Mark Lawrence – Kaiser der Dunkelheit (The Broken Empire 3)

The Broken Empire

Band 1: Prinz der Dunkelheit“
Band 2: König der Dunkelheit“
Band 3: „Kaiser der Dunkelheit“

Nach dem Tod Orrins vom Pfeil ist Jorg nun König von sieben Reichen. Aber sein Ehrgeiz ist noch nicht gestillt. Jorg ist fest entschlossen, Kaiser zu werden, ganz gleich, was ihn das kosten mag. Das heißt … nicht wirklich ganz gleich! Denn seine Frau Miana ist hochschwanger, und als das Kind zu Welt kommt, muss Jorg sich einigen unerwarteten Erkenntnissen stellen …

Der dritte Band der Trilogie schließt unmittelbar an das Ende des zweiten an. Auch hier wird neben der eigentlichen Handlung außerdem in Rückblenden von Jorgs Vergangenheit erzählt. Die Tagebucheinträge von Katherine fehlen, dafür widmet sich der dritte Handlungsstrang den Ereignissen aus Chellas Sicht.

Bereits in den ersten beiden Bänden hat der Autor bewiesen, dass seine Zusammenhänge ordentlich aufgebaut und sorgfältig getimt sind. Bei diesem letzten Band zeigt sich, dass das nicht nur innerhalb der einzelnen Bände, sondern auch übergreifend gilt. So erfährt der Leser zum Beispiel, woher Jorg den Revolver hatte, über dessen Vorhandensein ich mich im zweiten Band noch gewundert habe.

Trotzdem war auch dieser letzte Band nicht leicht zu lesen. Das lag unter anderem daran, dass seit dem zweiten Band ein gutes Jahr vergangen ist. Normalerweise ist das zwar lästig, aber nicht wirklich hinderlich. In diesem Fall aber hatte ich tatsächlich Schwierigkeiten, mich wieder einzulesen, weil der Autor sich immer wieder auf Details bezieht, die ich einfach nicht mehr im Kopf hatte. Der Rückblick auf die beiden Vorgängerbände, die der Autor dem eigentlichen Buch vorangestellt hat, war gut gemeint, aber nicht wirklich hilfreich.

Immerhin war dieser Band spannender als der zweite Teil, und das nicht nur, weil in der Figur des Toten Königs ein so bedrohlicher Gegner aufgetaucht ist, sondern vor allem auch, weil Jorg beginnt, den Dingen auf den Grund zu gehen. Den Anstoß hierfür gab die Begegnung mit Fexler Brews, und obwohl der Autor diesbezüglich nicht ins Detail geht, war der Aspekt, der mit den Erbauern und ihren Hinterlassenschaften zusammenhing, ausgesprochen interessant, unter anderem deshalb, weil er zum ersten Mal in einem größeren Zusammenhang erscheint, und nicht nur als ein Überbleibsel der Vergangenheit.

Etwas unbefriedigend hingegen fand ich den Schluss der Geschichte. Obwohl ich es sehr begrüßte, dass Mark Lawrence nicht die Absicht hat, über das eigentliche Ende hinaus bis in alle Ewigkeit weiterzuschreiben, widerstrebte mir die Aussage, die hinter Jorgs Entscheidungen stand. Weder die bezüglich Williams noch die bezüglich seines Hundes erschien mir wirklich sinnvoll. Und auch nicht Williams Reaktion.

Unterm Strich gefiel mir die Trilogie – trotz einiger Längen und des seltsamen Endes – ziemlich gut. Sie steht ein gutes Stück abseits vom Mainstream, was schon mal sehr angenehm war. Die Mischung aus Postapokalypse und Fantasy war interessant gemacht, und Jorg war einer der faszinierendsten Protagonisten, über die ich jemals gelesen habe. Allerdings sollte der Leser möglichst nicht empfindlich auf Brutalität, Grausamkeit oder Blut reagieren, und angesichts der Komplexität der Geschichte halte ich kurze Lesepausen auch zwischen den einzelnen Bänden für empfehlenswert.

Mark Lawrence arbeitet hauptberuflich als Wissenschaftler an der Entwicklung künstlicher Intelligenz. Außer seiner Trilogie The Broken Empire hat er einige Kurzgeschichten und Gedichte geschrieben. Er lebt mit seiner Familie in England.

Taschenbuch 592 Seiten
Originaltitel: Emperor of Thornes
Deutsch von Andreas Brandhorst
ISBN-13: 978-3-453-53370-7

www.princeofthorns.com/span>
www.heyne.de

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