadolny: Florence Bennett
Beate Gerlach: Haushälterin
Louis Friedemann Thiele: George
Hans Bayer: William
Detlef Bierstedt: Dr. Watson
Max Schautzer: Ticket-Kontrolleur
Dagmar von Kurmin: Bibliothekarin
Tom Raczko: Flugzettel-Verteiler

Die Macher

Regie führten die Produzenten Marc Gruppe und Stephan Bosenius. Die Aufnahmen fanden im Titania Medien Studio und in den Planet Earth Studios statt. Die Illustration trug Ertugrul Edirne bei.

Handlung

Die Gesellschaft für Altertumsforschung. Wieder einmal wendet sich die Stenotypistin Miss Murray an den Vorsitzenden Mr. Gayton und fragt, was sie wegen diesem lästigen Mr. Karswell schreiben soll. Da tritt Mrs. Gayton, um ihren Gatten zum Abendessen mit den Bennetts abzuholen. Deshalb hab macht Mr. Gayton kurzen Prozess. Karswells Vortrag über die Alchemie war von ihm aufgrund eines Gutachtens abgelehnt worden, was Karswell offenbar nicht hinnehmen will. Karswell lebt offenbar in einer alten Abtei bei Lufford in Warwickshire und gilt als nachtragender Choleriker. Er darf nie erfahren, dass das negative Gutachten von dem Experten Edward Dunning stammt. Wer weiß, wozu Karswell noch fähig ist.

Der Fall Harrington

Beim Abendessen mit den Bennetts kommt die Sprache früher oder später auf den verschrobenen Karswell. Mrs. Bennett hat diesen grässlichen Menschen, den sie fürchtet, vor dem Britischen Museum gesehen. Sie nennt den Verfasser von „Die Geschichte der Hexerei“ einen Satanisten. Dieses „gefährliche Buch“ sei vor zehn Jahren von dem armen John Harrington vernichtend rezensiert worden, und man habe ja gesehen, was aus dem Mann wurde: Drei Monate später brachte er sich um. Johns Bruder Henry ermittle immer noch gegen Karswell, natürlich mit größter Vorsicht. Auf dem Heimweg macht Annabelle Gayton ihren Mann auf eine besorgniserregende Schlussfolgerung aufmerksam: Wenn auch Karswell im Britischen Museum forscht, dann stößt er früher oder später auf den Namen „Edward Dunning“ oder den Mann persönlich…

Vorwarnung

Edward Dunning hat auf der Londoner Straßenbahn ein merkwürdiges Erlebnis. Ein Aushang informiert ihn über den Fall John Harrington, gestorben am 18. September 1889 – nach drei Monaten Frist“. Doch seinem Dienstboten George ist der Aushang nicht aufgefallen. Als sie nachsehen, befindet sich der Aushang im Glas des Fensters der Tram. George will sich mit Kollege William danach erkundigen. Am nächsten Tag ist der Aushang verschwunden, und George berichtet, der Aushang sei nie beantragt oder genehmigt worden.

Ein Flugblatt-Verteiler übergibt ihm die gleiche Botschaft: „John Harrington. Es wurden ihm drei Monate Frist gewährt.“ Das Flugblatt wird Dunning von einem Mann entrissen, der sofort in der Menge verschwindet. Fortan hört Dunning eine Stimme in seinem Kopf und bekommt Alpträume. In der Bibliothek des Britischen Museums begegnet Dunning erneut einem rätselhaften Mann, und die Bibliothekarin erwähnt einen Mr. Karswell, der nach Dunning gefragt habe. Dem habe sie Auskunft erteilt. Dunning ahnt Schlimmes.

Als er heimkehrt, ist Dr. John Watson da und informiert ihn, dass Dunnings Haushälterin vergiftet worden sei und im Krankenhaus liege: Fischvergiftung. George findet heraus, dass der Fahrende Fischhändler nur das haus Dunnings belieferte. In der Nacht geht das Licht im Schlafzimmer aus und Dunning verspürt erstmals eine heiße Brise wie aus der Hölle und das Knurren eines Raubtiers. Am nächsten Tag wendet sich Dunning verzweifelt an Mr. Gayton, der em gleichen Klub angehört.

Schützenhilfe

Die Verbindung zwischen Dunning, Karswell und dem armen John Harrington ist klar: Buchkritiken. Aus dem Schicksal Harringtons lässt sich nun, da Karswell Dunning mithilfe der Bibliothekarin enttarnt hat, ableiten, dass auch Dunning Gefahr droht. Er braucht Hilfe, und der am besten qualifizierte Helfer ist Henry Harrington. So lautet Annabelles Rat. Warum ist er nicht gleich selbst darauf gekommen, fragt sich Gayton?! Weil die Kontaktdaten bei den Bennetts liegen.

Dunning sieht endlich Licht am Ende des Tunnels, besonders als ihm Henry Harrington die genauen Umstände von Johns Paranoia und Tod erzählt. Erst jetzt erkennt Dunning einen entscheidenden Faktor in Karswells Vorgehen: Zettel mit Botschaften! Natürlich nicht irgendwelche Zettel, sondern solche mit einem Runenzauber. Solche Zettel sind zwischen andere Dokumente gesteckt, etwa ein Programmheft. Da fällt Dunning der Vorfall in der Bibliothek ein: Karswell gab ihm einen Stapel Notizen, die angeblich auf den Boden gefallen waren. Schreck, lass nach! Der Runenzauber ist wahrscheinlich bereits in Dunnings Besitz! Und damit kann auch der Dämon nicht weit sein…

Es gebe nur einen Weg, den Fluch, der im Runenzauber kodiert ist, loszuwerden: man muss den Zettel mit den Runen an den Urheber zurückgeben – natürlich innerhalb der dreimonatigen Frist, also bis zum 23.7.1899. Bis dahin muss Dunning die Nerven behalten – und sich nicht vom Dämon verschlingen lassen…

Mein Eindruck

M.R. James‘ Horror funktioniert ungefähr so, als würde man eine Zeitung lesen. Verschiedene Bruchstücke an Informationen gilt es zusammenzusetzen und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. So auch hier. Wir bekommen zunächst zwei bis drei Bruchstücke präsentiert, bevor wir uns dem prekären Schicksal Edward Dunnings widmen können. Eines der Bruchstücke ist eine Rückblende, und diese wird ausgelöst von Henry Harrington, dem Bruder des ersten Opfers von Karswell, dem Satanisten. (In der literarischen Vorlage, die ich besitze, ist der Verlauf ein ganz anderer, aber ein Hörspiel muss den Gesetzen der Dramaturgie gehorchen, um seine Wirkung zu entfalten.)

Dunning ist das unschuldige Opfer eines bösen Mannes, der sich offenbar Satan verschrieben hat. Dass Karswell ein übler Zeitgenosse ist, macht sein übler Streich deutlich, den er unschuldigen Schulkindern spielt (ebenfalls eine Rückblende). Anderen einen Schrecken einzujagen und seine schwarzmagische Macht auszuüben, verschafft Karswell offenbar einen echten Kick. Ideal für diese Rolle wäre Christopher Lee. Horst Naumann kommt ihm sehr nahe.

Dunning, unser Jedermann, muss sich einen Reim auf eine ganze Reihe rätselhafter Phänomene machen, die ihn zunehmend beunruhigen und schließlich mit Angst erfüllen. Mysteriöse Plakate, vergiftete Dienstboten, eingebildete Stimmen und schließlich jene heiße Brise, die entweder aus der Sahara oder, ähem, der Hölle stammen könnte – es ist genug, um einen verrückt zu machen. Gut, dass Dunning in Henry einen Mann findet, der ihn und seine „Einbildungen“ absolut ernstnimmt: Er hat das alles schon einmal erlebt, bei seinem Bruder John. Und der Dämon, tja, der sei wohl echt…

Bei Autoren wie Lovecraft oder Poe behält um ein Haar der Schrecken die Oberhand, doch M.R. James hat seine Geistergeschichten zur Unterhaltung und Erbauung geschrieben. Damals gehörte er der Chitchat Society der Universität von Cambridge an – ein grundsolider Verwaltungsbeamter bei Tag, aber zu Weihnachten und nachts ein durchtriebener Erzähler des Abseitigen. Deshalb endet auch diese Gruselgeschichte mit einem positiven Schluss. Das Hörspiel unternimmt alles, um auch dieses Ende schier unmöglich erscheinen zu lassen. Wie am Anfang erwähnt, erfahren unsere zwei Helden, aus der Zeitung, was aus ihrem Streich geworden ist…

Die Sprecher/Die Inszenierung

Die Sprecher

Horst Naumann tritt als der teuflische Mr. Karswell auf. Schon in der Prologszene macht er klar, dass er keine Angst vor der Hölle hat, ganz im Gegenteil: Er ruft Höllenfürsten persönlich herbei. Wahrscheinlich nicht, um ihm eine Versicherungspolice zu verkaufen. Als Karswells Stimme taucht Naumann immer wieder auf, doch in zwei konkreten Szenen darf er selbst auftreten, zunächst im British Museum, dann in Dover am Kai.

Edward Dunning, sein unschuldiges Opfer und unverschämter Kritiker, ist ein typischer Held à la Poe: Die Welt ist voller Rätsel, und eines ist beunruhigender als das andere. Dass sein neues Schoßhündchen unsichtbar und direkt aus der Hölle kommt, will ihm so gar nicht einleuchten – bis ihn Henry Harrington aufklärt. Wir wünschen dem sympathischen jungen Mann ein gutes Schicksal und möglichst bald eine nette junge Frau.

Man stelle sich die Szene vor, in der Dunning und Harrington im gleichen Zugabteil wie Karswell, dem Hexer, sitzen, auf dem Weg nach Dover. Wie jubelt man einem Hexer einen Zettel mit einer magischen Botschaft unter? Nicht so leicht wie erwartet. (Dass sich die Story nie mit Lappalien wie etwa der Entzifferung von Runen befasst, geht auf den Autor zurück. Der benutzt ein Zitat aus der Ballade über den Alten Seemann, das Samuel T. Coleridge, der Schöpfer von Xanadu, hinterlassen hat.)

Dunnings Schicksal ist seinen Auftragsgebern von der Gesellschaft für Altertumsforschung keineswegs gleichgültig. Sie beobachten das sich entwickelnde geschehen quasi von der Tribüne aus, und es sich die Frauen, die beim denkwürdigen Abendessen von John Harrington erzählen und Dunning den Kontakt zu dessen Bruder Henry verschaffen. Die Herren sind mal wieder völlig unterbelichtet und mit ihren Geschäften befasst.

Empathie und Anteilnahme scheinen das Privileg der Damenwelt zu sein. Die entsprechenden Sprecherinnen Kristine Walther und Petra Nadolny füllen diese Rolle bestens aus. Weitere Damen sind die Haushälterin (Beate Gerlach) und die Bibliothekarin (Dagmar von Kurmin). Letztere spielt für Dunnings Schicksal eine eher unglückselige Rolle, dabei klingt Dagmar von Kurmin so nett wie eh und je.

Ein Highlight für jeden Freund des Hauses Titania Medien ist der Auftritt von Dr. Watson. Und wirklich: Es ist sogar der gleiche Sprecher wie in der bekannten Sherlock-Holmes-Reihe, nämlich Detlef Bierstedt, die deutsche Stimme von George Clooney. Es erübrigt sich zu erwähnen, dass Dr. Watson in der literarischen Vorlage nicht auftritt. Dass ein bedeutender Sprecher wie Max Schautzer lediglich als Ticketkontrolleur eingesetzt, fand ich fast eine Verschwendung guter Ressourcen.

Die Schulkinder, denen Karswell so übel mitspielt, werden in den Credits nicht erwähnt. Das finde ich ungerecht, denn sie tun ihr Bestes, um möglichst laut zu schreien und zu schluchzen.

Geräusche

Eine schier unglaubliche Vielfalt von Geräuschen verwöhnt das Ohr des Zuhörers. Der Eindruck einer real erlebten Szene entsteht in der Regel immer. Uhrenticken, knisterndes Kaminfeuer, das Klappern von Geschirr und Besteck, ja, sogar Miss Murrays alte Schreibmaschine – all diese Samples setzt die Tonregie zur Genüge ein, um einer Szene eine Fülle von realistisch klingenden Geräuschen zu vermitteln.

Wie klingt ein Dämon aus der Hölle? Diverse Toningenieure in der Filmindustrie haben sich darüber schon den Kopf zerbrochen und sind zu den unterschiedlichsten Lösungen für dieses Problem gelangt. Man erinnere sich etwa an das Geräusch, das zu hören ist, BEVOR der Balrog aus den Tiefen Morias erscheint. Ungefähr so knurrig klingt der Titania-Dämon. Dass es schwierig ist, die Hitze einer imaginären Brise aus dem Dämonenschlund akustisch wiederzugeben, leuchtet ein. Hier ist die Vorstellungskraft des Hörers gefragt.

Die Musik

Von einem Score im klassischen Sinn kann keine Rede mehr sein. Hintergrundmusik dient nur dazu, eine düstere oder angespannte Stimmung zu erzeugen, und zwar nur dort, wo sie gebraucht wird. Hier steigert sich die Spannung sehr dezent von Szene zu Szene, unterstützt und bekräftigt durch die Spannung erzeugenden Rückblenden.

Das Booklet

Das Titelmotiv zeigt die Szene, in der Karswell im Kreis aus Runen steht – das ist die Szene des Prologs.

Im Booklet sind die Titel des GRUSELKABINETTS verzeichnet. Die letzte Seite zählt sämtliche Mitwirkenden auf.

Im Booklet finden sich Verweise auf die im Herbst 2018 und Frühjahr 2019 kommenden Hörspiele aufgeführt:

Ab Herbst 2018

138: Lovecraft: Die Ratten in den Wänden
139: Poe: Der Rabe
140: M. R. James: Runenzauber
141: Julian Osgood Field: Der Judas-Kuss
142: Kipling: Das Zeichen der Bestie
143: Grant Allen: Der Wolverden-Turm

Ab Frühjahr 2019

144: Arthur Machen: Der gewaltige Gott Pan
145: M.R. James: Das unheimliche Puppenhaus
146: H.G. Wells: Der rote Raum
147: Per McGraup: Die Höllenfahrt des Schörgen-Toni (Original-Hörspiel von Marc Gruppe)
148: Louisa May Alcott: Im Labyrinth der Großen Pyramide
149: E. & H. Heron: Flaxman Low – Der Fall Teufelsmoor

Unterm Strich

Es geht um die teuflische Heimsuchung eines unschuldigen jungen Mannes, aber auch um Dünkel und Rachsucht in der akademischen Welt. Ein Emporkömmling namens Karswell will den gestandenen Akademikern Britanniens weismachen, er wisse es etwas Wichtiges über Alchemie und Hexerei zu sagen. Als ihn die Experten ihn und seine Machwerke mehrfach abschmettern, bekommen sie seine Rache zu spüren.

Schon damals unter Königin Viktoria wurde also mit Fake News, erfundenen Forschungsergebnissen und allerlei Spiegelfechterei operiert, um zu Ehren zu gelangen – oder vielmehr an gut dotierte Professorenposten, die die Fleischtöpfe des Wissenschaftsbetriebs darstellen. Daran lässt sich die Kritik des Autors (siehe Biografie) festmachen.

Der Autor machte sich für seine Weihnachtsgruselgeschichten einen Spaß daraus, solche Emporkömmlinge und Trickser zu Knechten des Höllenfürsten selbst zu stilisieren. Dabei wusste er seine gebildeten Zuhörer – James trug seine kurz vorher verfassten Geschichten immer beim Schein einer einzigen Kerze vor – stets auf seiner Seite. Sie wussten, von wem er sprach. Dieses Insiderwissen verlieh der Geschichte eine zusätzliche Würze.

Der heutige Zeitgenosse wird vom Autor sachte und in Kreisen und Umwegen an den Kern des Schreckens herangeführt. Was anfängt wie eine Reihe von Zeitungsnachrichten, gerinnt zunehmend zu einer Geschichte, in der der Zuhörer die Bruchstücke mithilfe seiner Vorstellungskraft verbinden muss, um den absoluten Schrecken zu entdecken. Dem folgt die Antithese in Form einer Gegenmaßnahme, die eben diesen Schrecken aufhebt. Dass das Hörspiel die literarische Vorlage massiv umgestaltet, dürfte nicht verwundern, denn es muss den Gesetzen und Erfordernissen der Dramaturgie genügen.

Das Hörspiel

Der Prolog macht deutlich, dass mit dem Bösewicht nicht zu spaßen ist, doch der Epilog berichtet sachlich, welches traurige, aber gerechte Schicksal ihn schließlich ereilte. Der Motivation der ganzen Handlung ist somit Genüge getan. Müßige Spekulationen sind überflüssig. Dass wie in allen James-Vertonungen eine Vielzahl von Rollen zur Geltung kommt, verwundert nicht. Aber genau dieser Aspekt sorgt dafür, dass sich der Hörer wie in einem Film über das Jahr 1899 fühlt.

Die professionelle Inszenierung, die filmreife Musik und bekannte Stimmen von Synchronsprechern wie Detlef Bierstedt und Theaterschauspielern wie Dagmar von Kurmin einsetzt, bietet dem Hörer ein akustisches Kinoerlebnis, das man sich mehrmals anhören sollte, um auch die Feinheiten mitzubekommen.

Fazit: 5.0 von 5 Sternen.

Michael Matzer © 2019ff

CD: ca. 59 Minuten
Originaltitel: Casting the Runes
ISBN-13: 9783785757208

www.titania-medien.de

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