Max Barry – Die 22 Tode der Madison May

Killerjagd im Multiversum

Am grausamen Mord an Madison May scheint auf den ersten Blick nichts Ungewöhnliches: Die Immobilienmaklerin wird offenbar von einem potenziellen Kunden niedergestochen. Der Täter, der sich keine Mühe gegeben hat, seine Identität zu verbergen, scheint einem Kult anzugehören.

Als Journalistin Felicity dem Mann zufällig in der U-Bahn begegnet, nimmt sie die Verfolgung auf. Es kommt zum Handgemenge, sie wird aufs Gleis gestoßen, der herannahende Zug kann gerade noch bremsen. Der Verdächtige ist spurlos verschwunden – ebenso wie Felicitys Katze.

Ihre Kollegen können sich beim besten Willen nicht mehr an Madison May erinnern, und ihr langjähriger Freund hat plötzlich neue Hobbies, denen er angeblich schon seit Jahren nachgeht. Langsam wird Felicity klar, dass sie nicht mehr im selben New York ist, sondern in einer Parallelwelt – in der die junge Schauspielerin Madison May in tödlicher Gefahr schwebt …

Der Autor

Max Barry, 1973 geboren, war Computerverkäufer für Hewlett-Packard, bevor er sich dem Schreiben widmete. Sein Debütroman „Syrup“, der hierzulande unter dem Titel „Fukk“ veröffentlicht wurde, wurde laut Verlag ein Bestseller. Für „Logoland“ haben sich demnach bereits Steven Soderbergh und George Clooney („Solaris“) die Rechte gesichert.

Zu „Logoland“ gibt es ein begleitendes Internetspiel des Autors, das man unter der Adresse www.nationstates.net findet. Jeder Spiel könne seinen eigenen Staat mit seinen eigenen politischen Idealen kreieren, heißt es in den Buchinfos. Nationstates.net taucht auch in „Lexicon“ wieder auf.

Wichtige Werke:

1) Logoland
2) Maschinen Mann
3) Lexicon
4) Providence (2021)

Handlung

Es ist ein ganz normaler Arbeitstag für Felicity Staples in der Redaktion der New Yorker „Daily News“. Unter einer sehr laut tickenden Großvateruhr von 1803 sitzend, versucht sie, einem Bezirksstaatsanwalt ein Geständnis zu entlocken. Warum lässt er einen Jungen so leicht davonkommen, der einem Mädchen derartig ins Gesicht geschlagen hat, dass sie ins Krankenhaus gebracht werden musste? Irgendeine Seilschaft ist hier am Werke, und sie, Felicity, wird herausbekommen, wer mit wem mauschelt.

Levi Wasikiewicz von den Kriminalreportern ist nirgends zu sehen, deshalb wendet sich der Herausgeber, ihr Boss, an Felicity, um dieser neuen Meldung nachzugehen: Eine Immobilienmaklerin wurde in einer Bruchbude im Stadtteil Jamaica in Queens gefunden. Felicity würde alles tun, nur um nicht in die Social-Media-Ecke gesteckt zu werden, denn in den Post wäre sie unverdünnter Hate Speech ausgesetzt.

Ein Tatort

Die Bruchbude ist ein abgesperrter Tatort. Das war zu erwarten, nun muss Felicity ihren weiblichen Charme spielen lassen. Tatsächlich lässt sich der Commissioner Henry dazu herab, sie hineinzulassen, nachdem sie Schutzkleidung angelegt hat. Es ist irgendwie sonderbar, aber sollte hier nicht irgendwo eine Leiche liegen? Fehlanzeige. Dafür zeigt ihr Henry eine Aufschrift, die auf eine Zimmerwand geschmiert wurde: „STOPP!“ Was das zu besagen hat, ist unklar. Henry verspricht ihr ein paar Fotos. Vielleicht ist die angeblich erstochene Madison May ja bereits in der Rechtsmedizin.

Sie hat Glück: Levi ist zurück und hilft ihr, die Story zu schreiben. Das heißt: Er schreibt, sie liefert Infos. Er lässt seine Kontakte spielen, bis die Story den erforderlichen Umfang hat, um in Kürze online gehen zu können. Eine gedruckte Ausgabe liefert die „Daily News“ schon längst nicht mehr aus. Die Online-Ausgabe wird akribisch auf gesteigerte Klickraten ausgerichtet, so dass die Werbekunden genau wissen, woher die Kohle kommt – und wer die Abonnenten sind.

Felicity will nur noch ausruhen und das geht am besten zu Hause. Allerdings lebt sie nach der Trennung von Trent alleine; das Feuer der Leidenschaft war nach 22 Monaten vollkommen erloschen. In der U-Bahn entdeckt sie einen großgewachsenen Mann mit Vollbart. Den hat sie schon in der Menge der Gaffer vor dem Tatort gesehen. Sie nennt ihn den Holzfällertypen. Felicity wird erst beklommen, dann bekommt sie Angst. Aber der Holzfäller beachtet nicht sie, sondern einen anderen, glattrasierten Mann – und verfolgt ihn bis zu einer anderen Linie.

Der Fall

An der Kreuzung von 42nd Street und 8th Street in Manhattan kommt es in der U-Bahn-Station zu einem Ereignis, das Felicitys Leben verändern soll. Der Holzfäller verfolgt noch immer den Glattrasierten, als er sich zu Felicity umwendet und ihr einen Metallgegenstand übergibt: „Halten Sie das einen Moment!“ Dann stößt er Felicity vom Bahnsteig auf die Gleise. Die nächste U-Bahn fährt ein. Felicity hat zwar ihr Handtasche mit ihrem Handy verloren, doch unter dem Bahnsteig ist ein Hohlraum. Sie schlüpft hinein und überlebt. Mit wackligen Knien taucht sie wieder auf, sobald der Zug weg ist.Passanten helfen ihr, rufen Bahnpersonal, das wiederum Polizisten ruft. „Es war kein Unfall, ich wurde gestoßen!“ sagt sie ein ums andere Mal.

Ver-rückt?

Doch etwas muss mit ihrem Kopf geschehen sein. Denn am nächsten Tag erinnert sich Levi nicht an den Fall „Madison May“, die Großvateruhr ist weg. „Etwas stimmt nicht mit mir“, wimmert Felicity. Sie braucht dringend eine Auszeit, um nachdenken zu können, und entlässt sich selbst aus der Klinik. Dann sucht sie Professor Creighton an der Uni von New York City auf. Sein Fachgebiet ist Theoretische Physik. Sie fängt ganz behutsam an, um nicht den Anschein einer Verrückten zu erwecken.

Das Multiversum

Aber er bestätigt, was sie bereits ahnt: Es gibt im Zeitalter der Quantenmechanik – also schon eine ganze Weile – die Existenz von Paralleluniversen. Der Haken dabei ist vielfältig: Erstens ist die Wahrscheinlichkeit, in eine Parallelwelt zu geraten, etwa eins zu einer Billion Trillionen, also ziemlich niedrig. Zweitens bedarf es einer Übereinstimmung von Wahrscheinlichkeitsblasen, um den Übergang zu schaffen. Felicity erinnert sich, dass die Uhr des Holzfällers gepiept hat, bevor er ihr das Metallei „zum Halten“ gab. Das war sein Signal, den Glattrasierten anzugreifen und Felicity ins Gleisbett zu stoßen. Drittens gebe es einen Beobachtereffekt. Sie versteht nicht, was der Professor damit meint, aber sehr wohl, was er mit einer „Verankerung“ meint: einen Gegenstand, der in beiden Welten, die der Reisende besucht, existiert. So etwas wie das Metallei.

Es dauert nicht lange, bis ihre Wohnung auf den Kopf gestellt wird, denn jemand will unbedingt das Metallei zurückhaben… So beginnt Felicitys Odyssee durch die Parallelwelten der Wahrscheinlichkeit, bis sie begreift, was hier läuft. Es ist im Grunde sehr einfach. Der Holzfäller namens Hugo Garrelly ist nicht der Schurke in diesem Stück, sondern der Gute, denn er will den Mörder von Maddie May davon abhalten, sie immer wieder zu töten. Der Name des Mörders ist Clayton Hors, und er hat sich in eine der zahlreichen Maddies verliebt. Leider entspricht keine der späteren Maddies seinen Vorstellungen.

Die Welt nebenan

Ein paar Tage später befindet sich Felicity in einer Parallelwelt, die durchaus annehmbar ist, denn Gavin, ihr Lebensgefährte, ist ein leidenschaftlicher Koch. Da wird sie von Levi angerufen, der ihr mitteilt, dass an einem See ein Horrordrama dazu geführt hat, dass Hugo Garrelly, der Holzfäller, verhaftet worden ist. Gleich darauf sagt Levi, dass es bei einem Crash nahe des Sees zwei Schwerverletzte gegeben habe, die jetzt in einem Krankenhaus lägen. Felicity ahnt, dass es sich um Clayton Hors und Maddie May handeln könnte. Und tatsächlich: Als es ihr gelingt, mit Hugo beim Start eines Gefangenentransport ein paar Worte zu wechseln, warnt er sie, „ihn [Clayton Hors] nicht aus den Augen zu lassen.“

Als sie Maddie May besucht, ist Clayton Hors bereits entlassen worden. Doch er kommt zurück, als Felicity ohne Handy bei Maddie wacht. Bisher hat Clayton noch nicht von Felicity Notiz genommen, aber das ändert sich, als sie beginnt, ihm wie eine gute Reporterin Fragen zu stellen. Seine Uhr piept um 3 Uhr 33. Das macht Felicity stutzig. Welche Uhr würde das schon tun? Was Clayton als nächstes aus seiner Reisekoffer hervorholt, erkennt sie sofort: Es ist ein langes, stahlglänzendes Jagdmesser…

Mein Eindruck

Clayton Hors spielt also den Schurken in diesem verwickelten Stück. Aber er ist nicht in sich böse, sondern eher verzweifelt. Da er selbst Reisender zwischen den Parallelwelten ist, sucht er nach genau jener Schauspielerin namens Maddie May, in die er sich verliebt hat. Eine Maddie, die ihm nicht gefällt und somit seine liebevollen Erwartungen nicht erfüllt, ja sogar frustriert, muss dran glauben. Was erst im 100 Seiten langen Finale richtig klar wird, ist sein Selbstverständnis als der eines Filmzuschauers

Schauspieler

Film und Schauspiel sind die zentralen Motive und Metaphernkreise („Metonymie“ im Sinne von Roland Barthes) dieses Romans. Clayton der Killer steckt in einem tiefen Irrtum: Er hält die Maddie, die in jenem Film eine Rolle verkörperte, für echt. Infolgedessen kann jede Maddie-Version, die diese Rolle nicht verkörpert, nur eine falsche sein und wird eliminiert. Es gibt ja noch so viele weitere Maddies. Als eine der Maddies dann auch noch kellnert und eine weitere – ganz am Anfang – obendrein als Immobilienmaklerin „auftritt“, macht ihn das nicht nur frustriert, sondern auch wütend. Diese Maddies müssen weg, wie mit einem Radiergummi. Der Täter ist natürlich nie aufzufinden, denn er hat schon den Schritt zur nächsten Welt getan.

Mit einer Ausnahme: Beverly Hills wird für Clayton Hors zur letzten Welt, aus mehreren Gründen. Die Gemeinschaft der Reisenden um Hugo Garrelly hat Clayton durch viele Welten gejagt und jetzt gehen ihm die Verankerungspunkte aus. Die einzige Konstante ist daher eine Verkörperung von Maddie. Sie hat in Hollywood gerade einen Vertrag für eine Spielfilmrolle an Land gezogen – oder vielmehr ihr Agent. Das gibt ihr Selbstvertrauen, Glamour – und Gelegenheit, sich zu überlegen, wie sie Clayton gegenübertreten soll.

Es gibt nur eine Lösung: Sie muss um ihr Leben schauspielern. Ihn einlullen, ihn bezirzen, als wäre sie wirklich jene Rollen-Maddie, in die er sich so fatal verliebt hat. Doch dann kann sie den Spieß umdrehen: Er will ja als Liebender ihr huldvolle Gunst erringen, selbst wenn in seine Augen zuweilen ein berechnender Blick tritt. Nun muss er die Rolle des Freiers spielen, damit sie ihn erhört. Die Macht liegt bei ihr, und dank eines erstaunlichen Austauschs mit Felicity (s.u.) ist Maddie in der Lage, mit ihrem Verfolger – sie erinnert sich an frühere Versionen – physisch fertigzuwerden. Das seelische Rüstzeug liefert ihr die Schauspielerei: Sie schlüpft in die Rolle der Traum-Maddie. Ob das reicht? Es ist eine packende „Szene“, die mehrere Überraschungen bereithält. Der Leser sollte also möglichst bis zum langen Finale durchhalten.

Felicity Staples

So wie sich Maddie zu einer selbstbewussten Frau entwickelt, die ihr Schicksal selbst bestimmt, so entwickelt sich auch Felicity. Eigentlich ist sie ja für das Ressort Politik zuständig, doch der Kriminalfall Madison May und seine bizarren Verwicklungen zwingen sie, sich nicht bloß um das Wohlergehen und den Schutz Maddies zu kümmern, sondern auch um ihren eigenen: Sie lernt, wie man eine Pistole richtig benutzt. Und dass die Darstellungen in Hollywoodfilmen völlig realitätsfern sind.

Ihr Kollege Levi bringt ihr die Grundlagen bei. Ein menschlicher Körper ist enorm widerstandsfähig, braucht eine Ewigkeit von mindestens 60 Sekunden zum Sterben – und ein Mann würde selbst noch am Boden eine Gefahr darstellen. Also braucht Felicity eine Pistole, mit der sie möglichst viele Schüsse abgeben kann, ohne nachzuladen. Diese M2 schleppt sie fortan in ihrer Handtasche herum. Und bei der finalen Schießerei in Beverly Hills kommt es zu einer folgenreichen, nicht ganz freiwilligen Übergabe. Das Schicksal – oder der Autor als Schöpfergott – haben Felicity eine Rolle als Schutzengel zugeteilt, und diese Rolle muss und will sie nun schauspielern. Ob das so gut klappt, kann der Leser selbst herausfinden.

Die Reisenden

Wie die Reise zwischen den Parallelwelten gemäß der Quantenmechanik funktioniert, wird an keiner Stelle genau und verständlich erklärt. Klar ist nur Prof. Creightons Erklärung, dass die „Wahrscheinlichkeitsblasen“ nur zu bestimmten Zeiten kollidieren und so den Übertritt erlauben. Das passiert Felicity unabsichtlich, doch Hugo und Clayton haben den Kniff drauf. Sie haben sogar eine Armbanduhr, die sie darauf aufmerksam macht.

Hugo will Felicity als Komplizin gewinnen, um mithilfe einer ganzen Gruppe Reisender Clayton Hors zu stellen und zu stoppen. Warum sich Felicity weigert, ist mir nicht so ganz klar geworden, denn im Team ist man normalerweise stärker und effektiver. Vielleicht erscheinen ihr die Jäger als zu manipulativ und gewalttätig. Sie pocht jedoch auf ihre Unabhängigkeit, zumal sie sich nach jedem Übergang an einen anderen Lebensgefährten gewöhnen muss. Wie jeder Durchschnittsmensch klammert sie sich an Verankerungen, die sie emotional erden. Als einer ihrer beiden Katzen verschwunden ist, flippt sie fast aus. Das kann der Leser gut nachvollziehen.

Immobilien

Maddie ist fasziniert von Architektur. Mit ihrem Handy knipst sie jede interessante Immobilie, auf die sie stößt, jedes schräge Gebäude in Beverly Hills – und natürlich die beeindruckende Century City Mall (die bestimmt schon als Location in dem einen oder anderen Hollywoodstreifen zu sehen gewesen ist, etwa in Tarantinos „Jackie Brown“).

Woher Maddies Faible für Häuser rührt, wird nicht erklärt, aber wenn man bedenkt, dass sie gerne Schauspielerin wäre oder es tatsächlich ist, dann kann man sich vorstellen, dass jedes Haus eine Bühne ist, ein Kino oder Theater, in dem sich Dramen oder Komödien abspielen. Diese Analogie lässt sich auf die vielen Parallelwelten übertragen: Sie sind Häuser für die Seelen der Reisenden, die in ihnen alle ihre Rolle spielen müssen. „Die ganze Welt ist eine Bühne“ wusste schon Shakespeare. Was sagt das über den Leser aus? Philip K. Dick, der selbst viele Geschichten über Parallelwelten geschrieben hat, käme sofort die Antwort in den Sinn: Ohne Liebe sind wir alle nur Androiden in einer Replikantenwelt, versehen mit einer Seriennummer..

Die Übersetzung

S. 118: „Und Sie [Madison May] wird wieder sterben, wenn ich hier nicht rauskomme.“ Weil es um eine dritte, weibliche Person geht und nicht um das Gegenüber, sollte statt „Sie“ besser „sie“ verwendet werden.

S. 233: „Levi lungerte in einem brau[n]en Sessel herum.“ Das N fehlt.

S. 237: „“Huh“, sagte sie.“ Und nicht nur sie, sondern noch etliche andere. „Huh“ würde ein Deutschsprecher aber nur verwenden, um jemanden zu erschrecken. Was hier gemeint ist, klingt eher nach Ratlosigkeit, wie in „Hmm.“

S. 270: “Schließlich bekam jemand ihre Bio.“ Das ergibt keinen Sinn, denn in Maddies Social-media-Accounts bekommen ALLE ihre Bio[grafie], damit sich Freundschaften ergeben usw. Maddie gibt sich als Blanche aus einem berühmten Theaterstück aus. Diese Blanche muss man erstmal kennen „To get“ bedeutet also hier „begreifen, verstehen“. Tatsächlich nennt sich dieser Versteher sogar „Mitch“, wie „Blanches“ Freund/Verehrer aus dem Stück. Clever boy!

S. 355/ S. 423: Auf S. 355 wird der Ortsname „Concord“ noch als „Concard“ geschrieben, auf S. 423 dann korrekt.

Unterm Strich

Ich habe diesen Thriller in nur wenigen Tagen gelesen, denn er ist spannend, einfallsreich und bewegend. Die kurzen Kapitel sind sehr einfach zu lesen. Die Einheiten der Geschichte sind indes auf die jeweilige Parallelwelt konzentriert, deshalb muss man schon aufpassen, sich nicht zu vertun. Die Frage, in welcher Welt sich gerade Maddie und Felicity befinden oder beide in der gleichen, tauchte des öfteren auf. Daher mein Rat, dieses Buch möglichst ohne Unterbrechungen zu lesen. Wer, wie ich, nach der x-ten Welt an einen toten Punkt gelangt, sollte unbedingt weiterlesen. Das grandiose Finale, das sich über Dutzende Seiten erstreckt, dürfte alle Erwartungen an Action und Dramatik erfüllen.

Old Phil

Fans von Philip K. Dick dürften einige Motive wiedererkennen, aber wichtige Dinge wie etwa Drogen, die die Wahrnehmung zersetzen, fehlen. Auch ein zwielichtiger Obermacker, wie er in „Die drei Stigmata von Palmer Eldritch“ und anderswo auftaucht, glänzt durch Abwesenheit. Daher kann sich der Leser auf die seelische Entwicklung von Maddie und Felicity konzentrieren, die zu überraschenden Ergebnissen führt. Und am Ende hat sogar Hugo seine Rolle im Stück gefunden: als Schutzengel. Aber Maddie braucht ihn jetzt nicht mehr. Sie kann auf sich selbst aufpassen.

Taschenbuch: 427 Seiten.
O-Titel: The 22 Murders of Madison May, 2021
Aus dem Englischen von Bernhard Kempen.
ISBN-13: 9783453322356

www.luebbe.de

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