Greg (Autor) / Hermann (Zeichner) – Comanche 9: Die Feuerteufel von Wyoming

_|Comanche|:_

Band 1: [„Red Dust“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6410]
Band 2: [„Krieg ohne Hoffnung“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7189
Band 3: [„Die Wölfe von Wyoming“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7190
Band 4: [„Roter Himmel über Laramie“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7191
Band 5: [„Das Tal ohne Licht“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7193
Band 6: [„Rote Rebellen“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7196
Band 7: [„Der Mann mit dem Teufelsfinger“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7197
Band 8: [„Die Sheriffs“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7198
Band 9: [„Die Feuerteufel von Wyoming“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7199
Band 10: [„Das Geheimnis um Algernon Brown“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7200
Band 11: [„Die Wilden“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7201

_Story:_

Red Dusts Rückkehr nach Greenstone Falls gestaltet sich unkomplizierter, als der rothaarige Revolverheld gefürchtet hatte. Allerorts wird er mit offenen Armen empfangen, die Comtesse gibt sogar eine Lokalrunde in ihrem Saloon. Dort lernt Dust auch den schmierigen Versicherungsmenschen Addison de Vega und seinen Begleiter Pickford kennen, die gerade im Zuge der jüngsten Brandstiftungen ihre Policen an den Mann und die Frau bringen wollen. Dust traut dem Agenten nicht und provoziert ihn. Doch die nachfolgende Schlägerei kann nicht zu Ende gebracht werden, da Comanche in den Saloon stürmt und berichtet, dass die Triple Six brennt …

Vor Ort finden Dust und seine Männer schließlich Anzeichen von Brandstiftung und verdächtigen prompt de Vega, die Brände inszeniert zu haben, um Werbung für seine Versicherungen zu machen. Als der Beschuldigte kurz darauf das Weite sucht, scheint die Sache klar. Gemeinsam mit ‚Mondflecken‘ begibt sich Dust an die Verfolgung; doch irgendwie scheint es, als passten die Vermutungen nicht so recht mit den Tatsachen zusammen …

_Persönlicher Eindruck:_

Und wieder gelangen wir dorthin, wo alles begann: Greenstone Falls! Die Episoden in Montana waren letzten Endes lediglich eine kurze Flucht in eine neue Welt, die jedoch nur von zeitweiliger Dauer war, weil der Charakter Red Dust letzten Endes immer wieder an Comanche und seine Heimat gebunden ist und die Entwicklung der Stadt ein elementarer Teil dieser Geschichte ist.

Insofern ist die Modernisierung der Stadt ein zentrales Thema, welches auch vor dem inzwischen neunten Band der Reihe keinen Halt macht. Neue, schicke Persönlichkeiten werden in die Handlung integriert, andere Figuren zeigen sich von einer bis dato unbekannten Seite, und auch wenn die Kernpunkte der Story sich langsam aber sicher wiederholen, so ist „Die Feuerteufel von Wyoming“ nach zwei nicht ganz so berauschenden Episoden wieder ein kleiner Fortschritt im „Comanche“-Kosmos.

Was die aktuelle Folge vor allem auszeichnet, ist der Spannungsaufbau, der ja gerade in „Die Sheriffs“ noch mächtig gelitten hatte. Greg lässt sein Publikum im Unklaren, was genau hinter den Brandstiftungen steckt bzw. welche Charaktere hier eine bedeutende Rolle spielen. Zum Schluss gelingt ihm dabei ein unvorhergesehener Schwenk zur etwas ferneren Vergangenheit der Serie, mit dem sich Teile des bis dato noch offenen Puzzles nun nahtlos zusammensetzen lassen. Doch hierzu soll noch nicht allzu viel verraten werden – lediglich dass Greg mal wieder eine gelungene Überraschung parat hält.

In Sachen Erzählatmosphäre knüpft man unterdessen auch wieder an das bekannte Niveau der ersten Episoden an. Zwar mag das Thema brennende Ranches mittlerweile ein wenig ausgelutscht sein, doch ist es auch diesmal die etwas andere Herangehensweise, die eine derartige Wiederholung nicht langweilig werden lässt. Musste man zuletzt noch davon ausgehen, dass Greg und Hermann ein wenig die Puste ausgeht, kann man diesen Eindruck nun wieder relativieren und sich auf ein weiteres, sehr gelungenes Kapitel dieser legendären Serie freuen.

Die Splitter-Ausgabe enthält neben dem fast schon standesgemäßen Kunstdruck noch eine neue Kurzgeschichte („Hommage an Buddy Longway, die Fortsetzung des Western-Specials und den zweiten Teil der Hermann-Biografie.

|Hardcover: 64 Seiten
ISBN-13: 978-3868690606|
[www.splitter-verlag.eu]http://www.splitter-verlag.eu

Greg (Autor) / Hermann (Zeichner) – Comanche 8: Die Sheriffs

_|Comanche|:_

Band 1: [„Red Dust“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6410]
Band 2: [„Krieg ohne Hoffnung“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7189
Band 3: [„Die Wölfe von Wyoming“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7190
Band 4: [„Roter Himmel über Laramie“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7191
Band 5: [„Das Tal ohne Licht“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7193
Band 6: [„Rote Rebellen“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7196
Band 7: [„Der Mann mit dem Teufelsfinger“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7197
Band 8: [„Die Sheriffs“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7198
Band 9: [„Die Feuerteufel von Wyoming“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7199
Band 10: [„Das Geheimnis um Algernon Brown“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7200
Band 11: [„Die Wilden“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7201

_Story:_

Der Aufbau der Farm ist gerade abgeschlossen und verspricht für Red Dust, Pat und Duncan den Anfang einer neuen Epoche. Doch die Freude und der Frieden sind nur von kurzer Dauer; als eines Tages ein mexikanischer Revolverheld auftaucht, der gleich fünf weitere abgehalfterte Persönlichkeiten mit auf die Ranch bringt, durchlebt Dust ein Déjà-vu – denn es handelt sich hier durchweg um ehemalige Sheriffs, die durch die Gewalt des Ruthmann-Clans aus ihren Städten geflüchtet sind. Unter ihnen befindet sich auch Dusts einstiger Vorgesetzter Wallace, der den Rothaarigen überreden möchte, sich dem Ensemble anzuschließen und die Verbrecherbande zu bekämpfen. Dust lehnt dankend ab, erfährt dann jedoch, dass auch Comanche in großer Gefahr ist.

Mit der Riege einstiger, nun jedoch stark gezeichneter Helden begibt er sich nach Summerfield, wo Comanche und viele andere hilflose Bürger eingeschlossen und von allen Vorräten getrennt sind. Dust wird schnell klar, dass nur ein radikales Vorgehen die Rettung für seine ehemalige Chefin bedeuten kann. Da kommt es gerade recht, dass ihm ein ehemaliger Weggefährte Schützenhilfe anbietet …

_Persönlicher Eindruck:_

Das Duo Greg/Hermann hatte vor der Erstellung des achten Bandes grundsätzliche alle Optionen offen: Einerseits stand der Neustart auf der Ranch von Duncan und Pat im Raume, andererseits konnte man sich auch wieder auf die Wurzeln besinnen und die Titelfigur zurück in die Story bringen. Der Autor hat sich für die letztgenannte Option entschieden, was insofern vielleicht ungünstig erscheint, dass er einen Verbleib in Montana mit vielen frischen Details hätte auffüllen können, wohingegen die Rückkehr zu seiner Herkunft schon durch viele Happenings vorbelastet ist und es ungleich schwerer sein würde, der Serie neue Facetten abzugewinnen, wenn man sich letzten Endes doch wieder auf die vertrauten Themen beschränkt. Die Frage lautete also, was das Duo aus den neuen Voraussetzungen machen würde – doch hier hat man schlussendlich einen guten, wenn auch nicht vollwertig begeisternden Kompromiss gefunden.

Wie gehabt kämpft Dust Seite an Seite mit einigen Personen, die dem unkonventionellen Cowboy nicht so recht über den Weg trauen und den Kult um ihn nur begrenzt begreifen. Also erfordert es auch diesmal kleine Grabenkämpfe und internen Schwierigkeiten, bevor die Geschichte eigentlich beginnen kann. Und genau diese Zeit, die Greg hier verspielt, geht ihm bei der Inszenierung der Schlacht gegen die Ruthmann-Bande verloren. Erstmals überhaupt verfällt er in Hektik und gerät bei der Differenzierung der Handlungsstränge in Schwierigkeiten. Gerade in der heißesten Phase des Kampfes weiß man oftmals nicht, welche Person gerade handelt bzw. an welchen Schauplatz der Schießereien sich die Szenerie gerade verlagert – und diesen Punkt muss man bei der Gestaltung von „Die Sheriffs“ dann auch wirklich bemängeln.

Andererseits ist auch die achte Folge ein guter Comic, der sich auf die bekannten Elemente verlassen kann und den Protagonisten wieder in Höchstform zeigt. Den Mangel an frischen Ideen bügeln Greg und Hermann ferner durch eine sehr lebhafte, actionreiche Präsentation wieder aus, und da vereinzelte Details der Erzählung erst einmal offenbleiben, ist auch die Spannung nie in Mitleidenschaft gezogen. Was halt nur auffällt: „Comanche“ hat auch schon bessere Ausgaben erlebt als die hier vorliegende! Und genau an dieser Tatsache hat man zum Schluss ein wenig zu knabbern, weil man insgeheim schon mit einer sehr großen Erwartungshaltung an die Sache herangeht.

Wenigstens ist auf die Extras der Splitter-Ausgabe wieder Verlass. Der erste Teil der Hermann-Biografie teilt sich den Platz mit der Kurzgeschichte „Liebliche Hochzeit“, einem kurzen Text zum Western-Special der Comictage in Erlangen 2010 sowie einem feinen Kunstdruck des Hauptcharakters.

|Kartoniertl: 64 Seiten
ISBN-13: 978-3868690590|
[www.splitter-verlag.eu]http://www.splitter-verlag.eu

Greg (Autor) / Hermann (Zeichner) – Comanche 7: Der Mann mit dem Teufelsfinger

_|Comanche|:_

Band 1: [„Red Dust“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6410]
Band 2: [„Krieg ohne Hoffnung“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7189
Band 3: [„Die Wölfe von Wyoming“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7190
Band 4: [„Roter Himmel über Laramie“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7191
Band 5: [„Das Tal ohne Licht“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7193
Band 6: [„Rote Rebellen“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7196
Band 7: [„Der Mann mit dem Teufelsfinger“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7197
Band 8: [„Die Sheriffs“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7198
Band 9: [„Die Feuerteufel von Wyoming“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7199
Band 10: [„Das Geheimnis um Algernon Brown“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7200
Band 11: [„Die Wilden“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7201

_Story:_

Die Umstände in Greenstone Falls haben sich für Red Dust entscheidend verändert; die Wahl des Gouverneurs und die Modernisierung der Stadt machen ihm zu schaffen und bringen ihn zu dem Entschluss, die Stadt zu verlassen und an anderer Stelle neu anzufangen. Gemeinsam mit seinem treuen Gaul Palomino reitet er nach Montana, wo er Zeuge einer niederträchtigen Verfolgungsjagd wird. Dust eilt den zum Tode verurteilten Landbesitzern zur Hilfe, wird von ihnen aber aus Misstrauen dennoch gelinkt.

Erst kurz darauf begreift er, welche Spielchen gespielt werden: Ein eigenartiges Gesetz verbietet es vielen Eignern, die Kupfervorräte auf ihrem Grund zu fördern. Auch der alternde Farmer Duncan und seine Tochter Pat leiden unter den Forderungen der Minengesellschaft, die auf Duncans Land eine Kupferader entdeckt hat und diese nun nötigenfalls gewaltsam in ihren Besitz bringen möchte. Dust, der als Revolverheld nicht gerne auf der Farm von Vater und Tochter gesehen ist, kann sich durch gute Arbeit das Vertrauen der beiden erarbeiten und unterstützt die beiden bei der Verteidigung der Ranch – dabei weiß der rothaarige Herumtreiber bis hierhin noch gar nicht, wer sich wirklich hinter Duncan verbirgt …

_Persönlicher Eindruck:_

Es hat sich schon länger angedeutet, dass „Comanche“ gänzlich neue Wege einschlagen muss, um der Story auch weitere glaubwürdige Impulse zu verpassen. Aus diesem Grund haben Greg und Howard mit der Erstellung des siebten Bandes ihrer legendären Reihe die Flucht nach vorne angetreten und ihren Helden aus dem üblichen Setting herausbefördert. Red Dust verlässt seine ursprüngliche Heimat, in der er sich schon länger nicht mehr wohlfühlt, und widmet sich wieder den traditionellen Aufgaben des Wilden Westens: Als Revolverheld durch die Prärie reisen und sich an anderer Stelle als Cowboy neu zu verdingen.

Ist dieser krasse Einschnitt zunächst einmal mit diversen Zweifeln belegt, erkennt man spätestens mit Dusts Ankunft in Montana, dass ein Tapetenwechsel dringend von Nöten war, um die Geschichte frisch zu halten und auch wieder Stränge zu öffnen, die sich nicht mit den üblichen Verdächtigen beschäftigen und auf Dauer auch langweilig werden. Schade ist allerdings, dass das Spannungsniveau in „Der Mann mit dem Teufelsfinger“ nicht ganz so prall ist wie in den vorherigen Episoden. Die Handlung bleibt gewohntermaßen stringent und flott, allerdings verpflanzt der Autor viele Elemente darin, die er in leichter Abwandlung schon an anderer Stelle verarbeitet hat, sodass die kurze Fehde, die das Finale dieses Kapitels ausmalt, einen nicht mehr sonderlich vom Hocker reißt – zumal die Inszenierung hier auch ein wenig gedrungen wirkt.

Andererseits haben die beiden Schöpfer der Serie gute Arbeit bei der Veränderung der grundsätzlichen Begebenheiten geleistet; völlig neue Protagonisten halten Einzug in die Erzählung und bauen sich ihr Standing auf, während man sich von den herkömmlichen Charakteren erst einmal verabschieden muss. Hierfür gönnt sich Greg auch die nötige Zeit und Ruhe, was letztendlich dazu führt, dass sich die neuen Schauplätze mit detailreichen Schilderungen ihre Akzeptanz erarbeiten, die eigentliche Story über den Kampf gegen die Minengesellschaft aber ein bisschen zu kurz kommt.

Insofern muss man „Der Mann mit dem Teufelsfinger“ leider auch bescheinigen, die bislang schwächste Folge der „Comanche“-Reihe zu sein, wenngleich sie den Startschuss für viele neue Kapitel prima bewältigt. Aber wie es bei einer Neustrukturierung eben typisch ist, muss sich erst einmal alles finden und ordnen, bevor die Früchte geerntet werden können. Ob dies gelingt, müssen die weiteren Bände zeigen, und auf diese darf man auch gespannt sein. Bis dahin muss man „Der Mann mit dem Teufelsfinger“ zunächst als das in Erinnerung halten, was es de facto ist: Ein notwendiger Zwischenschritt auf dem Weg zu neuen, spannenden Abenteuern.

Die Splitter-Fassung enthält schließlich noch ein paar feine Extras, die über diesen leichten Wermutstropfen hinwegtrösten. Der Kunstdruck der Coverzeichnung sowie die Fortsetzung der Biografie von Greg und Hermann sind aber wieder auf bekannt hohem Niveau!

|Hardcover: 64 Seiten
ISBN-13: 978-3868690583|
[www.splitter-verlag.eu]http://www.splitter-verlag.eu

Greg (Autor) / Hermann (Zeichner) – Comanche 6: Rote Rebellen

_|Comanche|:_

Band 1: [„Red Dust“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6410]
Band 2: [„Krieg ohne Hoffnung“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7189
Band 3: [„Die Wölfe von Wyoming“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7190
Band 4: [„Roter Himmel über Laramie“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7191
Band 5: [„Das Tal ohne Licht“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7193
Band 6: [„Rote Rebellen“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7196
Band 7: [„Der Mann mit dem Teufelsfinger“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7197
Band 8: [„Die Sheriffs“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7198
Band 9: [„Die Feuerteufel von Wyoming“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7199
Band 10: [„Das Geheimnis um Algernon Brown“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7200
Band 11: [„Die Wilden“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7201

_Story:_

In seiner Rolle des Hilfssheriifs trägt Red Dust maßgeblich dazu bei, dass sich die Situation in und um Greenstone Falls langsam aber sicher beruhigt. Dies gibt ihm die Möglichkeit, den Aufpasser für den prominenten Fotografen Dan Morgan zu mimen, der unter großen Ankündigen in die Stadt kommt und vor allem von Comanche mit offenen Armen empfangen wird.

Zur gleichen Zeit melden sich die Cheyenne-Indianer wieder zurück, jedoch erneut nicht in friedlicher Mission. ‚Einsames Feuer‘, der zweite Sohn des gefallenen Häuptlings ‚Drei Stöcke‘ hat die Fehde mit Dust und Co. immer noch nicht vergessen. In einzelnen Raubzügen greift er die Ranches um Greenstone Falls an und verbreitet Chaos, Tod und Trauer. Während Dust seinen Bruder ‚Aufrechtes Pferd‘ konsultiert, um an die Vernunft des rebellischen Aufwieglers zu appellieren, bereitet dieser schon den Angriff auf die Triple Six vor. Und dort ist man noch nicht gewappnet, sondern beschäftigt sich lieber mit den Abenteuern des Fotografen Morgan, der aus einem Ballon heraus ein paar gewaltige Aufnahmen für seine Zeitschrift machen will – und begleiten soll ihn hierbei niemand Geringeres als Red Dust persönlich.

_Persönlicher Eindruck:_

Es war zu erwarten, dass Greg in einem der folgenden Bände noch einmal die Indianer-Thematik aufgreifen würde, schließlich war die Fehde zwischen den abtrünnigen, blutrünstigen Rothäuten nur vorübergehend abgeschlossen, die Aufwiegler hingegen immer noch flüchtig. Doch die Umstände, unter denen die Rivalität nun ausgetragen wird, haben sich vollkommen verändert. Greenstone Falls als Schauplatz ist gewachsen und rundum modernisiert, die Ranches sind viel selbständiger und besser organisiert als zu den chaotischen Zeiten der ersten Berührungen zwischen Cheyenne und den Weißen, und durch die harte Hand des Sheriffs und seiner Helfershelfer ist der Nährboden für das Verbrechen ziemlich arm geworden.

Insofern verwundert es ein wenig, dass der Autor ausgerechnet jetzt, wo die Organisation in der Stadt in geordneten Bahnen läuft, den Indianeraufstand anzettelt und somit eigentlich weniger optimale Voraussetzungen für die Glaubwürdigkeit eines solchen Handlungsstrangs nutzen mag. Zwar hat er damit das Überraschungsmoment auf seiner Seite, doch da man davon ausgehen muss, dass derart kleine Revolutionen, wie sie hier ausgetragen werden, aufgrund der bestehenden Situation im bekannten Setting problemlos niedergeschlagen werden, scheint die Wahl des Zeitpunkts zunächst mal ungünstig.

Andererseits ist die spezielle Herausforderung anscheinend das täglich Brot des Autors, ähnlich wie schon im vorangegangenen, stimmungsmäßig sehr düsteren Album. Und so sind es in „Rote Rebellen“ vor allem die Kontraste, über die sich die Story definiert und von deren teils erschreckend wechselhafter Wirkung sie durchblutet wird. Da ist einerseits der piekfeine Fotograf, ein unpässlicher Zeitgenosse, der als Charakter irgendwie überhaupt nicht in die Geschichte passen mag, während ihm gegenüber eine blutige Revolte ihren Anfang nimmt, die Heile-Welt-Vorstellungen Morgans ad absurdum führen und mit ihren schändlichen Taten genau das Gegenteil von dem repräsentieren, was der Pressemensch seinem Publikum in seiner Sensationsgeilheit aufzeigen möchte.
Dieses Wechselspiel, vor allem aber auch die eigenwilligen Positionen von Red Dust und seinem arbeitenden Cheyenne-Schützling ‚Mondflecken‘ machen „Rote Rebellen“ erneut zu einer sehr spannenden, bei Weitem nicht so durchsichtigen Episode in der ruhmreichen Western-Serie. Und auch wenn der inhaltliche Wandel sehr flott und überraschend kommt – Greg und speziell sein fantastisch aufgelegter Zeichner wissen auch diesmal wieder, wie sie ihren Leser mit Begeisterung in den Wilden Westen ziehen und ihn dort mit einer sehr guten, unterhaltsamen Story faszinieren.

Im Bonusteil des Comics gibt es diesmal übrigens eine kleine Biografie der beiden „Comanche“-Köpfe und einen Kunstdruck des Titelbilds.

|Graphic Novel: 64 Seiten
ISBN-13: 978-3868690576|
[www.splitter-verlag.eu]http://www.splitter-verlag.eu

Perry Rhodan – Im Mahlstrom der Sterne (Silber Edition 77, Teil 4 von 4)

_|Im Mahlstrom der Sterne|:_

Teil 1: 375 MB, 4:28 h, 51 Tracks
Teil 2: 326 MB, 3:53 h, 44 Tracks
Teil 3: 329 MB, 3:55 h, 44 Tracks
Teil 4: 380 MB, 4:29 h, 49 Tracks

_Die Handlung:_

In der langen Geschichte der Menschheit war Perry Rhodans Plan ohne Beispiel: Die Erde, die Urheimat der Terraner, und der Mond sollten mit einem Sprung durch den Hyperraum an eine neue Heimat versetzt werden. Eine Heimat, die den Flotten der Laren und Überschweren, den neuen Herrschern der Milchstraße, entzogen sein sollte. Doch der tollkühne Sprung endete nicht in der erhofften Sicherheit: Erde und Mond rematerialisierten zwar reibungslos im Normalraum, aber nicht an dem vorgesehenen Zielpunkt. Perry Rhodan und die Menschheit fanden sich in einem unbekannten Teil des Universums wieder, Millionen, möglicherweise sogar Milliarden Lichtjahre von der Milchstraße entfernt. Die Menschheit steht erneut am Anfang. Sie macht sich auf, ihre neue Heimat zu erkunden – und muss erkennen, dass eine dunkle Macht über dem „Mahlstrom der Sterne“ herrscht … (Verlagsinfo für die komplette |Silber Edition 77| )

_Mein Eindruck:_

Weiter geht es mit dem nächsten Subplot des Subplots … so scheint es zumindest. Die Umweltakivisten des Müllplaneten Zannack hatten wir ja schon am Ende des letzten Teils der |Silber Edition 77| kennengelernt. Hier spielt dann auch die erste Hälfte dieser Lesung, in der Roy Danton mit seiner Forschergruppe ein paar fremdartige Wesen entdeckt, die sich maskiert unter der Bevölkerung bewegen.

Die zweite Hälfte der Lesung findet dann auf dem Nachbarplaneten statt, der von Phäbäern bewohnt wird. Der Name der Rasse klingt nicht von ungefähr wie „Fellbär“, sind sie doch bepelzt und mögen es gern kalt. Und auch wenn diese Wesen nur in diesem einen Teil der Handlung ihren ersten und einzigen Auftritt im Perryversum haben, so wächst dem Hörer doch der wissenschaftliche Assistent Seem Allag sofort ans Herz.

Das liegt nicht zuletzt daran, dass Andreas Laurenz Maier wieder eine wirklich gute Sprecherleistung abliefert. Und das wiederholt, ohne in das hohe Krächzen zu verfallen, das er früher gern einigen Charakteren in den Mund gelegt hatte. Hier gibt er jedem Mitspieler eine eigene Note und Tonhöhe, alle sind gut unterscheidbar und leicht wiederzuerkennen.

Dramatik und Ruhe, Feuergefechte und der Tod von Liebgewonnenen, alles wird von Maier prima umgesetzt, sodass selbst die Exkursion auf einen Planeten interessant wird, auf den nie ein Perry-Rhodan-Autor je wieder zurückgekommen ist.

Und gegen Ende der Lesung erfahren wir dann noch schnell, wer den Energieschlauch zwischen den Galaxien tatsächlich beherrscht, in den es Perry Rhodan mit der falsch versetzten Erde verschlagen hat. Außerdem finden die Terraner heraus, dass Zeus nicht der einzige Vertreter seiner Rasse ist und dass ihm die anderen seiner Art nicht sonderlich wohlgesonnen sind.

Das Ganze wird dann am Ende nicht mit einem Cliffhanger abgerundet, sondern mit einer traurigen Szene, die den Hörer etwas wehmütig zurücklässt. Es war ein Subplot des Subplots, aber es war ein interessanter Ausflug, der am Ende doch zur Aufklärung einiger Fragen beigetragen hat, die sich im Subplot eine Etage höher gestellt haben.

|Die Effekte – Der Hintergrund|

Jedes Kapitel beginnt mit einer kleinen Melodie oder ein paar Sound-Effekten. Danach folgt bei einigen Kapiteln noch ein Ambient-Teppich als Untermalung für den Hintergrund, der wird er aber auch gern mal spontan mitten in einem Track verlegt. Dieser Teppich fällt manchmal kaum, manchmal gar nicht und manchmal stark auf, weil er in der Lautstärke variiert, was dann teilweise den Sprecher unterstützt oder von ihm ablenkt.

|Die MP3s und das Booklet|

Die Qualität der MP3s entspricht dem Eins-A-Medien-Standard: 192 kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo. Die 49 Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Auch sämtliche Namen der an der kompletten |Silber Edition| beteiligten Autoren wurden mit in das ID3-Tag der Dateien geschrieben. Dies macht den Eintrag in der Playlist einiger Abspielgeräte so lang, dass nur noch die Autorennamen zu sehen sind und der Titel am Ende abgeschnitten wird.

Diesmal ziert die grafisch aufpolierte Front von Band 685 „Planet in Angst“ die ID3-Tags. Das Bild liegt dem Hörbuch zusätzlich als JPG- und als PDF-Datei in der Auflösung 1448 x 1444 bei.

Der Download ist auch als One-Track-Version erhältlich.

Als Bonus gibt es wie immer als Zugabe zum letzten Teil das Booklet, das auch der CD-Version beiligt, als PDF-Datei. Hier finden wir ein Tracklisting, ein Vorwort von Horst Hoffmann, eine Risszeichnung eines Großschlachtschiffs der Poohns (auf der Seite liegend, was für die ausgedruckte Version sicher kein Problem darstellt, dem Hörer aber Nackenschmerzen beim Betrachten bereiten könnte), eine Zeitleiste und die Cover der in dieser |Silber Edition| enthaltenen Heftromane Nr. 676, 677, 678, 679, 684 und 685. Außerdem gibts am Ende noch mal die schicke CD-Cover-Version von Band 676 zu sehen.

_Mein Fazit:_

Von den Laren in den Energieschlauch zwischen den Galaxien zum Umweltverschmutzungsplaneten bis auf dessen Nachbarn. So weit haben wir uns mittlerweile vom zyklusnamengebenden Haupthandlungsfaden entfernt und dennoch ist jede weitere Abzweigung immer noch interessant, spannend und vor allem wirklich gut gelesen.

Die |Silber Edition| ist abgeschlossen und die drei Wochen bis zum Beginn der nächsten scheinen schon jetzt wieder viel zu lang zu sein, auch wenn es diesmal keinen Cliffhanger gab.

|MP3-Download mit ca. 380 MB Größe
Spieldauer der Lesung: 4:29 h
Anzahl der Tracks: 49
Sprecher: Andreas Laurenz Maier
ISBN-13: 978-3943013061|
[www.einsamedien.de]http://www.einsamedien.de
[www.perry-rhodan.net]http://www.perry-rhodan.net

|Hinweis:| Die |Silber Edition 77| wird zusammen mit dem letzten Download-Teil ab dem 19. Juli 2011 auch komplett auf zwei MP3-CDs im Handel erhältlich sein.

von Michalewsky, Nikolai (als Mark Brandis) – Mark Brandis: Der Spiegelplanet (Weltraumpartisanen – Band 17)

_Mark Brandis bei |Buchwurm.info|:_

Band 01: [„Bordbuch Delta VII“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6535
Band 02: [„Verrat auf der Venus“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6539
Band 03: [„Unternehmen Delphin“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6536
Band 04: [„Aufstand der Roboter“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6618
Band 05: [„Vorstoß zum Uranus“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6630
Band 06: [„Die Vollstrecker“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6636
Band 07: [„Testakte Kolibri“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6723
Band 08: [„Raumsonde Epsilon“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6781
Band 09: [„Salomon 76“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6723
Band 10: [„Aktenzeichen: Illegal“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6801
Band 11: [„Operation Sonnenfracht“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6802
Band 12: [„Alarm für die Erde“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6882
Band 13: [„Countdown für die Erde“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6908
Band 14: [„Kurier zum Mars“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6938
Band 15: [„Die lautlose Bombe“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6962
Band 16: [„PILGRIM 2000″]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7167
Band 17: _“Der Spiegelplanet“
_

Es war eine der erfolgreichsten deutschen SciFi-Serien der Siebziger- und Achtzigerjahre. Nikolai von Michalewsky (1931 – 2000) alias „Mark Brandis“ schuf mit dem gleichnamigen Titelhelden, welcher quasi seine Memoiren in der Ich-Form präsentiert, einen wahren Klassiker. Zwischen 1970 und 1987 brachte er es immerhin auf 31 Bände, wobei die originalen Hardcover des |Herder|-Verlages nur noch antiquarisch, und – zumindest die Erstauflage – zu teils horrenden Preisen, zu bekommen sind. |Bertelsmann| scheiterte beim Versuch, sie als doppelbändige Taschenbuchausgaben über den hauseigenen Buchclub wieder zu etablieren. Bis zum Jahr 2000 senkte sich allmählich immer mehr Vergessen über die „Weltraumpartisanen“.

Ausgerechnet in seinem Todesjahr startete NvM den letzten Versuch der Wiederbelebung und Neuausrichtung seiner Figur, kam aber über einen einzigen – wenig beachteten und noch weniger geliebten – Band („Ambivalente Zone“) nicht mehr hinaus. Erst weitere acht Jahre später nahm sich der |Wurdack|-Verlag der Original-Serie noch einmal, mit der ihr gebührenden Ernsthaftigkeit, an und legte sie komplett neu auf: Jedes Quartal erscheinen seither zwei Bände als broschierte Sammlerausgaben für je 12 Euro. Dabei wurde der Inhalt (sogar die alte Rechtschreibung) unangetastet gelassen, das äußere Erscheinungsbild jedoch deutlich modernisiert und gelegentlich einige Randbeiträge eingebaut.

_Vorgeschichte_

Der Weltraum unseres Sol-Systems wird bereist und die nächsten Himmelskörper sind auch bereits kolonisiert. Die Zeiten einzelner Nationalstaaten sind lange vorbei. Nur zwei große Machtblöcke belauern sich auf dem Mutterplaneten Erde noch: Die Union Europas, Afrikas und Amerikas (EAAU) und die Vereinigten Orientalischen Republiken (VOR). Commander Mark Brandis, unfreiwilliger Bürgerkriegsheld (Band 1 – 4) und – seit dessen Ende – endlich wieder als Cheftester in der zivilen Institution VEGA (Venus-Erde Gesellschaft für Astronautik) tätig, hat in den Folgejahren schon so manchen heiklen Job im Dienste der Erde übernommen. Dabei ficht der deutschstämmige Kosmopolit und -pilot vehement für Humanität, Gerechtigkeit, Demokratie und gegen Militar- sowie Rassismus. Kurzum: Eine bessere und friedlichere Welt.

_Zur Story_

Noch gar nicht so lange her, nämlich im April 2080, da stieß die Besatzung der |Kronos|, die nach einer interstellaren Explosion weit vom Kurs abgekommen war, auf die seit 1991 verschollene Raumstation |Pilgrim 2000|. Diese befand sich auf der der Erde gegenüberliegenden Seite der Sonne, wohin es nun auch die |Kronos| verschlagen hatte. Commander Mark Brandis evakuierte die überlebenden Nachkommen der einstigen Siedler (vgl. Band 16) und setzt nun mit der überfüllten |Kronos| den beschwerlichen, langen Heimflug rund um die Sonne fort. Navigator Iwan Stroganow macht plötzlich eine sehr seltsame Entdeckung: Ein Planet, welcher der Zwilling der Erde sein könnte, taucht im Erfassungsbereich des Radars auf. Gleiche Größe, Masse und Rotation sowie Umlaufgeschwindigkeit um die Sonne. Daher ist auch er – wie schon die |Pilgrim| – zuvor wohl auch nie entdeckt worden. Eine Sensation und Weckruf an den Forscherdrang.

„Der Spiegelplanet“ wie ihn Brandis zunächst tauft, hat sogar das gleiche Verteilungsverhältnis von Wasser- und Landmassen. Und: Er ist bewohnt. Wie es scheint, haben sich die Bewohner aber noch nicht auf ins All gemacht, auch interstellare Raumüberwachung ist Fehlanzeige. Man bleibt also unbemerkt, als man neugierig in den Orbit einschwenkt. Brandis beschließt, mit den Leutnants Stroganow und Torrente zu einem Erkundungsflug mit dem Dingi aufzubrechen. Genau eine Woche soll Pilot Grischa Romen Ihnen Zeit geben, dann wollen sie zurück sein. Sollte ihnen dies nicht möglich sein, etwa bei Beschädigung des Dingis oder anderen Widrigkeiten, ist ein vermeintlich gut erreichbarer Treffpunkt auf einem abgelegenen Plateau ausgemacht, an welchem die |Kronos| dann landet und sie aufpickt. Verstreicht eine weitere Sicherheitsfrist hat er die strikte Weisung ohne Verzögerung auf Heimatkurs gehen. So jedenfalls der Plan.

Pläne haben allerdings bekanntlich die unangenehme Eigenschaft beim ersten Anprall mit der Realität zu zerbröseln wie trockene Kekse aus der Bordration. Zunächst sieht der Planet in den weitesten Teilen höchst idyllisch aus. Klare Seen, unberührte Wälder und Auen – einen ersten Riss bekommt das schöne Bild, als die heimlichen Besucher Zeugen eines durch Polizeikräfte verübten Mordes werden. Die Absonderlichkeiten gehen weiter, scheinbar wird der Rest der noch verbleibenden Landbevölkerung per Staatsdoktrin in die einzige große Stadt getrieben. Brandis und seine beiden Begleiter wagen sich zu nah vor ihre Tore und müssen sich notgedrungen als neue Stadtbewohner registrieren lassen, der Weg zum Dingi ist durch meterhohe Mauern und dem Polizeiapparat abgeschnitten. In der Stadt hat BIG MOTHER das Sagen: Alle haben reich, satt und glücklich zu sein. Jegliche Form von Arbeit ist strengstens verboten. Widerstand wird nicht geduldet – wer es dennoch tut, ist des Todes.

_Eindrücke_

Zeitreisen wären ein probates Mittel für Recherchen in der Zukunft und der Vergangenheit. Nikolai von Michalewsky geht den eigenständigen Weg und schreibt sich dazu einfach eine alternative Erde zurecht, die sich von seinem Bezugspunkt aus 12 Jahre in der Zukunft befindet und die er dann sozialkritisch auseinandernimmt. Der Rezensent wünscht sich dagegen eine solide konstruierte Zeitmaschine der Marke „Orwell Turbo“, um eben jenen Autor vor dessen Ableben zu fragen, was um alles in der (Anti-)Welt er sich bei diesem haarsträubenden Unsinn gedacht haben mag, den er sich da zurecht gepuzzelt hat. Wir werden es also wohl leider nie genau erfahren, sondern stets nur interpretieren können, ob NvM fast exakt zur Hälfte seine MB-Phase vielleicht so etwas wie einen kreativen Mariannengraben durchschritt. Man muss es auch als langjähriger Fan, welcher die Serie von Kindesbeinen an verfolgte, nämlich leider ganz knallhart formulieren: Alles andere als ein Verriss, wäre hier – Ironie des Schicksals für einen Sciencefiction-Roman – absolute Utopie.

| Spoilerwarnung: Weiterlesen verdirbt den Spaß am Buch nachhaltig!
Hinweis für Kritik-Allergiker: Kann Spuren von verbalen Kopfnüssen und Worthülsen enthalten|

Nun da die Katze aus dem Sack ist, dass „Der Spiegelplanet“ ziemlich desaströs ausfällt, bleibt noch die alles entscheidende Frage zu klären: Warum? Die Antwort darauf ist vielschichtig, denn es klemmt an vielen Ecken und Enden. Es ist dabei nicht einmal NvMs geradezu naive Art Technik und/oder (astro-)physikalische Zusammenhänge in seinen Büchern zu verarbeiten. Das kennt man schon und es gehört auch zur Serie wie die Mayo auf die Pommes. Das verbucht man vielleicht am Besten unter der Rubrik „Charme“ oder „es waren halt die Siebzigerjahre“, obwohl auch diese Entschuldigungen meist nicht weit genug greifen und schon genauso abgedroschen klingen wie „Er war jung und brauchte das Geld“ – was freilich auf NvM, zumindest bezüglich des ersten Punktes, schon nicht mehr zutraf. Schon damals hätte er vieles besser wissen und wissenschaftlich wasserdichter darstellen können (und eigentlich auch müssen). Aber dieser leidige Punkt ist hier nur ein Fragment des Problems.

Es ist auch nicht die Theorie eines planetaren Zwillings an sich, denn so neu ist dieser Mythos nämlich gar nicht. Schon die ollen Pythagoräer waren (wie einige andere Gelehrte vor wie nach ihnen) überzeugt, dass es einen geheimnisvollen 10. Planeten im Sol-System geben müsse: Antichthon – die „Gegenerde“ – stets auf der gegenüberliegenden Seite der Sonne gelegen und daher nicht sichtbar. Einen höchst interessanten Exkurs über das Thema findet man im Anhang des Bandes. Mal abgesehen davon, dass es 1978 schon allein aufgrund von gesicherten Gravitationsberechnungen sowieso vollkommen auszuschließen war, dass sie noch ein weiterer nennenswert großer Himmelskörper in unserem Sonnensystem – noch dazu exakt auf der Erdbahn – befinden könne, müsste spätestens mit der Besiedlung der Venus auch im MB-Universum Schluss mit inkognito gewesen sein. Denn die Venus hat eine ganz andere Umlaufzeit und -bahn, sodass man von dort aus sicherlich inzwischen auf den ominösen Planeten gestoßen wäre.

Nun ja wie gesagt, NvM, Naturgesetze und Logik passen oft nicht so ganz überein. Doch auch darüber hinaus hat er dieses Mal noch viel tiefer in die fiktionale Wundertüte gegriffen. Drastischer gesagt: ins Klo. Nicht nur dass die Gegenerde physikalisch wie landschaftlich ein fast perfektes Abbild der unsrigen darstellt, Nein, es kommt noch viel doller. Schrift, Sprache und Zeitrechnung sind (fast) identisch! Hoppla, das würde eine exakt gleiche Historie, technische Entwicklung sowie komplette Sozialisation ihrer Bewohner voraussetzen. Inklusive eines angeblichen Messias, von dessen Tod an die 1980 Jahre vergangen sind, denn auf (Achtung – Wink mit dem Zaunpfahl) „Mir“, wie die Bewohner ihren Planeten nennen, ist man ziemlich genau 100 Jahre (1980/2080 – welch Zufall) in der Entwicklung zurück, sieht man vom bemerkenswerten Fahlen der Raumfahrt einmal ab, wobei offenbar nach gregorianischem Kalender (Na da schau her!) gerechnet wird. Und was sagt uns das alles? Richtig. Schmarrn!

OK, wir schauen auf die Haben-Seite. Eine aus Zeiten des Kalten Krieges resultierende Sozialkritik am kommunistischen System wie es erscheint, mit welchem die ehemaligen Einheitsparteien sozialistischer Länder – sei es nun SED oder KPdSU (hier eben „Wohlstands-Partei“ genannt) – und ihr zentrales Verteilungssystem BIG MOTHER (George Orwells „1984“ lässt schön grüßen) durchaus gleichgesetzt werden können. Dazu passt auch die wahre herrschende Kaste der „Ingenieure“, die wie russische Oligarchen ausgestaltet sind. Der Polizeiapparatschik über den sie gebieten ist VoPo, Militär und Stasi zusammengenommen. Inklusive zivilem Denunziantentum. Die zentrale Frage, kann der Staat dem Bürger das Recht zu arbeiten und zu denken nehmen – oder in ein steriles Habitat stecken?, lässt sich natürlich nur mit einem Nein beantworten. NvM schwingt hier wieder einmal die ganz große Moral-Keule und Gutmensch Brandis schießt dabei aber kollossal über das Ziel hinaus.

Wobei er seine, sonst so plakativ präsentierten, preußischen Tugenden wegen eines hübschen, siebzehnährigen (!) Mädels fahren lässt, das noch nie die Stadt verlassen hat. Sapperlot! Ja, isses denn die Possibility? Da muss der Outworld-Galan natürlich ran. Wider alle Vernunft brodeln da Gerechtigkeitssinn wie Hormone und es geht illegal hinaus in Wald und Heidi – pardon: Heide. Fast vergessen sind Verantwortung für Schiff, Besatzung, die an Bord befindlichen Flüchtlinge und nicht zuletzt das sorgenvoll wartende Eheweib daheim. Dass er dann doch noch knapp die Kurve kriegt und es dann doch nicht zur drohenden Affäre mit etwaigem Beischlaf kommt, beruhigt dann, wenngleich es auch eine Spur weniger melodramatisch hätte ausgehen dürfen. Der inzwischen auch außerhalb von Polizeikreisen bekannte „Finale Rettungsschuss“, rettet hier buchstäblich Geschichte und Hauptfigur vor dem endgültigen Fiasko, welche diesbezüglich in „Die lautlose Bombe“ schon ein paar Fissuren bekam, als er an einer jungen hübschen Asiatin knusperte.

|Spoilerentwarnung: Ab hier geht es wieder entspannter zu Sache|

Was sich NvM letztendlich beim Spiegelplaneten gedacht haben mag, wird auf ewig (s)ein Geheimnis bleiben. Fest steht, dass dieser Roman einen Tiefpunkt innerhalb der Serie darstellt und allgemeinhin als der fehlerreichste seiner Art gilt. Und das auf beinahe allen Ebenen – physikalisch, logisch und emotional. Ging einfach nur die Fantasie mit ihm durch? Was sollte das Ganze bezwecken? Immerhin ist er auf diese Art die Quäker (= Siedler der |Pilgrim|) sozusagen gewinnbringend los geworden. Was aber wundert, ist die Inkonsequenz, nämlich dass in der gesamten restlichen Serie nicht ein nennenswertes Wörtchen mehr über „Mir“ und/oder die dort Zurückgelassenen fällt. Keine einzige Expedition zu den entfernten Verwandten im eigenen Sonnensystem (!), die schließlich mehr sind als nur Nachbarn. Es wären Brüder im Kampf gegen Hunger und Überbevölkerung auf der durch radioaktiven Fallout zerschundenen Erde (vgl. „Operation Sonnenfracht“ und darauf folgende Bände). Es ist wie in der Realität: Die „Gegenerde“ wird ein Mysterium bleiben.

_Fazit_

Kurz und bündig: Der altgediente Fan wird den Band sicher noch in schlechter Erinnerung haben, sich aber den seit Januar 2011 erhältlichen Reprint bestimmt trotzdem ins Regal stellen wollen. Möglicherweise zusätzlich zu den eventuell noch vorhandenen Original Hardcovern oder weil die Chronologie und/oder Vollständigkeit der Sammlung es verlangen. Neu- wie Quereinsteiger seien vor dieser grottenschlechten Geschichte gewarnt, welche glücklicherweise nicht für den Rest der Reihe repräsentativ ist: Lesen, schmunzeln (oder ärgern – je nach Temperament und Veranlagung) und am besten gleich ganz schnell wieder vergessen. Schon mit dem nächsten Abenteuer geht es wieder aufwärts.

|Taschenbuch, 194 Seiten
Ersterscheinung: 1978 – Herder, Freiburg
Sammleredition/Neuauflage: 2010/2011
ISBN: 978-3-938065-65-5|
[www.wurdack-verlag.de]http://www.wurdackverlag.de

_|Mark Brandis| als Hörspiel:_
01 [„Bordbuch Delta VII“ 4995
02 [„Verrat auf der Venus“ 5013
03 [„Unternehmen Delphin“ 5524
04 [„Aufstand der Roboter“ 5986
05 [„Testakte Kolibri 1“ 5984
06 [„Testakte Kolibri 2“ 5985
07 [„Vorstoß zum Uranus 1“ 6245
08 [„Vorstoß zum Uranus 2“ 6246
09 [„Raumsonde Epsilon 1“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6467
10 [„Raumsonde Epsilon 2“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6468
11 „Die Vollstrecker 1“
12 „Die Vollstrecker 2“
13 [„Pilgrim 2000 1“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7059
14 [„Pilgrim 2000 2“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7060
15 [„Aktenzeichen: Illegal“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7128
16 [„Operation Sonnenfracht“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7129
17 „Alarm für die Erde“ (für Herbst 2011 angekündigt)
18 – für Herbst 2011 angekündigt –

Mary Roberts Rinehart – Miss Pinkerton oder Ein Fall für die feine Gesellschaft

Nachdem ein Mitglied der prominenten Familie Mitchell auf verdächtige Weise das Zeitliche segnete, schleust die Polizei eine Krankenschwester in das Mord-Haus ein, wo sie dringend erforderliche Indizien sammeln soll und dabei in Lebensgefahr gerät … – „Whodunit“-Krimi aus den USA, der nicht nur durch die klassische Rätsel-Handlung, sondern auch wegen der unsentimentalen und selbstbewussten Detektivin gefällt: angenehm angestaubte Lektüre.
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Cornwell, Bernard – Stonehenge

Bernard Cornwell kennt und schätzt man als Autor von historischen Romanen. Doch dass er sich so weit in die Vergangenheit vorwagt, so tief in die Geheimnisse der frühen Menschheitsgeschichte eintaucht, das kennt man auch von ihm nicht. Denn wie schon der Titel seines Romans „Stonehenge“ vermuten lässt, befasst er sich hier mit einem der beeindruckendsten Beispiele frühester Baukunst. Wie ist dieser Steinkreis entstanden? Und vor allem warum? Wirklich abschließende Antworten wird es auf diese brennenden Fragen wohl nie geben. Allerdings wird eines immer wahr bleiben: Der Anblick von Stonehenge beflügelt die Fantasie. Und wer sollte mehr davon profitieren als ein Schriftsteller?

So ist natürlich klar, dass in diesem Roman alle handelnden Figuren (inklusive der sie treibenden Motive) frei erfunden sind und Cornwell ein Spiel im Sinne „Was wäre, wenn …“ betreibt. Trotzdem hat er natürlich – wie immer – fleißig recherchiert, gerade was Theorien zu Stonehenges Sinn und Zweck und eventuelle Baumethoden angeht. Das ist nur logisch, schließlich braucht er dieses Wissen, um seine fiktive Stonehenge-Theorie aufzustellen.

_Im Zentrum der Geschichte_ stehen drei Brüder: Lengar soll sich als brutaler und diktatorischer Kriegsherr herausstellen, der seinen Vater tötet, um Stammesführer zu werden und der fortan ständig Raubzüge in die umliegende Gegend unternimmt und mit Vorliebe den Erzfeind, die Siedlung Cathallo, überfällt. Saban hingegen gerät nach seinem Vater – ein realistischer, zupackender Mann, der eigentlich nichts anderes will als sein Leben in Frieden zu leben. Am liebsten natürlich mit einer schönen Frau an seiner Seite und einem ganzen Haufen Kinder. Und zu guter Letzt wäre da noch Camaban, der als Kind aus dem Stamm verstoßen wurde, weil er missgestaltet war. Doch so leicht gibt Camaban nicht auf: Er versteckt sich im alten Tempel und diese frühe Zwiesprache mit den Göttern legt den Grundstein für seine steile Karriere als Zauberer. Er geht bei der bekanntesten Zauberin der Gegend in die Lehre, die ihm seinen Klumpfuß richtet (halbwegs). Er reist, um auch die letzten Geheimnisse der Welt zu ergründen und es ist seine Vision, auf der Stonehenge fußt.

Dabei muss diese Vision – wie die Hängenden Steine selbst – von Grandeur geprägt sein. Tatsächlich liegt ihr eine durchaus genau beobachtete astronomische Theorie zugrunde. So hat Camaban durch genaue Himmelsbeobachtung herausgefunden, dass Mond- und Sonnenjahr nicht gleichlang sind. Was sie aber sein sollten, denn Sonne (Slaol) und Mond (Lahanna) sind die wichtigsten Götter der damaligen Menschen. Es geht die Legende, dass Lahanna eigentlich mit Slaol vermählt werden sollte. Doch sie widersetzte sich und darin liegen Krankheit und Tod begründet. Aus seinen Beobachtungen schließt Camaban nun, dass Slaol sich immer weiter von der Erde wegbewegt. Könnte man ihn aber mit einem riesigen, beeindruckenden Tempel zurücklocken – ihn also in seine ursprüngliche Bahn zurückbringen, so kämen Lahanna und Slaol wieder zusammen. Die Welt würde wieder ins Gleichgewicht gelangen und es würde weder Winter noch Tod geben. Eine durchaus detallierte Theorie, die Camaban durch Charisma durchsetzen und mit Sabans Hilfe in die Tat umsetzen kann.

_Es ist interessant_, dass Cornwell sich nicht auf ein zyklisches Zeitverständnis einlässt. Für seine Charaktere sind die ewig wiederkehrenden Dichotomien von Leben und Tod, Werden und Vergehen, Sommer und Winter offensichtlich keine gottgegebenen Regeln. Oder vielleicht ist es auch Camabans fortschreitender Wahnsinn (und Größenwahn), der ihn dazu treibt, diese grundlegenden Gesetze der Welt anzuzweifeln. Faszinierend ist dabei vor allem Cornwells Beschreibung des Gottesglaubens. Denn die Götter sind überall – in Sonne und Mond, im Fluss, im Wald und im Himmel. Alles, was von der Norm abweicht, kann ein Omen sein: Ein aufsteigender Vogel kann Gutes bedeuten, eine Wolke, die sich vor die Sonne schiebt dagegen Unheil verkünden. Um dieses Omen zu interpretieren, gibt es natürlich Priester – oder wie in Camabans Fall Zauberer. Wenn sie glaubwürdig vermitteln können, dass sie in direktem Kontakt mit den Göttern stehen, so winkt ihnen absolute Macht.

Dabei begeht Cornwell nie den Fehler, diese Götter wirklich manifest werden zu lassen. Es sind letztlich eben doch nur Sonne, Mond, Fluss und Wald. Doch die Art, wie Cornwells Charaktere die sie umgebende Natur interpretieren und sie als lebendig und eben auch göttlich auffassen – das ist dem Autor wunderbar und überzeugend gelungen.

Trotzdem wird man mit den Figuren und ihren Motiven nicht so recht warm. Vielleicht liegt es wirklich einfach daran, dass 2500 v. Chr. so enorm lange her ist, dass uns mit den damaligen Lebenswelten wenig verbindet. So ist es zwar beeindruckend zu sehen, wie frühe Menschen aus reinem Glauben ein die Zeit überdauerndes Bauwerk erschaffen, dass uns noch heute fasziniert. Und doch steht dem wirklichen Zauber immer auch die modernde, abgeklärte Draufsicht entgehen, die fragen will: „Ehrlich? Ihr glaubt wirklich, die Sonne ihre Bahn verändern wird, weil ihr Steine aufeinanderschichtet?“

_“Stonehenge“ funktioniert daher_ wunderbar als abstrakte „Was wäre, wenn …“-Studie, aber es funktioniert nicht so gut als Roman, da die Figuren ihre Distanz zum Leser nie ganz aufgeben. Man schaut eben fasziniert wie in einem Museum auf diese Relikte einer lange vergangenen Zeit, aber wirkliches Verständnis, ein echtes Einfühlen, ist fast unmöglich. Somit ist „Stonehenge“ kein ganz großer Wurf, doch für alle, die sich mit der Entstehung der Hängenden Steine beschäftigen wollen, ohne ein Sachbuch zu lesen, gibt es trotzdem eine Leseempfehlung.

|Taschenbuch: 672 Seiten
Originaltitel: Stonehenge
ISBN-13: 978-3499253645|
[www.rowohlt.de]http://www.rowohlt.de

_Bernard Cornwell auf |Buchwurm.info|:_
[„Stonehenge“ 113
[„Die Galgenfrist“ 277
[„Der Bogenschütze“ (Auf der Suche nach dem Heiligen Gral 1) 3606
[„Der Wanderer“ (Auf der Suche nach dem Heiligen Gral 2)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=3617
[„Der Erzfeind“ (Auf der Suche nach dem Heiligen Gral 3) 3619
[„Das Zeichen des Sieges“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6223
[„Das brennende Land“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6656

|Sharpe|:
01 [„Sharpes Feuerprobe“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=5208
02 [„Sharpes Sieg“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=5829
03 [„Sharpes Festung“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7099
04 [„Sharpes Trafalgar“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7111

Greg (Autor) / Hermann (Zeichner) – Comanche 5: Das Tal ohne Licht

_|Comanche|:_

Band 1: [„Red Dust“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6410]
Band 2: [„Krieg ohne Hoffnung“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7189
Band 3: [„Die Wölfe von Wyoming“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7190
Band 4: [„Roter Himmel über Laramie“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7191
Band 5: [„Das Tal ohne Licht“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7193
Band 6: [„Rote Rebellen“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7196
Band 7: [„Der Mann mit dem Teufelsfinger“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7197
Band 8: [„Die Sheriffs“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7198
Band 9: [„Die Feuerteufel von Wyoming“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7199
Band 10: [„Das Geheimnis um Algernon Brown“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7200
Band 11: [„Die Wilden“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7201

_Story:_

20 lange Monate hat Red Dust im Steinbruch des Gefängnisses von Laramie die Strafe für seinen Mord an Schwerverbrecher Russ Dobbs absitzen müssen – eine Zeit, die sein Äußeres, aber auch seine Einstellung zum Leben völlig verändert hat. Als er auf Ersuchen mehrere Behörden vorzeitig freigelassen wird, bricht für ihn ein völlig neues Kapitel an: Keine Waffen, kein Alkohol, keine Rückkehr in seine Vergangenheit. Bei seinem Eintreffen auf der Triple Six Ranch wird er dementsprechend skeptisch beäugt, beugt sich aber bedingungslos den Auflagen des Sheriffs von Greenstone Falls. Doch der Ort, den er einst so leibte, hat sich vollkommen verändert; die Stadt floriert, die Geschäfte laufen und auch Comanche hat endlich das erreicht, wofür sie lange und hart gearbeitet hat. Es scheint fast so, als sei Dust in der Zwischenzeit völlig überflüssig geworden. Und dieses Gefühl wird ihm auch überall vermittelt, als er sein Bekenntnis zur Zeit des Revolverhelden ablehnt. Als er jedoch Zeuge der grausamen Überfälle von Shotgun Marlowe wird und mit ansehen muss, wie ein neuer Gauner mit noch brutaleren Mitteln als seinerzeit Dobbs die Stadt unsicher macht, scheint ihm nichts anderes übrig zu bleiben, als sich seiner eigentlichen Qualitäten wieder zu besinnen.

_Persönlicher Eindruck:_

Man kann nun streiten, ob „Das Tal ohne Licht“ eine direkte Reaktion auf die nicht gerade kritiklosen Kommentare zur vorangegangenen Doppelfolge und die heftige Form der Selbstjustiz auf Seiten des Hauptdarstellers ist. Fakt ist jedenfalls, dass der Protagonist und dessen Grand Finale in Laramie hier kritisch unter die Lupe genommen werden und Greg sich den schrecklichen Ereignissen des letzten Bandes stellt. Der Autor nutzt die Chance und gibt seinem Hauptdarsteller ausreichend Gelegenheit, sein Verhalten zu rechtfertigen und seine Schuld zu sühnen. Red Dust kehrt als gebrochener Mann in seine Heimat und gleichzeitig auch in die Story zurück und durchläuft eine Wesensveränderung, die jeden treuen Leser erstmal erschrecken dürfte. Seine bekannten Motive, sein Enthusiasmus und auch sein Sinn für Gerechtigkeit sind verflogen und einem Menschen gewichen, der einfach nur noch seine Ruhe finden will und dazu auch jeden Anspruch ans Leben ins Jenseits verbannt hat. Und es fällt schwer, diesen Wandel ernst zu nehmen und Dusts Entwicklung zu akzeptieren, da eine derart melancholische Stimmung absolut nicht zu dem passt, wofür die Serie und die bis dato abgelieferten Abenteuer bis dato gestanden haben. Doch Greg bleibt hartnäckig, widersteht nahezu allen Versuchungen und verhilft seinem Liebling in den entscheidenden Situationen dazu, sich und seinem neuen Lebensweg treu zu bleiben – bis selbst der Sheriff ein Einsehen hat und die letzte Trumpfkarte im Kampf gegen seinen derzeit ärgsten Widersacher ziehen muss.

„Das Tal ohne Licht“ wird seinem Titel insofern gerecht, dass die Lichtblicke vor allem in den ersten beiden Dritteln der Erzählung nahezu gänzlich ausbleiben. Man kann sich nicht so recht mit Dust identifizieren, muss währenddessen auch die Veränderungen in der Stadt hinnehmen, die einen regelrecht zu überrollen drohen. Konnte man in den letzten Ausgaben noch Schritt für Schritt beobachten, wie Greenstone Fall ein schleppendes Wachstum erlebte, wird man nun vor vollendete tatsachen gestellt und ist gezwungen, zu schlucken, was der Autor dem Leser vorsetzt. Teilweise fühlt man sich dabei ein wenig überrumpelt, da Greg sich den Spielraum zu einer etwas umfassender geschilderten Entwicklung genommen hat. Warum zum Beispiel nicht ein Interludium einfügen, indem die Situation in Greenstone Falls näher geschildert wird, wo der Detailreichtum doch auch sonst ein großer und wichtiger Teil dieser Serie war? War es tatsächlich der Druck, dem man hier nachgegeben hat, die Kritik zu den Gewaltdarstellungen eine möglichst rasch gelieferte Antwort nachzureichen?

Natürlich kann man hier spekulieren, wobei sich am Ende herausstellt, dass der Autor erneut den wohl besten Weg eingeschlagen hat. Wer hätte schon akzeptiert, dass Dust nach den jüngsten Ereignissen erst einmal von der Bildfläche verschwunden wäre? Und wie hätte man ein Comeback besser und glaubwürdiger gestalten können, als es hier der Fall ist. Natürlich, Klischees spielen auch in „Das Tal ohne Licht“ eine bedeutsame Rolle, werden hier aber als erforderliches Mittel bedingungslos akzeptiert, zumal sie seit Anbeginn der Serie ein wichtiger Bestandteil waren. Und dass die Story in den letzten Sequenzen eine nachdenkliche Szenerie hinterlässt, die nicht dem erwarteten Happy End entspricht, unterstreicht, dass es sich Greg und sein Kompagnon Hermann absolut nicht leicht gemacht haben – selbst wenn viele Passagen der Story zunächst für diese These sprechen.

Schlussendlich freut man sich dann doch über eine sehr willkommene, äußerst gelungene, wenn auch diesmal nicht ganz so spannende Fortsetzung dieser prestigereichen, so wichtigen Serie. Dies setzt sich zu guter Letzt auch in den Bonus-Abschnitten der Neuauflage fort, die mit einer neuen Kurzgeschichte, erneuten Kommentaren zum aktuellen Band, einem feinen Kunstdruck und einigen unveröffentlichten Skizzen geschmückt wird. Prädikat: Absolut lohnenswert!

|Graphic Novel: 64 Seiten
ISBN-13: 978-3868690569|
[www.splitter-verlag.eu]http://www.splitter-verlag.eu

Greg (Autor) / Hermann (Zeichner) – Comanche 4: Roter Himmel übeer Laramie

_|Comanche|:_

Band 1: [„Red Dust“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6410]
Band 2: [„Krieg ohne Hoffnung“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7189
Band 3: [„Die Wölfe von Wyoming“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7190
Band 4: [„Roter Himmel über Laramie“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7191
Band 5: [„Das Tal ohne Licht“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7193
Band 6: [„Rote Rebellen“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7196
Band 7: [„Der Mann mit dem Teufelsfinger“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7197
Band 8: [„Die Sheriffs“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7198
Band 9: [„Die Feuerteufel von Wyoming“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7199
Band 10: [„Das Geheimnis um Algernon Brown“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7200
Band 11: [„Die Wilden“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7201

_Story:_

Red Dust hat Brian Braggshaw seinen letzten Willen abgenommen, dessen Mörder Russ Dobbs zu jagen und Justiz für dieses und so viele weitere Verbrechen der Dobbs-Brüder auszuüben. Monatelang trabt er dem Verbrecher immer wieder hinterher, kommt aber stets einen Schritt zu spät. Was Dust hierbei sehen muss, ist ein Bild des Grauens: Dobbs zieht eine unglaubliche Blutspur nach sich und mordet selbst für geringe Dollarbeträge, um sich über Wasser zu halten. Als der Rothaarige erfährt, dass der mordende Gejagte mittlerweile einen Komplizen um sich geschart hat, ist er gewarnt. Und gerade in dem Moment, als er Dobbs in den Hinterhalt jagt, wird ihm dies zum Verhängnis. Von Mormonen gepflegt, kommt er nach einem gescheiterten Racheversuch wieder zu Kräften und muss wieder mit ansehen, wie Dobbs den Vater der christlichen Familie umbringt. Mit Hilfe einiger neuer Freunde jagt er Dust und Wetchin, den überraschenden Verbündeten bis nach Laramie. Hier soll es nach Dusts Willen nun zum finalen Showdown kommen.

_Persönlicher Eindruck:

Die vierte Episode der „Comanche“-Serie ist aus vielerlei Gründen ein ganz besonderes Kapitel in der ruhmreichen Reihe. Zum einen hat der Band Überlänge und musste deswegen jahrelang in einer gekürzten Fassung verlegt werden; zum anderen stand diese Folge lange Zeit im Blickpunkt der Kritik, da die Art und Weise, wie Greg und Hermann hier die Gewalt des Wilden Westens präsentieren, alles bis hier Dagewesene in den Schatten stellt und die damit verbundenen Kontroversen erstmals Zweifel an den Arbeiten des erfolgreichen Duos auslösten.

Der Abschluss der Doppelepisode ist dabei in der Tat sehr brutal, vor allem was das Treiben des Gejagten anbetrifft. Kompromisslos erhöht er seinen persönlichen Blutzoll, überfällt Unschuldige und mordet aus kaum mehr nachvollziehbaren Gründen – und dies wird in „Roter Himmel über Laramie“ auch schonungslos dargestellt. Aber auch der Hauptakteur gerät ins Kreuzfeuer der Kritik, da er ebenfalls einen Mord plant und in seinen Rachegelüsten keine Gnade mehr für den unmenschlichen Russ Dobbs akzeptieren möchte. Dies führt unwiderruflich zu einem Zwiespalt, da man einerseits mit dem Helden sympathisiert und auch wünscht, dass er seine Pläne umsetzen kann, andererseits auch nicht so recht tolerieren möchte, dass derart brutale Gedanken zum Leitmotiv einer Comic-Serie werden. Doch den eingeschlagenen Pfad kann der Autor ab einem gewissen Punkt nicht mehr verlassen, ohne sich und seine Charaktere in irgendeiner Form unglaubwürdig zu machen – und dies ist schließlich ein Zwiespalt, der auch heute noch die Meinungen trennen wird.

Im Kontrast hierzu ist das Tempo von „Roter Himmel über Laramie“ serienintern unübertroffen. Die Hetzjagd auf den Verbrecher geschieht in höchster Geschwindigkeit, kämpft sich von Schauplatz zu Schauplatz, bringt wiederum neue tragende Figuren in die Handlung, verliert derweil aber nie das eigentliche Ziel aus den Augen. Unterdessen erfährt man diesmal noch eine Menge mehr über Red Dust, dringt tiefer in den Protagonisten ein, entfremdet sich aber auch wieder, sobald dieser in Laramie angekomen ist. Es ist im Grunde genommen ein ständiges Auf und Ab, geprägt von dutzenden inhaltlichen Highlights, deren Dichte dem „Comanche“-Vermächtnis wirklich ddie Krone aufsetzt. Nie war die Story impulsiver, nie waren die Figuren lebendiger, und selten zuvor konnte man Red Dust so intensiv und nahe erleben, wenngleich er sein distanziertes Naturell bis auf Weiteres aufrechterhält.

In diesem Sinne ist es schon komisch, dass kein Verlag seinerzeit bereit war, die klassische Albumlänge zu überschreiten und den Lesern das volle Vergnügen zu gönnen. Dies mag man zwar auf manch gewaltverherrlichenden Teil in den letzten beiden Dritteln des Buches zurückführen, doch auch unter diesen Voraussetzungen – ehrbar oder auch nicht – ist „Roter Himmel über Laramie“ ein fantastischer Comic, und das womöglich auch wegen der sehr authentischen Präsentation der Action. Heutzutage wird man über derartige Fragmente sicherlich auch nicht mehr streiten; doch die schonungslose Brutalität, die dieses vierte Kapitel mit sich bringt, soll dennoch nicht unkommentiert bleiben. Und dies vor allem deshalb, weil sie zwar den Charakter dieser Folge bestimmt, nicht jedoch von der eigentlichen Handlung ablenkt.

Die neue Splitter-Ausgabe greift die Kontroversen und Diskussionen um die inhaltlichen Wendungen im Übrigen noch einmal auf. Hierzu gibt es dann auch kurze, leider unabhängige Interview-Schnipsel mit Greg und Hermann. Weiterhin erhält man einen zusätzlichen Kunstdruck, auf dem sich Dusts schärfster Gegner Dobbs verewigt hat. Und nicht zuletzt wegen dieser Bonus-Informationen und des damit einhergehenden Wissens, dass Gewalt auch damals nicht plump eingesetzt wurde, ist „Roter Himmel über Laramie“ runden denn je – und inhaltlich, das muss man noch einmal betonen, absolut spitze!

|Graphic Novel: 72 Seiten
ISBN-13: 978-3868690552|
[www.splitter-verlag.eu]http://www.splitter-verlag.eu

Greg (Autor) / Hermann (Zeichner) – Comanche 3: Die Wölfe von Wyoming

_|Comanche|:_

Band 1: [„Red Dust“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6410]
Band 2: [„Krieg ohne Hoffnung“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7189
Band 3: [„Die Wölfe von Wyoming“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7190
Band 4: [„Roter Himmel über Laramie“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7191
Band 5: [„Das Tal ohne Licht“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7193
Band 6: [„Rote Rebellen“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7196
Band 7: [„Der Mann mit dem Teufelsfinger“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7197
Band 8: [„Die Sheriffs“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7198
Band 9: [„Die Feuerteufel von Wyoming“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7199
Band 10: [„Das Geheimnis um Algernon Brown“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7200
Band 11: [„Die Wilden“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7201

_Story:_

Comanche und ihre Truppe erwarten den Postkutschenfahrer Sid Bullock, der eine wertvolle Fracht auf die Ranch bringen soll. Als sein Gefährt jedoch die Nähe der Triple Six erreicht, wird Bullock von den Dobbs-Brüdern angegriffen, die seit geraumer Zeit das Land um die Ranch unsicher machen. Erst nach Schützenhilfe von Toby und Clem gelingt es, die Banditen abzuschütteln und die Farm sicher zu erreichen – und das mit einem überraschenden Gast.

Brian Braggshaw, seines Zeichens Prediger und erstaunlich gut mit dem Revolver, berichtet Comanche von einem Täuschungsmanöver, welches den großen Geldbetrag auf anderem Wege zur Ranch bringen sollte. Der Trunkenbold Pharaon Colorado wurde beauftragt, das Geld auf seinem Pferd mitzuführen, während Bullock lediglich eine falsche Fährte legen sollte. Doch nun ist Colorado verschwunden, und mit ihm auch die Fracht.
In kleinen Teams durchkämmen Red Dust, der Prediger und die Arbeiter der Ranch die Gegend und folgen schließlich ihrem Instinkt: Pharaon ist bei einem alten Schnapsbrenner untergekommen und geht dort seiner Passion nach. Als die Reiter ihn jedoch aufspüren, bekommen sie ungebetenen Besuch: Die Dobbs-Brüder haben Lunte gerochen und sind nun auf die verschwundene Beute aus. Doch da haben sie die Rechnung ohne Dust und seinen neuen Begleiter Braggshaw gemacht …

_Persönlicher Eindruck:_

„Comanche“ erzählt Geschichten, wie sie aus dem Western-Lehrbuch kaum authentischer geschildert werden können – daran ändert sich auch mit der dritten Episode des Klassikers aus den frühen 70ern nichts. Nachdem zuletzt eine Fehde mit den Cheyenne-Indianern die Szenerie bestimmte, ist es nun eine leicht abgewandelte Variante des typischen Postkutschenraubs – lediglich mit dem prägnanten Unterschied, dass hier Charaktere auftreten, die eine Menge Witz mitbringen, dazu cooler als 99 Prozent ihrer cineastischen Pendants auftreten und überdies auch bei der Wortwahl mindestens genauso flott sind wie in den entscheidenden Situationen am Abzug. Und gerade das zeichnet das dritte Kapitel der Serie, „Die Wölfe von Wyoming“ aus.

Unterdessen wird die eigentliche Geschichte weiter forterzählt. Der abtrünnige Indianer leistet seinen Dienst auf der Ranch, der Betrieb läuft wieder auf Hochtouren und mit dem Expressgeld sollen weitere Möglichkeiten geschaffen werden, die Triple Six zum florierenden Unternehmen umzugestalten. Doch erstens kommt es wieder anders, und zweitens als man denkt. Autor Greg nutzt dabei die Gelegenheit, mit Brian Braggshaw eine weitere mysteriöse Persönlichkeit in die Handlung einzuführen, von dessen purer Aura schon eine gewisse Spannung ausgeht. Dem gegenübersteht mit den Dobbs-Brüdern eine unglaublich brutale Gaunerbande, die bei ihren Raubzügen keine Kompromisse eingeht und ihren Weg auch schon mit diversen Leichen gepflastert hat. Neue Freunde, neue Gegner, ein peu a peu erweitertes Szenario und dazu wieder reichlich Action – dies ist die Garantie, die der dritte Band über die gewohnte Dauer von 48 Seiten liefert. Und da die Story diesmal nicht exakt so abläuft, wie man es in seinen Vorahnungen vermutet, hat der Autor in „Die Wölfe von Wyoming“ auch noch die Überraschungen auf seiner Seite. Was will man da noch mehr?

Vielleicht wieder das bereits übliche Bonusmaterial, welches den bis dato schönsten Kunstdruck, weitere Hintergrundinformationen, leider aber keine weitere Kurzgeschichte umfasst. Doch alleine hiervon sollte man die Qualität dieses Remakes auch nicht abhängig machen; es ist einmal mehr der herrliche Plot, der „Comanche“ auch nach 40 Jahren noch als eine der stärksten Western-Serien im illustrierten Bereich zurücklässt!

|Graphic Novel: 64 Seiten
ISBN-13: 978-3868690545|
[www.splitter-verlag.eu]http://www.splitter-verlag.eu

Greg (Autor) / Hermann (Zeichner) – Comanche 2: Krieg ohne Hoffnung

Comanche:

Band 1: „Red Dust“
Band 2: „Krieg ohne Hoffnung“
Band 3: „Die Wölfe von Wyoming“
Band 4: „Roter Himmel über Laramie“
Band 5: „Das Tal ohne Licht“
Band 6: „Rote Rebellen“
Band 7: „Der Mann mit dem Teufelsfinger“
Band 8: „Die Sheriffs“
Band 9: „Die Feuerteufel von Wyoming“
Band 10: „Das Geheimnis um Algernon Brown“
Band 11: „Die Wilden“

Story:

Greg (Autor) / Hermann (Zeichner) – Comanche 2: Krieg ohne Hoffnung weiterlesen

Lerangis, Peter (Autor); Minninger, André (Adaption) – Die drei ??? – Brainwash / Gefangene Gedanken (Top Secret Special, Fall 1) (Hörspiel)

„Brainwash – Gefangene Gedanken“ ist die erste von drei EUROPA-Hörspiel-Auskopplungen bzw. Sonderausgaben aus der jüngst erschienenen „Top Secret Edition“ des Kosmos-Verlags. Diese beinhaltet die drei bislang verschollenen Fälle „House of Horrors“ (1986), „Brainwash“ (1989) und „High Strung“ (1991) der berühmten wie beliebten Junior-Detektei, welche bis dato in irgendeinem staubigen Archiv des damaligen Verlags schlummerten und erst kürzlich zurück ans Licht der Öffentlichkeit kamen.

Die Story von Peter Lerangis stammt aus den späten Achtzigern und somit zu den „Crimebusters“-Fällen, wie die drei ??? in ihrem Mutterland später hießen. Es war der Sprung, der die Jungs quasi über Nacht von 14- zu 17-Jährigen machte, eine mehr actionlastige Gangart anschlug und zu neuen Interessen wie Autos (Peter), Mädels (Bob) und Computer (Justus) führte, was die Einstellung der Serie in den USA aber eher beschleunigte denn verhinderte. Dieser zwölfte |Crimebusters|-Fall wurde damals schon nicht mehr veröffentlicht.

_Zur Story_

Gleich zwei Jungs aus dem Bekanntenkreis der drei ??? scheinen sich ganz plötzlich aus dem Leben, was ihnen von ihrem gesellschaftlichen Umfeld aufdiktiert wird, ausgeklinkt zu haben. Zwei ganz unterschiedliche Charaktere und Biografien, doch ein Ziel: Selbstbestimmung. Bei Ben Rademacher sind es die Eltern, welche ihn unter Leistungsdruck setzen, dabei ist er Klassenbester. Er verschwindet als Erster – nicht jedoch ohne vorher sein gesamtes Erspartes vom Konto geholt zu haben. Bei Slide Terranova, dem hochbegabten Gitarristen einer Newcomer-Rockband, welche Bob grade für Sax Sandler bei „Rock Plus“ betreut, ist es der Unmut immer nur die kommerziell erfolgreichen Songs spielen zu dürfen – nicht die eigenen, experimentellen und somit vermeintlich künstlerisch wertvolleren.

Das veranlasst ihn dann ausgerechnet bei ihrer Premieren-Tour in den Sack zu hauen und die Band im Stich zu lassen, von Bob und Sax ganz zu schweigen. Als sich die Hinweise verdichten, dass die beiden möglicherweise der derzeit auf allen TV-Kanälen für sich Werbung machenden „SynRea“-Vereinigung auf den Leim gegangen sein könnten, entscheiden sich Justus, Peter und Bob, dem angeblichen Paradies in der Nähe von New York mal einen Besuch abzustatten und sich dort einzuschleusen. Sax spendiert den dreien die Tickets – Bob hat bereits einen Tag Vorsprung, doch bald darauf lassen sich Peter und Justus am Flughafen ebenfalls von SynRea- Mitgliedern „überzeugen“ der Community probeweise beizutreten. Als „Romeo“, „Whizz Kid“ und „Iron Man“ starten sie ihre Undercover-Suche nach Ben und Slide in der Höhle des Löwen namens Pejo McGaskill. Seines Zeichens der Ober-Guru.

_Eindrücke_

Wer die erhellende Einleitung bzw. das Vorwort der Printversion nicht kennt, wundert sich vielleicht im Laufe des Hörspiels über so manch altertümlich anmutende Ausdrücke, die da fallen. „Floppy Disk“ etwa oder „Videorekorder“. Selbst der Computer quittiert Eingaben, mit einem Piepen, wie es die älteren von uns vielleicht noch aus seligen DOS-Zeiten kennen. Das ist – obwohl das erst kürzlich stattgefundene Erscheinen dieser Folge anderes nahelegt – allerdings auch kein moderner Fall aus heutiger Zeit. Die Geräuschkulisse und Sprache sind dem Entstehungsdatum in den späten Achtzigerjahren geschuldet und sie werden hier mit voller Absicht auch eingesetzt, um der Story das entsprechende Flair jener Ära zu verpassen, in welche auch das erstmalig vermehrte Auftreten der hier thematisierten Fernsehprediger und New-Age-Sekten in der (vorwiegend) amerikanischen TV-Landschaft fällt.

Das gelingt bis in die musikalische Untermalung hinein, welche sich aus altbewährten Soundsamples aus den allerfinstersten EUROPA-Archiven, bis hin zu rockig-poppigen Stücken, die offenbar eigens für diese Folge komponiert wurden. Schließlich spielt eine Band bzw. Gitarrist darin eine nicht unwichtige Rolle, womit man deren Auftritten musikalisch passend Rechnung trug. Handwerklich gibt es also nichts zu mosern, es wurde mit viel Liebe zum Detail gearbeitet. Das Team um Produzentin/Regisseurin Heikedine Körting (die – vielleicht auch in Anlehnung an alte Zeiten – hier mal wieder als „Pamela Punti“ in der Sprecherliste auftaucht) versteht seinen Job seit Jahren. Die Riege der Sprecher präsentiert sich mit vielen bekannten wie routinierten (Synchron-)Stimmen. Neben den zahlreichen Stammsprechern wären da noch die Gastauftritte von Fabian Harloff und Enie van de Meiklokjes zu erwähnen.

|Spoilerwarnung: Enthält enthüllende Informationen!|

Die Geschichte krankt an einer zentralen Stelle und das ist beileibe nicht die Schuld der Hörspieladaption. Schon in der Vorlage geht alles viel zu schnell. Es ist nicht nachvollziehbar, dass die drei ??? innerhalb weniger Tage eine derart etablierte Sekten-Struktur nicht nur infiltrieren, sondern auch quasi im Vorbeimarsch gleich erfolgreich zum Einsturz bringen können. Im Hörspiel geht das aufgrund von Kürzungen gegenüber dem Buch sogar noch fixer – was ein Paradoxon entstehen lässt: Der Showdown selbst läuft hier nämlich erstaunlicherweise und trotz des radikal eingedampften und strafferen Zeitrahmens, sogar ein gewisses Maß glaubwürdiger ab. Diesen offensichtlichen Widerspruch zu erklären ist nicht ganz leicht.

Vereinfacht gesagt spart sich das Hörspiel eine ganze Reihe recht hanebüchener – dafür aber die Zusammenhänge und auch die SynRea-Figuren besser erklärende – Handlungsstränge. Bis auf die versuchte Gehirnwäsche bei Justus (die aber in einem anderen Kontext stattfindet) ist daraus nicht viel übrig geblieben. Der Aufstieg von Justus in die Führungsriege um den Oberguru Pejo McGaskill, wo er tiefe Einblicke in die Machenschaften und Vorgänge der Organisation erhält, fehlt komplett. Dieses Manko gleicht das Skript dadurch aus, dass Justus die Verfehlungen Pejos einfach als Faktum schildert. Unter dem Strich wirkt das Hörspiel aber vielleicht gerade dadurch glatter, obschon noch verwirrend und hopplahopp genug, da der Hörer – anders als der Leser – nicht weiß, wie Justus an die entsprechenden Informationen kam.

|Spoilerentwarnung: Ab hier ist das Weiterlesen halbwegs ungefährlich|

Woanders haben die Anpassung und die Lokalisierung aber deutliche Vorteile erbracht. Bei der Ausgestaltung der Hauptfiguren und des allgemeinen doch sehr oberflächlichen, actionlastigen „Crimebusters“-Stils des Originals nämlich. Während die Figuren mit ihren uns hierzulande zum Teil unbekannten Eigenschaften („Buchwurm-Bob“ als unbebrillter Teenage-Casanova oder ständig das Herumreiten auf Konfektionsgrößen sowie irgendwelchem Karate-Geschwafel und dergleichen mehr) bei dem deutschen Leser doch mindestens das Hochziehen einer spock’schen Augenbraue provozieren, bleibt dem Hörer dieser Kulturschock erspart. Das Hörspiel wurde von solch Anleihen an den amerikanischen Massengeschmack (man könnte auch Unfug sagen) dankenswerterweise bereinigt und die drei ??? agieren ganz so, wie man es von ihnen gewohnt ist. Interessanterweise diesmal ohne Erzähler (sonst: Thomas Fritsch) und mit der „alten“, per Vocoder eingesungenen Titelmelodie – nicht dem inzwischen verwendeten Instrumental.

_Die Produktion:_

Drehbuch und Effekte: André Minninger
Redaktion und Geräusche: Wanda Osten
Regie und Produktion: Heikedine Körting
Musik: Hagitte, Bertling, Conrad, George, Morgenstern, Stahlberg, Kuntke

|Sprecher und Figuren:|

Oliver Rohrbeck (Justus Jonas), Jens Wawrczeck (Peter Shaw), Andreas Fröhlich (Bob Andrews), Peter Kirchberger (Pejo), Fabian Harloff (Ben Rademacher), Nico König (Slide Terranova), Enie van de Meiklokjes (Werbestimme), Christian Concillio (Sax Sandler) u. a.

_Fazit_

Die atmosphärisch dichte Folge hinterlässt gemischte Gefühle, denn einerseits haben die Kürzungen und Anpassungen der Geschichte ihr nicht nur Übles angetan, sondern sogar positive Aspekte. Andererseits ging vom Original sehr viel flöten, was insbesondere bei diesem lange verschollenen „spezialgelagerten Sonderfall“ ein wenig frevelhaft erscheint. Vielleicht wäre eine inhaltlich nicht ganz so arg gestrippte Version auf einer Doppel-CD die bessere Lösung gewesen. Langweilig ist das Ganze jedenfalls nicht, sondern kommt schnell auf den Punkt. In mancher Hinsicht auch zu schnell. Immerhin ist „Brainwash – Gefangene Gedanken“ eines der gelungeneren Hörspiele, die in letzter Zeit ihr Roll-Out hatten. Und das ist doch auch schon mal was.

|Audio-CD mit ca. 69 Min. Spieldauer
Story von Peter Lerangis nach Figuren von Robert Arthur
EAN: 88697773332|
[www.natuerlichvoneuropa.de]http://www.natuerlichvoneuropa.de

Mehr als 80 weitere Rezensionen zu den „Drei ???“ findet ihr in unserer [Datenbank]http://buchwurm.info/book .

Headley, Maria Dahvana – Königin der Unsterblichen, Die

_Ägypten 30 v. Ch._ Kleopatra von Ägypten hat alles verloren, was eine Frau und Königin verlieren kann. Nicht nur der Tod ihres geliebten Marcus Antonius treibt Kleopatra in die Verzweiflung, auch der Verlust ihrer Kinder und der verlorene Krieg gegen Rom und Octavian treibt sie zu einer Verzweiflungstat.

Zu ihrer und Ägyptens Rettung beschwört Kleopatra, genährt von ihrem Hass auf Rom und den neuen Herrscher Octavian, Sachmet, die von Ägyptens Göttern verbannte Göttin des Krieges. Ihr Plan Ägypten und ihre Familie zu rächen geht aber aufgrund eines Fehlers in der uralten Beschwörung nicht auf und Kleopatra verliert ihre Seele an Sachmet, die sie nun für ihre Zwecke missbraucht.

Sachmet verwandelt Kleopatra in eine vampirähnliche Kreatur, die nur noch in der Dunkelheit existieren kann und eine unstillbare Gier nach frischem Blut entwickelt. Doch ein kleiner Teil ihrer Menschlichkeit ist Kleopatra geblieben und so sucht sie, neben der Rache an Rom und Octavian, einen Weg dem Handel mit Sachmet zu entgehen. Doch wie besiegt man eine unsterbliche Göttin?

_Kritik_

Mit ihrem Debüt „Die Königin der Unsterblichen“ hat die Newcomerin Maria Dahvana Headley den mystischen Beginn einer Trilogie, vor historischem Hintergrund, veröffentlicht.

Auf eine sehr interessante Art verwebt die Autorin hier geschichtliche Fakten mit Fantasy und alter Mythologie. Durch den Selbstmord Kleopatras wird dem Leser eine neue, mystische Version ihres Todes erzählt. Schon der Prolog, geschrieben wie ein Tatsachenbericht vom Hauslehrer ihrer Kinder, Nikolaus von Damaskus, übt einen unwiderstehlichen Reiz auf die Leser aus.

Mit oftmals poetisch anmutenden Beschreibungen schafft es die Autorin, eine mystische Stimmung zu vermitteln, trotzdem lässt sich das Buch flüssig lesen. Bildgewaltig und authentisch erzählt die Autorin die lebendige und vielschichtige Handlung. Leider verliert sie sich teilweise in den sehr ausführlichen Beschreibungen, sodass in den ersten zwei Dritteln kaum Spannung aufkommt und der Roman etwas langatmig wirkt. Erst im letzten Drittel zieht die Spannung etwas an, um in einem gewaltigen Showdown zu enden. Auch versäumt es die Autorin, die Schauplätze ihrer Handlung bildhaft zu beschreiben.

Verschieden Mythen um die alten Götter und auch Hexen vereinen sich in „Die Königin der Unsterblichen“ auf eine sehr interessante Art, was einen ganz eigenen Charme ausübt. Besonders Leser, die sich mit diesen Überlieferungen schon einmal beschäftigt haben, dürften hier einen besonderen Leckerbissen finden.

Mit dem Fokus auf alle wichtigen Figuren lässt uns ein Beobachter an dem Plot teilhaben. Interessant ist es dabei vor allem, dass der Leser nicht nur die Perspektive Kleopatras und Octavians miterlebt, sondern die Geschichte auch aus der Sicht der verschiedenen Sagengestalten wahrnimmt. Zeitweise kommt es zwar aufgrund der Perspektivwechsel zu Brüchen von mehreren Tagen, was schon mal zu Fragen führen kann, genauso ist es aber auch interessant zu lesen, was sich zum Beispiel die Priesterin der Hekate von den Ereignissen verspricht. Lediglich die Göttinnen bleiben etwas im Dunkeln, da dieser Betrachtungswinkel völlig ausgelassen wird.

Viele historisch verbürgte Personen, aber auch verschiedene Sagengestalten und auch alte Götter bekommen von Maria Dahvana Headley einen Platz in „Die Königin der Unsterblichen“. Was hier schon außergewöhnlich ist, trotz vieler wichtiger und unverzichtbarer Protagonisten wirken alle wichtig für den Verlauf der Geschichte. Die Hintergründe ihres jeweiligen Handelns sind schlüssig und fügen sich in den Verlauf, den die Geschichte nimmt, brillant ein. Allerdings fällt es schwer oder ist auch schon fast unmöglich, Partei für eine Seite zu ergreifen. Auch wenn der Leser mit Kleopatra schon fast mitleidet und ihre Trauer um den verstorbenen Marcus Antonius und den Verlust ihrer nun römischen Kinder nachvollziehen kann, einen wirklichen Bösewicht scheint es hier nicht zu geben.

Neben der nun untoten Kleopatra, ihren Kindern und verschiedenen bekannten Römern, gibt es da dann auch noch eine Schicksalsweberin, die auf ihrem Spinnrocken geschickt die Fäden des Schicksals immer wieder neu webt. Eine alte Priesterin der Göttin Hekate, die ihrem eigenen Angelegenheiten folgt und auch einen Psylli, der mit der Tochter des Westwindes verheiratet ist und so manches Geheimnis vor allen anderen erfährt.

Das Cover ist dem Verlag wirklich passend gelungen. Nicht nur, dass hier eine junge Frau abgebildet ist, die an Kleopatra erinnern soll, auch die Schlange, die für ihren Tod steht und alter Schriftzeichen im Hintergrund zeigen deutlich, dass Ägypten und besonders Kleopatra eine Rolle spielen. Dies kann der Leser erkennen, auch ohne den Klappentext gelesen zu haben.

In einem Nachwort geht die Autorin noch kurz auf die geschichtlichen Hintergründe sowie auf ihre Idee dazu ein.

_Fazit_

Die vielversprechende Autorin Maria Dahvana Headley hat mit ihrem Debütroman „Die Königin der Unsterblichen“ eine ansprechende Version der historischen Geschichte um Kleopatra zu Papier gebracht.

Vom historischen Hintergrund mal abgesehen, ist „Die Königin der Untersterblichen“ ein solider Titel aus dem Genre Fantasy. Lediglich der fast völlig fehlende Spannungsbogen und die dadurch entstehenden Längen sind hier ein Kritikpunkt. Dies wird sich hoffentlich in den weiteren Bänden verbessern, es darf ja auch nicht vergessen werden, dass es sich hier mehr um eine Einleitung zu der Geschichte handelt.

Mit Spannung können die weiteren Teile der Trilogie erwartet werden, ich denke Maria Dahvana Headley hat so viel Potenzial, dass sie uns Leser noch so manches Mal überraschen wird.

|Acta est fabula|

_Autorin_

Maria Dahvana Headley veröffentlichte bereits mehrere Kurzgeschichten in verschiedenen Anthologien. Sie lebt mit ihrem Ehemann, dem Dramatiker Robert Schenkkan, in Seattle. „Die Königin der Unsterblichen“ ist ihr erster Roman.

|Taschenbuch: 528 Seiten
Originaltitel: Queen of Kings
ISBN-13: 978-3426508930|
[www.droemer-knaur.de]http://www.droemer-knaur.de/home
[Leseprobe]http://www.droemer-knaur.de/livebook/LP__978-3-426-50893-0/index.html

Malfi, Ronald – Snow – Die Kälte

_Das geschieht:_

Anwalt Todd Curry wollte seinen Sohn, Kate Jansen ihren Verlobten, Fred und Nan Wilkinson wollten ihre Tochter besuchen. Sie müssen nach Des Moines im US-Staat Iowa, doch alle stranden sie am Heiligen Abend auf dem Flughafen von Chicago: Heftige Schneefälle und Stürme haben den Flugverkehr lahmgelegt.

Die Entfernung zwischen Chicago und Des Moines beträgt nur 500 km. Das Quartett – vom Pech zusammengewürfelt – beschließt, die Fahrt trotz der damit verbundenen Gefahren mit dem Automobil zu wagen. Weit kommt man nicht; Curry gerät irrtümlich vom Highway ab, und als er auf einer Nebenstraße beinahe einen einsamen Wanderer überfährt, landet der Wagen in einer Schneewehe und wird so stark beschädigt, dass an eine Weiterfahrt nicht zu denken ist.

Glücklicherweise ereignete sich der Unfall nahe der kleinen Ortschaft Woodson. Zu Fuß erreicht man dieses Ziel, doch nicht Hilfe, sondern der Tod wartet auf die Neuankömmlinge: Seltsame Wesen materialisieren sich aus Schneewirbeln. Sie dringen halbstofflich in die Körper ihrer menschlichen Opfer ein, die sie anschließend ihrem Willen unterwerfen. Die dabei entstandenen Mischwesen sind kannibalische Mörder, die sich zwar töten lassen, wobei der Eindringling jedoch unbeschadet in sein Zwischenreich zurückkehrt.

Nur wenige Einwohner haben überlebt. Die Verkäuferin Shawna Dupree kann die unfreiwilligen und entsetzten Gäste zunächst retten und sie über die Situation in Kenntnis setzen. Von außen wird keine Rettung kommen. Die Kreaturen und das Wetter haben Woodson isoliert. Man ist gegen die schussfeste Übermacht auf sich allein gestellt. Bald finden die Wesen die kleine Gruppe, die trotz verzweifelter Gegenwehr reduziert wird. Allerdings entdecken die Menschen im Gegenzug, dass die Kreaturen nicht gänzlich unverwundbar sind …

_Guter, alter, nie altmodischer Horror_

In letzter Zeit kann der Freund des ‚richtigen‘ Horrors das Gefühl der Verzweiflung erschreckend leicht heraufbeschwören. Es genügt der Gang in eine beliebige Buchhandlung und der Blick in die mit „Phantastik“ überschriebenen Fächer: Dort drängen sich jene aktuell erfolgreichen Machwerke, in denen sich glutvolle Vampire oder Engel oder ihre einkaufsfetischistisch veranlagten weiblichen Gegenstücke tummeln und treiben, was vorzugsweise Jungmädchen für sexy oder schick halten. Die immer gleichen Geschichtchen vermehren sich wie die Karnickel bzw. setzen unzählige Klone in die Welt, wo diese wiederum endlose Serien austreiben.

Darüber hinaus wird dümmlicher Sex-&-Splatter-Trash für permanentpubertierende Leserkreise feilgeboten: Eindimensionale Monster schlagen breite Blutschneisen durch machtlose Menschenmengen, bis ihnen leichthirnige aber schwer bewaffnete Einzelgänger Einhalt gebieten.

Mit Erleichterung reagiert der Leser, der solche Platt- und Plumpheiten verabscheut und sich lieber traditioneller grault, auf die Entdeckung eines Romans, dessen denglischer Titel eigentlich keine nahrhafte Genrekost signalisiert. Umso erfreulicher ist die Entdeckung, dass hier ein Autor ganz altmodisch einen Job erledigt, der ganz einfach lautet: Unterhalte dein Publikum, ohne es für dumm zu verkaufen!

|“Simpel“ ist kein Schimpfwort|

Wobei dieses Publikum wie gesagt eben nicht nur aus b(lut)rünstigen Jugendlichen besteht, sondern auch Leser einschließt, die mit einer echten Story überrascht werden möchten. Dieser rote Faden kann ruhig dünn sein; hier bringt schlechtes Wetter eine kleine Gruppe in eine isolierte Stadt, die von Ungeheuern belauert wird. Die sich daraus ergebenden Ereignisse wurden in tausend Filmen und zehntausend Romanen durchgespielt. Auch „Snow“ bietet weder Neues noch Originelles, kann aber mit der bestmöglichen Alternative dienen: Ronald Malfi weiß, wie man an der Spannungsschraube dreht!

Als fachkundiger Horror-Handwerker orientiert er sich grob am Großmeister des US-Kleinstadt-Horrors: „Snow“ erinnert an ein Werk von Stephen King (speziell an „Under the Dome“, dt. „Die Arena“). Freilich kopiert Malfi sein Vorbild hauptsächlich in der sorgfältig entwickelten und getimten Dramaturgie des Schreckens: Dieser setzt langsam und unmerklich ein und bietet zunächst nur Bruchstücke eines Gesamtbildes, das der Verfasser uns nicht schwatzhaft erklärt, sondern das er im Geschichtsfluss entstehen lässt.

Wir wissen nie mehr als die Unglücksraben, die es nach Woodson verschlägt. Informationen erhalten wir wie sie, indem wir die Straßen des Städtchens ‚beobachten‘, den Schilderungen der wenigen Überlebenden ‚zuhören‘ oder gemeinsam mit unseren Helden Nachforschungen anstellen.

|Jedermann & Jedefrau in der Krise|

Es sind keine Supermänner oder -frauen, die in Woodson um ihr Leben kämpfen. Sie mutieren auch nicht zu solchen, nachdem sie im Feuer (bzw. hier im kalten Schnee) geprüft und gestählt wurden: Solche Quantensprünge überlässt Malfi den weniger inspirierten Autoren. Seine Figuren sind Getriebene, Entwurzelte, Verlierer, denen es jetzt zu allem Überfluss auch noch ans Leder geht. Angst und Überlebenswillen setzen zwar kurzfristig Kräfte und Kampfgeist frei, doch mangelndes Wissen führt oft dazu, dass der Schuss buchstäblich nach hinten losgeht. Fehltritte und -schüsse führen zu neuen, verhängnisvollen Ereignissen.

Dass die Handlung dennoch voranschreiten kann und ein allmähliches Sammeln von Wissen damit einhergeht, fordert ganz realistisch Opfer. Malfi treibt das Element der Unsicherheit auf die Spitze: Wir wissen nicht, was geschehen, und wir wissen nicht, wen es als Nächsten erwischen wird! Auch aufwändig eingeführte Hauptfiguren sind davor keineswegs gefeit.

Die Krise bringt zudem nicht zwangsläufig das Positive zum Vorschein: Woodson ist ein Mikrokosmos des allzu Menschlichen. Mit offenen Armen werden die Flüchtigen nie empfangen. Wer seine kleine Nische vor den Monstern gefunden hat, will Sicherheit, Wärme und Nahrung nicht teilen. Kleine Geister wittern ihre große Chance und wachsen als Diktatoren oder religiöse Fanatiker unheilvoll über sich selbst hinaus.

|Was im Schnee umgeht|

Die daraus resultierenden Konflikte ermöglichen es Malfi, sparsam mit den Auftritten seiner Ungeheuer umzugehen. Gern sind die Menschen mit sich selbst beschäftigt. Manchmal ist der Leser sogar froh, dass die Kreaturen sich wieder bemerkbar machen: Sie bringen von außen Bewegung in die Handlung!

Dies ist ihr Primär-Job, und deshalb ist es gar nicht nötig, ihre Herkunft detailliert zu klären. Sind es Naturgeister? Unwillkommene Gäste aus einer fremden Dimension? Außerirdische? Wichtig ist: Es sind Jäger, sie sind teuflisch schlau, und ihnen ist mit Waffengewalt nicht beizukommen. Erforderlich sind Gewalt und Köpfchen, wobei beide Elemente sich die Waage halten: Schließlich ist „Snow“ kein Psycho-Thriller und will es auch nie sein.

Malfis Monster erfüllen ihre Aufgabe gut: Sie sind groß, es gibt sie in den Versionen bizarr bis hässlich, und ihr Verhalten sorgt jederzeit für Schrecken. Die Möglichkeit der Kommunikation ist im Romankonzept nicht vorgesehen. Ungeheuer sind und bleiben Ungeheuer. Man spricht nicht mit ihnen, man kämpft mit ihnen und rottet sie aus.

|Mit Volldampf in die Zielgerade|

„Snow“ gäbe die Grundlage für keinen guten aber einen unterhaltsamen Film ab. Ungeachtet der Frage, ob Malfi bei der Niederschrift schon mit einem Auge gen Hollywood schielte, sind entsprechende Stilmittel deutlich erkennbar. Die Handlung bietet sowohl regelmäßige Action-Einschübe als auch Pausen, in denen nicht nur die Figuren (= Darsteller) verschnaufen können. In solchen Momenten der Ruhe gibt es Rückblenden. Die Figuren erinnern sich an ihre Vergangenheit oder erzählen einander davon. Wirklich notwendig ist es nicht. Anders als der schon genannte Stephen King verfügt Malfi zudem nicht über das Talent, Klischees zu entstauben und Figuren in Menschen zu verwandeln. Sie bleiben Monsterfutter.

Die Verfolgungsjagden und Duelle mit den Kreaturen oder mit durchgedrehten Zeitgenossen steigern sich in ihrer Intensität. Wie ein Film steuert die Handlung klar auf einen finalen Höhepunkt zu. Alle relevanten bzw. noch lebenden Figuren werden zum letzten Gefecht antreten. Die Menschen sind hoffnungslos in der Unterzahl. Noch einmal wird aus Leibeskräften gestorben. Aber siehe: Wer lange genug die Zähne zusammengebissen und ein wenig Glück hat, wird mit einem Ende belohnt, das zwar nicht happy ist – wir leben schließlich im zynischen 21. Jahrhundert -, aber die üblichen Verhältnisse immerhin monsterfrei wiederherstellt. Ein bisschen Zuckerguss gibt’s noch dazu: Wer bisher sein Kind vernachlässigt oder dem falschen Mann hinterhergerannt ist, wird zukünftig alles besser machen.

Das ist wie gesagt alles keine Kunst, sondern Handwerk. Ronald Malfi beherrscht es so gut, dass man von ihm hierzulande hoffentlich noch mehr lesen wird – ein Gefühl der Erwartung, das der Horrorfreund im Wust des Trash-Grusels fast schon verloren wähnte. (Vielleicht stimmt der deutsche Verlag die Veröffentlichung des nächsten Malfi-Titels ein wenig besser auf die Jahreszeit ab …)

_Autor_

Ronald Damien Malfi wurde am 28. April 1977 als ältestes von vier Kindern in New York City, Stadtteil Brooklyn, geboren. Er studierte Englisch an der Towson University nahe Baltimore in Maryland. Seinen Abschluss machte Malfi 1999. Ebenfalls ab 1999 spielte er Gitarre und sang in der Alternative-Rock-Band „Nellie Blide“, die bis 2002 bestand.

Noch in den 1990er Jahren erschienen zahlreiche Kurzgeschichte und Novellen. Er beschränkte sich keineswegs auf Phantastisches, sondern mischte genreübergreifend Horror mit Thriller, triviale mit ‚hoher‘ Literatur. (Die dafür getischlerte Schublade nennt sich „Art House Horror“)

Seit 2000 schreibt Malfi auch und vor allem Romane. Seine Figuren sind meist Menschen, die den Halt oder gar ihre Identität verloren haben. Die daraus resultierende Unsicherheit schilderte Malfi meisterhaft in seinem Roman „Shamrock Alley“ (2009), der auf Erlebnissen seines Vaters, eines Undercover-Agenten, basierte, der eine Straßengang infiltrierte. Für „Shamrock Alley“ wurde Malfi 2010 mit einem „Independent Publisher Book Award“ für den besten Spannungs-Roman des Jahres ausgezeichnet.

|Taschenbuch: 384 Seiten
Originaltitel: Snow (New York : Leisure 2010)
Übersetzung: Jürgen Langowski
ISBN-13: 978-3-453-52852-9

Als eBook: Juli 2011
ISBN-13: 978-3-641-06076-3|
[http://www.ronmalfi.com]http://www.ronmalfi.com
[www.randomhouse.de/heyne]http://www.randomhouse.de/heyne

Wood, Maryrose – Liebe ist unheilbar (Die Poison Diaries 1)

_|Die Poison Diaries|:_

Band 1: _“Liebe ist unheilbar“_
Band 2: „Nightshade“ 01.09.2011 (noch ohne dt. Titel)
Band 3: – geplant –

|“Was zu heilen vermag, das kann auch töten …“|

_England um 1800._ Die 16-jährige Jessamine Luxton lebt abgeschieden mit ihrem Vater Thomas in einer alten und einsam gelegenen Kapelle in der Herzogschaft Northumberland nahe Alnwick Castle.

Jessamines Vater interessiert sich seit dem Tod seiner Frau stark für Pflanzen und deren Heilmöglichkeiten. Aber Thomas baut nicht nur altbekannte Heilpflanzen an. In der sicheren Überzeugung, dass auch Gifte in der richtigen Dosierung durchaus heilen können, hat er einen geheimen, gut gesicherten Giftgarten angelegt. Jessamine ist der Zutritt zu dem geheimen Garten streng untersagt, da Thomas seine Tochter vor den Gefahren seines tödlichen Giftgartens schützen möchte. Zudem hält er Jessamine für zu kindlich, um mit diesen Gefahren umgehen zu können.

Oft lässt Thomas seine Tochter lange alleine, um mit seinem Können und Wissen anderen Menschen zu helfen. Jessamine ist daher oft einsam und hat nur die Pflanzen, um die sie sich kümmern kann. Dies ändert sich, als der junge Weed in das Leben von Thomas und Jessamine tritt. Weed scheint noch mehr Wissen über die Kraft der verschiedenen Pflanzen zu haben als Thomas selbst und so ist Thomas sehr fasziniert von dem jungen Mann.

Aber nicht nur Thomas ist von Weed fasziniert, seine Tochter verliebt sich schnell in den jungen Mann mit den geheimnisvoll absinthgrünen Augen. Doch kaum kommen sich die beiden näher, wird Jessamine sterbenskrank. Wird Weed ihre Rettung oder ihr Verderben sein?

_Kritik_

„Die Poison Diaries – Liebe ist unheilbar“ ist der düstere Auftakt zu einer Trilogie, die Maryrose Wood nach einer Idee von Jane Northumberland verfasst hat.

Maryrose Wood bedient sich einem gehobenen, manchmal schon fast poetischen Schreibstil, der hervorragend in die Zeit um 1800 passt. Dieser Stil dürfte für die jugendliche Zielgruppe etwas ganz Neues sein, durch prägnante Sätze ist dem anspruchsvollen Stil dennoch leicht zu folgen. Authentisch und düster werden die zuweilen finster anmutend Orte der Handlung beschrieben und üben so einen ganz eigenen Reiz aus. Viel Raum wird hier vor allem der Welt der Pflanzen gegeben, vor allem der, wie der Titel schon sagt, der Giftpflanzen.

Ein fein gesponnener Spannungsbogen zieht sich gleichmäßig durch die Geschichte. Ohne besondere Höhen, schafft es die Autorin die Leser an die Geschichte zu fesseln. Das Ende wirkt abgeschlossen, wenn auch genug Fragen offenbleiben, um die weiteren Teile der Trilogie mit Interesse zu erwarten. Auch das hier kein typisches „Happy End“ geboten wird, steigert die Neugier auf die weiteren Teile der Trilogie.

Aus dem Betrachtungswinkel von Jessamine wird uns Lesern Jessamines Geschichte im Stil eines Tagebuches erzählt. Dabei drückt Jessamine sich sehr pflanzlich aus, um ihre Gefühlswelt deutlich zu machen. Dies passt hervorragend zu diesem Charakter, schließlich kennt sie die Welt der Pflanzen deutlich besser als die der Menschen, ist ihr Vater doch ihr einziger menschlicher Kontakt. Die Wahl dieser Perspektive und die Art zu erzählen bringt dem Leser die Gefühlswelt der jungen Protagonistin sehr nahe. Erst als Jessamine sterbenskrank wird und nicht mehr in der Lage ist ihre Geschichte zu erzählen, wechselt die Perspektive und Weed erzählt nun aus seinem Blickwinkel die Ereignisse weiter.

Sehr glaubwürdig und in ihre Zeit passend werden die einzelnen Protagonisten gezeichnet. Am stärksten bleiben dabei die stille Jessamine und der geheimnisvolle Weed in Erinnerung. Die beiden Hauptdarsteller sind sympathisch und liebenswürdig konzipiert. Beide passen in ihrem Wesen geradezu perfekt in die Welt, in die sie gehören. Undurchsichtig ist von Anfang an Jessamines Vater, Thomas. Oft lässt er seine junge Tochter alleine, traut ihr dabei aber fast nichts zu.

Die Gestaltung des Covers passt perfekt zum Inhalt. In dunklen Grüntönen gehalten, sind ein düster anmutender Wald sowie ein junges Mädchen zu sehen. Goldene Ranken sowie der in Gold gehaltene und durch Spotlack in Szene gesetzte Titel wirken dabei besonders edel.

_Fazit_

Maryrose Woods Roman „Die Poison Diaries – Liebe ist unheilbar“ fällt schon aufgrund des ungewöhnlichen Erzählstils aus der Reihe. Die Mischung aus der geheimnisvollen Welt der Pflanzen, einer zarten Romanze und einer tödlichen Gefahr ist der Autorin hervorragend gelungen und macht Lust auf mehr.

Auch wenn der Plot und das gewählte Ende gewöhnungsbedürftig sind, eine Chance sollte der Leser dieser außergewöhnlichen Geschichte geben und sich in die geheimnisvollen und düsteren (Gift)Gärten entführen lassen.

_Autorin_

Maryrose Wood wuchs auf Long Island auf. Sie arbeitete viele Jahre am Theater, ehe sie ihren ersten Roman schrieb. „Die Poison Diaries – Liebe ist unheilbar“ ist das erste Buch, das auf Deutsch erscheint. Maryrose Wood lebt mit ihren zwei Kindern, zwei Katzen und einem kleinen Hund in New York.

|Hardcover mit Schutzumschlag: 272 Seiten
Aus dem Englischen von Alexandra Ernst
ISBN 978-3-8414-2124-1|
[www.fischerverlage.de]http://www.fischerverlage.de

Tenuta, Saverio – verdorbene Blume des Grauens, Die (Die Legende der scharlachroten Wolken 4)

_|Die Legende der scharlachroten Wolken|:_

Band 1: [„Die Stadt, die zum Himmel spricht“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7177
Band 2: [„Wie Blätter im Wind“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7178
Band 3: [„Die vollkommene Spur“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7179
Band 4: [„Die verborgene Blume des Scheusals“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7180

_Story:_

Nach dem gewaltigen Feuersturm zieht es die Bevölkerung aus der Stadt. Lediglich Kawakamis Armee ist geblieben, um die Mauern zu verteidigen und die letzten verbliebenen zu unterjochen. Der junge Ogi und eine Reihe von Greisen, die Yama-Ikki, bilden einen rebellischen Widerstand und überlisten den grausamen Herrscher kurzzeitig. Als die Lage dennoch auf einen aussichtslosen Ausgang zusteuert, taucht Meiki mit den Izuna-Wölfen auf und lässt Gerechtigkeit walten.

Unterdessen stellt sich Raido Cyam ein letztes Mal seiner einstigen Gefährtin und jetzigen Widersacherin Ryin. Doch bei der erneuten Begegnung kann der Ronin nur noch feststellen, dass die Shogunai dem Wahnsinn vollständig verfallen ist und nur noch von Hass und Machtbesessenheit bestimmt wird. Mithilfe des wiederbelebten Nobu Fudo will sie Raido endgültig in die Knie zwingen. Ein Kampf um Leben und Tod entbrennt – doch es geht noch um viel mehr …

_Persönlicher Eindruck:_

Die größten Teile der Geschichte wurden bereits in „Der perfekte Strich“ aufgelöst; nun kommt es also in der abschließenden Folge von Tanutas Fantasy-Reihe zu einigen endgültigen Entscheidungen – und damit überraschenderweise auch noch zu einigen geheimnisvollen Wendungen. Im Zentrum des Geschehens steht erwartungsgemäß das zweite Aufeinandertreffen von Raido und Ryin, die ihre Fehde außerhalb jedweder natürlicher Gesetzmäßigkeiten austragen. Die Shogunai hat sich in einen finsteren Dämon verwandelt und kann ihr Treiben kaum mehr rational kontrollieren. Der Tod des Ronins ist für sie die letzte Möglichkeit, ihre Würde zurückzuerlangen und ihre Position wieder zu festigen. Doch die Bedingungen haben sich geändert; ihr Reich ist gefallen, ihre Gefolgsleute rebellieren, und die Intrigen haben sie vollends in den Wahn Geetrieben, aus dem sie lebendig auch nicht mehr zurücktreten kann. Doch ihre Flucht nach vorne entpuppt sich als blutiger Racheakt, der der Serie die Spitze der Brutalität aufsetzt, gleichzeitig aber auch erste ernsthafte philosophische Elemente in die Handlung bringt. Und Letztgenannte steht nach einigen klaren Auseinandersetzungen mal wieder Kopf.

Dennoch bleibt auch „Die verdorbene Blume des Schausals“ sehr stringent und zielstrebig. Die Geschichte steuert auf das unvermeidliche, hier auch in aller Breite ausgetragene Finale zu, welches dann auch vorrangig von den Illustrationen des Autors geprägt wird. Der Text tritt zurück, die Bilder sprechen für sich, und erst zum entscheidenden Zeitpunkt, dann, wenn Vergangenheit und Gegenwart endlich eins werden, wagt Tanuta einen Schritt voraus und blickt ein letztes Mal, diesmal aber noch intensiver, hinter die tatsächlichen Persönlichkeiten hinter seinen Charakteren, die sich alles in allem komplexer darstellen als dies beispielsweise noch in „Wie Blätter im Wind“ der Fall war. Die Entwicklungen bei den Zeichnungen der Figuren hat die Story mehrfach überholt, viele zwischenmenschliche Elemente haben Einzug gehalten, während man damit beschäftigt war, den Plot nicht aus dem Auge zu verlieren, und nun, am Ende des kompletten Arrangements erkennt man noch einmal sehr deutlich, wie vielfältig all die einzelnen Fragmente eigentlich gestaltet sind, die zu diesem Comic-Märchen und dessen fantastischem Gelingen beitragen.

Es war zu erwarten, vielleicht nicht in der hier gebotenen Stringenz, dafür aber sicherlich im Hinblick auf die Überzeugungskraft dieses abschließenden Werkes: „Die verdorbene Blume des Scheusals“ setzt einen wohlbekömmlichen Punkt auf eines der besten Fantasy-Comic-Gerichte, die der entsprechende Gourmet je serviert bekommen hat. Bei den Highlights der abgelaufenen Saison ist Servario Tanutas Meisterwerk definitiv ganz oben auf der Liste!

|Hardcover: 48 Seiten
ISBN-13: 978-3868691429|
[www.splitter-verlag.eu]http://www.splitter-verlag.eu

Tenuta, Saverio – perfekte Strich, Der (Die Legende der scharlachroten Wolken 3)

_|Die Legende der scharlachroten Wolken|:_

Band 1: [„Die Stadt, die zum Himmel spricht“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7177
Band 2: [„Wie Blätter im Wind“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7178
Band 3: [„Die vollkommene Spur“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7179
Band 4: [„Die verborgene Blume des Scheusals“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7180

_Story:_

Der Tod von Kriegsherr und Ryins linker Hand Fudo hat die Stadt ins Chaos gestürzt; die Shogunai verfällt dem Wahnsinn und wird für unzurechnungsfähig erklärt, während der schonungslose Hauptmann Kenzo Kawakami das Zepter übernimmt und seiner Berufung mit harten Maßnahmen folgt. Als er eine nächtliche Ausgangssperre verhängt, ist die Bevölkerung alarmiert. Dennoch treiben sich zwei Kinder auf der Straße herum, die mit dem Tod bestraft werden sollen. Als Ogis Vater ihnen zur Hilfe eilt, muss er hierfür einen bitteren Preis zahlen – und wird als Warnung für seine Mitbürger auf grausame Art und Weise zur Schau gestellt.

Derweil begibt sich Raido immer weiter in seine eigene Vergangenheit und landet nach einer beschwerlichen Reise durch den Eiswald schließlich in sein Heimatdorf. Dort werden schließlich die finstersten Erinnerungen geweckt, die ihm die Wahrheit über seine Kindheit, sein Schicksal und seinen Werdegang offenbaren. Und auch die spezielle Verbindung zu Meiki, die nach dem Attentat auf die Shogunai spurlos verschwunden ist und schon totgesagt wird, erfährt plötzlich eine ganz besondere Note …

_Persönlicher Eindruck:_

Mit dem dritten Kapitel seiner bis hierhin wirklich fantastischen Comic-Debütserie „Die Legende der scharlachroten Wolken“ öffnet sich Saverio Tanuta verstärkt den brutalen Elementen seiner Story. Köpfe rollen, Schlachten werden in den Träumen und Gedanken des Hauptdarstellers rekapituliert, und überdies fließt in den einzelnen Darstellungen mehr Blut, als man vorab erwartet hatte. Effekthascherei oder nötiger Entwicklungsschritt? Die Tendenz geht klar zu Letztgenanntem, denn nicht nur auf emotionaler, sondern auch auf rein inhaltlicher Ebene ist diese Serie mit harten Bandagen umwickelt und bedarf in den gegebenen Passagen einer etwas krasseren Darstellung – und die liefert Tenuta seinem Publikum hier ohne Rücksicht auf Verluste.

Natürlich bringt dies auch eine kurze Diskussion zur Altersfreigabe von „Die Legende der scharlachroten Wolken“ ins Rollen, denn ganzheitlich jugendfrei sind die Ereignisse in „Der perfekte Strich“ sicher nicht mehr. Doch wie schon angesprochen: Dies geht keinesfalls zu Lasten der Qualität der Handlung, noch lenkt diese Eigenschaft in irgendeiner Form vom tatsächlichen Plot ab.

Nun zur Handlung: Einmal mehr muss man konstatieren, dass „Die Legende der scharlachroten Wolken“ ein wahrhaftig bildgewaltiges Epos ist, das von Tenutas Tusche ebenso lebendig gehalten wird wie von den kunstvollen Dialogen und der bezaubernden Atmosphäre, die aus dieser Verschmelzung hervorgeht. Rein inhaltlich geht „Der perfekte Strich“ noch einen Schritt weiter in die Vergangenheit und entblößt das wahre Antlitz von Hauptdarsteller Raido Caym. Das anspruchsvolle Fragment der Geschichte wird derweil weiterbelebt, da sich die Erzählung wieder auf mehrere Ebenen verteilt und somit auch die Schauplätze ständig wechselt. Kapitel Nr. 3 ist demnach auch wieder eine ganze Spur anspruchsvoller, selbst wenn logische Probleme oder dergleichen überhaupt nicht zum Wortschatz der hiesigen Bewertung gehören dürfen. Und dennoch geht der Anspruch dahin, ein weitaus größeres Puzzle als zunächst vermutet zusammenzusetzen, immer wieder tiefer zu graben, um die letzten Bausteine einzusammeln, und schließlich einen Konsens zu finden, der all das übertrifft, was man nach dem Genuss des ersten Bandes hätte erahnen können.

Schön ist zuletzt, wie Tanuta Schritt für Schritt die einzelnen Charaktere zusammenführt und das unsichtbare Band mit kleinen Entwicklungen langsam transparenter macht. Bereits zum Ende von „Der perfekte Strich“ ist ein großer Teil des Hintergrunds der Story aufgedeckt; jetzt gilt es nur noch, dem Mythos einen runden Abschluss zu schenken und historische, phantastische und emotional-mitreißende Versatzstücke kulminieren zu lassen und in einem würdigen Finale ein letztes Mal vor dieser großartig illustrierten Kullise zum Leben zu erwecken. Und da müsste es schon mit dem Teufel zugehen, wenn der Autor diese fantastischen Voraussetzungen im Abschlussband noch in eine unbefriedigende Richtung lenken würde. Dafür ist das Gesamtkonstrukt auch diesmal viel zu gewaltig und überzeugend!

|Hardcover: 48 Seiten
ISBN-13: 978-3868691412|
[www.splitter-verlag.eu]http://www.splitter-verlag.eu

Tenuta, Saverio – Wie Blätter im Wind (Die Legende der scharlachroten Wolken 2)

_|Die Legende der scharlachroten Wolken|:_

Band 1: [„Die Stadt, die zum Himmel spricht“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7177
Band 2: [„Wie Blätter im Wind“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7178
Band 3: [„Die vollkommene Spur“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7179
Band 4: [„Die verborgene Blume des Scheusals“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7180

_Story:_

Nachdem der gezeichnete Ronin Raido von seinen schweren Qualen genesen scheint, taucht er erneut in seine Vergangenheit ein und entdeckt immer mehr Spuren, die zu seinem wahren Ich und der Person führen, die vor seinem schmerzlichen Gedächtnisverlust zur Legende wurde. Diese Spuren leiten ihn auch wieder zur Shogunai Ryin, zu der er einst ein sehr inniges Verhältnis führte, die aber nun völlig aus seiner Erinnerung gestrichen ist. Doch dies beruht keinesfalls auf Gegenseitigkeit; die Kunde, dass Raido wieder zurückgekehrt ist, hat längst den Palast der Shogunai erreicht, die nun nach ihm suchen lässt, ihn jedoch lebend sehen möchte. Ihrem Handlanger Nobu Fudo befiehlt sie, Raido ausfindig zu machen und ihn zu ihr zurückzubringen, und dazu bleibt ihm nur eine Option: Den Schreiber Yozeru Masa, der sich seit etlichen Jahren in Gefangenschaft der Shogunai befindet, zu foltern und ihm das Geheimnis um Meikis Heim und damit auch des Ronins Lagerstatt zu verraten. Als eine Eskorte Fudos tatsächlich angreift und die Hausherrin Jera schwer verwundet, reift in Raido der Entschluss, sich tatkräftig seiner Vergangenheit zu stellen. Gemeinsam mit einem kleinen Trupp stürmt er den Palast Ryins‘ und trifft die Frau, die ihm einst so viel bedeutet hat, unter ganz anderen Umständen wieder.

_Persönlicher Einddruck:

Im zweiten Band von „Die Legende der scharlachroten Wolken“ beschreitet ddie Story weitaus stringentere Wege. Bei einer konstanten Tempoerhöhung und mit stärker gefestigten Charakteren taucht Autor Averio Tanuta einmal mehr in die Vergangenheit des Hauptcharakters ein, schwimmt aber nicht mehr so oft zwischen den Ebenen. Die Übergänge sind leichter, die Komplexität ein wenig herausgenommen, der mystische Teil unterdessen, aber auf einem gleichwertigen Spannungsniveau beibehalten. Geblieben sind weiterhin auch die fantastischen Zeichnungen, die einmal mehr eine sehr besondere Atmosphäre ausstrahlen und den Leser ohne Umwege wieder in das Japan des Mittelalters führt, wenngleich hier natürlich auch viele phantastische Momente Basis der Erzählung sind. Doch es fällt sehr leicht, eins mit der Story zu wreden, sich in den Bann nehmen zu lassen und auch mit den Charakteren zu fühlen, zumal die Geschichte auch in „Wie Blätter im Wind“ wieder sehr emotional und finster angelegt ist.

Inhaltlich geht es derweil sehr flott voran; Raido erfährt in einzelnen Etappen stetig mehr über sein Dasein und wird als Figur ein ganzes Stück transparenter als noch im ersten Band. Man erkennt die Verbindungen, versteht sein Leid, wird aber auch mit den schmerzlichen Verlusten und Entwicklungen auf der Gegenseite konfrontiert, sodass die Sympathien zu den Persönlichkeiten der Handlung relativ vielschichtig verteilt sind. Insgeheim fühlt man auch mit der traurigen Ryin, die einen sehr schweren Makel auf ihrer Seele trägt und lediglich von ihrer Leidenschaft und Hoffnung genährt wird, Raido eines Tages für sich zurückzugewinnen. Der wiederum verfolgt andere Pläne, will die Schande besiegen, sein Leben zurückerlangen, Frieden mit sich selbst schließen und schließlich auch für Gerechtigkeit im Reich der Shogunai sorgen – hehre Pläne, die sich in diesem gewaltvollen Zeitalter nur schwer bis unmöglich umsetzen lassen.

Insgesamt verfolgt Tanuta damit zwar mehrere Stränge, lässt sie aber alle Teil des Hauptplots sein, wobei hier immer wieder Spielraum für einzelne Ausbrüche auf Ebene der Charaktere bleibt. Die Tempoverschärfung ist in diesem Sinne erwünscht, da hiermit auch keine Einbrüche beim Spannungsaufbau verknüpft sind. Fraglich bleibt nur, was Tanuta nach dem dramatischen Ende des zweiten Kapitels noch aufbieten kann, um die Story noch einmal herumzureißen. denn inhaltlich geschieht in „Wie Blätter im Wind“ eine ganze Menge, partiell sogar vermeintlich Vorentscheidendes. Aber nach den sehr positiven Eindrücken der ersten beiden Alben darf man diesbezüglich zuversichtlich sein, dass der italienische Debütant noch reichlich aus dieser Serie herausholen wird. So beeindruckend wie hier Bild und Text verschmelzen, ist „Die Legende der scharlachroten Wolken“ nämlich auf dem besten Weg zum Klassiker!

|Hardcover: 48 Seiten
ISBN-13: 978-3868691405|
[www.splitter-verlag.eu]http://www.splitter-verlag.eu

Tenuta, Saverio – Stadt die zum Himmel spricht, Die (Die Legende der scharlachroten Wolken 1)

_|Die Legende der scharlachroten Wolken|:_

Band 1: [„Die Stadt, die zum Himmel spricht“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7177
Band 2: [„Wie Blätter im Wind“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7178
Band 3: [„Die vollkommene Spur“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7179
Band 4: [„Die verborgene Blume des Scheusals“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7180

_Der Autor:_

Saverio Tenuta ist in der Comic-Welt noch ein relativ unbeschriebenes Blatt – und das ist für einen graduierten Absolventen der „Accademia di belle arti“ in Rom, der zudem Jahrgang ’69 ist, schon relativ ungewöhnlich. Der Autor und Zeichner konnte sich bislang lediglich mit einigen Coverzeichnungen und Kurzgeschichten für diverse italienische Kleinverlage in Szene setzen. Mit „Die Legende der scharlachroten Wolken“ feiert er nun sein Serien-Debüt, welches hierzulande vom Splitter Verlag aufgelegt wird.

_Story:_

Seit längerer Zeit wird die junge Meiki bereits von der Gefolgschaft der grausamen Shogunai Fujiwara Ryin gejagt. Während einer Theater-Aufführung in einem abgelegenen Wirtshaus scheint sie den Wachen nun endgültig zum Opfer zu fallen – bis plötzlich ein junger, mysteriöser Mann auftaucht, der sie sowohl vor der Shogunai, als auch vor der anschließenden Attacke der Izuna-Wölfe bewahrt. Der Mann, dessen Gedächtnis verloren ging, zahlt für die Rettungsaktion jedoch einen hohen Preis; Meiki hievt ihn mit letzter Kraft in die Behausung der Heilerin Jera, wo er, Raido Cyam, ein legendärer Ronin, von den Qualen erholt.

Doch die Stimmen in seinem Kopf wollen nicht verklingen und spielen ihm immer wieder Visionen aus der Vergangenheit vor. Einst kämpfte er Seite an Seite mit dem kräftigen Nobu Fudo für den Shogun, verliebte sich in dessen Tochter Ryin, musste Fudos Machtbesessenheit jedoch mit einem Arm, seinen beiden Schwertern und einem Auge bezahlen. Nun ist Ryin an der Macht, Nobu Fudo ihr treuester Diener und Raido der einzige Kämpfer, der sich dem Weg des Fleisches, den die Shogunai eingeschlagen hat, widersetzen kann. Doch eigenartigerweise bleiben diese klaren Gedanken lediglich präsent, solange er in Meikis Gegenwart ist.

_Persönlicher Eindruck:_

Bildgewaltig – das war der erste Eindruck, den der Auftakt von Tenuta’s Debütserie hinterlassen hat. Es lohnt sich durchaus, zunächst einmal durch die Seiten zu blättern und die illustrierte Kunst zu bewundern, die der italienische Autor hier aufs Papier gebracht hat. Allerdings ist auch die Geschichte aller Ehren wert und startet in „Die Stadt, die zum Himmel spricht“ bereits sehr, sehr viel versprechend.

Dabei ist die erste Episode zunächst gar nicht so leicht zu durchschauen. Tenuta macht es seinem Publikum nicht einfach, die Charaktere als Ganzes zu erfassen und ihre Gedanken zu begreifen. Dies wird vor allem dadurch erschwert, dass die Übergänge zwischen Rückblenden und aktuellen Ereignissen nahtlos sind und man zwischenzeitlich nicht genau abschätzen kann, welcher Akt nun welcher Ära im Leben des Ronins angehört. Erst mit und mit verschmelzen diese Passagen dann miteinander, geben ein klares Bild ab und ordnen die Story dann auch zu einem leichter nachvollziehbaren Konstrukt – auch wenn noch sehr viele Elemente verworren sind und unklar erscheinen. Doch aus diesem Fundus schöpft „Die Legende der scharlachroten Wolken“ schließlich auch seine Spannung; der Autor erschafft einen Mythos im mittelalterlichen Japan, greift hierbei auf die asiatische Märchenkunst zurück, nimmt wiederum einen großen Teil der historischen Kultur aus Fernost auf und verstrebt Fakt und Fiktion zu einer wirklich sehr schönen Geschichte, die bisweilen an die Roman-Reihe „Der Clan der Otori“ erinnert – zumindest im Hinblick auf das sehr schöne, romantische, dann aber auch wieder von grausamen, brutalen Handlungen gezeichnete Stimmungsbild.

Die erste Episode, „Die Stadt, die zum Himmel spricht“ ist daher auch ein wundervoller Auftakt einer Reihe, von der man in den folgenden drei Bänden noch eine Menge erwarten darf. Das Potenzial wird bereits hier vollständig ausgestreut, die Einführung trotz vieler verwobener Stränge problemlos vollzogen und derweil eine Atmosphäre garantiert, die sich sehr schön an die vielen asiatischen Legenden anschmiegt, ddie auch hierzulande immer wieder für bewegte Gemüter sorgen. Zuletzt ist das illustrative Paket faszinierend und schwer beeindruckend – und damit auch der letzte Faktor heilig gesprochen, der diesen Comic auszeichnet. Wunderbar, einfach wunderbar, was hier gestartet wird!

|Hardcover: 48 Seiten
ISBN-13: 978-3868691399|
[www.splitter-verlag.eu]http://www.splitter-verlag.eu