Patricia Koelle – Die Zeit der Glühwürmchen

Worum gehts?

Wunderschön gearbeitete Bilder von verschiedenen Insekten auf einem alten hölzernen Sekretär geben Taru und Remy den Anstoß, ihre Träume zu verwirklichen. Gemeinsam möchten die Journalistin Taru und die Journalistin Remy all diesen bedrohten Tieren ein wunderschönes Zuhause schaffen, indem sie einen naturgetreuen Garten anlegen. Als magischen Ort haben sie dafür ein schönes Fleckchen auf der Insel Rügen auserkoren. Die beiden Frauen sind voller Tatendrang und überzeugt von ihrer Idee, doch ob es ihnen auch gelingen wird, andere Menschen von ihrem Vorhaben zu überzeugen und begeistern?

Inhalt

Taru arbeitet als Journalistin bei einem Zeitschriften-Verleger. In letzter Zeit widerstreben die Auflagen ihres Chefs ihr immer mehr. Sie möchte einfach nur Raum für ihre eigenen kreativen Ideen und Texte haben und nicht ständig in ihrem Tun beschnitten werden. Schließlich geht dieser Wunsch so weit, dass sie kurzerhand ihren Arbeitsvertrag kündigt.

Remy ist eine junge Studentin, die gerade vor ihrem Abschluss steht. Als sie auf einem fremden Dachboden auf einen wunderschönen alten Sekretär stößt, ist sie verzaubert von den tollen Intarsien. Sie alle zeigen verschiedenen Insekten und wurden wunderschön gearbeitet. Beim genaueren Inspizieren des Möbelstücks entdeckt sie einen Brief, dessen Absender sich Melvin nennt. Er ist scheinbar sowohl der Designer, als auch der Bauer des Sekretärs. Seine Worte ziehen Remy in seinen Bann und sie möchte unbedingt mehr über diesen Mann und seine innige Liebe zu der beschriebenen Clara herausfinden.

Durch einen Zufall kommt es schließlich zu einem Zusammentreffen dieser beiden Frauen. Die Sympathie ist beiderseits gleich vorhanden und so nehmen die Geschehnisse ihren Lauf. Beide träumen von einem magischen Ort, an dem Menschen Inspiration und Ruhe finden. Gleichzeitig soll dieser Ort ein Zuhause für die, durch die Wirtschaft bedrohte Insektenwelt werden. Ein Ort, in dem Käfer, Schmetterling, Florfliege und Glühwürmchen sich wohlfühlen. Doch die Ideen gehen immer weiter, so dass sie sogar ihre ganz eigene, gemeinsame Zeitschrift herausbringen möchten.

Mein Eindruck

Patricia Koelle ist ein Garant für tolle Schmöker. Alleine in den Covern ihrer Bücher kann man sich verlieren. Sie vermitteln eine heile Welt und man möchte einfach nur blitzschnell eintauchen ihre Geschichten.

Die Protagonisten dieses ersten Bandes der Inselgarten. Reihe sind Taru und Remy. Die Kombination dieser Frauen ist sehr erfrischend. Auf der einen Seite ist die erfahrene Taru, die mit beiden Beinen fest im Leben steht. Und auf der anderen Seite die junge Remy, die gerade am Anfang ihres Berufslebens steht und voller Energie und Ideen sprudelt. Vom Altersunterschied her, könnte Trau Remys Mutter sein. Während Taru Mutter zweier Kinder und frisch getrennt ist, ist Remy Single. Man könnte meinen, dass diese Frauen unterschiedlicher nicht sein könnten und doch harmonieren sie in der Geschichte als Duo wunderbar zusammen.

Wie so oft in den Büchern der Meerschreibfrau spielt ihre Geschichte sowohl an verschiedenen Orten, als auch zu verschiedenen Zeiten. Man blickt immer wieder zurück auf Tarus Kindheit und lernt dort Personen kennen, die ihr bis heute sehr wichtig sind und sie zu dem Menschen gemacht haben, die sie heute ist. Natürlich spielt das Meer wieder eine entscheidende Rolle in diesem Buch, aber auch die deutsche Hauptstadt Berlin hat hier eine Daseinsberechtigung.

Egal in welcher Zeitzone oder Ort die Geschichte gerade erzählt wird, eines ist immer gleich – das Urlaubsgefühl, das die Autorin mit ihren Worten vermittelt. Sie besitzt die wunderbare Gabe, so mit den Worten zu spielen, dass die Geschichten unglaublich lebendig und erwärmend werden. Besonders zu ewrähnen ist der Epilog, der für mich persönlich bei dieser Autorin immer ganz besonders ist. Wer bereits Bücher von ihr gelesen hat, wird genau wissen, was ich meine.

Über die Autorin

Patricia Koelle ist eine Berliner Autorin mit Leidenschaft fürs Meer – und fürs Schreiben, in dem sie ihr immerwährendes Staunen über das Leben, die Menschen und unseren sagenhaften Planeten zum Ausdruck bringt. Bei FISCHER Taschenbuch erschienen ist die Ostsee-Trilogie mit den Bänden ›Das Meer in deinem Namen‹, ›Das Licht in deiner Stimme‹ und ›Der Horizont in deinen Augen‹, außerdem der alleinstehende Roman ›Die eine, große Geschichte‹. ›Wenn die Wellen leuchten‹, ›Wo die Dünen schimmern‹ und ›Was die Gezeiten flüstern‹ sind die drei Bände ihrer Nordsee-Trilogie, die auf Amrum spielt. ›Ein Engel vor dem Fenster‹ ist eine Sammlung von Wintergeschichten, ›Der Himmel zu unseren Füßen‹ ein Weihnachtsroman und ›24 Stück vom Glück‹ eine Sammlung von stimmungsvollen Geschichten zur Weihnachtszeit. ›Die Zeit der Glühwürmchen‹ ist der Auftakt ihrer Inselgärten-Reihe. (Verlagsinfo)

Fazit

Der erste Teil der neuen Reihe ist mehr als gelungen und macht unbändige Lust auf die Fortsetzung. Wie man im Interview am Ende des Buches erfährt, ist es noch nicht gewiss, ob es bei einer Trilogie bleibt oder ob noch weitere Bände folgen werden. Ebenso erfährt man, dass die einzelnen Bücher in sich geschlossene Geschichten sind. HOFFENTLICH folgen noch ganz viele Bände, so dass diese Reihe niemals enden wird. Patricia Koelle schafft es mit ihren „Rundumwohlfühl-Büchern“ immer wieder spielend, eine ganz besondere Stimmung bei mir auszulösen, sobald ich den ersten Satz gelesen habe.

Taschenbuch: 480 Seiten
ISBN: 3596705304

www.fischerverlage.de
www.patriciakoelle.com

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