Matthew J. Arlidge – D.I. Helen Grace. In Flammen

Gleich drei Brände auf einmal brechen eines Nachts in Southampton aus – betroffen ist unter anderem eine Familie mit zwei Kindern. Ob die Mutter und Tochter überleben, ist mehr als ungewiss. In der darauf folgenden Nacht wiederholt sich das gruselige Spiel. Wieder brennt es an drei Stellen gleichzeitig, wieder in einem Wohnhaus. Schon nach drei solchen Horrornächten sind vier Todesopfer zu verzeichnen.

Doch bald meldet sich eine Zeugin, die einen verdächtigen vom einen Tatort hat flüchten sehen. Ein auffälliges Tattoo bringt die große Wende und die erste wichtige Spur zum mutmaßlichen Täter.

Schnell macht sich D.I. Helen Grace auf den Weg, um den Verdächtigen festzunehmen. Doch ist es der Richtige?

Heiß!

In der ersten Szene des Buches steigt ein sechzehnjähriger Junge aufs Fensterbrett seines Dachzimmers. Der Boden scheint weit entfernt, doch bleibt dem Jungen keine Wahl – er muss sich fallen lassen, denn sein Zimmer und der Rest des Hauses stehen in Flammen. Der Sprung in die Tiefe kann die einzige Rettung bedeuten.

Schon in der ersten Szene lief es mir eiskalt den Rücken runter. Als die Feuerwehrmänner kurz darauf im brennenden Haus nach der Mutter und einem kleinen Mädchen suchen und die beiden am Boden der Dusche finden, war ich vom Buch gepackt.

Der Einstieg ist fulminant und die vielen kurzen Kapitel tragen zum hohen Tempo des Buches bei. Der Autor lässt einem keine Atempause. Immer wieder wechselt er die Schauplätze, stellt einem kurz die Opfer vor, um dann das Unglück über sie hereinbrechen zu lassen. Und schon wechselt die Erzählung beispielsweise zu Helen Grace, die wieder einmal die Ermittlungen leitet, aber unter eigenen Dämonen leidet. Nicht nur begleitet man sie zu Max Paine – einem Mann, von dem sie sich auspeitschen lässt. Auch erleben wir mit, wie eine Sensationsreporterin nichts anderes im Sinn zu haben scheint, als Helen Grace in ihrer Zeitung schlecht darzustellen.

Schnell scheint der Fall gelöst, aber dann macht Matthew Arlidge einen eleganten Schlenker, und plötzlich ist die ganze Geschichte wieder offen.


Packend

Das Buch habe ich innerhalb kürzester Zeit durchgelesen, weil man es praktisch nicht mehr aus der Hand legen kann. Während der Vorgänger sich meiner Ansicht nach zu stark auf die Vorgeschichte konzentrierte, nimmt diese im vorliegenden Thriller kaum noch Raum ein. Stattdessen fokussiert sich der Autor auf das schreckliche Geschehen in Southampton. In allen schrecklichen Details beschreibt er die Brände und meist auch die Art und Weise, wie die Menschen den Flammen zum Opfer fallen.

Die Aufklärung überzeugte mich ebenfalls, sie war stimmig und überraschend zugleich. Und ganz am Ende wartet der Autor mit einem Cliffhanger auf, der bereits jetzt Lust auf den folgenden Band mit Helen Grace macht. Ich werde ihn mir jedenfalls nicht entgehen lassen!

Taschenbuch: 432 Seiten
ISBN-13: 978-3499271533
www.rowohlt.de

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