Perry Rhodan – Abgrund unter schwarzer Sonne (Silber Edition 140)

Die Handlung:

Mit der BASIS und der Galaktischen Flotte steckt Perry Rhodan nach wie vor in der fernen Galaxis M 82 fest – in direkter Konfrontation mit der Endlosen Armada. Der gigantische Heerwurm aus Millionen von Raumschiffen folgt seit Äonen seiner Mission.

Nun wollen die sogenannten Silbernen die Macht über die Armada ergreifen und sie für ihre Zwecke missbrauchen. Das aber kann Perry Rhodan nicht zulassen. Will er die Armada gegen ihre Gegner verteidigen, muss er zum Loolandre vorstoßen, dem geheimnisvollen Herz der Flotte. Doch dieses ist von den sogenannten Pforten umgeben, die nur Wesen mit speziellen Fähigkeiten überwinden können.

Während sich die Menschen an den Pforten abmühen, ist auf einmal die Realität nicht mehr die gewohnte: Besatzungsmitglieder vergreifen sich an den eigenen Raumschiffen, eine schwarze Sonne verschlingt ihre Welten, und Perry Rhodan muss sich seiner Vergangenheit stellen. Am Loolandre verschiebt sich buchstäblich die Wirklichkeit … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Die erste Hörzeit dient dazu, uns Chmekyr, den „Pförtner der Loolandre“, vorzustellen und mit welchen Ideen er Perry daran hindert weiterzukommen. Und da das noch ein wenig länger als normal dauern soll, hütet der Pförtner nicht über eine, nicht über zwei oder fünf, sondern vier Pforten. Wenn die mal auf sind, darf man ins Loolandre aka die Armadaeinheit 1 aka das Armadaherz. Da möchte der relativ unsterbliche Terraner mit seiner Flotte gern hin, darf er aber grad nicht.

Und so dürfen / müssen wir uns anhören, was die Autoren dieser Silberlesung sich für Kodesprüche einfallen lassen, auf die Perry kommen muss, damit er die vier Pforten aufbekommt. Das ist schon irgendwo interessant … da wir aber davon ausgehen können, dass wir eher später als früher eh alle Türen aufbekommen haben, wird sich das Ganze für nicht wenige Hörer wie Handlungsverschleppung anhören. Ich fands auch nur leidlich interessant und hätte nur eine Pforte und ein zügiges Vorankommen als kurzweiliger empfunden.

Aber, da mich ja niemand fragt, gehts zur nächsten Pforte. Für die gestaltwandelt Chemkyr mal wieder Perry erlebt … mutmaßlich in einer alternativen Realität … ein Vergangenheitserlebnis mit einem Bully. Damit ist nicht sein Raumfahrtkumpel Reginald gemeint, sondern einer, der Perry mal mit elf Jahren drangsaliert hat. Ob man das jetzt wissen musste oder nicht … es führt Perry zum nächsten Kode und macht die Tür für die Flotte auf.

Ob den Autoren vor der vierten Pforte die Ideen ausgegangen sind oder nicht, das kann jeder selbst für sich entscheiden. Wir erleben nämlich schon wieder eine von Perry geträumte Jugenderinnerung an deren Ende … wir ahnten es … die nächste Weisheit steckt … oder das, was die Autoren dafür halten zumindest.

Jetzt kommt die große Überraschung. Stunden um Stunden hat uns der Sprecher von den vier Pforten und den vier Öffnungssprüchen erzählt … und … hinter der letzten ist gar nicht der Loolandre, sondern nur ein „Vorhof“. Offenbar war man schon in den 1980ern prima im Strecken und Dehnen von Ideen …

Wer im Vorhof so lebt und was treibt, das bekommen wir dann auch noch erzählt. Auch das, in meinen Ohren, zu lang und ausführlich und am Ende nicht wirklich hörspaßfördernd. Aber, Perry und die BASIS werden effektiv und lange aufgehalten, um dann … wer hätte es erwartet … doch irgendwann weiter ins Licht … in Richtung Loolandre zu fliegen.

Damit sie da aber nicht ganz schnell ankommen, bekommen wir noch mehr Schilderungen geschildert. Neue Völker, Schicksale und ein Tod, den der Clansmutter F’durnadde. Aber auch diesen Namen müssen wir uns nicht merken, fällt er doch nur dieses eine Mal und dann nie wieder im Perryversum.

Und dann … och Menno … da waren doch tatsächlich keine Seiten mehr im Buch zum Vorlesen … und wir werden erst in ein paar Monaten erfahren, was sich die Autoren noch so alles ausdenken, damit Perry immer noch nicht im Loolandra ankommt …

Das Hör-Erlebnis:

Martin Bross legt in einem angenehm zügigen Tempo los und kann die Geschwindigkeit auch bis zum Ende gut durchhalten. So wirkt das Erzählte sehr lebendig und steigert den Hörspaß. Wie immer gilt bei ihm, dass die scharfen, zwischen den Zähnen durchgestoßenen S- und Z-Laute bei empfindlichen Hörern ganz schön am Trommelfell kratzen. Gerade Wörter wie „Distanz“ taten mir richtig weh.

Wenn er Dialoge zu lesen hat, dann kann Martin Bross die Gefühlslage der Sprecher gut vermitteln. Dabei verdreht er seine Stimme eher wenig, schafft es aber dennoch, die Figuren unterscheidbar zu machen. Und wenn er „dem Pförtner des Loolandre“, Rank Flotho oder dem Mausbiber Gucky seine Stimme leiht, dann dreht er das Kratzige in seiner Stimme auf Anschlag. Der Japaner Sato Ambush klingt dagegen eher sanft wie eine Frau.

Die Kapitelanfänge sind mit einem Ambientsoundeffekt unterlegt, sonst gibts keine weiteren Fremdklänge zu hören.

Der Sprecher:

Martin Bross, geboren 1972 in Wetter an der Ruhr, absolvierte ein Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Frankfurt am Main. Er spielte in zahlreichen Filmen und Fernsehspielen. Auf der Theaterbühne stand er erstmals 1997 in Heidelberg, später u.a. in Heidelberg, Mainz, Wiesbaden, Mannheim, Bonn, Hamburg und Mülheim. Als Sprecher in Hörspielen und Features tritt er für den WDR und andere Rundfunkanstalten auf. (Quelle: www.theater-an-der-ruhr.de)

Die MP3s und das Booklet:

Die Qualität der MP3s entspricht nicht dem Eins-A-Medien-Standard von festen 192 Kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo, sondern es wurde diesmal mit einer durchscnittlichen Bitrate, ABR, kodiert (um den verfügbaren Platz auf der CD besser im Auge zu behalten), deren Wert zwar lustig hin- und herspringt, aber nie unter 128 geht, was für eine Lesung völlig ok ist. Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Auch sämtliche Namen der an der kompletten Silber Edition beteiligten Autoren wurden mit in das ID3-Tag der Dateien geschrieben. Dies macht den Eintrag in der Playlist einiger Abspielgeräte so lang, dass nur noch die Autorennamen zu sehen sind und der Titel am Ende abgeschnitten wird.

Das Titelbild der Silber Edition, das auch in den ID3-Tags der Dateien zu finden ist, liegt dem Hörbuch zusätzlich als JPG-Datei in der Auflösung 3000 x 3000 bei und entspricht der Front von Heft 1166, „Weltraum in Flammen“, das in dieser Sammellesung nicht verarbeitet wurde, aber dennoch hübsch aussieht.. Außerdem bekommen wir noch das tatsächliche Heft-Cover der Nummer 1170, „Abgrund unter schwarzer Sonne“, als JPG-Datei in der Auflösung 2027 x 2976 zum Ausdrucken als Poster mit dazu.

Im beiliegenden Booklet finden wir ein Tracklisting mit den Kapitelnamen, einen Auszug aus dem Nachwort von Hubert Haensel aus der Silberbandversion, eine Zeitleiste und die Cover der in dieser Silber Edition enthaltenen Heftromane Nr. 1169, 1170 und 1177-1181. Außerdem gibts vorn noch mal die schicke CD-Cover-Version der Verpackungsfront und am Ende die von Band 1177, „Der Junge von Case Mountain“ zu sehen.

Mein Fazit:

Der Kreativität werden im Perryversum im Gegensatz zur Kurzweiligkeit und knackigen Geschichtenerzählung wenig Grenzen gesetzt. Denn gefühlt werden wir hier die gesamte Hörzeit über aufgehalten. Vier Pforten stoppen Perry und seine Flotte … vier Codes aka Weisheiten gilt es zu finden … um am Ende dann doch nicht da zu landen, wo wir eigentlich hinwollten. Hier war offenbar der Weg das Ziel. Der ist wie immer interessant ausgedacht … war aber für mich … auch wie so oft … ein stundenlanger Handlungsstrecker. Häppchenweise gehts weiter, voran aber irgendwie nicht. Und so war ich nach dem Hören eher gefrustet, als dass ich schon auf die nächste Silberlesung gefiebert hätte. Denn die wird uns mit Sicherheit auch wieder nicht nach Loolandre bringen, auch wenn wir eigentlich schon da sind.

Zum Einschlafen ists aber allein schon aufgrund der vielen scharfen S- und Z-Laute, die es wie gewohnt in einer Martin-Bross-Lesung zu hören gibt, ganz und gar nicht. Wer keine empfindlichen Ohren hat, der kann sich hier aber durch den Sprecher ansprechend unterhalten lassen. Flott und lebendig führt er durchs Weltraumprogramm und interpretiert die einzelnen Figuren zur jeweiligen Szene passend gut.

2 MP3-CDs mit 197 Tracks
Spieldauer der Lesung: 17:46 Std.
Sprecher: Martin Bross
1. Auflage, Februar 2018
ISBN-13: 978-3957951144

www.einsamedien.de
www.perryrhodan.net

Die Silber Edition 140 ist auch als Downloadversion in vier Teilen oder komplett beim Verlag erhältlich.

Der Autor vergibt (aufgrund der guten Sprecherleistung): (3.5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)