Maj Sjöwall / Per Wahlöö – Der Mann, der sich in Luft auflöste (Martin Beck ermittelt 02)

Ein Fall mit vielen falschen Fährten

Der schwedische Reporter Alf Matsson verschwindet auf einer Reise nach Ungarn spurlos. Gepäck und Pass hat er im Hotel zurückgelassen. Die ungarische Polizei findet allerdings keine Leiche, und im Krankenhaus liegt auch kein bewusstloser Ausländer. Alle Anhaltspunkte verlaufen im Sand.

Inoffiziell reist Martin Beck hinter den Eisernen Vorhang, um den Journalisten zu suchen. Doch kurz nach seiner Ankunft wird er von Unbekannten zusammengeschlagen. Jemand versucht mit allen Mitteln zu verhindern, dass Alf Matsson gefunden wird… (Verlagsinfo)

Dies ist der zweite Band der weltberühmten Serie um den schwedischen Kommissar Martin Beck. Seit 2008 liegt er in neuer Übersetzung von Hedwig M. Binder und mit einem Vorwort von Anders Roslund und Börge Hellström vor.

Die Autoren

Maj Sjöwall und Per Wahlöö begründeten das heute so erfolgreiche Genre des Schwedenkrimis, als sie in den sechziger und siebziger Jahren ihren Kommissar Martin Beck in sozialen Problemzonen und in der hohen Politik ermitteln ließen. Alle diese Romane wurden erfolgreich verfilmt.

Per Wahlöö

Per Wahlöö, 1926 in Schweden geboren, machte nach dem Studium der Geschichte als Journalist Karriere. Seit 1946 arbeitete er als Polizeireporter. In den Fünfzigerjahren ging er nach Spanien, wurde 1956 vom Franco-Regime ausgewiesen und ließ sich nach längeren reisen, die ihn um die halbe Welt führten, in Schweden nieder und begann Bücher zu schreiben. Zusammen mit seiner Frau, Maj Sjöwall, schrieb er einen Zyklus von zehn Kriminalromanen, die zu Welterfolgen wurden. Er ist 1975 gestorben.

Maj Sjöwall

Maj Sjöwall, 1935 in Schweden geboren, studierte Journalistik und Grafik-Design. Sie und ihr späterer Ehemann Wahlöö lernten sich kennen, als sie gemeinsam für dieselben Magazine arbeiteten. Sie heirateten 1962 und arbeiteten an ihren Kriminalromanen, nachdem sie ihre beiden Kinder zu Bett gebracht hatten. Nach dem Tod ihres Mannes schrieb sie selbst keine Kriminalromane mehr, übersetzte jedoch Kriminalliteratur ins Schwedische.

Alle Kriminalromane sind in Taschenbuchformat im Rowohlt Verlag erhältlich. Wahlöö hat noch eine ganze Reihe weiterer Romane geschrieben, die zwischen Krimi und Thriller angesiedelt sind, so etwa „Mord im 31. Stock“ und „Libertad“.

Die Kommissar-Beck-Reihe „Roman om ett brott“ (dt. „Roman über ein Verbrechen“) 1965–1975

• Roseanna (1965, dt. „Die Tote im Götakanal“)
• Mannen som gick upp i rök (1966, dt. „Der Mann, der sich in Luft auflöste“)
• Mannen på balkongen (1967, dt. „Der Mann auf dem Balkon“)
• Den skrattande polisen (1968, dt. „Endstation für neun“ (BRD) und „Der lachende Polizist“ (DDR))
• Brandbilen som försvann (1969, dt. „Alarm in Sköldgatan“ bzw. „Alarm in der Sköldgatan“ (DDR))
• Polis, polis, potatismos! (1970, dt. „Und die Großen lässt man laufen“)
• Den vedervärdige mannen från Säffle (1971, dt. „Das Ekel aus Säffle“)
• Det slutna rummet (1972, dt. „Verschlossen und verriegelt“ (BRD) und „Der verschlossene Raum“ (DDR))
• Polismördaren (1974, dt. „Der Polizistenmörder“)
• Terroristerna (1975, dt. „Die Terroristen“)

Handlung

Martin Beck genießt gerade seinen ersten und lang ersehnten Urlaubstag im Sommerhäuschen auf den Schären, als ihn ein Anruf vom Polizeipräsidenten persönlich erreicht: Er soll schnellstens ins Präsidium kommen. Es sei dringend. Hammar drückt ihm einen sehr merkwürdigen Fall aufs Auge und schickt ihn damit zum Außenministerium. Nicht der Minister, sondern dessen Sekretär erklärt den ultrapeinlichen Fall: Der schwedische Sportjournalist Alf Matsson ist in Budapest spurlos verschwunden, und zwar schon vor zehn Tagen. Haben ihn die Kommunisten auf dem Gewissen? Das wäre ein Politikum ersten Ranges. Mit Schrecken erinnert man sich (und Beck) an einen Präzedenzfall.

Der Gesuchte

Beck nimmt den Auftrag an und bekommt einen Tag Vorbereitungszeit. Der Botschafter, der mit Ungarn zu tun hat, ist im Bilde und hilft. Aber auch Matssons Chefredakteur macht Druck: Beck bekommt höchstens zehn Tage Zeit in Budapest, dann geht die Geschichte in Druck. Eine nicht ganz legale Durchsuchung von Matssons Wohnung in der Stockholmer Fleminggatan ergibt, dass bestimmte Dinge, die man für eine Reise braucht, fehlen. Soweit, so gut. Da Matsson in Scheidung lebt, hat seine Frau wenig Gutes über ihn zu sagen. Er hing mit seiner Clique herum und betrank sich regelmäßig jeden Abend. In diesem Zustand wurde Matssons stets zum Frauenhasser, und er kannte keine Tabus. Beck bittet den gleichrangigen Kollegen Lennart Kollberg, diese Clique zu durchleuchten.

Hilfe in Budapest

Zu seinem Erstaunen bekommt Beck im Hotel Duna, das einen schönen Blick auf die titelgebende Donau gewährt, das gleiche Zimmer, das auch Matsson bekommen hatte. Das Merkwürdige, wie sich herausstellt: Matsson logierte darin gerade mal eine halbe Stunde, bevor er alles zurückließ, das Hotel verließ und sich quasi in Luft auflöste. Ein Polizeimajor namens Vilmos Szluka tritt an Beck heran und versorgt ihn mit Informationen über Matsson. Sie sind nicht gerade zahlreich. Beck erfährt, dass Matsson vor seiner Ankunft im „Duna“ in einem Jugendhotel logierte, das in einem weit weniger exklusiven Stadtteil liegt.

In diesem Jugendhotel fragt er nach einer jungen Frau, mit der sich Matsson getroffen hat. Die deutschstämmige Ari Boeck ist attraktiv, aber bereits mit einem anderen Deutschen liiert, einem gewissen Tetz Radeberger. Sie behaupten, Matsson, der Ari in Stockholm bei einem Sportwettbewerb kennenlernte, kaum zu kennen. Und sie lügen wie gedruckt, was ihre Arbeit anbelangt. Radeberger sagt, er sei Reiseleiter, zwischen Ankara und Budapest.

Als Beck vom Portier des „Duna“ erfährt, dass Matssons Zimmerschlüssel nicht nachgemacht, sondern vielmehr von einem Polizisten im Hotel abgeliefert wurde, wird er stutzig. Der Schlüssel sei angeblich auf der Zugangstreppe der Polizeiwache gefunden worden. Diese Information lässt Vilmos Szluka ganze 15 Sekunden lang die Luft anhalten. Offenbar ist ihm diese Sache ebenso neu wie verwunderlich.

Gefahren der Großstadt

So idyllisch die Donaumetropole auch anmutet und so gemächlich auch das Herumschippern auf dem Fluss zu erleben ist, so kommt Beck doch nicht umhin, sich auf Schritt und Tritt beobachtet zu fühlen. Es ist keine Einbildung. Er ist sofort als Ausländer zu erkennen, kann kein Ungarisch und schlägt sich mit Deutsch- und Englischkenntnissen durch.

Zudem folgt ihm ein langer dunkelhäutiger Typ an jeden Ort, an den er geht, sogar ins Schwefelbad, wo er Szluka quasi inkognito trifft, um die Ermittlungsakte in Empfang zu nehmen. Eine weitere Gefahr ist ebenfalls zweibeinig, aber weit weniger bedrohlich aussehend: Ari Boeck. Sie schließt sich Beck, der immer niedergeschlagener wirkt, an und versucht ihn aufzumuntern. Bis sie sich auf seinem Zimmer bis auf die Haut auszieht. Als Gentleman und Ehemann komplimentiert er die Deutsche hinaus, was ihm eine gepfefferte Verwünschung einbringt.

Noch in der gleichen Nacht, als Martin Beck einen späten Spaziergang unternimmt, erfolgt ein heimtückischer Überfall auf ihn. Es ist der lange Lulatsch, der ihn beschattete. Doch er hat einen Komplizen, der mit einem Messer bewaffnet ist. Beck kann seinen Polizeigriff ansetzen und rollt mit seinen Gegnern die Kaimauer an der Donau hinunter. Er schlägt sich den Kopf an. Als er meint, Polizeisirenen nahen zu hören, schwinden ihm die Sinne…

Mein Eindruck

Die detaillierten Reisebeschreibungen dieses zweiten Beck-Falles führen den Leser zurück in die Zeit des Kalten Krieges, hinter den Eisernen Vorhang. Die Frage, wie durchlässig diese Grenze zum Ostblock wirklich ist, spielt eine unerwartet große Bedeutung für die Aufklärung des Falls. Viele Westler müssen ein Visum beantragen und bekommen in ihren Pass entsprechende Sichtvermerke, wenn sie eine Passkontrolle passieren.

Auf diese Weise kann Major Sluzka genau nachverfolgen, wo sich Matsson – angeblich – aufgehalten hat. Deshalb ist es höchst sonderbar, dass Matssons Pass noch an der Rezeption des „Duna“, er aber möglicherweise ohne dieses Dokument ausgereist ist. Dieser bürokratischen Unmöglichkeit muss Sluzka sofort auf den Grund gehen. Beck hilft ihm: Hat jemand anderes seinen Pass als vermisst gemeldet?

Die „freie“ öffentliche Meinung

Die Expedition in den Ostblock ist auch in anderer Hinsicht faszinierend. Während man in Budapest die Dampfer noch mit Kohlen von Hand beheizt, ist man im Westen anno 1966 doch schon etwas weiter. Auch was die Ostberliner Broschüre des Journalistenverbands der DDR (auf S. 34/35) über den Axel-Springer-Verlag den Fluggästen in Schönefeld mitzuteilen hat, ist für manchen West-Leser erstaunlich: „Axel Springer, einst einer von Goebbels Journalisten… Er brachte Beispiele für die faschistische und friedensbedrohende Politik des Verlags und zitierte einige leitende Mitarbeiter, die ebenfalls eine Nazi-Vergangenheit hatten.“ (S. 35) Beck äußert dazu keine Meinung, aber es wird erneut unterstrichen, welche Bedeutung Journalisten ganz persönlich für die Beziehungen zwischen den westlichen und den Ostblockstaaten haben.

Die Affäre Wallenberg

Daher wirft auch „die Affäre Wallenberg“ einen so großen Schatten auf die Ausgangssituation, in der sich Beck sieht. Die Affäre wird an keiner Stelle beschrieben, also übernehme ich diese Aufgabe. Der Schwede Raoul Wallenberg ((https://de.wikipedia.org/wiki/Raoul_Wallenberg)), der während des 2. Weltkriegs ungarischen Juden geholfen hatte, verschwand am 12. Januar 1945 spurlos.

Hatten die faschistischen „Pfeilkreuzler“ ((https://de.wikipedia.org/wiki/Pfeilkreuzler )), die im Roman ebenfalls erwähnt werden, nachgeholfen? „Die Pfeilkreuzler verschleppten immer wieder Juden aus dem Ghetto an die Donau, wo sie sich vor ihrer Erschießung im bitterkalten Winter ausziehen mussten. “ Von den etwa 800.000 Juden, die im Zweiten Weltkrieg auf dem Gebiet Ungarns lebten, hatten bei Einmarsch der Roten Armee etwa 204.000 überlebt“, nicht zuletzt dank des engagierten Einschreitens Wallenbergs. “ Auf dem Weg nach Debrecen wurde Wallenberg jedoch nach dem 17.1.45 als US-Spion nach Moskau verschleppt.

Wallenbergs Todesdatum am 31.7.1952 wurde willkürlich vom schwedischen Finanzamt festgelegt, obwohl die westdeutsche SPD 1965 erfahren hatte, dass Wallenberg noch in einer Nervenheilanstalt lebt. Schweden reagierte auf diese Neuigkeit nicht und wurde dafür heftig kritisiert. Letzte Sichtungen im Archipel GULAG ((https://de.wikipedia.org/wiki/GULAG)) reichen bis ins Jahr 1990. Die Familie Wallenberg erhielt 1989 den Pass des 1912 geborenen Diplomaten zurück. Am 8. April 1953 wurde auch Wallenbergs enger ungarischer Freund Karoly Szabo ((https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%A1roly_Szab%C3%B3)) auf offener Straße verschleppt, bevor er bei einem Schauprozess aussagen konnte, bei dem die Helfer der ungarischen Juden als Teilnehmer an der „zionistischen Verschwörung“ angeprangert werden sollten.

Wenn man diese Vorgeschichte berücksichtigt, wird einem ganz mulmig zumute. Beck, der es sich im Luxushotel gutgehen lässt, erscheint auf einmal vor einem sehr düsteren Hintergrund aufs höchste gefährdet – ebenso auch der verschwundene Alf Matsson. Doch auch dieser Effekt ist eine raffiniert gelegte falsche Fährte des Autorenpaars, und keineswegs die letzte.

Rote Heringe

Schon nach dem ersten Tag in Budapest hat Martin Beck den Eindruck, dass hier etwas grundsätzlich nicht stimmt. Alf Matsson war nur eine halbe Stunde im Hotel, traf aber seine Kontaktleute im Jugendhotel ebenfalls nicht. Es ist, als WOLLTE er nicht gesehen werden, sondern schnellstens wieder untertauchen.

Seine lukrative Nebentätigkeit als Zwischenhändler für türkisches Haschisch, das ihm Radeberger & Co. verschafften, kann nicht der Grund sein. Sonst hätte er sie ja kontaktiert und eine neue Ladung entgegengenommen. Beck wird als sein vermeintlicher Ersatzmann betrachtet, dann, nach der Abfuhr für Ari, als Feind – ein legitimes Ziel.

Die Frage, die sich Beck nun zusammen mit Szluka stellt, lautet: Wo ist der wahre Matsson abgeblieben? Könnte er Schweden gar nicht verlassen haben? Aber wer hat sich dann für ihn ausgegeben – und wozu das Ganze? Im Nachhinein betrachtet erweist sich die ganze Budapest-Episode als Roter Hering: eine klassische falsche Fährte. Nur weil Beck so penibel auf die Kleidung Matssons achtet, kommt er ihm ein übler Verdacht. Der Leser ist gut beraten, ebenfalls auf diese kleinsten Details achten, sonst erscheint ihm Becks Vorgehen sinnlos.

Die erste Übersetzung

Das Titelbild meiner Ausgabe von 1995 wird von der Abbildung einer Haschisch- oder Opiumpfeife geziert, darunter sind Banknoten und etwas Stoff erkennbar, unterlegt mit einem Männergesicht. Die Details sind überdeutliche Hinweise, um was es in diesem Fall in Wahrheit zu gehen scheint. Aber auch das ist nur ein weiterer Roter Hering.

Eckehard Schultz‘ Übersetzung ist sachlich meist richtig, aber stellenweise ausbaufähig.

S. 76: „Auf einer dieser Bänke saß eine[r] der wenigen Personen in Budapest, die er [Beck] kannte.“ Das R ist überflüssig, da „Person“ weiblich ist.

S. 82: „Die Kapelle schloss das Abendkonzert und den ‚Donauwellen‘.“ Statt „und“ sollte es „mit“ heißen, dann ergibt der Satz einen Sinn.

S. 104: Buchstabendreher: „wutße“ statt “ wußte“.

S. 146: „[der Polizist] Stenström saß in der Expedition und legte Patience.“ Hier ist mit „Expedition“ wohl keine Erkundungsmaßnahme gemeint, aber was dann? Eine „Patience“ ist so etwas wie heute „Microsoft Solitaire“.

S. 157 / 166: „Brandmine“ (157) statt korrekt „Brandruine“ (166).

Unterm Strich

Der zweite Beck-Krimi wurde 1966 mit ebenso großer Detailgenauigkeit wie „Die Tote im Götakanal“ geschrieben (siehe meine Rezension dazu). Viele Einzelheiten zum Vermissten, seinem Reiseland und seinem persönlichen Hintergrund sind penibel und nachprüfbar aufgeführt. Das Milieu stimmt hundertprozentig.

Es fehlt zwar fast völlig an Gewalt, dennoch steigt die Spannung. Der Mangel an äußerer Action ist indes in meinen Augen kein Manko (wie für manchen Amazon-Reviewer), sondern der Hinweis darauf, dass die innere Spannung in Martin Beck ständig zunimmt. Je mehr er sich mit Matsson und dessen Clique befasst, desto trübsinniger wird er. Denn der so verzweifelt von der Regierung Gesuchte ist nicht nur ein im Grunde unscheinbarer Typ (was ihm das Dealen erleichterte), sondern zudem gegenüber Frauen und ihren Freunden ein richtiges Ekel. Dieser psychologische Hintergrund liefert schließlich Beck & Kollberg auch die Lösung.

Im Nachhinein erscheint die ganze Budapest-Episode als eine einzige, große falsche Fährte. Das erzeugt eine gewisse Ironie, und mit etwas Humor kann der Leser darüber lachen. Wenn da nicht die ziemlich ernste Vorgeschichte um die Affäre Wallenberg (s.o.) und die Liquidierung der ungarischen Polen wäre. Von rund 800.000 dieser Menschen überlebten am Ende nur rund 200.000 – ein hoher Blutzoll. Die faschistische Vergangenheit Ungarns Ende des 2. Weltkriegs (Pfeilkreuzler) scheint jedoch ebenso überwunden zu sein wie die sowjetisch-stalinistische, als sich Major Szluka an Beck wendet. Für Leser im Jahr 1966 – nach dem Aufstand von 1956 und vor dem Prager Frühling 1968 – erschien Budapest jedoch als beklemmender, fremder Ort.

Dem Leser, der sich die Mühe macht, die „Affäre Wallenberg“ nachzuschlagen (sie wird als bekannt vorausgesetzt) und sich wie Beck den zahlreichen Details in Matssons Kleidung widmet, lohnt sich der Krimi. Er belegt, dass erstens Beobachtunggabe, Kombinationsfähigkeit und Unerschrockenheit den Kriminaler ans Ziel führen. Am Schluss warten Kollberg & Beck eine geschlagene Stunde schweigend, bis der Mörder endlich aufgibt und gesteht.

Kurz gesagt: Nur der geduldige Leser wird belohnt. Aber das war ja bei „Die Tote im Götakanal“ nicht anders. Öffentliche Schießereien wie in „Das Ekel von Säffle“ (Band 7) oder „Endstation für neun“ (Band 4) sind am Anfang der Reihe schwer vorstellbar. Aber die beiden dort agierenden Dorfpolizisten Kvant und Kristiansson tauchen auch in Band 2 schon auf und sorgen für ein Schmunzeln.

Taschenbuch: 173 Seiten
Originaltitel: Mann som gick upp i rök, 1966
Aus dem Schwedischen von Eckehard Schultz
ISBN-13: 9783499431777

www.rowohlt.de

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