Glattauer, Daniel – Ewig dein (Lesung)

Alles beginnt wie eine ganz normale Liebesgeschichte: Ein gut aussehender Mann fährt Judith in einem Supermarkt in die Hacken. Sofort ist ihr klar, dass dieser attraktive Mann verheiratet sein und eine Familie haben muss, denn für wen soll er sonst die halbe Bananenstaude in seinem Einkaufskorb mitbringen? Dennoch will ihr der Mann nicht aus dem Kopf gehen. Kurz darauf taucht er in dem Lampengeschäft auf, das sie selbst betreibt. Er habe sie in den Laden kommen sehen, lautet seine Ausrede. Die beiden verabreden sich, treffen sich immer häufiger und kommen sich schnell näher. Nicht lange dauert es, bis Hannes – so heißt der gut aussehende Mann, der als Architekt Apotheken umgestaltet – der verdutzten Judith einen großen Ring überstreift, um ihr seine Liebe zu bekunden. Sie ist völlig überrumpelt und traut sich nicht, ihm zu gestehen, dass sie Bernstein überhaupt nicht ausstehen kann.

Judith genießt die Zweisamkeit, und als dann auch noch ihre Familie und der gesamte Freundeskreis begeistert sind von dem neuen Mann an ihrer Seite, scheint alles perfekt. Doch irgendwann wird ihr die ganze Zweisamkeit zu viel. Mehrmals am Tag besucht Hannes sie in ihrem Geschäft, um einen Kaffee mit ihr zu trinken, abends gehen sie zusammen weg und verbringen dann auch noch die Nacht miteinander. Eine gemeinsame Reise führt schließlich zum Bruch: Judith fühlt sich dermaßen bedrängt, dass sie sich kurzerhand von Hannes trennt.

Doch der kann sie nicht aus dem Kopf bekommen. Nach der Trennung liegen überall gelbe Rosen mit geheimnisvollen Botschaften von Hannes herum – selbst in ihrem eigenen Bett findet sie einen Strauß Rosen, den ihre Freunde dort in Hannes‘ Auftrag versteckt haben. Judith fühlt sich verfolgt – bis in die Träume hinein, in denen sie immer häufiger Hannes‘ Stimme hört. Ihr macht die Situation immer mehr zu schaffen, zumal Hannes sich hinten rum mit Judiths Freunden und ihrer Familie verbündet. Irgendwann kommt es zum Zusammenbruch, Judith wird in die Klinik eingeliefert und psychiatrisch behandelt – wer ist nun verrückt? Hannes, der sie bedrängt und verfolgt? Oder womöglich doch Judith, die sich alles eingebildet hat?

_Auf immer und ewig_

Daniel Glattauer war mir kein Begriff – bis „Gut gegen Nordwind“ in den deutschen Bestsellerlisten eingeschlagen sind und mir meine Zahnärztin dieses wunderbare, kleine Büchlein ans Herz gelegt hat. Mit wachsender Begeisterung habe ich es verschlungen und anschließend sofort auch „Alle sieben Wellen“ gelesen. Doch damit nicht genug: Meine Begeisterung war immer noch nicht gestillt, und so habe ich mir beide Bücher von Christian Berkel und Andrea Sawatzki noch mal vorlesen lassen. Und da ich von der Lesung des frisch gebackenen Ehepaars total begeistert war und mir Andrea Sawatzki neulich in ihrer Lesung von „Ich.darf.nicht.schlafen“ ebenfalls sehr gut gefallen hat, habe ich bei Glattauers jüngstem Werk „Ewig dein“ gleich zur Lesung gegriffen – und habe diese Entscheidung nicht bereut.

Der österreichische Autor Daniel Glattauer hat mich mit seiner Wortgewandtheit und seinem unvergleichlichen Formuliertalent schlichtweg von den Socken gehauen. Immer wieder erfindet er Wortwendungen, die mir leider im Leben nicht eingefallen wären, die aber so treffend und schön sind, dass ich bei ihm jede Zeile gern gelesen habe. Genau in dieser Tradition beginnt auch „Ewig dein“ – in der wachsenden Liebe zwischen Judith und Hannes tobt sich Glattauer mit seinen wunderbaren Formulierungen richtig aus. Er schafft es wieder einmal, einen ganz normalen Sachverhalt in so fantastische Worte zu verpacken, dass außer der reinen Wortbedeutung immer noch mehr dahinter steckt. Und Andrea Sawatzki trägt diese großartigen Sätze überzeugend vor, sodass man ihr von Beginn an sehr gern und auch aufmerksam zuhört. Sie moduliert fein ihre Stimme und verleiht Judiths Gefühlsschwankungen ihre Stimme. Allerdings ist ihr Vortrag sicherlich Geschmackssache, denn Andrea Sawatzki hat eine sehr hohe Stimme, die sie auch entsprechend einsetzt. Wenn Judith ängstlich wird, weil sie sich von Hannes verfolgt fühlt, wird Sawatzkis Stimme dermaßen hoch, dass man meinen könnte, ein Kind trage diese Passage vor. Das gefällt sicherlich nicht jedem, ich persönlich fand es sehr gelungen, da Andrea Sawatzki es dadurch überzeugend geschafft hat, Judiths Gefühlschaos herüberzubringen.

Die Lesung war sicherlich nicht ganz einfach, denn in den Szenen, in denen Judith im Schlaf Hannes‘ Stimme hört, muss sie stottern, da Hannes‘ Stimme hängt wie eine defekte Schallplatte, auch dies schafft Andrea Sawatzki sehr überzeugend, auch wenn ihre Stimme in diesen Momenten natürlich unweigerlich ein enormes Nervpotenzial entfaltet, aber so ist es ja auch gedacht. Andrea Sawatzki hat es geschafft, dass ich völlig in der Geschichte eintauchen und alles um mich herum vergessen konnte – und das ist beileibe nicht selbstverständlich. Ihr Kollege Detlef Bierstedt dagegen hat es meistens geschafft, dass ich seine Lesung oft minutenlang ignorieren konnte, ohne dass ich gemerkt habe, dass er mir irgendwas ins Ohr geflüstert hat. Und wenn ich dann wieder aufgehorcht habe, hatte ich komplett den Faden verloren. Das ist mir bei „Ewig dein“ nicht einmal passiert – und: Das lag nicht immer an der Geschichte.

_Gut mit Schwächen_

„Ewig dein“ beginnt zwar wie die klassische Liebesgeschichte, doch schnell merkt man, dass sich hier etwas anbahnt, das nicht normal ist. Hannes will schnell sehr viel und erreicht dadurch eigentlich nur, dass Judith verschreckt zurückweicht. Dieses Zuviel an Nähe, das zu mehr Distanz zwischen den beiden führt, baut Daniel Glattauer noch sehr gekonnt auf. So entwickelt sich das Hörbuch mit der Zeit zu einem richtigen Thriller. Man ahnt, dass hier das dicke Ende noch kommen muss, dass hier etwas nicht koscher ist und der Autor uns ganz sicher noch mit einer riesigen Pointe überraschen wird. Und so fiebert man mit, verliert sich ganz in Andrea Sawatzkis Worten, fiebert mit und leidet mit, wenn Judith schließlich in der Klinik landet, eine Psychiaterin trifft und Psychopharmaka schlucken muss, um wieder in die Realität zurückzufinden.

Nicht lange dauert es, bis auch Hannes wieder die Bühne betritt, denn Judith hat noch nicht mit ihm abgeschlossen, sie will ihn unbedingt noch mal sehen und stellt dann fest, dass sie vielleicht doch etwas missverstanden haben könnte. Wer ist hier eigentlich wirklich verrückt? Diese Frage habe ich mir beim Zuhören immer häufiger gestellt, und das hat Daniel Glattauer mit Sicherheit beabsichtigt. Doch leider schafft er es aus meiner Sicht nicht rechtzeitig, den Bogen zu kriegen und seine Leser bzw. Zuhörer zum großen Finale zu lenken. Die Geschichte plätschert eine Weile vor sich hin, mäandert mal in diese Richtung, mal in jene. Mal ist Judith die Verrückte, dann hat sie wieder ihre hellen Momente und Hannes scheint der Stalker par excellence zu sein. Als dann schließlich die letzte Szene eingeläutet wird und alle Protagonisten (und noch eine wichtige Figur mehr!) aufeinandertreffen, kommt es nicht etwa zum großen Knall, sondern allerhöchstens zum kleinen Plopp. Und das finde ich ausgesprochen schade. Daniel Glattauer baut über weite Strecken gekonnt Spannung auf, führt seine Leser oder Zuhörer zwischendurch in die Irre und lässt ein großartiges Finale erwarten, doch was dann passiert, war zu dem Zeitpunkt gar nicht mehr überraschend, und so verpufft in diesem Moment die meiste Spannung – sehr schade.

_Ewig dein Fan_

Was am Ende übrig bleibt, ist mit Andrea Sawatzki eine überzeugende Sprecherin, die jeder Gefühlsschwankung gekonnt ihre zarte und weibliche Stimme verleiht. Und natürlich überzeugt Daniel Glattauer auch wieder mit seinem Formuliertalent, wobei er sich aber leider ab der Hälfte der Geschichte nicht mehr ganz so sehr austobt wie in seinen beiden E-Mail-Romanen oder zu Beginn von „Ewig dein“. Nichtsdestotrotz beginnt die Geschichte ausgesprochen vielversprechend, wird dann immer spannender und spannender. Nur das Finale konnte mich nicht vollauf überzeugen, aber dennoch fühlte ich mich sehr gut unterhalten! Und natürlich werde ich jederzeit wieder zu einem neuen Buch oder Hörbuch von Daniel Glattauer greifen – diesen Autor darf man einfach nicht verpassen!

|Download-Version mit 5:14 h Spieldauer|
http://www.audible.de

Hier gehts direkt zum Titel bei audible: [Daniel Glattauer – „Ewig Dein!“]http://www.audible.de/pd/B0073TG2LM?ref__=sr__1__1

auch erschienen als:

|4 Audio-CDs
Sprecher: Andrea Sawatzki
ISBN-13: 978-3-89903-349-6|
http://www.hoerbuch-hamburg.de

_Daniel Glattauer bei |Buchwurm.info|:_
[„Gut gegen Nordwind“ 5649
[„Alle sieben Wellen“ 5668

Mark Brandis: Sirius Patrouille – Teil 2 (Folge 20)

_Showdown im Weltall: Kommisskopf gegen Pazifist_

Man schreibt das Jahr 2130: Mark Brandis leitet als Repräsentant der VEGA den letzten Flug der INVICTUS, eines neuen Schweren Kreuzers. Mit an Bord ist der renommierte Journalist Martin Seebeck, der einen Reisebericht verfassen soll. Unter dem Kommando des Unions-Majors Jonas Degenhardt ist der Testflug zugleich eine Patrouille, die Piraten aufspüren soll. Die INVICTUS fliegt als Wolf im Schafspelz die Route ab, auf der schon mehrere unbemannte Sonden verschwunden sind.

Folge 2: Die „Sirius-Patrouille“ hat die Besatzung der INVICTUS in Kampfhandlungen geführt. Der Journalist Martin Seebeck hat seinen Verbündeten verloren. Ohne Mark Brandis, der schwerverletzt mit dem Tode ringt, liegt nun die Leitung des Einsatzes bei Major Degenhardt, der einen erbitterten Kreuzzug gegen Piratenschiffe führt. Schnell stellt sich heraus, dass auch er seine Gegner unterschätzt hat … (Verlagsinfo)

Der Verlag empfiehlt sein Werk ab 12 Jahren.

_Der Autor_

Nikolai von Michalewsky (1931-2000) war bereits Kaffeepflanzer, Industriepolizist, Taucher und Journalist gewesen, als sein erster Roman 1958 veröffentlicht wurde. Am bekanntesten wurde er ab 1970 mit den „Mark Brandis“-Büchern, der bis heute (nach „Perry Rhodan“) mit 31 Bänden erfolgreichsten deutschsprachigen SF-Reihe.

Seine konsequente Vorgehensweise, Probleme der Gegenwart im Kontext der Zukunft zu behandeln, trug Michalewskys Serie eine treue Leserschaft und hohe Auflagenzahlen ein. Seine besondere Zuneigung galt besonders dem Hörspiel. Er gehörte zu den meistbeschäftigten Kriminalhörspiel- und Schulfunkautoren Deutschlands. (Verlagsinfo)

_Die Sprecher/Die Inszenierung_

Die Macher und Regisseure sind Interplanar.de:
Joachim-C. Redeker: Sounddesign und Musik
Redeker und Balthasar von Weymarn: Produktion, Regie und Schnitt

Jochim-C. Redeker, geboren 1970, lebt seit 1992 in Hannover. Gelernt hat er das Produzieren in der SAE Frankfurt, seither arbeitet er als Tonmeister für Antenne Niedersachsen. An zwei Virtual Reality Projekten hat er als Sounddesigner gearbeitet. Er gibt Audio- und Hörspielseminare und arbeitet als Werbetexter und Werbesprecher für zahlreiche Unternehmen sowie für Kino- und Radiowerbung. Musikalisch betreut er neben seinen eigenen Projekten auch Jingle- und Imageproduktionen. Bereits 1988 brachte ihm eine frühe Hörspielarbeit mit Balthasar den Sonderpreis der Jury für akustische Qualität beim Maxell Momentaufnahmen Wettbewerb ein.

Balthasar von Weymarn, geboren 1968, lebt seit 2006 im Taunus bei Frankfurt. Ausgebildeter Dramaturg und Filmproduzent (Filmstudium Hamburg); arbeitet auch als Skriptdoktor, -autor und Ghostwriter für Unternehmen wie Bavaria Film, Odeon Pictures, Tandem Communications, Storyline Entertainment u. a.

Das Hörspielmanuskript schrieb Balthasar v. Weymarn nach dem gleichnamigen Roman von Nikolai von Michalewsky. Die Aufnahmeleitung lag in den Händen von Tommi Schneefuß und Sven-Michael Bluhm.

|Die Rollen und ihre Sprecher: |

Prolog: Wolf Frass
John Harris: Gerhart Hinze
Cmdr. Mark Brandis: Michael Lott
Lt. Iwan Stroganoff: Martin Wehrmann
Cpt. Grigori »Grischa« Romen: David Nathan
Lt. Pablo Torrente: Martin Keßler
Martin Seebeck: Felix Isenbügel
Dr. Rebecca Levy: Claudia Urbschat-Mingues
Major Jonas Degenhardt: Thomas Schmuckert
Cpt. Esko Tuomi: Martin May
Lt. Louise Demnitz: Tanya Kahana
Cpt. Harbatkin: Matthias Brodowy
Dr. Yun Haneul: Luis Abril Romero
Bordsystem CORA: Mira Christine Mühlenhof
sowie Regina Schleheck, Jochim-C. Redeker, Georg Matthias

_Hintergrund und Vorgeschichte_

Die Mark Brandis – Hörspielreihe begann 2005-2007 mit Bordbuch Delta VII. Inhaltlich unterscheidet sie sich in einigen wichtigen Punkten von den Büchern.

* Die Geschichten sind um 50 Jahre in die Zukunft verlegt, die Saga beginnt also 2119;
* Die Kürzel EAAU und VOR sind zu „die Union“ und „die Republiken“ geworden;

EAAU: Die Europäisch-Amerikanisch-Afrikanische Union (EAAU) ist ein transkontinentaler Staatenverbund und wurde als Zusammenschluss der drei Kontinente Europa, Amerika und Afrika ca. 1999 gegründet – ihr assoziiert ist Australien. Während Europa der Kontinent ist, der über die längste Tradition verfügt, haben sich Afrika und Amerika zu den industriell bedeutendsten Kontinenten entwickelt.
Flagge: ein Ring goldener Planeten um drei kleeblattartig angeordnete grüne Kontinente auf weißem Grund.
Hauptstadt: Metropolis

VOR: Die Vereinigten Orientalischen Republiken (VOR) sind ein transkontinentaler Staatenverbund und umfassen zwischen Ural und der Pazifikküste die asiatischen Staaten einschließlich Ozeaniens.
Flagge: zwei gekreuzte Mongolenschwerter vor einer gelb-roten Sonne.
Hauptstadt: Peking

VEGA: Die Strategische Raumflotte (SR) lagerte 2106 ihre Entwicklungsabteilung auf die Venus aus. Die zuständige Agentur ist die VEGA, kurz für Venus-Erde Gesellschaft für Astronautik, mit immerhin 8000 Mitarbeitern. Direktor der VEGA ist seit 2122 der ehemalige Major (SR) und Commander (VEGA) John Harris. Die Routen der Testflüge für die Neuentwicklungen sind streng geheim, da die Prototypen als begehrte Beute sowohl für die Vereinigten Orientalischen Republiken (VOR) und die Europäisch-Amerikanisch-Afrikanische Union (EAAU), aber auch für Raumpiraten gelten. Offiziell gilt die VEGA als neutral, aber ihre Auftraggeber waren bislang immer die SR und die Raumfahrtbehörde der Union.

_Handlung_

Commander Mark Brandis wird nach dem Feuerüberfall auf die INVICTUS schwerverletzt und bewusstlos von Seebeck an Bord gebracht. Der Journalist hätte auch nicht erwartet, dass er mal Feuerwehr spielen würde, noch dazu im luftleeren Raum. Unterdessen scheint eine ganze Armada von gegnerischen Schiffen anzugreifen. Einer von drei Volltreffern lässt den Antrieb ausfallen, und Dr. Levy, die sich besorgt um Brandis kümmert, muss mit Notstrom zurechtkommen. Captain Romen meldet erleichtert das Abflauen der Kämpfe.

Doch statt nun, wie die Ärztin verlangt, Brandis in eine gut ausgestattete Medstation zu bringen, brennt der Kommisskopp Jonas Degenhardt darauf, den Angreifer seinerseits fertigzumachen. Erst als er den schon einmal verhafteten Piratenkapitän Harbanski auffischt und dieser ihn warnt, den unsichtbaren Gegner anzugreifen, kommt es zur Krise. Denn nun hat er es nicht mehr mit Piraten zu tun, sondern mit Chinesen von der republikanischen Raumflotte. Sollte er angreifen, käme es zum Kriegsfall.

Als Degenhardt den Gegner erneut ohne Rücksicht auf Verluste angreift und scheinbar schwer trifft, muss er feststellen, dass es zwei Leute gibt, die klüger sind als er: der Kommandant des gegnerischen Schiffes – und Commander Mark Brandis …

_Mein Eindruck_

Der Militär hat die wahre Lage im Weltraum völlig falsch eingeschätzt, wie wir nicht ohne Befriedigung erfahren. Die Chinesen auf dem anderen Schiff, das ebenfalls ein raffinierter Prototyp ist, sind ebenfalls auf Piratenjagd und mussten daher zwangsläufig der INVICTUS in die Quere kommen. Blöd, wenn man dann nicht übers gemeinsame Geschäft redet, sondern den jeweils anderen für den eigentlichen Feind hält. Das Reden übernimmt dann unser Oberpazifist Mark Brandis (der durchaus auch mal ballern kann, wenn’s sein muss), der lieber sein Köpfchen anstrengt, als den Abzug zu betätigen.

Merkwürdig ist nur die Sache mit dem gegenerischen Schiff, das den poetischen Namen „Himmlischer Frieden“ trägt und an unselige Pekinger Plätze gleichen Namens denken lässt. Erst haben es die Chinesen gebaut, dann wurde es von der INVICTUS aufgebracht, die dort nur Piraten, aber keine Asiaten vorfand. Kaum ist es wieder fort, kaperten also die Chinesen ihr eigenes Schiff zurück, wodurch Piraten-Captain Harbanski sich aus dem Staub machen musste. Die Chinesen am Steuer trafen dann wieder auf die INVICTUS.

Wozu all dieses Hin und Her, fragt man sich? Den Autor kann man nicht mehr fragen, wohl aber die Macher. Aber der Zickzackkurs trägt nicht gerade zur Klarheit des Handlungsverlaufs bei. Und hinterher wissen es natürlich alle Figuren besser. Jedenfalls dürfte Martin Seebeck einiges zu berichten haben.

_Die Sprecher/Die Inszenierung_

|Die Sprecher|

Die Sprecher erfüllen ihre Aufgabe zu meiner Zufriedenheit. Es handelt sich um die immer wieder in der Serie auftauchenden Hauptfiguren wie der Titelheld, die Ärztin, sein Freund Romen und natürlich der Journalist. Diesmal hat sich Brandis permanent gegen Degenhardt durchzusetzen, und er tut dies mit innerer Autorität, ohne rumzuschreien – was man von Degenhardt nicht behaupten kann. Daneben ergeben sich immer wieder neue Nebenfiguren, darunter auch chinesisch klingende Sprecher. CORA, das Bordsystem, ist von Degenhardt abgestellt worden und hat leider nichts zu melden. Das ist wirklich schade, denn ihre Stimme wirkt immer ein wenig beruhigend.

Felix Isenbügel als Martin Seebeck wirkt zunächst hölzern und lahm, aber man kann das auf die Desorientierung der Figur zurückführen. Später wirkt Seebeck/Isenhügel engagiert und aufgeweckt, obwohl er ja eigentlich Distanz wahren soll. Im Unterschied zu ihm bietet Claudia Mingues-Urschat als Dr. Levy eine durchweg überzeugende und engagierte Darbietung. Wer sich dem Kapitän entgegenstellt, verdient wahrlich unseren Respekt.

|Geräusche|

Die Geräuschkulisse erstaunt den Hörer mit einer Vielzahl mehr oder weniger futuristischer Töne, so etwa Triebwerke oder Luken und Schleusen. Auch das Waffensystem der INVICTUS weiß mit einer Vielzahl neuer Töne aufzuwarten, die jedem Gamer vertraut vorkommen dürften. Doch wenn man ein Fan von SF-Fernsehserien und Games ist, dann dürfte einen dies nicht gerade umhauen, sondern eher ganz normal vorkommen. Vor allem das Dröhnen, Zischen und Jaulen von Düsen, Schleusen und Schotts ist regelmäßig zu hören, was ja auch naheliegt.

Der gute Sound trägt dazu bei, den Hörer direkt ins Geschehen hineinzuversetzen, und das kann man von den wenigsten SF-Fernsehserien behaupten. Auch das Design von verzerrten Meldungen ist ähnlich professionell gehandhabt. Ein Satz kann mittendrin seine Klangcharakteristik ändern – faszinierend. Im zweiten Teil gibt es eine Gefechtsszene, in der ein Tonfilter alle menschlichen Stimmen auf höchst sonderbare Weise verzerrt. Das fand ich recht faszinierend in seiner surrealen Wirkung, so als würden sich die Figuren in einer anderen Dimension befinden.

|Musik|

Ja, es gibt durchaus Musik in diesem rasant inszenierten Hörspiel. Neben dem Dialog und den zahllosen Sounds bleibt auf der Tonspur auch ein wenig Platz für Musik. Sie ist wie zu erwarten recht dynamisch und flott, aber nicht zu militärisch – ganz besonders im Intro und in den Intermezzi. Selten ist die Musik mal im Hintergrund zu hören, denn der Dialog soll nicht überdeckt werden. Die Musik erweist sich als eminent wichtig, um Stimmung zu erzeugen und den Übergang zwischen Szenen zu signalisieren.

Ganz am Schluss erklingt ein Outro, das den Ausklang zu dieser Episode bildet, bevor es zu einer langsamen Hintergrundmusik abbremst. Diese läuft während der relativ langen Absage (etwa zwei Minuten), bei der sämtliche Sprecher und, wo sinnvoll, ihre Rollen aufgezählt werden.

|Das Booklet|

Das Booklet bietet einen Überblick über die bereits erschienenen Folgen der Serie, über die Macher und über die Sprecher. In den Zusatzinformationen wird die Sirus-Patrouille vorgestellt und ein moderner Raumanzug beschrieben.

_Unterm Strich_

Der zweite Teil der Doppelfolge, die ingesamt rund 100 Minuten lang ist, löst den Cliffhanger ein, mit dem der erste Teil endete. Außerdem werden die diversen Rätsel gelöst, die sukzessive die Spannung aufbauten. Nun wird klar, dass hier eine Art Kalter Krieg simuliert wurde, in dessen Mitte die Piraten beide Seite gegeneinander ausspielen konnten.

Deshalb kommt es aufgrund von Degenhardts martialischer Sturheit fast zu jenem Zwischenfall, der den kalten in einen heißen Krieg verwandeln könnte. Nur dem Eingreifen von Mark Brandis und seinem Insistieren auf Verhandlungen – er muss seine Identität nachweisen – ist es also (wieder mal) zu verdanken, dass die Nationen an einer militärischen Auseinandersetzung vorbeischrammen.

Andererseits ist der Plot so schlangengleich angelegt worden, dass am Schluss schon einige Erklärungen nötig sind, um das Hin und Her beim Besitz des Schiffes „Himmlischer Friede“ begreiflich zu machen. Diese Erklärungen kann man akzeptieren oder nicht; ich bin da eher skeptisch.

Hinweis: Die nächste Doppelfolge trägt den Titel „Lautlose Bombe“.

|1 Audio-CD
Spieldauer: 48 Minuten
Tracks: 10
Empfohlen ab 12 Jahren
UPC: 0602527804200|
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[www.markbrandis.de]http://www.markbrandis.de
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_|Mark Brandis| als Hörspiel:_
01 [„Bordbuch Delta VII“ 4995
02 [„Verrat auf der Venus“ 5013
03 [„Unternehmen Delphin“ 5524
04 [„Aufstand der Roboter“ 5986
05 [„Testakte Kolibri 1“ 5984
06 [„Testakte Kolibri 2“ 5985
07 [„Vorstoß zum Uranus 1“ 6245
08 [„Vorstoß zum Uranus 2“ 6246
09 [„Raumsonde Epsilon 1“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6467
10 [„Raumsonde Epsilon 2“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6468
11 „Die Vollstrecker 1“
12 „Die Vollstrecker 2“
13 [„Pilgrim 2000 1“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7059
14 [„Pilgrim 2000 2“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7060
15 [„Aktenzeichen: Illegal“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7128
16 [„Operation Sonnenfracht“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7129
17 [„Alarm für die Erde“ (Teil 1)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7479
18 [„Alarm für die Erde“ (Teil 2)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7480
19 [„Sirius Patrouille (Teil 1)“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7760
20 [„Sirius Patrouille (Teil 2)“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7763
21 „Die lautlose Bombe“ (angekündigt)

_Mark Brandis in Buchform bei |Buchwurm.info|:_
Band 01: [„Bordbuch Delta VII“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6535
Band 02: [„Verrat auf der Venus“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6539
Band 03: [„Unternehmen Delphin“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6536
Band 04: [„Aufstand der Roboter“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6618
Band 05: [„Vorstoß zum Uranus“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6630
Band 06: [„Die Vollstrecker“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6636
Band 07: [„Testakte Kolibri“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6723
Band 08: [„Raumsonde Epsilon“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6781
Band 09: [„Salomon 76“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6723
Band 10: [„Aktenzeichen: Illegal“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6801
Band 11: [„Operation Sonnenfracht“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6802
Band 12: [„Alarm für die Erde“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6882
Band 13: [„Countdown für die Erde“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6908
Band 14: [„Kurier zum Mars“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6938
Band 15: [„Die lautlose Bombe“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6962
Band 16: [„PILGRIM 2000“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7167
Band 17: [„Der Spiegelplanet“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7194
Band 18: [„Sirius-Patrouille“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7267
Band 19: [„Astropolis“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7390
Band 20: [„Triton-Passage“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7391

Mark Brandis: Sirius-Patrouille – Teil 1 (Folge 19)

_Eine ganz besondere Pressereise: ins Piratengebiet_

Man schreibt das Jahr 2130: Mark Brandis leitet als Repräsentant der VEGA den letzten Flug der INVICTUS, eines neuen Schweren Kreuzers. Mit an Bord ist der renommierte Journalist Martin Seebeck, der einen Reisebericht verfassen soll. Unter dem Kommando des Unions-Majors Jonas Degenhardt ist der Testflug zugleich eine Patrouille, die Piraten aufspüren soll. Die INVICTUS fliegt als Wolf im Schafspelz die Route ab, auf der schon mehrere unbemannte Sonden verschwunden sind. Doch im interplanetaren Raum ist das Recht schnell auf der Seite des Stärkeren … (Verlagsinfo)

Der Verlag empfiehlt sein Werk ab 12 Jahren.

_Der Autor_

Nikolai von Michalewsky (1931-2000) war bereits Kaffeepflanzer, Industriepolizist, Taucher und Journalist gewesen, als sein erster Roman 1958 veröffentlicht wurde. Am bekanntesten wurde er ab 1970 mit den „Mark Brandis“-Büchern, der bis heute (nach „Perry Rhodan“) mit 31 Bänden erfolgreichsten deutschsprachigen SF-Reihe.

Seine konsequente Vorgehensweise, Probleme der Gegenwart im Kontext der Zukunft zu behandeln, trug Michalewskys Serie eine treue Leserschaft und hohe Auflagenzahlen ein. Seine besondere Zuneigung galt besonders dem Hörspiel. Er gehörte zu den meistbeschäftigten Kriminalhörspiel- und Schulfunkautoren Deutschlands. (Verlagsinfo)

_Die Sprecher/Die Inszenierung_

Die Macher und Regisseure sind Interplanar.de:
Joachim-C. Redeker: Sounddesign und Musik
Redeker und Balthasar von Weymarn: Produktion, Regie und Schnitt

Jochim-C. Redeker, geboren 1970, lebt seit 1992 in Hannover. Gelernt hat er das Produzieren in der SAE Frankfurt, seither arbeitet er als Tonmeister für Antenne Niedersachsen. An zwei Virtual Reality Projekten hat er als Sounddesigner gearbeitet. Er gibt Audio- und Hörspielseminare und arbeitet als Werbetexter und Werbesprecher für zahlreiche Unternehmen sowie für Kino- und Radiowerbung. Musikalisch betreut er neben seinen eigenen Projekten auch Jingle- und Imageproduktionen. Bereits 1988 brachte ihm eine frühe Hörspielarbeit mit Balthasar den Sonderpreis der Jury für akustische Qualität beim Maxell Momentaufnahmen Wettbewerb ein.

Balthasar von Weymarn, geboren 1968, lebt seit 2006 im Taunus bei Frankfurt. Ausgebildeter Dramaturg und Filmproduzent (Filmstudium Hamburg); arbeitet auch als Skriptdoktor, -autor und Ghostwriter für Unternehmen wie Bavaria Film, Odeon Pictures, Tandem Communications, Storyline Entertainment u. a.

Das Hörspielmanuskript schrieb Balthasar v. Weymarn nach dem gleichnamigen Roman von Nikolai von Michalewsky. Die Aufnahmeleitung lag in den Händen von Tommi Schneefuß und Sven-Michael Bluhm.

|Die Rollen und ihre Sprecher: |

Prolog: Wolf Frass
John Harris: Gerhart Hinze
Cmdr. Mark Brandis: Michael Lott
Magnus Sauerlein: Stefan Peters
Cpt. Grigori »Grischa« Romen: David Nathan
Lt. Pablo Torrente: Martin Keßler
Lana Swanson: Sabine Ehlers
Stroganoff: Martin Wehrmann
Martin Seebeck: Felix Isenbügel
Magnus Sauerlein: Stefan Peters
Dr. Rebecca Levy: Claudia Urbschat-Mingues
Major Jonas Degenhardt: Thomas Schmuckert
Cpt. Esko Tuomi: Martin May
Lt. Louise Demnitz: Tanya Kahana
Cpt. Harbatkin: Matthias Brodowy
sowie Regina Schleheck, Jochim-C. Redeker, Georg Matthias

_Hintergrund und Vorgeschichte_

Die Mark Brandis – Hörspielreihe begann 2005-2007 mit Bordbuch Delta VII. Inhaltlich unterscheidet sie sich in einigen wichtigen Punkten von den Büchern.

* Die Geschichten sind um 50 Jahre in die Zukunft verlegt, die Saga beginnt also 2119;
* Die Kürzel EAAU und VOR sind zu „die Union“ und „die Republiken“ geworden;

EAAU: Die Europäisch-Amerikanisch-Afrikanische Union (EAAU) ist ein transkontinentaler Staatenverbund und wurde als Zusammenschluss der drei Kontinente Europa, Amerika und Afrika ca. 1999 gegründet – ihr assoziiert ist Australien. Während Europa der Kontinent ist, der über die längste Tradition verfügt, haben sich Afrika und Amerika zu den industriell bedeutendsten Kontinenten entwickelt.

Flagge: ein Ring goldener Planeten um drei kleeblattartig angeordnete grüne Kontinente auf weißem Grund.
Hauptstadt: Metropolis

VOR: Die Vereinigten Orientalischen Republiken (VOR) sind ein transkontinentaler Staatenverbund und umfassen zwischen Ural und der Pazifikküste die asiatischen Staaten einschließlich Ozeaniens.
Flagge: zwei gekreuzte Mongolenschwerter vor einer gelb-roten Sonne.
Hauptstadt: Peking

VEGA: Die Strategische Raumflotte (SR) lagerte 2106 ihre Entwicklungsabteilung auf die Venus aus. Die zuständige Agentur ist die VEGA, kurz für Venus-Erde Gesellschaft für Astronautik, mit immerhin 8000 Mitarbeitern. Direktor der VEGA ist seit 2122 der ehemalige Major (SR) und Commander (VEGA) John Harris. Die Routen der Testflüge für die Neuentwicklungen sind streng geheim, da die Prototypen als begehrte Beute sowohl für die Vereinigten Orientalischen Republiken (VOR) und die Europäisch-Amerikanisch-Afrikanische Union (EAAU), aber auch für Raumpiraten gelten. Offiziell gilt die VEGA als neutral, aber ihre Auftraggeber waren bislang immer die SR und die Raumfahrtbehörde der Union.

_Handlung_

Pulitzer-Preisträger Martin Seebeck bekommt von VEGA-Direktor John Harris die Genehmigung, das VEGA-Schiff INVICTUS auf seiner Testfahrt zu begleiten, damit der Journalistin eine Reportage darüber schreiben kann. Es soll eine denkwürdige Pressetour werden…

An Bord teilen sich nämlich zwei Leute das Kommando: von Seiten der VEGA ist dies Mark Brandis, doch von Seiten der Raumflotte führt Commander Jonas Degenhardt den Befehl, sollte etwas passieren, was Brandis‘ Befugnisse übersteigt. Was sollte auf einem Testflug schon passieren, wundert sich Seebeck?

Allerdings, so erfährt, begibt sich die INVICTUS ins Piratengebiet, das sich offenbar zwischen Luna und dem Asteroidengürtel erstreckt, ein riesiges Gebiet, in dem inzwischen drei Sonden der Union verschwunden sind. Bei einem Außenbordeinsatz bringt Seebeck zusammen mit Captain Grischa Romen eine Sonde auf der getarnten Außenhaut an, quasi als Köder.

Alarm! Eine als entführt gemeldete Jacht namens „Der Bolide“ wurde entdeckt. Doch statt wie befohlen beizudrehen, flüchtet die Jacht Richtung Luna und somit in neutrales Gebiet. Nach drei Wochen ergebnisloser Suche stößt die INVICTUS auf ein havariertes Frachtschiff. Alle Anzeichen deuten auf schweren Beschuss hin, doch es könnten auch Folgen einer inneren Explosion sein. Wenig später stößt die INVICTUS auf ein unbekanntes Schiff in Rochenform. Degenhardt lässt es mit einer Strahlenwaffe beschießen, die die Besatzung lähmt.

Doch das Verhör von Kapitän Harbatkin erbringt nichts, und sie müssen ihn wieder laufen lassen. Als sie auf ein weiteres Schiffswrack stoßen, geht Brandis mit Seebeck an Bord, um eine Materialprobe zu entnehmen. Kaum haben sie den Rückweg angetreten, als die INVICTUS unter schweren Beschuss gerät …

_Mein Eindruck_

Dies ist der Auftakt zu einem weiteren Zweiteiler der mittlerweile recht actionbetonten SF-Hörspiel-Reihe MARK BRANDIS. Eigentlich würde man erwarten, dass die INVICTUS ihre neuartigen Fähigkeiten zur Schau stellt, doch das ist eher nicht der Fall. Lediglich die VSI-Waffe wird vorgeführt, eine Mischung aus EMP-Pulsgeber à la „MATRIX“ und Strahlenkanone. Sie ist allerdings mit neuesten Waffensystemen der Raumflotte bestückt, was den friedliebenden VEGA-Leuten gar nicht schmeckt. Mark Brandis protestiert vergeblich gegen die kriegerische Haltung des Raumflottenkapitäns Degenhardt – nomen est omen. Und dessen Haltung erweist sich im zweiten Teil um ein Haar als verhängnisvoll …

Martin Seebeck ist eigentlich bloß als Beobachter und Gast an Bord, doch wie sich bald zeigt, wird er dringend benötigt. In mancher Hinsicht erinnert Degenhardt nämlich an Kapitän Ahab, der wie besessen Jagd auf den legendären weißen Wal Moby Dick macht. Und Ishmael, der Matrose auf dem Walfänger „Pequod“, spielt in Melvilles Roman den Beobachter, der alles getreulich berichtet – und um ein Haar mit der „Pequod“ untergeht.

Seebeck berichtet von der Einsamkeit im Weltraum und dass es keine Zeit zu geben scheint. Der Raum ist eben menschenfeindlich, und das Piratengebiet eine zwielichtige Zone, in dem sich Republiken und Union misstrauisch belauern, genau wie bei uns im Kalten Krieg. Die Action hält sich noch in Grenzen, doch das ist bei Zweiteilern immer so: Der erste Teil verspricht mit einem Cliffhanger-Ende, was der zweite Teil einzulösen hat.

_Die Sprecher/Die Inszenierung_

|Geräusche|

Die Geräuschkulisse erstaunt den Hörer mit einer Vielzahl mehr oder weniger futuristischer Töne, so etwa Triebwerke oder Luken und Schleusen. Auch das Waffensystem der INVICTUS weiß mit einer Vielzahl neuer Töne aufzuwarten, die jedem Gamer vertraut vorkommen dürften. Doch wenn man ein Fan von SF-Fernsehserien und Games ist, dann dürfte einen dies nicht gerade umhauen, sondern eher ganz normal vorkommen. Vor allem das Dröhnen, Zischen und Jaulen von Düsen, Schleusen und Schotts ist regelmäßig zu hören, was ja auch naheliegt.

Der gute Sound trägt dazu bei, den Hörer direkt ins Geschehen hineinzuversetzen, und das kann man von den wenigsten SF-Fernsehserien behaupten. Auch das Design von verzerrten Meldungen ist ähnlich professionell gehandhabt. Ein Satz kann mittendrin seine Klangcharakteristik ändern – faszinierend. Im zweiten Teil gibt es eine Gefechtsszene, in der ein Tonfilter alle menschlichen Stimmen auf höchst sonderbare Weise verzerrt.

|Die Sprecher|

Die Sprecher erfüllen ihre Aufgabe zu meiner Zufriedenheit. Es handelt sich um die immer wieder in der Serie auftauchenden Hauptfiguren wie der Titelheld, die Ärztin, sein Freund Romen und natürlich der Journalist. Diesmal hat sich Brandis permanent gegen Degenhardt durchzusetzen, und er tut dies mit innerer Autorität, ohne rumzuschreien – was man von Degenhardt nicht behaupten kann. Daneben ergeben sich immer wieder neue Nebenfiguren, darunter auch chinesisch klingende Sprecher. CORA, das Bordsystem, ist von Degenhardt abgestellt worden und hat leider nichts zu melden. Das ist wirklich schade, denn ihre Stimme wirkt immer ein wenig beruhigend.

Felix Isenbügel als Martin Seebeck wirkt zunächst hölzern und lahm, aber man kann das auf die Desorientierung der Figur zurückführen. Später wirkt Seebeck/Isenhügel engagiert und aufgeweckt, obwohl er ja eigentlich Distanz wahren soll. Im Unterschied zu ihm bietet Claudia Mingues-Urschat als Dr. Levy eine durchweg überzeugende und engagierte Darbietung. Wer sich dem Kapitän entgegenstellt, verdient wahrlich unseren Respekt.

|Musik|

Ja, es gibt durchaus Musik in diesem rasant inszenierten Hörspiel. Neben dem Dialog und den zahllosen Sounds bleibt auf der Tonspur auch ein wenig Platz für Musik. Sie ist wie zu erwarten recht dynamisch und flott, aber nicht zu militärisch – ganz besonders im Intro und in den Intermezzi. Selten ist die Musik mal im Hintergrund zu hören, denn der Dialog soll nicht überdeckt werden. Die Musik erweist sich als eminent wichtig, um Stimmung zu erzeugen und den Übergang zwischen Szenen zu signalisieren.

Ganz am Schluss erklingt ein Outro, das den Ausklang zu dieser Episode bildet, bevor es zu einer langsamen Hintergrundmusik abbremst. Diese läuft während der relativ langen Absage (etwa zwei Minuten), bei der sämtliche Sprecher und, wo sinnvoll, ihre Rollen aufgezählt werden.

|Das Booklet|

Das Booklet bietet einen Überblick über die bereits erschienenen Folgen der Serie, über die Macher und über die Sprecher. In den Zusatzinformationen wird das Projekt INVICTUS von John Harris vorgestellt. Außerdem finden sich drei Biografien: zu Degenhardt, Demnitz und Tuomi.

_Unterm Strich_

Der Auftakt zu dem Zweiteiler ist wie üblich hinsichtlich der Action zurückhaltend. Vielmehr besteht seine Aufgabe eher darin, Spannung aufzubauen, indem etliche Rätsel präsentiert werden. Deren Lösungen muss der zweite Teil ebenso liefern wie die Auflösung zum Cliffhanger-Schluss dieses ersten Teils.

Wie man dem Booklet des 2. Teils entnehmen kann, hat die sogenannte „Sirius-Patrouille“ wirklich existiert. Sie wurde ab 1933 von den Dänen eingerichtet, um deren Gebietsanspruch auf Ostgrönland zu dokumentieren und zu untermauern. Die mit 80 Schlittenhunden (daher „Sirius“ nach dem Hunde-Stern) ausgerüstete Polizeitruppe stieß im Zweiten Weltkrieg auf mehrere illegale Wetterstationen der deutschen Marine und griff sie an.

Der Kniff, einen unbeteiligten Journalisten als Chronisten einzusetzen, erweist sich als sinnvoll, um als neutraler Unparteiischer den zentralen Bordkonflikt zwischen den beiden Kommandanten objektiv beurteilen zu können. Denn am Schluss kommt es darauf zu entscheiden, wer recht hat: die Kriegspartei Degenhardts oder die Friedenspartei der VEGA, vertreten von Mark Brandis.

|Das Hörspiel|

„Mark Brandis“ ist als Hörspiel professionell inszeniert, spannend, stellenweise actionreich und mitunter sogar bewegend. Im Unterschied zu den ersten Folgen wurden nun mindestens zwei größere Dialogszenen eingebaut, die mir sehr gut gefallen haben. Sie charakterisieren besonders Mark Brandis als einen moral- und verantwortungsbewussten Erwachsenen, der auch mal seine Fehler korrigieren kann.

Dies ist beruhigend weit entfernt von Kinderkram und rückt die Serie in die Nähe der POE-Hörspiele, die mir fast durchweg gut gefallen. In zehn Jahren wird man diese Serie als Vorbild für eine gelungene SF-Serie aus deutschen Landen auf gleicher Höhe mit „Perry Rhodan“ setzen. Und die Sammler werden sich die Finger danach lecken.

|1 Audio-CD
Spieldauer: 62 Minuten
Tracks: 10
UPC: 0602527804194|
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[www.markbrandis.de]http://www.markbrandis.de
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_|Mark Brandis| als Hörspiel:_
01 [„Bordbuch Delta VII“ 4995
02 [„Verrat auf der Venus“ 5013
03 [„Unternehmen Delphin“ 5524
04 [„Aufstand der Roboter“ 5986
05 [„Testakte Kolibri 1“ 5984
06 [„Testakte Kolibri 2“ 5985
07 [„Vorstoß zum Uranus 1“ 6245
08 [„Vorstoß zum Uranus 2“ 6246
09 [„Raumsonde Epsilon 1“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6467
10 [„Raumsonde Epsilon 2“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6468
11 „Die Vollstrecker 1“
12 „Die Vollstrecker 2“
13 [„Pilgrim 2000 1“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7059
14 [„Pilgrim 2000 2“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7060
15 [„Aktenzeichen: Illegal“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7128
16 [„Operation Sonnenfracht“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7129
17 [„Alarm für die Erde“ (Teil 1)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7479
18 [„Alarm für die Erde“ (Teil 2)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7480
19 [„Sirius Patrouille (Teil 1)“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7760
20 [„Sirius Patrouille (Teil 2)“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7763
21 „Die lautlose Bombe“ (angekündigt)

_Mark Brandis in Buchform bei |Buchwurm.info|:_
Band 01: [„Bordbuch Delta VII“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6535
Band 02: [„Verrat auf der Venus“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6539
Band 03: [„Unternehmen Delphin“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6536
Band 04: [„Aufstand der Roboter“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6618
Band 05: [„Vorstoß zum Uranus“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6630
Band 06: [„Die Vollstrecker“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6636
Band 07: [„Testakte Kolibri“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6723
Band 08: [„Raumsonde Epsilon“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6781
Band 09: [„Salomon 76“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6723
Band 10: [„Aktenzeichen: Illegal“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6801
Band 11: [„Operation Sonnenfracht“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6802
Band 12: [„Alarm für die Erde“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6882
Band 13: [„Countdown für die Erde“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6908
Band 14: [„Kurier zum Mars“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6938
Band 15: [„Die lautlose Bombe“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6962
Band 16: [„PILGRIM 2000“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7167
Band 17: [„Der Spiegelplanet“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7194
Band 18: [„Sirius-Patrouille“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7267
Band 19: [„Astropolis“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7390
Band 20: [„Triton-Passage“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7391

Gunn, James (Hg.) – Von Malzberg bis Benford. Wege zur Science Fiction 10 (HSFB 99)

_|Wege zur Science Fiction|:_

Band 1: Von Gilgamesch bis Hawthorne. HSFB 90
Band 2. Von Poe bis Wells. HSFB 91
Band 3. Von Wells bis Stapledon. HSFB 92
Band 4. [Von Huxley bis Heinlein. HSFB 93]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=4529
Band 5. Von Heinlein bis Farmer. HSFB 94
Band 6. [Von Clement bis Dick. HSFB 95]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=2309
Band 7. Von Ellison bis Haldeman. HSFB 96
Band 8. Von Matheson bis Shaw. HSFB 97
Band 9. Von Lem bis Varley. HSFB 98
Band 10. Von Malzberg bis Benford. HSFB 99
Band 11. Von Shelley bis Clarke. HSFB 100
Band 12. Von Ballard bis Stableford. HSFB 101

_Scheues Wild: Auf der Frauenpirsch und andere Verfolgungen_

In seiner Serie „Wege zur Science Fiction“ versucht Herausgeber James Gunn sowohl die Entstehungswege der amerikanischen wie auch der britischen Science-Fiction nachzuzeichnen, die einzelnen Autoren zu charakterisieren und die Bedingungen zu erklären, unter denen die teils recht ausgefallenen Erzählungen entstanden.

In der Heyne Bibliothek der Science-Fiction ist dies Band Nummer 99. Er deckt die Zeit zwischen 1975 und 1981 ab, eine recht experimentierfreudige Zeit, wie der Leser gleich feststellen wird. Jeder Beitrag wird vom Herausgeber eingeleitet, teils um einen Aspekt der SF abzudecken, teils mit einer kurzen Vorstellung des jeweiligen Autors.

_Der Herausgeber _

James Gunn, geboren 1923, hat ein paar interessante SF-Romane geschrieben, darunter „Die Freudenspender“ (1961) und „Die Unsterblichen“, aber besonders hat mich nur „Die Horcher“ beeindruckt, ein realistischer Roman über Astronomen, die nach fremdem Leben im Kosmos suchen und eines Tages fündig werden. Bei uns ist er am bekanntesten für seine Story-Anthologien in der Reihe „Wege zur Science Fiction“, die er in den siebziger Jahren begann und die fast vollständig bei Heyne in der „Science Fiction Bibliothek“ erschienen ist.

_Die Erzählungen _

_1) Barry Malzberg: „Abkopplung“ (1975)_

Der namenlose Ich-Erzähler lebt in einer grausamen Metropole, in die Türme der faschistischen Bürokratie über alles bestimmen. Die Polizisten stehen immer Gewehr bei Fuß, und Roboter besetzen alle subalternen Positionen. Das muss unser Held feststellen, als er sich zu seiner monatlichen Ration Sex begibt, auf die er ein verbrieftes Anrecht hat. Auch die Sexualität ist für alle geregelt, wie ihm der Korridor, durch den ihn der Rezeptionsroboter führt, zeigt: Zimmer für Homos, Nekrophile, Sadomasos und ja, schließlich sogar für „normative Heterosexuelle“, also für solche wie ihn. Muss es ja auch geben.

Mit dem Mädchen redet er französisch, bevor er seine ihm zugestandenen fünf Minuten nutzt. Sie bedankt sich: „Je suis satisfee.“ Umgehend wird er wieder vom Roboter hinausgebracht, und als er zögert, verpasst ihm die Polizei einen Tritt in den Hintern. Die Passanten, vertieft in ihre eigenen Angelegenheiten, betrachten diese Behandlung billigend.

Kaum ist er wieder daheim, im 98. Stock seines Wohnblocks im Blut-Distrikt der Schlachthäuser, entdeckt er das Mädchen in einer Ecke seiner Wohnung. Sie besteht auf Verständigung, ist es zu fassen, und auf Menschlichkeit. Er meldet sie, und Momente später holt der Polizist, der ihm ebenfalls gefolgt ist, ab. Man wird sie entsorgen. Alle verstehen, aber jeder etwas anderes.

|Mein Eindruck|

Soweit der relativ dünne Plot. Doch der Leser mag verwundert sein über das Verhalten des Protagonisten. Die Erklärung des Verhaltens erfolgt natürlich nicht explizit, sondern implizit, denn der Erzähler scheut sich, sich selbst zu erklären. Dazu fehlt ihm einfach die Fähigkeit.

Nein, sein Verhalten ist eher irrational. Schon mit Wut und Stress im Bauch tritt er in den Empfangsraum des Turm und macht prompt durch sein Fehlverhalten Rabatz. Das bringt ihm die intensive Aufmerksamkeit der bis an die Zähne bewaffneten Cops ein. Dass er schauderhaft französisch zu sprechen versucht, macht die Sache nicht besser, und dass er den Empfangsroboter nach sexueller Bereitschaft fragt, dürfte ihm auch keine Pluspunkte einbringen.

Immer wenn er gestresst ist, redet er von sich in der dritten Person. Ihm ist dieses dissoziative Verhalten durchaus bekannt, er kann aber nichts dagegen tun. Es ist, als bestünde er aus zwei Hälften: einer rebellischen, aber gut verborgenen, und einer öffentlichen, speichelleckerischen. Eigentlich steht er ja daheim auf Peitschen und Gewalt, stattdessen muss er sich öffentlich bei den Heteros seine fünf Minuten Sex abholen. Als er die Sexpartnerin bei sich in der Wohnung sieht, weiß er, was er zu tun hat: Er kann Pluspunkte bei der Obrigkeit sammeln und seine Aggressionen walten lassen.

Okay, das Ganze ist nicht schön. Aber darum geht es dem Autor nicht. Er liefert ein Psychogramm, dessen Ansätze er bereits in den sechziger und siebziger Jahren bei seiner Arbeit in der Bürokratie („Amt für geistige Hygiene“, ist es zu fassen!) beobachten konnte. Und dass die Sexualität mittlerweile global industrialisiert worden ist, dürfte sich mittlerweile bis zum hinterletzten Internetnutzer herumgesprochen haben. Warum sie also nicht rationieren, wie alles andere? – Stilistisch ist die Story an Alfred Bester angelehnt, wie der Herausgeber erläutert.

_2) Michael Bishop: „Die Verwandlung“ („Rogue Tomato“, 1975)_

Als Philip K. erwacht, sieht er sich in eine planetengroße Tomate verwandelt. Sehend und atmend, mit einer Atmosphäre und eigenem Wetter versehen, kreist Philip K. um einen Roten Riesen, den er nach einer Weile als „Papa“ bezeichnet. Statt sich frustriert über seine Konversion zu ärgern, erlebt er eine ungeahnte Freude der vitalen Existenz. Er reift binnen weniger Monate zu voller Pracht heran. Zugegeben, er denkt wehmütig an Lydia P. aus Houston an, doch wenn sie ihn jetzt sehen könnte, würde er sich wünschen, dass sie in einer Form der Eucharistie verspeisen würde.

Nach Ablauf eines Jahres freudvoller Existenz hat Philip K. die Ausmaße eines Uranus angenommen. Nur schade, dass ihn die allzu weit entfernte Menschheit nicht kolonisieren wird. Da erscheinen Schwärme von Ameisenmotte von jenseits des Sternensystems und beginnen, liebevoll an Philip K. zu knabbern, zu fressen, doch ihr Speichel versetzt K. geradezu in Ekstase.

Selbst wenn er durch die vollständige Bedeckung blind ist wie der Seher Teiresias, so erlebt er doch eine höhere Ebene seiner Existenz. Man stelle sich sein Erstaunen vor, als weitere Schwärme der Myrmidopteren beginnen, ihn aus seiner angestammten Planetenbahn zu schieben. Au weia, das wird der Papa-Sonne gar nicht gut bekommen, denkt er noch, als auch schon die Nova in Gang gesetzt wird. Doch seine zwölf Erzengel beschützen ihn und nutzen den verstärkten Sonnenwind zur beschleunigten Fortbewegung ihrer kostbaren Fracht.

Doch wohin werden sie bringen, fragt sich unsere glorreiche Tomate. Sicherlich kommen seine Engel von einer anderen Dimension der Existenz und halten sicherlich die Offenbarung seiner Bestimmung bereit … Und so kommt es, dass eine riesige Tomate 500.000 Kilometer über der Erde erscheint und jede Menge Tsunamis verursacht. Doch wie soll Philip K. der Menschheit ihre herrliche Bestimmung verkünden? Doch er ist zuversichtlich: Kommt Zeit, kommt Rat.

|Mein Eindruck|

Diese brillant ausgeführte Satire nimmt sämtliche mystischen Erfahrungen, die die Science-Fiction zu bieten auf die Schippe und führt sie allein durch die Form des Protagonisten ad absurdum. Wer glaubte, allein schon die „Verwandlung“ à la Gregor Samsa würde die Vergöttlichung einleiten, dürfte nun leise Zweifel bekommen. Eine Tomate, die sieht und atmet ihr eigenes Wetter besitzt? Man sieht allmählich die Lächerlichkeit des Vorgangs ein.

Als auch noch wohlmeinende Engel in Gestalt von Ameisenmotten von jenseits der hiesigen Dimension auftauchen, um Philip K. – sein Name ist an Philip K. Dick und Kafkas Herrn K angelehnt – in die Himmel zu entführen, dürfte die Absurdität des Geschehens offensichtlich werden. Womit hätte je eine Tomate diese Ehre verdient? Doch das Clarke’sche Sternentor aus Kubricks „2001 – Odyssee im Weltraum“ wie auch Kurt Vonneguts „chronoklastisches Infundibulum“ aus „Die Sirenen des Titan“ werden bemüht, um das Geschehen in den Kontext der SF zu stellen. Alles ist möglich, und je mehr es wie eine Himmelfahrt à la Elias aussieht, umso besser.

Dass eines Tages eine riesige Tomate über dem Horizont aufgehen würde, hätten sich die Bewohner von Houston, Texas, wohl nicht träumen lassen. Was wohl der echte Philip K. Dick davon gehalten hätte? Denn auch er hat eine mystische Erfahrung gehabt, und zwar im Februar und März 1974: VALIS nannte er das göttliche Wesen, das ihn heimsuchte: Vast Active Living Intelligence System. Nicht weniger als vier Romane sowie ein gigantisches, 8000 Seiten umfassendes Logbuch („In Pursuit of VALIS“) entsprangen dieser Offenbarung. Auch darüber macht sich Bishop lustig.

Doch Bishop schrieb später mit „Dieser Mann ist leider tot“ eine Hommage an Dick. Alles halb so wild also. Nichtsdestoweniger ist „Rogue Tomato“ eine der bissigsten Satiren auf die Mystik-Auswüchse in der SSF, die gerade Ende der 70er/Anfang der 80er Jahre bunte Blüten trieben.

_3) George R. R. Martin: „Dieser Turm von Asche“ („This Tower of Ashes“, 1976)_

Auf Jamison’s Welt hat sich der Jäger Johnny Bowen eine Heimstatt in einem alten Turm an der Meeresküste eingerichtet. Begleitet nur von seinem treuen achtbeinigen Kater Eichhorn, begibt er sich nächstens auf die Jagd nach den Traumspinnen, die im nahen Wald ihre Netze aufspannen, um das Wild zu fangen und mit ihrem Gift zu betäuben. Dieses Gift verkauft Johnny an Krobec, den Händler aus der Hauptstadt Port Jamison, der es wiederum auf dem Drogenmarkt verhökert. So bringen die Spinnen den Menschen ferner Welten Visionen und Träume.

Eines Tages aber kommen Johnnys Exfrau Crystal und ihr neuer Lover Gerry zu Besuch. Sofort fühlt er sich angespannt und eifersüchtig, denn Gerry ist nicht zuletzt skeptisch gegenüber dem, was Johnny hier draußen treibt: Er würde am liebsten den ganzen Wald abfackeln, mit allem, was darin kreucht und fleucht. Nur der Kater, den Crystal sofort liebkost, bewahrt Bowen vor einem Wutausbruch. Beim Wein danach kommt er auf die Schnapsidee, den beiden die Spinnen zu zeigen. Und vielleicht finden sie sogar die Erbauer des Turms, wer weiß?

Doch die Expedition steht unter keinem guten Stern. Über der Schlucht, wo, wie Bowen weiß, ein Spinnenpaar haust (das Weibchen jagt, das Männchen mag das Netz klebrig), liegt quer ein Baumstamm, von dem aus sie das Netz und die Beute beobachten können. Johnny hält seinen Bogen schussbereit, denn wer weiß, wo das Weibchen gerade jagt?

Da rutscht Gerry auf dem Baumstamm aus und fällt ins Netz! Sofort beginnt das Männchen, auf ihn zuzukrabbeln. Bowen legt auf es an. Da schreit Crystal auf, und einen Moment später sieht Bowen, wie das Weibchen auf ihn zugekrochen kommt, um ihn zu beißen. Er zögert: Welches Tier soll er zuerst erschießen, wen zuerst retten, sich oder den verhassten Gerry oder die geliebte Crystal, die er zurückgewinnen will? Die rettende Idee kommt ihm wie ein Blitzschlag. Doch sein Zögern wirkt sich fatal für alle aus …

|Mein Eindruck|

Wie schon in „Song for Lya“ und „Wenn die Flamme erlischt“ drehen sich viele von Martins Geschichten um Beziehungen, insbesondere Dreiecksgeschichten. Das ist kein Wunder, findet er (laut Herausgeber), denn erstens ist das eine alte erprobte Konstellation, die jede Außenweltgeschichte auf ein menschliches Maß reduziert, und zweitens, wichtiger noch, bestimmt die Position in solch einer Beziehung das Verhältnis des Protagonisten zur Realität. Und um die Bestimmung der Realität bzw. deren Wahrnehmung geht es Martin vor allen Dingen.

Deshalb ist es nebensächlich, ob tatsächlich Aliens als Turmerbauer auftauchen oder ob Bowen eine oder beide Spinnen erschießt. Es kommt drauf an, wie das Ergebnis der Auseinandersetzung aussieht. Hat er es geschafft, Crystal zurückzugewinnen, gegen jedes bessere Wissen? Es darf verraten werden, dass die Geschichte wieder mal so ausgeht wie viele von Martins frühen Erzählungen, nämlich mit einer bitteren Enttäuschung. Der „Turm aus Asche“, in dem Bowen wohnt, ist ein Symbol für den Zustand seines Herzens.

Bemerkenswert ist jedoch, dass er im Augenblick der Entscheidung die Realität ganz anders wahrgenommen hat als seine beiden Begleiter. Und das sagt vielleicht mehr aus über ihn als der Rest der Geschichte. Ansonsten kommt die Story völlig ohne Technik und Wissenschaft aus. Crystal beispielsweise sammelt und beurteilt Kunstgegenstände von Fremdweltlern. Das ist einer der Gründe, der sie zu ihrem Johnny zurückführt. Wirklich nur einer, wer weiß?

_4) Edward Bryant: „Teilchentheorie“ („Particle Theory“, 1977)_

Nick Richmond ist erfolgreicher Wissenschaftsautor, als seine Frau Lisa bei einem Flugzeugunglück in Colorado ums Leben kommt. Das stürzt ihn in eine tiefe Depression, die elf Jahre andauert. Denn zu dieser Zeit macht Nick zwei Entdeckungen: Die Sterne in der Galaxis explodieren der Reihe nach – und er selbst hat Prostatakrebs und muss sich einer Therapie mit Partikelbeschuss unterziehen.

Am Tag nach seinem Beschuss verwandelt sich auch die Sonne in eine Nova, was bedeutet, dass alle Sorgen um sein weiteres Leben (etwa als Eunuch und ohne Blase) enden. Als das gleißende Licht den Weltraum wie Donner anfüllt, hört er die Stimme von Lisa ein letztes Mal …

|Mein Eindruck|

„Dichtung, die die neue Technologie verherrlicht“ – das ist es, was Ed Bryant schreiben wollte. Er schreibt in einer Liga mit John Varley und Gregory Benford, nur dass Benford ein gestandener Physiker ist, der Fiction zu schreiben gelernt hat, und Bryant den umgekehrten Weg gegangen ist: ein Dichter, der über Wissenschaft schreibt.

Als solcher führt Bryant zusammen, was zunächst gar nicht zusammenzugehören scheint. Auf der einen Seite Prostatakrebs, auf der anderen explodierende Sonnen. Und dazwischen das verbindende Element: eine Anwendung der Quanten- und Teilchenphysik für das „Wegbrennen“ von Krebszellen. Bei diesem Vorgang, den Nick mit einiger sarkastischer Ironie beschreibt, hat Nick eine Erleuchtung. Sie bringt ihn dazu, in seinem Denken und Schreiben alles Mögliche zusammenzuführen, Novae, Krebszellen, Teilchenstrahlen, sogar Götter.

Als die Astronomin Jackie Denton davon hört, ist sie ungläubig – und fährt dann in den Tod. Vielleicht liegt es aber nicht an Nicks verrückten Ideen, sondern an der Nachricht, dass sich unsere Sonne in eine Nova verwandelt und die Tage des Menschen gezählt sind. Das letzte Bild vom lichterfüllten Kosmos ist besonders beeindruckend.

_5) Joan D. Vinge: „Blick aus der Höhe“ („View From a Height“, 1979)_

Emmylou Stewart ist seit 20 Jahren unterwegs im Weltraum, begleitet nur von ihrem Ara-Papagei Ozymandias alias Ozzy. Sie fliegt ihr einsames Sternenobservatorium zum Nordpol des Sonnensystems und darüber hinaus, nur alle zwölf Tage unterbrochen von einer Antwort, die Harry Weems, ihr NASA-Betreuer, ihr schickt. Sechs Lichttage ist sie schon von Zuhause entfernt, und sie hat Heimweh.

Manchmal kriegt Emmylou auch einen Wutanfall. So etwa jetzt, als Harry ihr mitteilt, dass es für ihren Zustand endlich eine Heilmethode gebe. Ihr „Zustand“ ist der des völligen Fehlens einer Immunabwehr. Schon von klein auf musste sie in einer durchsichtigen Blase leben, und nicht mal Daddy und Mami durften sie richtig in den Arm nehmen. Später ging das dann auch nicht mit ihrem Freund Jeffrey, der Astronaut werden wollte. Die Astronauten, ging Emmylou auf, waren genauso wie sie: eingehüllt in eine Blase. Dort draußen im Weltraum konnte sie wie die anderen sein, und alle waren gleich.

Die NASA schmeißt eine Feier zu Ehren der Überquerung der 1000-AE-Linie. 1000 AE oder Astronomische Einheiten entsprechen 150 Milliarden Kilometern – oder eben sechs Lichttagen. Emmylou, der Sturkopf, feiert nicht, sondern bringt ihre fliegende Arche auf Vordermann, repariert das aus Unachtsamkeit geschrottete Teleskop und dergleichen. Auf zur 2000-AE-Marke!

|Mein Eindruck|

SF und Anthropologie treffen hier einander mal wieder, denn schließlich ist die mit vielen Preisen ausgezeichnete Autorin Joan D. Vinge (die offenbar immer noch den Nachnamen ihres ERSTEN Mannes trägt) von Haus aus Anthropologin. Sie zeigt in ihrer vielfach abgedruckten Erzählung mit viel Einfühlungsvermögen, wie auch eine Frau die Grenze des Lebensraums der Menschheit nach draußen verschieben kann – etwas, was bis dato das Vorrecht von rechten Kerlen gewesen war.

Die Autorin muss eine Antwort auf die Frage finden, welche Art von Frau eine solche Reise ohne Wiederkehr antreten könnte. Die Antwort ist einfach: eine Frau, die schon immer abgesondert in einer keimfreien Blase gelebt hat. Sie kann sich von einem Ort lösen, an dem sie immer eine Fremde gewesen wäre, nur um einen Ort zu erkunden, an dem sie die Erste ist. Ihr Blickpunkt wandelt sich vom Individuellen zum Universellen. Sie hat das Privileg, das Sonnensystem, ja, das Universum allgemein aus einer Höhe zu erblicken, die unverstellt von Wolken und Streulichtern ist. Es ist ein Weg zur Erkenntnis und Transzendenz.

_6) George Zebrowski: „Der Wortkehrer“ („The Word Sweep“, 1979)_

Felix ist der Blockwart in seinem Viertel und passt auf, dass die Leute nicht zu viel reden, wenn überhaupt. Wo er hinschaut: zu Boden gefallene Wörter, die sich in der Luft materialisierten und dann wie Blätter zu Boden fielen. Ein Fall für die Kompaktoren und Aufräumkommandos. Aber es gibt ja auch noch unausgesprochene Kommunikationsformen. Von denen scheint Felix‘ Freundin June aber noch nie gehört zu haben: Als er auf ihre E-Mail nicht antwortet, stürmt sie in seine Wohnung, um ihm gefährliche Wörter an den Kopf zu werfen. Als er nicht antwortet, heißt es natürlich: „Es ist aus!“

Aber wo ist Felix‘ Freund Bruno abgeblieben, der schräge Bruno, der verrückte Bruno? Als eine Dienstanweisung Felix zur brennenden Müllkippe der Wörter ruft, findet er Bruno in einem Loch. Bruno buddelt immer noch, und was das Merkwürdige ist: Es kommen jeweils nur drei Wörter aus seinem Mund, wenn er redet. Wie kann das sein?

Bruno hat eine verrückt klingende Theorie, wonach er eine Stelle ohne Wortwirkung gefunden hat. Aber als sie an einer anderen Stelle graben, finden sie erstens noch weniger Wörterabfall und zweitens eine verborgene Maschine, die einem Generator verdächtig ähnlich sieht. Bruno zerstört sie mit seinem Spaten. Die Wirkung ist anders als erwartet: Bruno spricht jetzt in einer unverständlichen Sprache – der Babel-Effekt …

|Mein Eindruck|

Die Grundidee, dass sich Wörter materialisieren und zu Müll werden, ist kafkaesk, doch die Folgerungen sind pure Philosophie und Linguistik. Alles, was Bruno von sich gibt (außer dem Gebabbel), hat Hand und Fuß, wenn man den Linguisten Benjamin Whorf gelesen hat. Dass nämlich die Wirklichkeit nur dann erfasst werden kann, wenn es für sie auch entsprechende Wörter, Phrasen und Sätze gibt. Würde man einem naturnahen Volk bestimmte Wörter verbieten, würde sich sofort sein Erfindungsreichtum an die Arbeit machen, um neue zu kreieren.

Doch nun muss auch die Kehrseite der Medaille erwähnt werden: Die Zivilisation, die der Autor beschreibt, bringt jeden Tag so viel Wortmüll hervor, dass sich das individuelle Ich manchmal nach einem unverstellten Zugang zur Lebenswirklichkeit, zur Realität der Dinge sehnt. Und was würde geschehen, wenn es tatsächlich von Gesetzes wegen dazu käme? Das schildert die Erzählung. Es gibt nur einen Haken bei der Rückkehr aus diesem Zustand: den Babel-Effekt.

_7) Ian Watson: „Die World Science Fiction Convention von 2080“ (1980)_

Das Jahr 2080 sieht dem Anfang des 19. Jahrhunderts zum Täuschen ähnlich. Nach mehreren verheerenden Kriegen versucht die Menschheit immer noch, ihre Städte Neu Boston, Neu Chicago und so weiter aufzubauen. Die Land- und Seestrecken sind von Indianern oder Piraten gefährdet, wenn man nicht gleich das Opfer hungriger Wölfe wird.

Diesen traurigen Tatbestand muss auch unser Chronist bezüglich der verhinderten Besucher der World Science Fiction Convention vermelden: Drei der Mitglieder der SF-Vereinigung haben es nicht geschafft, und weitere sind noch nicht eingetroffen. Er selbst ist aus Schottland nach Neu-Boston herübergesegelt und musste sich seine Passage selbst verdienen. Ein Glück, dass die Convention nur alle drei Jahre stattfindet. Sonst gäbe es womöglich noch heftigeren Mitgliederschwund.

Aber nun zur Tagesordnung: der BASAR, das BANKETT, der EHRENGAST, die PREISVERLEIHUNG – lang lebe die Tradition. Und wie sagt doch der Preisträger Ehrenpreises Jerry Meltzer? „Die Sterne gehören uns jetzt wirklich; denn es nicht absehbar, dass noch eine Rakete zu unseren Lebzeiten dorthin fliegen wird und sie uns stiehlt.“ Daher auch der Titel des Gewinnerromans „Wohin jetzt, Sternenfahrer?“

2083, also in drei Jahren, soll die nächste Convention im Fischerdorf Santa Barbara an der Westküste stattfinden. Das dürfte eine „interessante“ Durchquerung des Kontinents erfordern, stellt sich der Chronist vor.

|Mein Eindruck|

Der Autor ist von Haus aus Soziologe, und so kann es nicht verwundern, dass er auch die regelmäßigen Treffen der Autorengemeinschaft auf ihre Rituale und Grundbedingungen untersucht. Er tut dies nicht ohne Sympathie, und wer schon einmal die familiäre Atmosphäre einer solchen Convention geschnuppert hat, der ahnt, dass das Fehlen jedes einzelnen Mitglieds wehtut. Es ist, als würde ein Glied aus der Kette brechen oder ein Puzzleteilchen aus dem Bild fallen. Deshalb ist es nicht kurios, sondern sehr traurig, wenn die Verlustmeldungen am Anfang kommen.

Die Produktionsbedingungen für die Erzeugnisse der AutorInnen sind wieder auf ein mittelalterliches Gutenberg-Niveau herabgesunken. Ach, wie gut hatten es doch die Alten Meister Heinlein, Asimov und Le Guin! Ihre Bücher wurden auf der ganzen Welt verkauft. In unvorstellbaren Mengen, wohingegen heute jedes Buch als Inkunabel zu behandeln ist, die in der Bibliothek einen Ehrenplatz erhält.

Aber einen Vorteil hatte der ganze Prozess unbestreitbar für die Phantasie, findet Jerry Meltzer. Man sei nun wieder auf der Stufe von Jules Verne angekommen, dem großen Phantasten, der mit seinen „außergewöhnlichen Reisen“ (Voyages extraordinaires) die Phantasie wie schon einst Homer und Lukian zu ihrem Recht kommen ließ. Erst seit H. G. Wells musste sich die Science-Fiction ins Joch der Wissenschaft spannen und Utopias der Technik erfinden. Was für ein müßiger Unsinn! Man sieht ja, wohin das geführt hat.

Kurzum: Die Story mag nur wenige Seiten umfassen, bietet aber mehr Gedanken- und Emotionsfülle als so mancher dickleibige Actionwälzer.

_8) Carol Emshwiller: „Abscheulich“ (1980)_

Eine Expedition von Politikern hat sich ins Hochland begeben, um die mystischen Frauen zu suchen und einzufangen. Sie haben sich als Marinesoldaten verkleidet, denn das soll die gesuchten Weibchen anlocken. Außerdem verfügen sie und besonders ihr forscher Kommandant über Fotos, um die gesuchten Wesen identifizieren zu können, sollten sie doch noch auf sie stoßen – sie sind schon eine Weile unterwegs. Man beachte die Brüste, die ausladenden Hüften und das, äh, Unaussprechliche. Glasperlen und ausgelegte Bananen dienen als Lockmittel, um das flüchtige Wild anzulocken. Mann ja nie wissen, was funktioniert.

Da, auf dem Hügelkamm! Da steht eine auf einem Bein, wie es scheint. Vielleicht ist aber auch nur ein Bär. Im Gegenlicht der grellen Sonne ist das schwer auszumachen. Schon ist sie fort. Wie schade. Die Suche geht weiter. Gerüchteweise haben sich die Frauen ein unterirdisches Reich geschaffen, in dem sie backen, kochen und aus tiefgefrorenen Samen Kinder aufziehen, so dass sie permanent schwanger sind.

Der Psychoanalytiker hat eine Skizze geliefert (im Text abgedruckt), wie sich das scheue Wild möglicherweise anlocken und fangen ließe. Man müsste auf schlaue Weise eine Art Ersatzziel vorgaukeln, indem ihr Id sich mit vom männlichen Superego ablenken und einem neuen Ziel zuweisen lässt. Schlau ausgedacht, doch leider scheint es nicht zu klappen. Die Bananen, die mann in der Nacht auslegte, sind alle weg.

Schließlich wird die Pirsch ergebnislos abgebrochen. Sowohl die zugemessene Zeit als auch das Budget sind erschöpft. Unser Chronist hinterlässt einer gewissen „Grace“ eine Botschaft aus möglichst einfachen Zeichnungen, wie etwa einem Herzen, Frage- und Ausrufezeichen und dergleichen. Wer weiß, auf welchem Intelligenzniveau sich die Weibchen befinden? Zusammen mit dem Psychoanalytiker macht er sich enttäuscht auf den Rückweg in die Zivilisation …

|Mein Eindruck|

Die Autorin stützt sich auf Traditionen der phantastischen Literatur, insbesondere auf die Suche nach dem „abscheulichen Schneemenschen“ (auch Yeti oder Bigfoot genannt). Andererseits gemahnt die Prämisse der Geschichte an Philip Wylies Roman „Das große Verschwinden“ aus dem Jahr 1951, in dem alle Frauen verschwinden.

Die Erzählung lässt sich wie so viele SF-Erzählungen auf zwei Ebenen lesen. Was tatsächlich geschieht, ist die Suche nach jenen legendär-mystischen Wesen. Gerüchte über ihre Existenz, ihre Einstellungen, ihr Aussehen und ihre Lebensweise und Werte kursieren unter den Männern des Suchtrupps wie Geschichten über den sagenhaften Yeti.

Auf der metaphorischen Ebene behandelt die Story die Art und Weise, auf die Männer in ihrer sexuellen Verwirrung (anno 1980), kulturellen Ignoranz und in ihren Identitätskrisen unfähig sind, Frauen und deren Bedürfnisse – etwa Zornesausbrüche und Ärger – zu verstehen. Beide Geschichtsebenen werden in einer einfachen, aber beschwörenden Sprache erzählt. Erkenntnis schleicht sich auf indirektem Wege ein – durch in Klammern gesetzte Einschübe.

_9) Gregory Benford: „Belichtungen“ („Exposures“, 1981)_

Der Ich-Erzähler ist Astrophysiker am California Institute of Technology nahe Los Angeles. Er beschäftigt sich mit der Auswertung von Radioteleskop-Aufnahmen einer Galaxie namens NGC-1097. Ziemlich deutlich ist zu sehen, wie rot- und blauverschobene Partikelströme andere Materieströme in der fernen Milchstraße durchkreuzen. Etwas unheimlich.

Doch nichts im Vergleich zu dem, was er auf dem Zentralrechner vorfindet, auf dem er die Fotos bearbeiten will. Jemand hat in den ihm zugewiesenen Slot an Rechenzeit andere Fotos eingestellt, und zwar von einer Strahlenquelle im Zentrum unserer eigenen Galaxis. Sagittarius-A weist ebenfalls mysteriöse Partikelströme auf. Das Besondere an den Aufnahmen: Es ist nicht einmal von den Betreibern des Rechenzentrums festzustellen, woher sie stammen, wer sie gemacht und auf welche Weise sie in den Speicher gelangt sind. Das ist, gelinde gesagt, unmöglich. Dennoch sind sie da, und zwar in bester Qualität.

Unterdessen beschäftigt sich unser Chronist mit seinem Sohn, der gerade lernt, zu zeichnen und korrekte Sätze zu bauen. Er erfährt von ihm auch, dass seine Lehrerin Krebs hat. In der Zeichenstunde hat unser Astronom eine Erleuchtung: Was, wenn die Ursache für die roten und blauen Partikelströme ein Schwarm von Schwarzen Löchern wäre, und zwar nicht bloß in NGC-1097, sondern auch gleich in der Nachbarschaft, in Sagittarius-A?

Und der Schwarm kommt näher …

|Mein Eindruck|

Bei Ed Bryant hieß es: „Fiction trifft Wissenschaft“, bei Benford ist es umgekehrt: Wissenschaft trifft Fiction. Man merkt, dass sich der Astrophysiker total auf seinem gebiet auskennt, und wer den Jargon nicht draufhat („Dopplerverschiebung“ etc.), wird von der Geschichte nur die Hälfte verstehen. Die andere Hälfte besteht zum Glück aus leicht verständlichen Alltagsszenen: beim Elternabend, in der Episkopalkirche beim Gottesdienst, daheim beim Zubettgehen mit der Ehefrau. Sehr heimelig.

Der Reiz der Erzählung besteht natürlich aus dem Kontrast und den Parallelen. Hier das scheinbar geordnete Leben auf der Erde, dort das Chaos in den Galaxien. Doch dass Krebs ebenso wie harte Strahlung aus Schwarzen Löchern überall zuschlagen können, lässt das Leben auf der Erde ganz besonders verletzlich und kostbar erscheinen.

_Die Übersetzung _

Die Übersetzungen sind meist von ausgezeichneter Qualität, aber immer wieder finden sich Wörter mit fehlenden Buchstaben, so etwa auf Seite 179, falschen Endungen oder schlichtweg fehlerhaft korrigierten Wendungen, etwa auf Seite 178: “ …was er den >Widerspruch zwischen dem, die ich nominell un[t]errichtete und der Botschaft des umgebenden Milieus< nannte." Statt dem "die ich" muss es allerdings "das ich" heißen, dann wird ein Schuh draus. Auf S. 63 ist sogar der Satz durcheinandergekommen: "Sie fangen und an gehn dann ..." muss heißen "Sie fangen an und gehn dann ...". Manchmal gerät der Übersetzer aber vollends aus der Spur. Auf S. 92 heißt es kryptisch: "Die Vertreter der New Wave [in der SF] überwanden ihre ehrgebietende Furcht vor allen wissenschaftlichen und technischen Dingen ..." Wenn man überhaupt stutzt, so darf man sich doch fragen, was unter einer "ehrgebietenden Furcht" zu verstehen sein soll. Für mich jedenfalls überhaupt keinen. Anscheinend sind hier ein paar Gedanken durcheinandergeraten. Es gibt aber ein probates Mittel, der Wirrwarr zu beseitigen: weglassen! Der Rest ergibt Sinn: "Die New Waver hatten erst (Ehr-?) Furcht vor Wissenschaft und Technik, die sie irgendwie überwanden. Alles paletti. Was ist ein BEM? Was da auf S. 139 so beiläufig erwähnt wird, ist ein zentrales Klischee der Groschenroman-SF: das "Bug-Eyed Monster", kurz BEM, oder "glubschäugiges Ungeheuer". Eine Fußnote wurde offenbar anno 1993 (und erst recht anno 1982) für nicht nötig gehalten, weil der Begriff jedem SF-Fan geläufig war. Das ist heute wohl nicht mehr selbstverständlich. _Unterm Strich_ Die neun Erzählungen haben mir durchweg ausgezeichnet gefallen. Obwohl sie schon 1975 bis 1981 veröffentlicht wurden, wirken sie immer noch modern und relevant. Offenbar hat sich der Stil der veröffentlichten Science-Fiction seitdem nicht viel mehr weiterentwickelt. Die Experimente im Stil wurden alle bis 1980 durchgespielt, nur die Inhalte haben sich seitdem verändert. Wenn man inzwischen eines feststellen kann, dann dies, dass der Stil unglaublich konservativ und einfach geworden ist. Ob dies eine Folge der verminderten Kommunikations- und Verständnisfähigkeit der MTV- und Internet-Generation ist, ist offen. Der konservative Stil von George R. R. Martin hat sich am besten in die Gegenwart gerettet, und das ist sicherlich kein Wunder. Auffällig ist an den ausgewählten Beiträgen, dass die meisten ziemlich witzig sind. Man nehme nur Bishops "Die Verwandlung", Watsons "Convention" oder Emshwillers "Abscheulich" - es sind unverkennbar Satiren. Daneben gibt es noch bissigere Beiträge wie Malzbergs "Abkopplung" und Zebrowskis "Der Wortkehrer", die Misstände oder Fehlentwicklungen aufs Korn nehmen. Schließlich gibt es noch die Gruppe der Warnungen mit hohem Emotions-Faktor. Ed Bryant erzählt von einer Kette von Sternexplosion, die auch die Erde erreicht, Benford von einem sich nähernden Schwarm Schwarzer Löcher. Beides ist emotional verknüpft mit Krebs, Tod und Verfall. Das Endstadium ist praktisch in Martins "Dieser Turm von Asche" erreicht, wo der Held an der Erneuerung einer alten Beziehung scheitert und sich in eremitische Einsamkeit zurückzieht, quasi ein Endprodukt der sozialen Entropie. Diese Erzählungen sind nicht nur unterhaltsam und abwechslungsreich, sondern auch anrührend bis witzig. Gunns Anmerkungen zum SF-Aspekt, der mit jeder Story illustriert wird, sind ebenso erhellend wie seine biografischen Angaben und Kurzinterpretationen. Lediglich die Mängel der Übersetzung minderten mein Vergnügen am Lesen. |Taschenbuch: 236 Seiten Originaltitel: The Road to Science Fiction 4, 3. Teil (1982) Aus dem US-Englischen von diversen Übersetzern ISBN-13: 978-3453062443| http://www.heyne.de

Seth Grahame-Smith: Abraham Lincoln – Vampirjäger

grahame-smith-lincoln-vampir-cover-kleinWeil Vampire seine Mutter töten, schwört Abraham Lincoln ihnen Rache und verfolgt sie erbittert; als Präsident der Vereinigten Staaten führt er sogar Krieg gegen die Blutsauger … – Weniger die bedingt originelle Hintergrundgeschichte, sondern das Geschick des Verfassers bei der ‚Neuinterpretation‘ historischer Fakten sorgt für Lektürevergnügen: eines der besseren der aktuell erfolgreichen „[Prominenter Name]-jagt-Vampire“-Mash-up-Garne.
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Die drei ??? – Skateboardfieber (Folge 152)

Die Handlung:

Ein riesiges Skatertreffen findet in Rocky Beach statt. In der Stadt ist die Hölle los, und das nicht nur wegen des Skating-Events: Eine Reihe zwielichtiger Gestalten treibt sich in der Gegend herum, es fallen Schüsse, und niemand weiß genau, wer auf welcher Seite steht. Ein alter Fall der drei ??? spielt auf einmal wieder eine wichtige Rolle. Und ohne die Hilfe ihrer alten und neuen Freunde könnte dies der letzte Fall für einen der drei Detektive werden … (Verlagsinfo)

 

Mein Eindruck:

Ohne lange Eingewöhnungszeit geht die Dramatik gleich los, ganz nach meinem Geschmack. Nicht so ganz nach meinem Geschmack allerdings sind die Schüsse, die in diesem Zusammenhang auf einen der Detektive abgegeben werden. Wer ist denn hinter Peter her und warum? Und, hat sogar die Polizei damit zu tun? Peter hat Angst, die drei Fragezeichen ermitteln und der Hörer freut sich auf einen spannenden Fall.

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Moers, Walter – 13 1/2 Leben des Käpt\’n Blaubär, Die

_Der Autor_

13 ½ Jahre hat es nun gedauert, bevor der nunmehr 55-jährige Autor, über den man nicht viel sagen kann, weil er doch offenbar in Zamonien zu Hause ist, bei Bedarf hier eine Rezension zu seinen ersten 13 ½ Leben lesen kann, mit denen er den Einstieg ins Romangeschäft wagte und sich gleich in die Top-Tausend-Titel katapultierte. Da die FAZ damals titelte, dass es auf absehbare Zeit schwerlich bessere Unterhaltung geben würde, kann man sich mit Besprechungen Zeit lassen, weil doch auch Zamonien von Wesen bevölkert ist, bei denen die Zeit eine andere Rolle spielt und diese auch durch Zeitschnecken an den Dimensionslöchern zum charakteristischen Gennfgas verdaut wird. Der Autor fühlt sich in der Haut des bekannten Blaubären, nicht zu verwechseln mit den gleichnamigen Beeren am wohlsten und noch wohler vielleicht in den Armen der kornblumenblauen Avriel, einer besonders schönen und gebildeten Buntbärin, die ihn dann einige Zeit von weiteren Abenteuern zurückzuhalten versteht, sodass wir nach einem Show Down auf dem Riesenschiff Moloch dann noch ein Happyend bekommen, von dem wir vorher erfahren haben, dass selbst ein solches der Erfindungsgabe von Blaubär, also Moers, zu verdanken ist.

_Gemütvoller Superman_

Bereits 13 ½ Leben in der erdachten Welt Zamoniens hinter sich gebracht zu haben, bedeutet auch mindestens 13 Mal dem Tode entronnen zu sein und wäre man nicht ein Bär, dem man Gemüt beilegen kann, wäre man ein weniger sympathischer Aufschneider. Damit wird aber gerade gespielt in diesem umfänglichen Roman, der zeichnerisch und typographisch aufgelockert, einen mit Leichtigkeit durch die vielen Abenteuer trägt, die wie auf einem Plan zum Spiel des Jahres in diesem fernen Land angesiedelt sind und so richtig dazu angetan sind, dem Schicksal touristisch und literarisch in den Rachen zu greifen, dem man sein Leben programmatisch nicht überlassen möchte. Und man des langweiligen Menschseins überdrüssig, ins verspielte und gemütsverdächtige Fell eines Meister Petz schlüpft, dessen man sich auch immer erfolgreich erwehren kann, mag die Situation im Konkreten so aussichtslos wie nur denkbar sein.

Das ist der Stoff, aus dem unerträglich erfolgreiche Supermänner gemacht sind, denen aber meistens zwei Dinge abgehen, die eigentlich dasselbe sind und die Moers hat, nämlich den Humor zu bewahren und transportieren zu können und dem Tod mit einfallsreicher Gelassenheit immer wieder entgegenzusehen. Normalsterbliche kommen da seltener hinein als ausgerechnet 13-mal, aber beschäftigen tut es einen doch, und wie sollte man die wenigen Male in einem normalen Leben nicht bewältigen, wenn Blaubär das in Serie schafft. Wenn es einen kritischen Punkt gibt an diesem Buch, dann ist es der des Nichtaufhörenkönnens, nicht seine Phantasie unentwegt blühen zu lassen, nicht an jedes bestandene Abenteuer ein neues reihen, nicht nach einigen hundert Seiten auch mal zum Schluss zu kommen. Und doch bedient gerade das einen tiefen Wunsch in uns: dass es nicht aufhören möge und wir immer wieder dem Tode entrinnen möchten und insgesamt wollen wir dabei auch noch gut unterhalten sein. Schon die Zwergpiraten, mit denen das Buch beginnt, fürchten nichts mehr als Langeweile, so wohl auch die meisten der Zwergleser, die eigentlich Erwachsene sein sollen.

_Leserphantasie aufbohren_

Die Kruste unserer Normalität ist bei fast allen Zweibeinern genug, dass Moers sich schon mal des Bosch-Hammers bedienen muss, um darunter Reste des Urstoffs der Träume freizulegen. Das wird besonders deutlich, wenn er zum Kunstgriff der Lügengeschichte in der Lügengeschichte greift, als Blaubär dann nämlich in Atlantis ein Lügengladiator, natürlich ersten Ranges, wird. Da bleibt dem nach gehabter Erschöpfung seiner gesammelten Phantasie, die wohl als Phantasie in der Phantasie einzuordnen wäre, nichts weiter übrig als beinahe aufzugeben, und das wieder in schöner Übereinstimmung sowohl mit dem Leser als auch dem Autor, denen beiden nun rein gar nichts mehr einfallen wollte und man die ganze Sache auch schon ein bisschen leid war, als es so ungefähr in die 99. Runde des Duells ging. Da erzählt dann der Lügenchampion mit einem Mal die reine Wahrheit, nämlich seine eigene Lebensgeschichte, die uns bei dieser Gelegenheit noch einmal systematisch geordnet nach Unterhaltungswert vor Augen geführt wird und für uns fast schon langweilige Wahrheit, weil Bekanntes ist. Doch uuops – das war doch eigentlich auch eine Lügengeschichte, die wir jetzt als Wahrheit einzustufen nicht mehr anstehen. Dieses Klavier spielt Moers besonders gut.

_Bildungsinhalte_

In diesem Punkt ist der Klau kaum vermeidbar, vielleicht sogar wünschenswert. Zwar sind es nur Splitter der oben abgesprengten Krusten, aber man erkennt recht leicht an einer Stelle das Septalsystem eines Rudolf Steiner oder Bruchstücke dessen verehrten Vorgängers Johann Wolfgang von Goethe mit seiner verzweifelten Newtonreplik bezüglich des Lichtes, dem er die Finsternis zugesellen wollte als einigermaßen gleichwertig. Wenn Physiker mit einem guten Dutzend Dimensiönchen hantieren, sollte man ihnen gleich mal die 2364. entgegenschleudern und sie mit der logischen Konsequenz von gennfgasum-witterten Dimensionslöchern konfrontieren. Ob Moers selbst mehr als den Staub von Bildungsplaque inhaliert hat, bleibt im Ungewissen. Fast jedes nachprüfbare Versatzstück auf diesem Gebiet ist falsch. Wenn zum Beispiel die Chance den Gallertprinzen nach dessen Rückkehr aus besagter Dimension wiederzusehen 1 zu 463 Billiarden ist, so ist das nicht so unwahrscheinlich, wie unzählige Male hintereinander einen Sechser im Lotto zu haben, sondern schon drei Sechser hintereinander zu haben, ist unwahrscheinlicher. Wenn die Formel für die Entfernung einer Fata Morgana aus dem alles wissenden Lexikon in Bärleins Kopf stimmen würde, hätten Personen die Maßeinheit von m^2/s^3, wo man doch eher auf kg reflektieren würde, wenn man schon die freie Auswahl hat. Schließlich würde man beim Sturz in den lautmalerisch verbrämten Mahlstrom, wenn sich die Geschwindigkeit auf den letzten 200 Metern alle fünf Meter verdoppelt, sich nicht der Lichtgeschwindigkeit nähern, sondern diese weit überschreiten.

Bei aller Liebe zur Philophysik – das ist nun mal keine Einbahnstraße.

_Fazit_

Moers leistet da eine wichtige Arbeit, indem er seine Phantasiewelt in unser Hirn lustvoll einzubrennen versteht. Das Paralleluniversum Zamonien weist eine wünschenswerte Vielfalt an mehr oder weniger intelligenten, mehr oder weniger großen und resistenten Wesen auf. Das Wissen spielt dabei eine Schlüsselrolle und sollte daher nicht völlig auf dem Altare des Nonsense verbluten. Man merkt dies leider an einem Hauch von, nicht Gennfgas, aber Provinzialität.

|Taschenbuch: 704 Seiten
ISBN-13: 978-3442453818|
[www.goldmann.de]http://www.randomhouse.de/goldmann/verlag.jsp

_Walter Moers bei |Buchwurm.info|:_:
[„Die Stadt der träumenden Bücher“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=2486
[„Adolf: Der Bonker“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=2668
[„Der Schrecksenmeister“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=4678
[„Der Schrecksenmeister“ (Hörbuch)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=5078
[„Rumo & Die Wunder im Dunkeln“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=4731
[„Das Labyrinth der träumenden Bücher“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7432

NEWS: SUSAN KRELLER – Elefanten sieht man nicht

 SUSAN KRELLER: Elefanten sieht man nichtSusan Kreller schildert das Schicksal zweier Teenager bei Carlsen.

„Max atmete ruhig und gleichmäßig, nur manchmal schnarchte er leise. Julia hatte sich zusammengerollt, aber nicht so, als hätte sie Angst, eher, als hätte sie nichts mehr zu befürchten, weil draußen jemand Wache hält.
Und auf einmal kam mir der Gedanke, dass man Menschen beschützen kann. Ich drehte mich um und schlich zur Tür. Ich hörte den Gesang der Amseln und ein Autohupen in der Ferne, und ich hörte mein schlagendes Herz.
Ich schloss die Tür.
Drehte den Schlüssel zweimal herum.
Und dann rannte ich.“

Irgendetwas ist seltsam an Julia und Max, das findet Mascha von der ersten Sekunde an. Und dann sieht sie, dass Julia überall blaue Flecken hat, richtig große. Als Mascha schließlich eines Tages auf der Suche nach den beiden vom Garten aus einen Blick in ihr Haus erhascht, ist ihr klar: Sie muss ihnen irgendwie helfen. Aber wie, wenn keiner der Erwachsenen ihr zuhören will?
Mascha hat eine verhängnisvolle Idee – aber manchmal ist es besser, etwas Falsches zu tun, als gar nichts..

(Verlagsinfo)

Hardcover, 208 Seiten

Der Verlag bietet unter dieser Adresse auch eine Leseprobe an.

Nevis, Ben (Autor) / Minniger, André – Die drei ??? – Skateboardfieber (Folge 152) (Hörspiel)

_Die Handlung:_

Ein riesiges Skatertreffen findet in Rocky Beach statt. In der Stadt ist die Hölle los, und das nicht nur wegen des Skating-Events: Eine Reihe zwielichtiger Gestalten treibt sich in der Gegend herum, es fallen Schüsse, und niemand weiß genau, wer auf welcher Seite steht. Ein alter Fall der drei ??? spielt auf einmal wieder eine wichtige Rolle. Und ohne die Hilfe ihrer alten und neuen Freunde könnte dies der letzte Fall für einen der drei Detektive werden…
(Verlagsinfo)

_Mein Eindruck:_

Ohne lange Eingewöhnungszeit geht die Dramatik gleich los, ganz nach meinem Geschmack. Nicht so ganz nach meinem Geschmack allerdings sind die Schüsse, die in diesem Zusammenhang auf einen der Detektive abgegeben werden. Wer ist denn hinter Peter her und warum? Und, hat sogar die Polizei damit zu tun? Peter hat Angst, die drei Fragezeichen ermitteln und der Hörer freut sich auf einen spannenden Fall.

Mysteriös wird es auch, als es ein Verweis zu einem zurückliegenden Fall mit ins Spiel gebracht wird. Fall 24 … „Die silberne Spinne“ … aber in der Hörspielversion … in der Buchserie wars Fall 26. Für den Nicht-Hardcore-Fan, der nicht sofort den kompletten Kassettentext runterrasseln kann, erklärt Just auch schnell die womöglichen Zusammenhänge zu den aktuellen Geschehnissen. Und es bleibt weiterhin alles schön spannend und sonderbar undurchsichtig.

Welcher Geheimdienst hat denn nun was zu vertuschen oder zu fälschen versucht? Und warum trägt die Folge den Begriff „Skateboard“ im Namen, wenn die erste halbe Stunde Hörzeit lang kein Rollbrett befahren wird? Geduld ist gefragt, es wird sich alles aufklären … und … es ist auch mal schön, dass man nicht gleich zu Anfang schon weiß, wies ausgeht und wer der Böse ist und was seine Motivation ist. Das macht die Sache spannender als so manchen vergangenen Fall der Juniordetektive.

|Die Sprecher und ihre Rollen:|

Erzähler: Thomas Fritsch
Justus Jonas: Oliver Rohrbeck
Peter Shaw: Jens Wawrczeck
Bob Andrews: Andreas Fröhlich
Inspektor Cotta: Holger Mahlich
Bert Young: Horst Stark
Mrs. Johnson: Gabriele Libbach
Chapman: Sascha Rotermund
Tony: Reent Reins
Blake: Wolfgang Rositzka
Mr. Andrews: Henry König
Rubbish George: Utz Richter
1. Mann: Rasmus Borowski
2. Mann: Jo Kappl
Verkäufer: Marcus Schönhoff
Sunny: Rainer Schmitt
Fernsehr-Sprecher: Jannik Schümann
Blacky: Heikedine Körting
Francesco: Anton Sprick

|Technik-Credits:|

Based on characters created by Robert Arthur
Erzählt von Ben Nevis
Buch und Effekte: André Minninger
Redaktion und Geräusche: Wanda Osten
Regie und Produktion: Heikedine Körting
Titelmusik: Simon Bertling & Christian Hagitte (STIL)
Musik: Christian Hagitte & Simon Bertling (STIL), Betty George, Morgenstern, Stahlberg
Cover-Illustration: Silvia Christoph
Design: Atelier Schoedsack

|Trackliste:|

1. Auf der Flucht
2. Erwischt
3. Gestohlene Kamera
4. Ein alter Fall
5. Das Verhör
6. Niemandsland
7. Alles auf eine Karte
8. Verblüffung
9. Auf Hippie-Tour
10. Wiedersehen
11. Doppelagent
12. Fröhlich vereint

|Die Ausstattung:|

Die CD steckt in einem Jewel-Case. Das Bookletchen enthält eine Doppelseite Werbung für die „Die drei ???“-T-Shirt-Kollektion. Dazu kommt noch eine Aufstellung der Sprecher und ihrer Rollen und eine kleine Bildvorschau für die nächste Folge 153 „… und das Fußballphantom“. Auf der Rückseite des Case finden wir eine kurze Inhaltsangabe und die Trackliste.

_Mein Fazit:_

Eine Agentenstory im Deckmantel eines irreführenden Titels, aber, so ist das halt bei Geheimdiensten, die verstecken sich ja gern mal. Davon abgesehen ist diese Folge durchweg spannend und es gibt zwar kaum Skateboards, aber eine Menge zu ermitteln für die Jungs und zum Mit-„Fieber“-n für den Hörer, denn alle bleiben lange im Erkenntnisdunkel, bis sich der interessante Plot am Ende auflöst. Und das diesmal ganz ohne Abschlusslacher … aber, vielleicht fand der ja auch im Geheimen statt, abseits der Mikros.

|1 Audio-CD
Spieldauer: 56 Min.
Tracks: 12
Vom Verlag empfohlen ab 6 Jahren
EAN: 886979232228|
[www.natuerlichvoneuropa.de]http://www.natuerlichvoneuropa.de

Mehr als 90 weitere Rezensionen zu den „Drei ???“ findet ihr in unserer [Datenbank]http://buchwurm.info/book .

Mark Brandis: Sirius Patrouille – Teil 2 (Folge 20)

_Die Handlung:_

2130: Die »Sirius-Patrouille« hat die Besatzung der INVICTUS in Kampfhandlungen geführt. Martin Seebeck hat seinen Verbündeten verloren. Ohne Mark Brandis, der schwerverletzt mit dem Tod ringt, liegt nun die Leitung des Einsatzes bei Major Degenhardt, der einen erbitterten Kreuzzug gegen Piratenschiffe führt. Schnell stellt sich heraus, dass auch er seine Gegner unterschätzt hat … (Verlagsinfo)

_Mein Eindruck:_

Nach dem dramatischen Ende der letzten Folge wartet der Hörer gespannt darauf, was aus Commander Brandis geworden ist und ob Major Degenhardt die Situation ausnutzen wird, um seine eigenen Interessen zu verfolgen.

Und das tut er dann auch, ein Ego-Trip auf der Jagd nach dem Angreifer, auf Kosten der Gesundheit seiner Mannschaft. Die Sozialkritik dieser Doppelfolge geht diesmal eindeutig in Richtung „Militär“-Bashing … mal wieder.

Wer hier Weltraumkämpfe erwartet, der wird allerdings enttäuscht. In dieser Doppelfolge bestimmen Reden, verbale Konfrontation und Diplomatie das Geschehen. Die Weltraumpiraten, die es anfangs zu verfolgen galt und die namensgebende „Sirius-Patrouille“ rücken da schnell in den Hintergrund. Das könnte dem einen oder anderen Hörspiel-Fan ein wenig zu langweilig werden. Da bei „Mark Brandis“ aber, wie schon mehrfach betont, das Sozialkritische meist im Vordergrund steht, kommen Brandis-Fans hier wieder auf ihre Kosten.

Und am Ende wird es dann doch noch mal dramatisch, wenn die INVICTUS tatsächlich den vermeintlichen Angriffsraumer stellt und es zur Konfrontation kommt.

_Das Hörerlebnis:_

Eine gewohnt gute Leistung der Sprecher wird durch ein gewohnt gutes Sound-Design unterstützt. Jede Szene klingt lebendig, jeder Sprecher authentisch, jede Stimmungslage der Charaktere ist nachfühlbar. Zusammen mit der Musik, die zur allgemeinen Dramatik, grad gegen Ende, beiträgt, erleben wir hier wieder ein futuristisches Kopfkino, dessen Geschichte (leider) zeitlos ist und damals wie heute aktuelle Parallelen ziehen lässt.

Nicht verwunderlich, da zusammenhängend aufgenommen, erwartet uns hier das gleiche lebendig wirkende Sound-Design wie schon im ersten Teil. Einzig negativ fiel mir das pulsierende Brummen an Bord der INVICTUS auf, das recht schnell genervt hat. Zum Glück ist das nicht allzu oft zu hören.

Ansonsten knüpfen auch die Sprecherleistungen an den ersten Teil an und die eine neue Stimme, die zu hören ist, nimmt sich da nicht aus.

|Die Sprecher und ihre Rollen:|

Martin Seebeck: Felix Isenbügel
Lt. Pablo Torrente: Martin Keßler
Dr. Rebecca Levy: Claudia Urbschat-Mingues
Cpt. Grigori »Grischa« Romen: David Nathan
Maj. Jonas Degenhardt: Thomas Schmuckert
Lt. Iwan Stroganow: Martin Wehrmann
Cpt. Esko Tuomi: Martin May
Lt. Louise Demnitz: Tanya Kahana
Cmdr. Mark Brandis: Michael Lott
Cpt. Harbatkin: Matthias Brodowy
Cpt. Yun Haneul: Luis A. Abril Romero
Bordsystem CORA: Mira Christine Mühlenhof

|Technik-Credits:|

Nach dem gleichnamigen Roman von Nikolai von Michalewsky
Manuskript: Balthasar von Weymarn
Musik & Sounddesign: Jochim-C. Redeker
Aufnahme: Tommi Schneefuß, Sven-Michael Bluhm
Produktion, Regie und Schnitt: Jochim-C. Redeker & Balthasar von Weymarn
Artwork: Alexander Preuss
Layout/ Satz: Jürgen Straub
Product Management: dp
Label: Folgenreich (LC 12520)

|Die Ausstattung:|

Die CD steckt in einem Jewel-Case. Das Booklet enthält eine Aufstellung der bereits veröffentlichten Folgen, einen Bericht zu den geschichtlichen Hintergründen der namensgebenden „Siris-Patrouille“ und eingehende Infos zum Thema „Raumanzüge“. Zusätzlich werden noch die Sprecher und ihre Rollen aufgeführt sowie die Technik-Credits.

_Mein Fazit:_

Die „Sirius-Patrouille“ entpuppt sich als „Militär-Bashing“ des Autors. Wenig Action, dafür Einblicke in die Mentalität eines Raumschiffkommandanten, der mit Diplomatie wenig am Hut hat. Alles in allem passt diese Doppelfolge aber in die Erzählweise der Reihe, die sich eh vornehmlich in Sozialkritik übt, anstatt sinnlos im Weltall rumzuballern.

|1 Audio-CD
Spieldauer: 48 Minuten
Tracks: 10
Empfohlen ab 12 Jahren
UPC: 0602527804200|
[www.folgenreich.de]http://www.folgenreich.de
[www.markbrandis.de]http://www.markbrandis.de
[www.interplanar.de]http://www.interplanar.de

_|Mark Brandis| als Hörspiel:_
01 [„Bordbuch Delta VII“ 4995
02 [„Verrat auf der Venus“ 5013
03 [„Unternehmen Delphin“ 5524
04 [„Aufstand der Roboter“ 5986
05 [„Testakte Kolibri 1“ 5984
06 [„Testakte Kolibri 2“ 5985
07 [„Vorstoß zum Uranus 1“ 6245
08 [„Vorstoß zum Uranus 2“ 6246
09 [„Raumsonde Epsilon 1“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6467
10 [„Raumsonde Epsilon 2“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6468
11 „Die Vollstrecker 1“
12 „Die Vollstrecker 2“
13 [„Pilgrim 2000 1“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7059
14 [„Pilgrim 2000 2“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7060
15 [„Aktenzeichen: Illegal“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7128
16 [„Operation Sonnenfracht“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7129
17 [„Alarm für die Erde“ (Teil 1)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7479
18 [„Alarm für die Erde“ (Teil 2)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7480
19 [„Sirius Patrouille (Teil 1)“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7760
20 [„Sirius Patrouille (Teil 2)“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7763
21 „Die lautlose Bombe“ (angekündigt)

_Mark Brandis in Buchform bei |Buchwurm.info|:_
Band 01: [„Bordbuch Delta VII“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6535
Band 02: [„Verrat auf der Venus“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6539
Band 03: [„Unternehmen Delphin“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6536
Band 04: [„Aufstand der Roboter“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6618
Band 05: [„Vorstoß zum Uranus“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6630
Band 06: [„Die Vollstrecker“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6636
Band 07: [„Testakte Kolibri“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6723
Band 08: [„Raumsonde Epsilon“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6781
Band 09: [„Salomon 76“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6723
Band 10: [„Aktenzeichen: Illegal“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6801
Band 11: [„Operation Sonnenfracht“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6802
Band 12: [„Alarm für die Erde“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6882
Band 13: [„Countdown für die Erde“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6908
Band 14: [„Kurier zum Mars“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6938
Band 15: [„Die lautlose Bombe“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6962
Band 16: [„PILGRIM 2000“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7167
Band 17: [„Der Spiegelplanet“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7194
Band 18: [„Sirius-Patrouille“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7267
Band 19: [„Astropolis“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7390
Band 20: [„Triton-Passage“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7391

Mark Brandis: Sirius-Patrouille – Teil 1 (Folge 19)

_Die Handlung:_

2130: Mark Brandis leitet als Repräsentant der VEGA den letzten Testflug der INVICTUS, eines neuen Schweren Kreuzers. Mit an Bord ist der renommierte Journalist Martin Seebeck, der einen Reisebericht verfassen soll. Unter dem Kommando des Unions-Majors Jonas Degenhardt ist der Testflug zugleich eine Patrouille, die Piraten aufspüren soll. Die INVICTUS fliegt als Wolf im Schafspelz die Route ab, auf der schon mehrere unbemannte Sonden verschwunden sind. Doch im interplanetaren Raum ist das Recht schnell auf Seite des Stärkeren … (Verlagsinfo)

_Mein Eindruck:_

Nach den letzten beiden Folgen, die sich mit der akuten Problematik auf der Erde befasst haben, startet Mark Brandis nun endlich mal wieder ins All. Und das gleich mit einem netten neuen und schlagkräftigen Schiff, der INVICTUS. Und da er mit diesem Schweren Kreuzer Weltraumpiraten aufbringen soll … inoffiziell natürlich … kann der Hörer gleich Parallelen zu den Piraten ziehen, die vor der Küste Ostafrikas kreuzen und Handelsschiffe kapern.

Wir folgen in dieser Folge nicht Mark Brandis, sondern blicken dem Reporter Martin Seebeck über die Schulter, der an Bord einen Bericht über die Mission schreiben soll … die offizielle … Sonden überprüfen und so. Aber recht schnell wundern sich Journalist und Hörer über die Spannung, die offenbar zwischen Brandis und Major Degenhardt herrscht. Die Zuständigkeiten an Bord und die favorisierte Vorgehensweise scheinen nicht ganz geklärt zu sein.

Und während der Reporter nach und nach mitbekommt, was die INVICTUS wirklich im Raum vorhat, wird auch dem Hörer klar, dass auch diese Weltraummission indirekt dem Zustand auf der Erde geschuldet ist … man will Flagge zeigen. Auch stellt sich mehr und mehr heraus, dass dies keine schlichte Weltraum-Action-Folge ist, sondern, wie es bei „Mark Brandis“ üblich ist, eher ins Sozialkritische geht, was hier passiert. Es geht um Vorurteile, Machtstreitereien um Zuständigkeiten und rigoros rücksichtloses Handeln, um die eigenen Interessen durchzusetzen … zeitlose Themen, die auch heute schnell Parallelen ziehen lassen. Und schnell ist man sich nicht mehr so sicher, ob die Piraten hier wirklich die Bösen sind oder ob das Problem auf der INVICTUS zu suchen ist!

_Das Hörerlebnis:_

Eine gewohnt gute Leistung der Sprecher wird durch ein gewohnt gutes Sound-Design unterstützt. Jede Szene klingt lebendig, jeder Sprecher authentisch, jede Stimmungslage der Charaktere ist nachfühlbar. Zusammen mit der Musik, die zur allgemeinen Dramatik, grad gegen Ende, beiträgt, erleben wir hier wieder ein futuristisches Kopfkino, dessen Geschichte (leider) zeitlos ist und damals wie heute aktuelle Parallelen ziehen lässt.

|Die Sprecher und ihre Rollen:|

Lana Swanson: Sabine Ehlers
Martin Seebeck: Felix Isenbügel
Magnus Sauerlein: Stefan Peters
John Harris: Gerhart Hinze
Prolog: Wolf Frass
Lt. Pablo Torrente: Martin Keßler
Dr. Rebecca Levy: Claudia Urbschat-Mingues
Cpt. Grigori »Grischa« Romen: David Nathan
Maj. Degenhardt: Thomas Schmuckert
Cmdr. Mark Brandis: Michael Lott
Lt. Iwan Stroganow: Martin Wehrmann
Cpt. Esko Tuomi: Martin May
Lt. Louise Demnitz: Tanya Kahana
Cpt. Harbatkin: Matthias Brodowy
sowie Regina Schleheck, Georg Matthias, Jochim-C. Redeker

|Technik-Credits:|

Nach dem gleichnamigen Roman von Nikolai von Michalewsky
Manuskript: Balthasar von Weymarn
Musik & Sounddesign: Jochim-C. Redeker
Aufnahme: Tommi Schneefuß, Sven-Michael Bluhm
Produktion, Regie und Schnitt: Jochim-C. Redeker & Balthasar von Weymarn
Artwork: Alexander Preuss
Layout/ Satz: Jürgen Straub
Product Management: dp
Label: Folgenreich (LC 12520)

|Die Ausstattung:|

Die CD steckt in einem Jewel-Case. Das Booklet enthält eine Aufstellung der bereits veröffentlichten Folgen, einen Bericht zum „Projekt: Invictus“ und Lebensläufe der fiktiven Charaktere Jonas Degenhardt, Louise Demnitz und Esko Tuomi. Zusätzlich werden noch die Sprecher und ihre Rollen aufgeführt sowie die Technik-Credits.

_Mein Fazit:_

Sozialkritik, im Mantel der Science-Fiction … so, wie man es von „Mark Brandis“ gewohnt ist. Wer ist bereit, was zu tun, um seine Machtinteressen durchzusetzen und auf wessen Kosten? Schnell wird klar, dass das eigentliche Problem dieser Doppelfolge nicht auf Seiten der Weltraumpiraten liegt, sondern in den Köpfen ihrer Verfolger. Und der gemeine Cliffhanger am Ende scheint das Machtgefüge an Bord der INVICTUS gehörig durcheinander zu wirbeln.

|1 Audio-CD
Spieldauer: 62 Minuten
Tracks: 10
UPC: 0602527804194|
[www.folgenreich.de]http://www.folgenreich.de
[www.markbrandis.de]http://www.markbrandis.de
[www.interplanar.de]http://www.interplanar.de

_|Mark Brandis| als Hörspiel:_
01 [„Bordbuch Delta VII“ 4995
02 [„Verrat auf der Venus“ 5013
03 [„Unternehmen Delphin“ 5524
04 [„Aufstand der Roboter“ 5986
05 [„Testakte Kolibri 1“ 5984
06 [„Testakte Kolibri 2“ 5985
07 [„Vorstoß zum Uranus 1“ 6245
08 [„Vorstoß zum Uranus 2“ 6246
09 [„Raumsonde Epsilon 1“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6467
10 [„Raumsonde Epsilon 2“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6468
11 „Die Vollstrecker 1“
12 „Die Vollstrecker 2“
13 [„Pilgrim 2000 1“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7059
14 [„Pilgrim 2000 2“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7060
15 [„Aktenzeichen: Illegal“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7128
16 [„Operation Sonnenfracht“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7129
17 [„Alarm für die Erde“ (Teil 1)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7479
18 [„Alarm für die Erde“ (Teil 2)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7480
19 [„Sirius Patrouille (Teil 1)“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7760
20 [„Sirius Patrouille (Teil 2)“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7763
21 „Die lautlose Bombe“ (angekündigt)

_Mark Brandis in Buchform bei |Buchwurm.info|:_
Band 01: [„Bordbuch Delta VII“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6535
Band 02: [„Verrat auf der Venus“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6539
Band 03: [„Unternehmen Delphin“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6536
Band 04: [„Aufstand der Roboter“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6618
Band 05: [„Vorstoß zum Uranus“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6630
Band 06: [„Die Vollstrecker“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6636
Band 07: [„Testakte Kolibri“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6723
Band 08: [„Raumsonde Epsilon“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6781
Band 09: [„Salomon 76“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6723
Band 10: [„Aktenzeichen: Illegal“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6801
Band 11: [„Operation Sonnenfracht“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6802
Band 12: [„Alarm für die Erde“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6882
Band 13: [„Countdown für die Erde“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6908
Band 14: [„Kurier zum Mars“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6938
Band 15: [„Die lautlose Bombe“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6962
Band 16: [„PILGRIM 2000“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7167
Band 17: [„Der Spiegelplanet“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7194
Band 18: [„Sirius-Patrouille“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7267
Band 19: [„Astropolis“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7390
Band 20: [„Triton-Passage“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7391

Cast, P.C. und Kristin – Dragons Schwur (Eine House of Night Story 1)

_|Eine House of Night Story|:_

Band 1: _“Dragons Schwur“_
Band 2: „Lenobia’s Vow“ (noch ohne dt. Titel)

Als Vampyr gezeichnet.
Von der Liebe geblendet.
An einen Schwur gekettet …

Lange bevor Zoey gezeichnet wurde … bevor sie ins „House of Night“ eintrat … bevor sie den Kampf gegen das Böse aufnahm … gab es schon einen, der dort seit Langem lebte: Dragon Lankfort, Schwertmeister und Krieger. Dies ist seine Geschichte. (Klappentext)

_Kritik_

Mit „Dragons Schwur“ eröffnen die Autorinnen P. C. und Kristin Cast eine Reihe Geschichten um die Lehrer des House of Night. Diese geben den Lesern Hintergrundinformationen und leuchten die Vergangenheit aus, schließlich wurden schon vor Zoeys Zeit Kämpfe ausgefochten und große Gefühle gelebt.

Während der Trauerfeier von Jack, der im achten Teil der „House of Night“-Serie starb, erinnert sich Dragon Lankfort an seine erste Zeit als Gezeichneter und seine einzig wahre Liebe zu Professor Anastasia. Leider setzen die Autorinnen dieses recht schwach um. Selbstverständlich gibt es etwas Romantik und auch Gefahren, auf die die Darsteller hier stoßen. An das, was wir Leser allerdings von den Autorinnen gewohnt sind, reicht dies nicht heran. Allerdings haben Fans der Serie hier die Möglichkeit auch einmal in das Leben der verschiedenen Lehrer zu blicken, was durchaus interessant ist und diese Figuren den Lesern näher bringt.

Gewohnt flüssig lässt sich die Geschichte um Dragon Lankfort lesen. Besonders positiv fällt dabei auf, dass komplett auf jugendlichen Slang und Kraftausdrücke verzichtet wird. Die Dialoge lesen sich so um ein Vielfaches angenehmer. Die Handlung wird schlicht beschrieben, dümpelt dabei vor sich hin und zeigt keine besonderen Höhepunkte. Lediglich zum Ende kommt kurz etwas Spannung auf. Die Schauplätze werden angenehm beschrieben und der Leser kann sich ein gutes Bild von der Umgebung machen. Erzählt wird die Geschichte um Bryan „Dragon“ Lankfort aus der Perspektive eines Beobachters, der sich auf die beiden Protagonisten Dragon und Anastasia konzentriert.

Die Darsteller in dem Roman „Dragons Schwur“ sind recht blass gezeichnet. Von den Nebenfiguren erfährt der Leser fast nichts und kann daher zu diesen keine Beziehung aufbauen. Auch zu den beiden Protagonisten ist nicht viel zu sagen. Dragon ist ein talentierter und ehrgeiziger Schüler, Anastasia eine äußerst begabte Vampyrin. Hintergründe zu Gegebenheiten, die diese Figuren formten, werden ebenfalls kurz angerissen.

Die Gestaltung und Aufmachung des Buches ist absolut gelungen. Das Cover zeigt die beiden wichtigsten Dinge in Dragons Leben, Anastasia und das Schwert. Auch die Farbgebung ist schön anzusehen und insgesamt passt die Gestaltung des Covers perfekt zur den „House of Night“-Büchern. Im Inneren wird der Leser von ansprechenden Zeichnungen überrascht. Eine Freundin des Autorenduos, Kim Doner, hat sich die Mühe gemacht, die Geschichte mit passenden Bildern aufzuwerten.

_Autorinnen_

P. C. Cast ist zusammen mit ihrer Tochter Kristin Autorin der „House of Night“-Bestseller. Die beiden sind das erfolgreichste Mutter-Tochter-Autorengespann weltweit. Die Serie „House of Night“ hat Millionen von Fans in über 40 Ländern. P. C. und Kristin Cast leben beide in Tulsa, Oklahoma.

_Fazit_

Für Fans der Serie um Zoey und das House of Night ist die Novelle „Dragons Schwur“ gedacht. Eine kurze Geschichte, die einen Blick auf die bekannten Lehrer der Schule gewährt. Leider scheinen Kurzgeschichten den beiden Autorinnen nicht zu liegen und schnell vermisst der Leser so den Charme, der die Bücher der Autorinnen sonst besitzen und ausmacht.

Für Vollblutfans durchaus ein Schmankerl, das die Wartezeit auf den nächsten Band der „House of Night“-Serie verkürzen kann. Genau für diese Zielgruppe ist das Buch gedacht und wird hier sicherlich Anklang finden. Etwas über die Lehrer, die sonst nur Randfiguren sind, zu erfahren, ist auf jeden Fall aufschlussreich.

|Gebundene Ausgabe: 175 Seiten
ISBN-13: 978-3841422132
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Originaltitel: Dragon’s Oath|
http://www.fischerverlage.de/verlage/fischer__fjb

_P. C. und Kristin Cast bei |Buchwurm.info|_
|House of Night|:
Band 1: [„Gezeichnet“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6374
Band 2: [„Betrogen“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6277
Band 3: [„Erwählt“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6550
Band 4: [„Ungezähmt“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6755
Band 5: [„Gejagt“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6949
Band 6: [„Versucht“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7133
Band 7: [„Verbrannt“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7274
Band 8: [„Geweckt“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7590

Adrian, Lara – Geliebte der Nacht (Lesung)

_|Midnight Breed|:_

Teil 1: _Geliebte der Nacht_ (Kiss of Midnight)
Teil 2: Gefangene des Blutes (Kiss of Crimson)
Teil 3: Geschöpf der Finsternis (Midnight Awakening)
Teil 4: Gebieterin der Dunkelheit (Midnight Rising)
Teil 5: Gefährtin der Schatten (Veil of Midnight)
Teil 6: Gesandte des Zwielichts (Ashes of Midnight)
Teil 7: Gezeichnete des Schicksals (Shades of Midnight)
Teil 8: Geweihte des Todes (Taken by Midnight)
Teil 9: Gejagte der Dämmerung (Deeper than Midnight)
Teil 10: Erwählte der Ewigkeit (Darker after Midnight)

_Inhalt:_

Beim Verlassen eines Nachtclubs wird die Fotografin Gabrielle Maxwell Zeugin eines schrecklichen Verbrechens. Sechs Jugendliche töten einen Mann und saugen ihm das Blut aus. Doch obwohl Gabrielle die grauenhafte Szenerie mit ihrem Fotohandy festgehalten hat, schenkt die Polizei ihr keinen Glauben. Erst der gutaussehende Kommissar Lucan Thorne scheint Gabrielle ernst zu nehmen und verdreht der jungen Frau gehörig den Kopf. Gabrielle ahnt nicht, dass Thorne in Wahrheit ein Vampir ist … (Verlagsinfo)

_Meine Meinung:_

Lucan, Anführer eines Ordens, führt mit seinen Brüdern Krieg gegen die Roaks. Auf einer Tour trifft er Gabrielle, die den Mord an einem Mann mitbekommt. Nie hätte die es für möglich gehalten das es Vampire gibt, aber nun sieht sie den unwiederbringlichen Beweis. Angezogen von ihrem Duft und ihrem Mut, will er sie wiedersehen. Er stellt sich ihr als Polizist vor und trifft sie immer wieder, kann seine Lust fast nicht bändigen. Bis er das Muttermal findet, daraufhin zieht er sich von Gabrielle zurück. Aber je tiefer sich Gabrielle in Lucan verliebt desto mehr gerät sie in den Krieg gegen die Roaks und dringt immer tiefer in das Leben des Stammes ein, lernt immer mehr über das Leben der Vampire kennen. Sie lernt auch die anderen Mitglieder des Stammes kennen und sieht wie normal sie doch leben. Auch Lucan merkt, dass sie etwas sehr Besonderes ist und sie in seinem Leben nicht missen möchte. Alles wäre gut und schön, wäre da nicht der Unbekannte, der versucht mithilfe der Roaks die Macht über die Menschen und Vampire zu erlangen. Alles läuft auf einen großen Showdown hin, wobei sich der Hörer fragt, ob es Lucan und Gabrielle gelingt, ihre Liebe zu bewahren und das Böse zu besiegen.

|Zum Sprecher:|

Simon Jäger hat es geschafft, das Buch wunderbar zu vertonen. Jeder Charakter hat seine eigene bestimmte Stimme und somit bietet sich ein großartiges Hörvergnügen. Egal, ob der Charakter gerade wütend oder liebevoll ist, Simon Jäger schafft es, seine Hörer in die gewünschte Stimmung zu versetzen. Er findet immer den richtigen Tonfall und er reißt den Hörer mit. Seine Stimme passt hervorragend zu dieser Serie. Der Schauspieler Simon Jäger, geboren 1972 in Berlin, ist neben seiner Arbeit als Dialogregisseur und Autor vor allem als Synchronsprecher tätig. Er ist die deutsche Synchronstimme von Josh Hartnett, Heath Ledger und Matt Damon. Durch seine Lesungen von John Katzenbach und Sebastian Fitzek hat er sich einen festen Platz bei den Fans von Psychothrillern erobert. (erweiterte Quelle: Audible.de)

_Fazit:_

Durch den wunderbaren Schreibstil Lara Adrians und die Vortragskunst von Simon Jäger bietet dieses Buch ein tolles Hörspiel. Die zwölf Stunden sind leicht zu hören, weil die Geschichte so mitreißend ist und Simon Jäger es mit seiner Stimme schafft, die Charaktere lebendig werden zu lassen. Für die, die schon die Bücher gelesen haben, wird das Hörbuch Genuss pur sein. Das Hörbuch ist ein Muss für alle Lara-Adrian-Fans und solche, die es noch werden möchten.

|1 Track
Spieldauer: 12 Stunden 18 Minuten (ungekürzt)
Format: AAX+ mit DRM-Kopierschutz (für das
Abspielen wird ein kompatibler Player benötigt)
Download mit 678 MB
Aufnahme: 128 kbit / 44 kHz
Gelesen von Simon Jäger|
[www.audible.de]http://www.audible.de

Direkt zum Hörbuch bei audible geht’s hier: [Lara Adrian – „Geliebte der Nacht“]http://www.audible.de/pd/B004V09O70?ref__=sr__1__1

Tiernan, Cate – Bluthexe (Das Buch der Schatten 3)

_Das Buch der Schatten:_
Band 01: [„Verwandlung“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7082
Band 02: [„Magische Glut“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7083
Band 03: _“Bluthexe“_
Band 04: „Flammende Gefahr“ (April 2012)
Band 05: „Dunkle Zeichen“ (April 2012)
Band 06: „Spellbound“ (noch ohne dt. Titel)
Band 07: „The Calling“ (noch ohne dt. Titel)
Band 08: „Changeling“ (noch ohne dt. Titel)
Band 09: „Strife“ (noch ohne dt. Titel)
Band 10: „Seeker“ (noch ohne dt. Titel)
Band 11: „Origins“ (noch ohne dt. Titel)
Band 12: „Eclipse“ (noch ohne dt. Titel)
Band 13: „Reckoning“ (noch ohne dt. Titel)
Band 14: „Full Circle“ (noch ohne dt. Titel)
Band 15: „Night’s Child“ (noch ohne dt. Titel)

_Morgan hat das Buch der Schatten_ ihrer leiblichen Mutter, der mächtigen Hexe Maeve Riordan, gefunden. Sie ist geschockt, als sie herausfindet, dass Maeve – und damit Morgan selbst – von den Woodbane abstammt, dem dunklen Wiccaclan. Zudem scheint ihre ehemals beste Freundin Bree einen Racheplan zu schmieden: Sie hat einer mächtigen Bluthexe ein paar von Morgans Haaren gegeben. Was hat Bree vor? Morgan macht sich auf alles gefasst, doch nicht nur von Bree geht Gefahr aus … (Verlagsinfo)

_Kritik_

Mit dem dritten Teil „Bluthexe“ der 15 Bände umfassenden Reihe „Das Buch der Schatten“ bekommen wir Leser einen Einblick in Morgans Familie und ihre Abstammung.

Der Einstig in den Roman gelingt leicht, mit dem Prolog wiederholt sich das letzte Kapitel aus dem zweiten Band „Magische Glut“ und durch diese Wiederholung ist der Leser sofort wieder im Geschehen. Cate Tiernan setzt ihren Fokus in „Bluthexe“ diesmal nicht auf das Magische und die Wicca-Kultur, sondern auf die Hintergründe der Charaktere, besonders ihrer Protagonisten Morgan. Schritt für Schritt wird die Herkunft Morgans entschlüsselt. Das Buch der Schatten ihrer verstorbenen Mutter birgt dabei so manche Überraschung für die junge Protagonistin. Auch wenn der Fokus hauptsächlich auf Morgen liegt, wird auch die Vergangenheit andere Hexen behandelt. Zu Beginn eines jeden Kapitels finden sich Auszüge verschiedener Einträge aus Schattenbüchern anderer Hexen. Vor allem die Einträge von Sgàth und Giomanach, die nach und nach einiges klären, obwohl diese scheinbar erst einmal nicht zum Plot passen. Zum Ende erfasst der Leser den Sinn dieser Einträge und vieles wird klar.

Der fließende Erzählstil der Autorin schafft es, die Atmosphäre und die Emotionen fassbar zu transportieren. Die leicht düstere Grundstimmung und die ständig präsente und trotzdem nie bestimmbare Gefahr werden geschickt durch die Art zu erzählen übermittelt. Getragen wird der Roman durch die Handlung, zwar werden die Schauplätze ausreichend beschrieben, um den Lesern ein ungefähres Bild der örtlichen Gegebenheiten zu bieten, besonders detailliert sind diese jedoch nicht. Dem Lesespaß tut dies keinen Abbruch, die Geschichte wird so fesselnd wiedergegeben, dass der Leser hier kaum etwas vermissen wird.

Obwohl es kaum, ja fast nie, zu Action geladenen Szenen kommt, schafft es Cate Tiernan einen soliden Spannungsbogen in das Geschehen zu verweben.

Nicht nur die Tagebucheinträge der verschiedenen Hexen werden aus der Perspektive des jeweiligen Schreibers wiedergegeben. Auch die eigentliche Handlung wird in der Ich-Form erzählt. So erleben wir Leser die Ereignisse aus Morgans Blickwinkel, wodurch diese Figur und sehr nahekommt.

Bei ihren Darstellern bietet die Autorin uns Lesern alles, was das Herz begehrt. Sympathischen, liebenswerten, geheimnisvollen, undurchschaubaren und auch unheilvollen Figuren wird hier eine Bühne gegeben. Die Charaktere entwickeln sich überzeugend weiter, was vor allem auf Morgan zutrifft. Auch die Beziehungen zwischen den unterschiedlichen Figuren des Romans sind nachvollziehbar und glaubwürdig.

_Autorin_

Cate Tiernan wurde 1961 in New Orleans geboren. Lange Zeit arbeitete sie bei einem großen Verlag in New York, bis sie beschloss, selbst Schriftstellerin zu werden. Inzwischen hat sie mehrere Fantasy-Reihen und Kinderbücher unter Pseudonym geschrieben. Cate Tiernan lebt mit ihrer Familie und ganz vielen Tieren in North Carolina. (Quelle: amazon.de)

_Fazit_

Auch der dritte Band „Bluthexe“ aus der Reihe um die neuheidnische Wicca-Kultur ist Cate Tiernan gelungen. Der interessante und spannende Plot, der so manches Geheimnis birgt, lebendige und vor allem sympathische Darsteller und der unterhaltsame Erzählstil lassen die Leser nur so durch die Seiten fliegen. Auch wenn diesmal der Fokus nicht auf der Magie liegt, ist der Roman trotzdem passend. Die Leser erfahren viel Interessantes. Eine Reihe, die wir Leser definitiv im Auge behalten sollten.

Mir hat das dritte Buch der Schatten „Bluthexe“ wieder sehr gut gefallen. Schon jüngeren Leserinnen, besonders die, die sich für Hexen und Magie interessieren, kann diese Reihe bedenkenlos empfohlen werden.

|Taschenbuch: 256 Seiten
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 12 Jahren
Originaltitel: Sweep 03 – Blood Witch|
http://www.randomhouse.de/cbt/index.jsp

The Return of Captain Future: Die Rückkehr von Captain Future (Folge 1)

_|The Return of Captain Future|:_

Folge 1: _“Die Rückkehr von Captain Future“_
Folge 2: „Kinder der Sonne“ (16.03.2012)
Folge 3: „Die Harfner des Titan“ (angekündigt)
Folge 4: „Nerven aus Stahl“ (angekündigt)

_Die Handlung:_

Seit drei Jahren ist Captain Future, alias Curtis Newton, mit seinen Freunden Simon Wright, Otto und Grag verschwunden und keiner glaubt mehr daran, dass sie jemals zurückkehren werden. Und doch sind dunkle Schatten im verwaisten Labor im Krater des Tycho zu sehen. Schatten, die etwas Beängstigendes in sich tragen. Als Joan Landor und Ezella Garnie hinauf zum Mond fliegen, um endgültig Abschied zu nehmen, ahnen sie nicht, dass die Schatten nur der Anfang sind. Plötzlich schweben sie in Lebensgefahr und drohen für immer ihre eigene Identität zu verlieren. (Verlagsinfo)

_Mein Eindruck:_

Durch die audiophile Zielgruppe der Kassettenkinder ging ein Raunen, als bekannt wurde, dass sich nach über 30 Jahren wieder ein Verlag an einer Hör-Umsetzung der in Deutschland eher durch die Zeichentrickversion bekannte CAPTAIN-FUTURE-Reihe versucht. Dieses Mal ist es nicht nur die Tonspur der Serienfolgen, die wir zu hören kriegen, sondern eine inszenierte Lesung einer Originalstory des Erfinders.

Besonderen Wert hat der Verlag hörbar darauf gelegt, dass die Kinder und Jugendlichen der 80er Jahre ihren Captain Future auch wiedererkennen. Nicht nur die altbekannt funkige Titelmusik findet hier Verwendung, auch die Original-Stimmen der Zeichentrickversion hat man für diese Produktion gewinnen können. Aber, das alles würde nichts nützen, wenn die Story nicht zu fesseln weiß. Zum Glück aber, weiß sie das.

Durch die Titelmusik schnell wieder in die eigene Jugend versetzt, lauscht der Hörer Marie Bierstedt als Joan Landor, die authentisch und sehr überzeugend lebendig um ihren verschwundenen Curtis trauert. Und nicht nur ihr fehlt Captain Future, schnell merken wir, auch uns hat er gefehlt. Also fiebert der Zeichentrickfan der 80er der geplanten Mondexpedition entgegen, um das Labor von Curtis Newton auszuräumen.

Und da diese Folge den Titel „Die Rückkehr von Captain Future“ trägt, ist es an dieser Stelle kein echter Spoiler, wenn ich verrate, dass sie und Ezella Garnie auf dem Mond auf Curtis „Captain Future“ Newton und seine Crew treffen. Nun baden wir für den Rest des Hörbuchs nicht in rührseligen Wiedersehenstränen, sondern erfahren, dass Newton von seinen Abenteuern ein paar interessante Sachen mitgebracht hat … eines davon lebt sogar! Und das bietet Raum für einen dramatischen Erstkontakt!

_Das Hörerlebnis:_

Wem die funkige „Captain Future“-Musik vertraut ist, der wird sich immer wieder beim Hören dieser aufwendig inszenierten Lesung dabei ertappen, wie er rhythmisch mit dem Kopf nickt oder ab und zu auch mal den Luftgitarrenbass mit dem rechten Daumen spielt.

Die im Vorfeld angekündigte Liebe zum Detail hört man sofort. Es gibt nicht nur die altbekannten Songs zu hören und altbekannte Stimmen zu hören, es gibt auch Geräusche. Ich habe schon Hörspiele gehört, die wesentlich weniger zu bieten hatten, als diese als inszenierte Lesung ausgelobte Produktion.

Alle Sprecher legen sich bei ihren Auftritten richtig ins Zeug, allen voran Marie Bierstedt, die für mich die beste Leistung abliefert. Aber auch Rüdiger Schulzki als stolzer Linide vermittelt absolut überzeugendes Sci-Fi-Kopfkino, das nicht nur Retro-Fans überzeugt.

Und Helmut Krauss, der Hörspielfreunden auch als Tour-Sprecher der Live-Auftritte der „Drei Fragezeichen“ bekannt ist, macht seine Arbeit perfekt und steht dem Ensemble in nichts nach, wenn er über 75 Minuten lang die Szenen beschreibt.

|Die Sprecher und ihre Rollen:|

Erzähler: Helmut Krauss
Captain Future: Hans-Jürgen Dittberner
Otto: Wolfgang Völz
Grag: Friedrich Georg Beckhaus
Simon Wright: Jochen Schröder
Ezella Garnie: Klaus Dittmann
Joan Landor: Marie Bierstedt
Linide: Rüdiger Schulzki
Kommentator: Jens Wendland
Computer: René Wegner

|Technik-Credits:|

Produktion, Regie, Lizensierung, Mix und Sonddesign: Sebastian Pobot
Buch: Edmond Hamilton (Mit freundlicher Genehmigung der Erbengemeinschaft Edmond Hamilton)
Übersetzung: Frauke Lengermann (c) 2011 by Golkonda Verlag
Dialogbücher: Thomas Tippner
Zusätzliche Aufnahme-Regie: Thomas Tippner & Patrick Holtheuer
Schnitt: Patrick Holtheuer
Original TV-Soundtrack: Christian Bruhn (Mit freundlicher Genehmigung des Filmkunst Musikverlags)
Zusätzliche Score-Musik & FX: Sabastian Pobot
Sprachaufnahmen: Live Live Studio (Berlin), Mediapaten (Berlin), Multicore Productions (Hamburg)
Aufgenommen von: Frank willer, Marko Peter Bachmann, Sebastian Pobot
Design: Lars Vollbrecht (www.gloryboards.de)
Digitale Illustration: iStockphoto/cemagraphics

|Die Ausstattung:|

Das Booklet zeigt vorn einen blauen, im Weltall schwebenden Planeten, über dem ein großes „F“ prangt. Die aus der Zeichentrickserie bekannten Figuren sind hier leider nicht zu sehen, was dem Im-Vorbeigehen-Käufer sicher schnell ins Auge gesprungen wäre. Das wird aber wohl lizenzrechtliche Gründe haben, die den Verlag noch mal extra gekostet hätten. Verständlich, dass man hier sparen wollte.

Im Innern finden wir unter dem Slogan „Wir bringen euch eure (Hörspiel-)Jugend zurück!“ reichlich Werbung in eigener Sache und verschiedene Serien, die den Kassettenkindern der 80er Jahre bekannt sind. Zusätzlich gibts noch ein paar Infos zum Erfinder des Captains, Edmond Hamilton, und etwas Buchwerbung. Eine kurze Inhaltsangabe, nebst Sprecher- und Rollenverteilung gibts zusammen mit den Technik-Credits auf der Rückseite des Jewel-Case zu lesen.

Einen Schreib- und einen Tippfehler gibts bei aller Perfektion im Klappentext und im Booklet trotzdem zu finden: Zum einen ist das Labor „verweist“ und zum anderen ist „es“ mit Leigh Brackett verheiratet gewesen.

_Mein Fazit:_

Captain Future ist tatsächlich wieder zurück, in einer inszenierten Lesung, die mit altbekannter Musik, Geräuschen und authentisch wirkenden Sprechern mehr Stimmung bietet als so manches Hörspiel. Die Story ist klassisch und kann auch ohne jegliche Captain-Future-Vorkenntnisse von Science-Fiction-Hörspielfans jeden Alters genossen werden. Und nicht nur Retro-Fans werden nach über 75 Minuten spannender Unterhaltung gespannt auf die nächste Folge warten.

|1 Audio-CD
Spieldauer: 75:08 Minuten
Tracks: 10
ISBN-13: 978-3943166026|
[www.highscoremusic.com]http://www.highscoremusic.com

Perry Rhodan – Menschheit am Scheideweg (Silber Edition 80, Teil 3 von 4)

_|Menschheit am Scheideweg|:_

Teil 1: 351 MB, 4:09 h, 47 Tracks
Teil 2: 370 MB, 4:22 h, 53 Tracks
Teil 3: _363 MB, 4:18 h, 52 Tracks_
Teil 4: – erscheint am 20.03.2012 –

_Die Handlung:_

Das Jahr 3460. Die Milchstraße steht unter der Herrschaft des technisch überlegenen Konzils der Sieben. Leticron, der oberste Helfershelfer der Invasoren, erstickt jeden Widerstand mit eiserner Faust. Die wenigen Menschen, die seinen Truppen entkommen konnten, haben sich in den Schutz einer Dunkelwolke geflüchtet. Da keimt unerwartet neue Hoffnung. Kroiterfahrn, der todkranke Angehörige des bislang unbekannten Konzilvolks Greikos, trifft in der Galaxis ein. Er glaubt, eine Insel des Friedens und des Wohlstands vorzufinden, geschaffen von der gütigen, gerechten Hand des Konzils. Wird es den Menschen gelingen, ihm die Augen für die Wahrheit zu öffnen? Erde und Mond treiben währenddessen nach der misslungenen Flucht durch den Hyperraum weiter im »Mahlstrom der Sterne«, einer unendlich weit entfernten Region des Alls. Noch wärmt das Licht hunderter Atomsonnen die Urheimat der Menschen – doch Perry Rhodan weiß, dass er eine neue Sonne für sie finden muss. Rhodans einzige Hoffnung sind die erklärten Feinde der Terraner.
(Verlagsinfo für die komplette |Silber Edition 80|)

|Dieser Teil|:

In der zweigeteilten Handlung wird erst erzählt, welches Schicksal der Greiko Kroiterfahrn, der vom Ersten Hetran Leticron gejagt wird, in der Milchstraße erleidet und welch genialen Plan der Arkonide Atlan damit verbindet. Später blendet die Handlung um in den Mahlstrom, wo auf einem DINO-Supertender gegen Perry Rhodan rebelliert wird. Aber, wer ist an Bord des Schiffes in der Überzahl?

_Mein Eindruck:_

Endlich gehts weiter. Wir steigen direkt an der Stelle der Handlung wieder ein, an der USO-Agent Braunter „Goethe“ Schulz seine von den Laren verfälschte Erinnerung wiedererlangt hat. Und auch der riesenvogelartige Greiko Kroiterfahrn ist wieder mit dabei und nicht mehr wirklich davon überzeugt, dass die Laren ihm die Wahrheit erzählen.

Nachdem Schulz dem Greiko zusammen mit Atlans USO in der Milchstraße die Realität zeigen, dass die Laren nämlich nicht die netten Außerirdischen von nebenan sind, wird der Riesenvogelartige zunehmend schwächer. All das Leid und Unheil, das er sehen musste, schlägt ihm so auf das Gemüt, dass sein Psyche das nicht aushält. Und nicht erst an dieser Stelle möchte der Hörer den Greiko gern mal knuddeln, auch wenn das aufgrund des Größenunterschieds rein anatomisch gesehen schlecht möglich wäre.

Und auch mit Schulz kann man mitfiebern, der der Annahme unterliegt, dass Atlan Kroiterfahrn einfach Leticron ausliefern will, damit dieser ihn kaltblütig töten kann … denn so lautet dessen Auftrag, den er von den Laren bekommen hat. Dass am Ende alles nicht ganz so verläuft, wie Leticron und Schulz erwarten, das ist der genialen Erzählweise der Autoren zu verdanken und beruhigt dann auch wieder das Gemüt des Hörers.

Was von der abtrünnigen Raumschiffbesatzung gegen Ende zu halten ist, die sich im Mahlstrom von Perry Rhodan lossagen wollen, das bleibt abzuwarten. Aber an dieser Stelle wird dann der letzte Teil der |Silber Edition| den Faden aufnehmen und den Zyklus zum Abschluss bringen. Noch ist alles relativ offen, und wie es ausgeht, ist nicht abzusehen … gut so.

|Das Hör-Erlebnis:|

Tom Jacobs‘ Leticron klingt aufgeregt, sein Kroiterfahrn eher wie ein unschuldiges Kind … beides passt perfekt zu den beiden Charakteren, die in diesem Teil die Hauptrollen spielen. Jedes Gefühl und jede Begebenheit wird dem Hörer authentisch und lebendig vermittelt, sodass hier bis zum Schluss keine Langeweile oder ein Abdriften aufkommen.

Mit von ihm gewohnt vollem Einsatz schafft es Jacobs wieder, den Hörer die volle Spieldauer über in seinem Bann zu halten und an die Story zu binden. So erleben wir hautnah das Schicksal des Greikos, Leticrons Jagd auf ihn und die Gefühlsachterbahn, die der USO-Agent Schulz durchlebt.

|Die MP3s|

Die Qualität der MP3s entspricht dem Eins-A-Medien-Standard: 192 kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo. Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Auch sämtliche Namen der an der kompletten |Silber Edition| beteiligten Autoren wurden mit in das ID3-Tag der Dateien geschrieben. Dies macht den Eintrag in der Playlist einiger Abspielgeräte so lang, dass nur noch die Autorennamen zu sehen sind und der Titel am Ende abgeschnitten wird.

Diesmal ziert die grafisch aufpolierte Front von Band 696 „Botschafter des Friedens“ die ID3-Tags. Das Bild liegt dem Hörbuch zusätzlich als JPG- und als PDF-Datei in der Auflösung 1448 x 1444 bei.

Der Download ist auch als One-Track-Version erhältlich.

_Mein Fazit:_

Der Hörer leidet mit dem armen vogelartigen Kroiterfahrn, der das wahre Gesicht der Laren zu sehen bekommt, regt sich zusammen mit dem USO-Agenten Schulz auf, jagt den Greiko mit Leticron und rebelliert am Ende gegen Perry Rhodan. Der Handlungsbogen rund um den Greiko wird mit einem genialen Plan Atlans abgeschlossen und mit einer Rebellion geht es wieder zurück in den Mahlstrom. Dort wird sich wohl der Abschluss des Zyklus abspielen … oder auch nicht, wir werden es im nächsten Teil erleben.

|MP3-Download mit ca. 363 MB Größe
Spieldauer der Lesung: 4:18 h
Anzahl der Tracks: 52
Sprecher: Tom Jacobs
ISBN-13: 978-3943393170|
[www.einsamedien.de]http://www.einsamedien.de
[www.perry-rhodan.net]http://www.perry-rhodan.net

Eine Hörprobe stellt der Verlag [hier]https://www.einsamedien.de/index.php?id=16&productID=38762 vor.

|Hinweis:| Die |Silber Edition 80| wird zusammen mit dem letzten Download-Teil ab dem 20. März 2012 auch komplett auf zwei MP3-CDs im Handel erhältlich sein.

 

Ivo Pala – Die Hüterin Midgards (Elbenthal-Saga 1)

Die Elbenthal Saga

Band 1: _Die Hüterin Midgards_
Band 2: – geplant für 2013 –
Band 3: – geplant –

_In der Nacht vor ihrem 17. Geburtstag_ gerät Svenyas Welt aus den Fugen. Sie wird von einem Wolf durch Dresden gejagt und schließlich von drei unheimlichen, seltsam anmutenden Gestalten in den Untergrund entführt. Was Svenja dort entdeckt, sprengt jede Vorstellungskraft: Mitten in Dresden, unter dem Fundament des Residenzschlosses, liegt die letzte Bastion der Lichtelben und das Tor zur Menschenwelt – Burg Elbenthal. Ihre Bewohner leben in tödlicher Bedrohung, denn der Schwarze Prinz der Dunkelelben rückt unaufhaltsam näher. Svenya ist die letzte Hoffnung – denn sie ist die Auserwählte, die Hüterin Midgards … (Verlagsinfo)

_Kritik_

Ivo Pala – Die Hüterin Midgards (Elbenthal-Saga 1) weiterlesen

Ellery Queen – Die verräterische Flasche

_Das geschieht:_

Der Alltag des Privatdetektivs Ellery Queen wird in Kurzgeschichten nachgezeichnet. Beileibe nicht immer steht Mord im Mittelpunkt; stattdessen gilt es, ausgeklügelte Schurkentaten aufzuklären:

– Die verräterische Flasche (|The Telltale Bottle|, 1946): Statt seiner Begleiterin stolz den Hergang eines Verbrechens zu erläutern, hätte Ellery Queen darauf achten sollen, wer ihm außerdem zuhört.

– Der Sturz des Engels (|The Fallen Angel|, 1951): Nicht immer geschieht ein Mord, wenn der tödliche Schuss fällt, wie Ellery Queen durch intensive Indizien-Deutung nachweist und einen gar zu geschickten Täter entlarvt.

– Das Nadelöhr (|The Needle’s Eye|, 1951): Die Schatzsuche auf einer ehemaligen Pirateninsel wird für Ellery Queen zur Fahndung nach einem sehr gegenwärtigen Mörder.

– Die drei Buchstaben (|The Three R’s|, 1946): Die Klärung der Frage, warum der exzentrische Professor verschwand, als er an seinem ersten Kriminalroman schrieb, wird für Ellery Queen auf mehreren Ebenen zur Herausforderung.

– Der tote Kater (|The Dead Cat|, 1946): Nur Ellery Queen findet heraus, wie es dem Mörder gelang, im Dunkeln unbemerkt durch ein Zimmer voller Menschen zum Tatort zu schleichen.

– Die Puppe des Dauphin (|The Dauphin’s Doll|, 1948): Ausgerechnet zu Weihnachten misst sich Ellery Queen mit einem Juwelendieb, der ihn öffentlich herausgefordert hat.

|Ein Detektiv geht auf Sendung|

Die Vettern Frederic Dannay und Manfred Bennington Lee, verbargen sich höchstens in ihren ersten Schriftstellerjahren hinter dem Pseudonym „Ellery Queen“, das später eher als Markenzeichen diente. Dem entsprach die Geschäftstüchtigkeit des Autorenduos, das von Anfang an interessiert war, die Beliebtheit des Detektivs und die Einkünfte zu steigern. Deshalb waren Dannay & Lee gern bereit, Ellery Queen für die beiden Massenmedien Radio und Kino zu rekrutieren.

Berühmte Detektive tauchten dort seit den 1930er Jahren verstärkt auf. Während ihre Verfasser jedoch höchstens den lukrativen Namen verkauften, behielten die Vettern ihre Figur fest in der Hand. Sie beschäftigten sich intensiv mit den Formaten Hörspiel und Drehbuch und wurden schließlich selbst aktiv. Auf diese Weise konnten sie Qualität und Integrität der Romane bewahren.

Die Hörspiele der Serie „The Adventures of Ellery Queen“, die zwischen 1939 und 1948 ausgestrahlt wurden, schrieben ebenfalls Dannay & Lee. Der Titel kam nicht von ungefähr. Das Radio war kein Ort für allzu kunstvoll verrätselte Fälle. Ellery Queen musste stärker in den Mittelpunkt gestellt und als Figur deutlicher herausgearbeitet werden. Behutsam betonten Dannay & Lee eine durchaus bereits in den Romanen durchschimmernde Abenteuerlust. Dieser Ellery Queen war dynamisch und legte bei seinen Ermittlungen ein höheres Tempo vor, ohne dabei gegen die Regeln des Kriminalromans zu verstoßen.

Dem Radio verdanken wir auch eine Frau an Ellerys Seite. Nikki Porter ist seine Sekretärin, sein Watson und womöglich seine Bettgenossin; der moralisierende Zeitgeist gestattete dem Detektiv, der unverheiratet und dadurch ‚begehrenswerter‘ bleiben musste, jedoch keine Lebensgefährtin. So wurde auch weibliches Publikum durch eine Identifikationsfigur an das Programm gebunden.

|Aus dem Ohr zurück auf das Papier|

Dannay & Lee waren ökonomisch arbeitende Autoren. Nachdem ihre Hörspiele gesendet waren, griffen sie gern auf die Vorlagen zurück und schrieben sie zu Kurzgeschichten um. Diese erschienen zunächst in dem 1941 gegründeten „Ellery Queen Mystery Magazine“, dem Dannay vier Jahrzehnte als Herausgeber vorstand (und das noch heute erscheint). In einer weiteren Inkarnation wurden die Storys gesammelt und in Buchform herausgegeben.

Zwölf dieser Geschichten bildeten 1952 den „Calendar of Crime“: Ein typisches Jahr im Leben des Privatdetektivs Ellery Queen wurde episodisch nachgezeichnet – ein geschickter Trick, der den Recycling-Faktor dieser Neuveröffentlichung abschwächte. (Womöglich ließen sich Dannay & Lee dabei von ihrer Kollegin Agatha Christie inspirieren, die 1947 zwölf Storys mit ihrem Detektiv Hercule Poirot unter dem Titel „Die zwölf Arbeiten des Herkules“ neu herausgegeben hatte.)

Die Storys nahmen die Verkürzung des Hörspiels auf – und sie bekam ihnen gut: Während die Ellery-Queen-Romanen nach 1940 oft unter einem Zuviel an emotionalem Seifenschaum litten, mussten entsprechende Love-Story-Herz/Schmerz-Exzesse in den Kurzgeschichten unterbleiben. Zwar überlebte Nikki Porter auch in den gedruckten Storys, aber sie blieb nur Beiwerk. Im Mittelpunkt stand der jeweilige Kriminalfall.

|Geniale Fälle im Schnelldurchgang|

Die Kalender-Storys zeigen Dannay & Lee auf dem Höhepunkt ihrer Schaffenskraft. Höchstens „Die verräterische Flasche“ fällt aus dem Rahmen, weil es hier nicht um die Lösung eines Falls geht, sondern ein Fall von Künstlerpech aufgedeckt wird, gegen das auch ein Ellery Queen nicht gefeit ist. Diese Geschichte ist auf ein zwar spannendes aber vor allem überraschendes bzw. humorvolles Finale getrimmt – und beweist dabei, dass Dannay & Lee auf diesem Gebiet keine Meister waren. Das bestätigt auch „Die drei Buchstaben“. Diese Geschichte funktioniert dort, wo sie Queen dabei folgt, wie er Indizien sucht, findet und zu einer so vom Leser nicht erwarteten Wahrheit zusammensetzt. Leider soll auch hier die Auflösung witzig sein, was anno 1946 möglicherweise tatsächlich so empfunden wurde.

In seinem Element ist Ellery Queen, sobald er ‚richtige‘ Ganoven jagt. „Der Sturz des Engels“ fasziniert nicht nur durch eine fundierte Spurensuche, sondern wird noch interessanter durch die Tatsache, dass die von Queen entdeckten Indizien einfallsreich manipuliert wurden. Erst weitere, vom Täter übersehene Spuren lassen Queen den Braten riechen.

Einem ähnlichen Konzept folgt „Das Nadelöhr“. Hier steigern Dannay & Lee den Unterhaltungswert, indem sie die Handlung auf eine Insel verlegen. Zu allem Überfluss trieb hier einst der legendäre Piratenkapitän Kidd sein Unwesen und vergrub womöglich einen Schatz. Diese von den Autoren kurz aber präzise geschilderte Vorgeschichte bereitet den Boden für eine erste Überraschung: Sehr gegenwärtige Strolche gehen auf der Insel um, die Ellery Queen zwecks Vertuschung ihrer Taten instrumentalisieren wollen.

|Faszination der Vergangenheit|

Auch in „Die Puppe des Dauphin“ greifen Dannay & Lee ein historisches Rätsel auf. Genannte Puppe ist das tragische Relikt einer gruseligen Vergangenheit. Da sie zudem einen hohen Wert besitzt, erregt sie das Interesse eines Meisterdiebes, der Ellery Queen, der die Puppe bewachen soll, herausfordert. Schon dieser ironische Verweis auf die 1948 eigentlich längst vergangene Ära genialer, an Planung und Tatumsetzung mehr als an der Beute interessierter „Gentleman-Verbrecher“ deutet an, dass diese Geschichte nicht gar zu ernst genommen werden sollte. In der Tat ist „Die Puppe des Dauphin“ eine Weihnachtsgeschichte mit allen entsprechenden Elementen bzw. Klischees, die von den Autoren genüsslich und gelungen beschworen werden und in der niemand zu Schaden kommt.

Dagegen ist „Der tote Kater“ ein ‚ernstes‘ Miniatur-Psycho-Drama. Der Kriminalfall als solcher ist reizvoll – ein „locked-door-mystery“, bei dem sich nicht nur das Opfer, sondern auch die potenziellen Täter und der Detektiv in ein und demselben Raum befinden. Leider bedienen Dannay & Lee zur Begründung der Tat ein Frauenbild, das zeitgenössisch sein mag, aus heutiger Sicht jedoch zu stark auf Hysterie und weibliche Gefühlsduseligkeit setzt.

Nichtsdestotrotz zeigen diese sechs Storys, dass und wieso Ellery Queen auch in der kurzen Geschichte seine Leser fesseln kann. In Deutschland wurde der „Calendar“ nur einmal und in zwei Teilen (s. u.) veröffentlicht. Dies ist schon sehr lang her, was zumindest die gröbsten Kuriositäten einer in die Jahre gekommenen Übersetzung erklärt und entschuldigt, die des Lesers Geduld auf manche harte Probe stellt.

|Krimineller Kalender in zwei Teilen|

Wie viel zu üblich in Deutschland, wurde die Originalausgabe gekürzt, um sie in ein Verlagsschema zu pressen, das höchstens 160 Seiten pro Blau-Gelb-Kriminalroman gestattete. Wenigstens ging diese Praxis dieses Mal nicht an die Substanz der Texte. Stattdessen wurden sechs der ursprünglich zwölf Storys unterschlagen. Es fehlen:

– |The Inner Circle| (1947)
– |The President’s Half Disme| (1947)
– |The Ides of Michael Magoon| (1947)
– |The Emperor’s Dice| (1951)
– |The Gettysburg Bugle| (1951)
– |The Medical Finger| (1951)

Der zweite Teil des „Calendar of Crime“ wurde vier Jahre später übersetzt und veröffentlicht. Diese Sammlung erschien 1963 unter dem Titel „Der verhängnisvolle Ring“ im Sigbert-Mohn-Verlag als Signum-Kriminalroman Nr. 189.

_Autoren_

Mehr als vier Jahrzehnte umspannt die Karriere der Vettern Frederic Dannay (alias Daniel Nathan, 1905-1982) und Manfred Bennington Lee (alias Manford Lepofsky, 1905-1971), die 1928 im Rahmen eines Wettbewerbs mit „The Roman Hat Mystery“ als Kriminalroman-Autoren debütierten. Dieses war auch das erste Abenteuer des Gentleman-Ermittlers Ellery Queen, dem noch 25 weitere folgen sollten.

Dabei half natürlich die Fähigkeit, die Leserschaft mit den damals so beliebten, möglichst vertrackten Kriminalplots angenehm zu verwirren. Ein Schlüssel zum Erfolg war aber auch das Pseudonym. Ursprünglich hatten es Dannay und Lee erfunden, weil dies eine Bedingung des besagten Wettbewerbs war. Ohne Absicht hatten sie damit den Stein der Weisen gefunden: Das Publikum verinnerlichte sogleich die scheinbare Identität des ‚realen‘ Schriftstellers Ellery Queen mit dem Amateur-Detektiv Ellery Queen, der sich wiederum seinen Lebensunterhalt als Autor von Kriminalromanen verdient!

In den späteren Jahren verbarg das Markenzeichen Queen zudem, dass hinter den Kulissen zunehmend andere Verfasser tätig wurden. Lee wurde Anfang der 60er Jahre schwer krank und litt an einer Schreibblockade, Dannay gingen allmählich die Ideen aus, während die Leser nach neuen Abenteuern verlangten. Daher wurden viele der neuen Romane unter der mehr oder weniger straffen Anleitung der Cousins von Ghostwritern geschrieben.

|Taschenbuch: 160 Seiten
Originaltitel: Calendar of Crime (Boston : Little, Brown & Co. 1952)
Übersetzung: Heinz F. Kliem|
[Autorenhomepage]http://neptune.spaceports.com/~queen

_Ellery Queen bei |Buchwurm.info|:_
[„Chinesische Mandarinen“ 222
[„Der nackte Tod“ 362
[„Drachenzähne“ 833
[„Das Geheimnis der weißen Schuhe“ 1921
[„Die siamesischen Zwillinge“ 3352
[„Der verschwundene Revolver“ 4712
[„Der Giftbecher“ 4888
[„Das Haus auf halber Straße“ 5899
[„Und raus bist du!“ 6335
[„Schatten über Wrightsville“ 6362
[„Spiel mit dem Feuer“ 6459
[„Die trennende Tür“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7138
[„Sherlock Holmes und Jack the Ripper“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7343

NEWS: JAVIER MARÍAS: Die sterblich Verliebten

 JAVIER MARÍAS: Die sterblich Verliebten„Die sterblich Verliebten“ steht in Anführungsrezichen, weils der Titel ist … tja, kannste ma sehen.

Madrid, ein Café: Jeden Morgen beobachtet María das perfekte Paar Luisa und Miguel. Sie ist gefangen von der zärtlichen Aufmerksamkeit der Liebenden. Doch dann geschieht etwas Schreckliches, und María gerät in einen Irrgarten aus Ahnungen und Verdächtigungen. Sie kennt die Liebe, sie kennt den Tod, aber kennt sie auch die Wahrheit.
(Verlagsinfo)

Hardcover, 432 Seiten
Originaltitel: Los Enamoramientos

Der Verlag bietet unter dieser Adresse auch eine Leseprobe an.

Cornwell, Bernard – Sharpes Mission (Sharpe 7)

_|Sharpe|:_

01 [„Sharpes Feuerprobe“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=5208
02 [„Sharpes Sieg“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=5829
03 [„Sharpes Festung“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7099
04 [„Sharpes Trafalgar“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7111
05 [„Sharpes Beute“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7508
06 [„Sharpes Aufstieg“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7521
07 _“Sharpes Mission“_
08 „Sharpes Trophäe“
09 „Sharpes Gold“
10 „Sharpe’s Escape“ (noch ohne dt. Titel)
11 „Sharpe’s Fury“ (noch ohne dt. Titel)
12 „Sharpe’s Battle“ (noch ohne dt. Titel)
13 „Sharpes Rivalen“
14 „Sharpes Degen“
15 „Sharpe’s Skirmish“ (noch ohne dt. Titel)
16 „Sharpes Feind“
17 „Sharpes Ehre“
18 „Sharpes Geheimnis“
19 „Sharpe’s Christmas“ (noch ohne dt. Titel)
20 „Sharpes Triumph“
21 „Sharpes Rache“
22 „Sharpes Waterloo“
23 „Sharpe’s Ransom“ (noch ohne dt. Titel)
24 „Sharpe’s Devil“ (noch ohne dt. Titel)

_Richard Sharpe und seine Schützen_ tummeln sich in Portugal immer noch fernab der restlichen englischen Truppen. Der Pionier Major Hogan hat sie unter seine Fittiche genommen, damit sie ihn bei seinen Kartographie-Aufgaben unterstützen. Nun jedoch hat er eine andere Aufgabe für Sharpe: Er soll mit seiner Einheit eine junge Engländerin aus dem kleinen Dorf Vila Real de Zedes holen und sie mit ihrer Mutter wiedervereinen. Das junge Ding ist weggelaufen und naturgemäß macht sich die Mutter Sorgen – vor allem, da die Franzosen stetig vorrücken und die Lage für Engländer und Portugiesen zunehmend brenzlig wird.

In Vila Real de Zedes angekommen, wird bald klar, dass Kate Savage nicht nur ausgerissen, sondern gar durchgebrannt ist – nämlich mit dem wortgewandten (und ranghöheren) Colonel Christopher. Als Sharpe eintrifft, haben die beiden gerade heimlich geheiratet und so zerschlägt sich selbstverständlich der Plan, Kate wieder zu ihrer Mutter zurückzubringen. Christopher versorgt Sharpe jedoch mit einem neuen Befehl – nämlich auf Kates Gut zu bleiben und sie zu beschützen, während er selbst auf eine geheime Mission verschwindet. Als Diplomat will er mit den Portugiesen und Franzosen verhandeln, um den Krieg zu beenden und das Land zu befrieden. Das sagt er zumindest …

Mehr aus Langeweile und um seine Männer zu beschäftigen, befiehlt Sharpe, den Berg hinter Kates Anwesen zu befestigen und zu einer rudimentären Festung auszubauen. Schlussendlich soll das Sharpes Rettung sein, denn Christopher stellt sich als Verräter heraus, der mit den Franzosen gemeinsame Sache macht und als Zeichen des Goodwill Sharpe und seine Schützen an eine französische Einheit ausliefert. Diese können – trotz ihrer Überzahl – die Festung auf dem Berg jedoch nicht einnehmen und müssen schlussendlich geschlagen abziehen.

Und so können Sharpes Schützen nach dem Abzug der Franzosen endlich einen Versuch starten, zu den englischen Truppen zurückzufinden. Bisher wurde dieser Versuch von der Tatsache vereitelt, dass sie den Fluss Douro überqueren müssten, die Franzosen aber alle Boote zerstört haben. Zufällig finden sie in einem Dorf dann allerdings doch noch eine Fährmöglichkeit und so können sie sich bis zum französisch besetzten Oporto durchschlagen. Der französische General Soult wähnte den Sieg schon sicher, doch da den Engländern nun ein Weg über den Fluss zur Verfügung steht, können sie ein strategisch günstig gelegenes Priesterseminar besetzen und von dort aus Oporto zurückgewinnen. Soult muss in Schimpf und Schande abziehen.

Doch was ist mit Colonel Christopher? Mit dem hat Sharpe schließlich noch ein Hühnchen zu rupfen und Richard Sharpe ist keiner, der eine Rechnung unbeglichen lässt …

_“Wahrscheinlich der Beste_ aller Sharpe-Romane“, wird der „Evening Standard“ auf dem Buchrücken zitiert. Nun ja, bei einer Romanreihe mit über zwanzig Einzelbänden ist der Beste sicherlich ohnehin schwer auszumachen. “Sharpes Mission” ordnet sich nahtlos ein, sticht allerdings kaum hervor – weder positiv noch negativ. Besonders im letzten Drittel zieht die Action ordentlich an und es kommt richtig Spannung auf: Die Eroberung von Oporto und schlussendliche Vertreibung der Franzosen aus Portugal schildert Cornwell mit dem ihm eigenen Detailreichtum und einem großzügigem Schuss Schlachtgetümmel. In der ersten Hälfte des Romans dagegen dümpelt die Handlung ein wenig dahin, was durchaus vom Autor so gewollt ist. Schließlich beschwert sich auch Sharpe darüber, dass er in Vila Real de Zedes praktisch festsitzt, währen der Bär ganz woanders steppt. Der Leser kann seinen Frust verstehen – Soldaten, die nichts zu tun haben, kommen offensichtlich zwangsläufig auf dumme Ideen.

Wieder einmal hat Cornwell jedoch mit Colonel Christopher einen würdigen Gegenspieler für seinen Helden Sharpe geschaffen. Christopher ist alles, was Sharpe nicht ist: Er ist redegewandt, wohlgeboren, vornehm. Und vor allem ist er intrigant! Eigentlich als Angestellter des Auswärtigen Amtes in Portugal, entpuppt er sich als Opportunist der schlimmsten Sorte, der sich bei allen Seiten anbiedert, um sie schlussendlich gegeneinander auszuspielen. Sein Plan: Sich bei den Siegern gut Freund machen und dadurch zu Reichtum und Macht zu kommen. So verfängt er sich in einem Netz aus Intrigen, Spionage und Gegenspionage und würde damit vermutlich sogar durchkommen – wenn da nicht Richard Sharpe wäre. Der will nicht nur das Fernrohr zurück, das Christopher ihm abgenommen hat, er will auch Rache für dessen Verrat von Vila Real de Zedes. Und wer die „Sharpe“-Romane kennt, weiß, dass der Protagonist der Bücher recht starrköpfig sein kann, wenn es um die Durchsetzung seiner Ziele geht.

Dieser jüngere Roman (erstveröffentlicht 2003) wurde wieder von Joachim Honnef übersetzt, daher sollte man auf einige Ungereimtheiten gefasst sein. So findet es Honnef offensichtlich nicht ungewöhnlich, dass sich Sharpe und sein Seargent Harper mal duzen und mal siezen – manchmal passiert dieser Umschwung sogar innerhalb eines Gesprächs. Während Sharpe ein Lieutenant ist, ist sein befreundeter portugiesischer Counterpart ein Leutnant – wohl um landestypisch zu bleiben. Dann sollten sich aber französische Offiziere aber wohl besser nicht mit „Sir“ ansprechen … Alles in allem ist die Übersetzung wieder so unausgegoren, wie man das von Joachim Honnef mittlerweile gewöhnt ist.

_Trotzdem kann man sich_ – wie immer – in Cornwells fähige Hände begeben, wenn man auf der Suche nach einem historischen Abenteuer ist. Und auf der Suche nach einem schneidigen Helden, der sich mit etwas Glück und Spucke noch aus jeder misslichen Lage befreien konnte.

|Taschenbuch: 400 Seiten
Originaltitel: Sharpe’s Havoc
ISBN-13: 978-3404160884|
[www.luebbe.de]http://www.luebbe.de

_Bernard Cornwell auf |Buchwurm.info|:_
[„Stonehenge“ 113
[„Die Galgenfrist“ 277
[„Der Bogenschütze“ (Auf der Suche nach dem Heiligen Gral 1) 3606
[„Der Wanderer“ (Auf der Suche nach dem Heiligen Gral 2)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=3617
[„Der Erzfeind“ (Auf der Suche nach dem Heiligen Gral 3) 3619
[„Das Zeichen des Sieges“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6223
[„Das brennende Land“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6656
[„Das Fort“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7602