McKenna, Juliet E. – Ryshads Rache (Die Welt von Einarinn)

„Ryshads Rache“ ist nach „Diebesgut“ der zweite Roman aus der „Welt von Einarinn“. Die einzelnen Bände beziehen sich zwar aufeinander, sind aber auch unabhängig voneinander lesbar.

Aus den Trümmern eines gefallenen Imperiums versuchen die Menschen des Festlandes nun, das alte Wissen – auch und vor allem über die Magie – wieder zu bergen. Doch sie sind nicht alleine. Die Elietimm, ein Volk aus dem hohen Norden, sind ebenfalls auf der Jagd nach Artefakten und bereit, skrupellos und grausam ihre eigene Magie einzusetzen und über Leichen zu gehen.

Ryshad, eingeschworener Mann des Hauses D´Olbriot, wird dazu abgestellt, den Zauberern von Einarinn weiter zu dienen, nachdem ihn der Erzmagier persönlich angefordert hat. Denn Ryshad besitzt durch einen früheren Auftrag schon Erfahrung im Aufspüren von alten Artefakten und in Begegnungen mit den Elietimm.

Diesmal haben er und der Magier Shivvalan die Aufgabe, einen alten Zauberer aus seinem Exil zurückzuholen und zu den Magiern zu bringen, denn er besitzt Wissen über eine Enklave von Überlebenden aus früheren Zeitaltern. Doch auch die Elietimm sind auf der Jagd …

Deshalb bitten Ryshad und Shiv nun auch wieder Livak um Hilfe, die Diebin und Spielerin, die ihnen schon einmal so hilfreich zur Seite stand. Während die junge Frau eher unwillig ist, scheint ihre Freundin Halice um so interessierter. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg.

Doch dann wird Ryshad von seinen Freunden getrennt und in die Sklaverei verschleppt. Während seines Lebens als Diener auf dem Aldabreshin-Archipel muss er nicht nur mit der fremdartigen Kultur zurecht kommen, sondern auch mit Entsetzen feststellen, wie weit die Macht der Elietimm bereits reicht.

Und nicht zuletzt erweist sich sein Schwert als letzter wertvoller Schlüssel, um die Enklave zu finden und die dort Eingeschlossenen vor dem mörderischen Eisvolk zu retten. Ryshad muss es nur gelingen, der Gefangenschaft zu entfliehen und nach Hause zurückzukehren …

„Ryshads Rache“ ist ein Fantasy-Abenteuer, das ohne exotische Wesen auskommt, aber allein schon durch die allgegenwärtige Magie und die fremden Kulturen einen farbenprächtigen Hintergrund bietet. Man merkt zwar, dass man den Teil einer Serie vor sich hat, da die Bedrohung durch die Elietimm nicht verschwindet, auch wenn es Ryshad und Co. wieder gelingt, ihnen eine Schlappe zuzufügen, die Handlung ist aber in sich geschlossen und bietet ein zufrieden stellendes Ende.

Juilet E. McKenna gelingt es, ihren Figuren durch Schwächen und eigensinnige Marotten Leben einzuhauchen und gleichermaßen glaubwürdige Männer- wie auch Frauencharaktere zu erschaffen, die die Handlung durch ihre Aktionen vorantreiben, auch wenn sie manchmal ein wenig zu geschwätzig sind.

Dazu kommt ein gesundes Maß an Action, so dass Leser, die spannende Fantasy-Abenteuer mögen, eine unterhaltsame Lektüre vorfinden werden.

_Christel Scheja_
|Diese Rezension wurde mit freundlicher Genehmigung unseres Partnermagazins [X-Zine]http://www.x-zine.de/ veröffentlicht.|