Grant Morrison, Paul Dini, A. Kubert, D. Kramer – Batman 4

Batman 1
Batman 2
Batman 3

Inhalt

„Batmans Sohn –Damian, Teil 1 und 2“

Gerade erst hat Batman den Joker besiegt und Gotham City bis auf weiteres von der Bedrohung gesäubert, da verlangt es ihn nach Jahren der Verbrecherjagd nach dem lang ersehnten Urlaub. Auf Geheiß seines Butlers mischt er sich schließlich als Playboy unters Volk und wird bei einer großen Gala unverhofft Zeuge einer Attacke einer ganzen Armee von Man-Bats. Kurzerhand schlüpft er in sein Kostüm zurück und klärt die Situation. Doch damit ist der Friede nicht endgültig eingekehrt. Seine ehemalige Geliebte Talia erscheint auf dem Ball und scheint in die Dinge verwickelt zu sein. Und damit nicht genug: Die Dame hat noch eine weitere heftige Überraschung für Mr. Wayne parat.

„E.Nigma, Detektiv & Berater“

Bruce Wayne staunt nicht schlecht, als eines Tages der in Arkham gewähnte Riddler in seinem Haus auftaucht und versucht, ein neues Saubermann-Image an den Tag zu legen. Dazu verdächtigt er Wayne auch noch, in den Mord an der jungen Karrie Bishop verwickelt zu sein. In der Gestalt Batmans verfolgt dieser schließlich die Spur des Riddlers und tut sich kurzzeitig sogar mit ihm zusammen. Gleichzeitig jedoch untersucht er die Spuren, die der zurückgekehrte Bösewicht hinterlassen hat, weil er einfach nicht glauben kann, dass der Mann der tausend Rätsel zur guten Seite übergelaufen ist. Aber es scheint, als habe der Riddler eine weiße Weste. Zunächst jedenfalls …

Persönlicher Eindruck

In der Einleitung des neuen „Batman“-Comics wird schon ziemlich großspurig erwähnt, dass die neue Serie einen weiteren Aufschwung mit der Beteiligung des schottischen Autors Grant Morrison erfahren wird, der derzeit außerdem durch sein Mitwirken an der Nachhut der „Infinite Crisis“ von sich reden macht. Morrison hat sich für die zweite mehrteilige Story der Reihe indes eine ganz brisante, einst bereits zur Legende gewordene Rahmenhandlung als Aufhänger seines neuen Plots ausgesucht und führt die Geschichte um Batmans vermeintlichen Sohn Damian fort, die parallel auch im aktuellen Sonderband „Der Sohn des Dämons“ abgehandelt wird.

Allerdings bieten die hier geschilderten Abläufe zunächst einmal bloß eine etwas detailliertere Einleitung ins Geschehen um Damian, der in diesem Fall nur ganz zum Schluss auftaucht. Der Schwerpunkt liegt stattdessen auf der Darstellung des arbeitsmüden Superhelden sowie einer gerade vollzogenen Entführung, die den berüchtigten Doktor Langstrom in Panik versetzt hat. Dennoch versucht er, auf eigene Faust zu handeln, um die Urheber der Käscher seiner Tochter ausfindig zu machen und weiteres Unglück abzuwenden. Bruce Wayne hat bereits ein komisches Gefühl, als er eine Veranstaltung des Wissenschaftlers besucht und ihn in völlig aufgehetztem Zustand vorfindet. Als er schließlich noch auf Talia trifft, ahnt er bereits, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Und er soll Recht behalten!

Der Auftakt ist prinzipiell sehr gut gelungen, wobei man allerdings festhalten muss, dass der eigentliche Plot nur sehr schleppend vorangetrieben wird. Das Drumherum um das derzeit verbrecherlose Gotham und Batmans Urlaubspläne zum Beispiel wäre in gestraffter Form sicherlich angenehmer gewesen, so dass man das hierzu verwendete Seitenvolumen besser in etwas mehr Facettenreichtum zum Auftreten Talias investiert hätte. Aber diesbezüglich wird es in Zukunft sicherlich noch ausführliche Aufklärung geben. Fürs Erste hat die Geschichte aber schon einmal das Minimalziel, nämlich Lust auf mehr zu machen, erreicht.

Auch die zweite Story im Bunde, wiederum den „Detective Comics“ (Nr. 822) entnommen, überzeugt mit einem fokussierten Aufbau und einer spannenden, wohl durchdachten Handlung. Nach längerer Zeit erscheint hier auch wieder der aus dem Koma erwachte Riddler, der infolge der „Infinite Crisis“ ebenso wie Batman komplett von der Bildfläche verschwunden war. Hinterlistig und undurchschaubar wie eh und je treibt er seine Spielchen und garantiert einmal mehr für eine coole Geschichte voller Rätsel und Tricks.

Im Resümee darf man also wieder von einer gelungenen Ausgabe der neuen Serie reden, die zwar nicht ganz für das schwache Finale der letzten Geschichte entschädigt, aber zumindest mit einer wertigen Story Rehabilitation für die zuletzt enttäuschten Gemüter leistet. Grant Morrison ist seinem guten Ruf weitestgehend gerecht geworden und erhält mit einem der besseren Teile der „Detective Comics“ aus der Feder von Paul Dini die erforderliche Unterstützung. Gute Zukunftsaussichten also nach wie vor für diese frische Serie!

Heft: 52 Seiten
www.paninicomics.de

Siehe ergänzend dazu auch:

Batman – Year One / Das erste Jahr (Rezi 1)
Batman – Year One / Das erste Jahr (Rezi 2)
Batman Begins
Batman – Dark Detective
Batman und die Monster-Männer