Mehr als 3000 Jahre in der Zukunft: Die Menschen haben viele Welten in der Milchstraße besiedelt. Sie leben und arbeiten friedlich mit den Angehörigen anderer Sternenvölker zusammen. Doch dann greifen unbekannte Roboter eine Welt an – es ist der Anfang ihres brutalen Feldzugs.
Woher kommen diese Androiden, und warum sind sie so aggressiv? Die Roboter folgen einem uralten, unheilvollen Programm, das Tod und Vernichtung bringt. Sie behaupten, zum Wohl der Menschheit zu handeln.
Um die Bedrohung auszuschalten, muss Perry Rhodan gegen alte und neue Feinde kämpfen – und er muss Rätsel aus tiefer Vergangenheit lösen … (Verlagsinfo)
Mein Eindruck:
Neues Jahr, neue 12-teilige Mini-Serie aus dem Perry-Rhodan-Universum. Ursprünglich sollte die Serie mal „Droiden“ heißen, aber da gabs im letzten Moment (urheber)rechtliche Bedenken (mutmaßlich wegen der IP „Droids“ aus dem STAR-WARS-Universum), sodass der Titel jetzt in „Androiden“ geändert wurde.
Für die Pedanten unter den Hörern: Androiden sind humanoide Roboter, die sich auch menschlich verhalten. Droiden können auch menschlich aussehen, müssen aber nicht. Auch immitieren sie nicht zwangsläufig das menschliche Verhalten, sondern sind primär funktionsorientiert.
Los gehts friedlich … und wenn es so bleiben würde, wäre der Rest der Mini-Serie recht eintönig und langweilig. Seit elf Jahren haben sich die Bewohner der Milchstraße mehr oder weniger lieb und alles läuft recht ruhig.
Dann gibts Probleme und Perry Rhodan fliegt mit dem Mausbiber Gucky zum Nachschauen vorbei, um diplomatisch zu vermitteln. Auf dem Planeten Chentap startet dann die Action und das Abenteuer, als der Teil mit den Robotern losgeht, die die Bewohner des Planetens bedrohen und auch unsere beiden Protagonisten.
Und das Interessante daran ist, dass sie behaupten, in Perrys Auftrag zu handeln! Es folgt ein Test des relativ Unsterblichen und seiner Leute und … Computer says: No!
Der relativ Unsterbliche geht auf Informationssuche und kann auch welche finden, die darauf deuten, warum die Androiden so seltsam drauf sind. Ob ihm das wohl etwas nützen wird?
Wie es oft so ist, erfolgt genau an dieser Stelle ein Schnitt und wir erfahren erst mal eine Lesung lang, was derweil in der Milchstraße so los ist und folgen einem Siganesen bei der Ursachenforschung.
Und Perry? Der hat mittlerweile genug Wissen gesammelt, um einen Friedensplan zu schmieden. Aber, was bedeuten denn wohl die Orakeleien des Roboters/Androiden Homunk? Mutmaßlich weiß er mehr, aber gibt keine Tipps!
Plötzlich steht sogar ein Frieden im Raum (kein Wortspiel beabsichtigt), aber es gibt ja immer Kriegstreiber und ein bestimmter ist eher auf Vernichtung aus, als auf ein Abkommen.
Und genauso plötzlich erscheinen weitere Gegner auf der Bildfläche? Warum? Weil sies können! Wer sind die denn jetzt? Die Molochiden (was für ein gruseliger Name)! Und was wollen sie? Und warum wollen sie es gerade jetzt, wo wir doch grad genug mit den Androiden zu tun haben? Egal, wer am Ende warum beteiligt ist … ein Krieg zwischen mindestens zwei Parteien scheint unausweichlich.
Mächtig scheinen diese Molochiden auch zu sein. Zwar nicht unbesiegbar, aber mächtig. Und so klauen sie einfach mal einen ganzen Mond. Als Machtdemonstration oder warum?Zum einen machen sies, weil sie es können, zum anderen, weil auf dem Mond etwas ist, was sie für ihre Pläne sehr gut gebrauchen können.
Die Zeichen für Frieden sind klein und stehen nicht gut. Wird am Ende alles in Schutt und Asche liegen oder gibts doch noch einen Ausweg aus der drohenden Zerstörung? Klingt dramatisch … ist es aber auch für die Beteiligten.
Das Hörerlebnis:
Renier Baaken liest mit einem guten Tempo. Je nach Dramatik der Szene auch mal etwas betonter und dann in der Regel auch langsamer. Sonst gehts bei den beschreibenen Szenen flott voran.
Bei den Dialogen schafft er es gut, die Gefühlslage der Figuren zu transportieren, neigt aber dazu, bei lauteren Szenen und bei Hektik die Stimmlage etwas in die Höhe zu verschieben. Wenn er allerdings eine schreiende Frau zu sprechen hat, könnte er gern richtig aufmachen, da war mir ein wenig zu viel Zurückhaltung.
Er verstellt bei den Figuren seine Stimme nur wenig, macht das aber durch überzeugendes Schauspiel vor dem Mikro wieder gut. Bei weiblichen Charakteren klingt er hörbar sanfter. Das macht alle gut voneinander unterscheidbar. Künstliche Wesen hören sich bei ihm allerdings wie monotone Roboter aus ganz alten Schwarz-Weiß-Filmen hat, das fand ich ein wenig unpassend … aber, so weiß der Hörer auf jeden Fall immer, wer oder was da spricht.
Und der Mausbiber Gucky ist eh immer ein Thema für sich. Der klingt bei Renier Baaken hoch und krächzig, aber auf jeden Fall unterhalb der Grenze des Unangenehmen.
Die ANDROIDEN-Lesungen im Überblick:
01: „Totenozean“ – Kair Hirdt, 3:47 Std, 42 Tracks
02: „Der falsche Feind“ – Madeleine Puljic, 3:48 Std, 43 Tracks
03: „Der Jahrtausendirrtum“ – Dietmar Schmidt, 3:53 Std, 50 Tracks
04: „Willkommen in Menschenstadt“ – Jacqueline Mayerhofer, 3:39 Std, 44 Tracks
05: „Nekropole der Chenno“ – Marie Erikson, 3:41 Std, 46 Tracks
06: „Adams Ruf“ – Olaf Brill, 3:58 Std, 54 Tracks
07: „Der menschliche Faktor“ – Marlene von Hagen / Dietmar Schmidt, 3:51 Std, 50 Tracks
08: „Falle für die Posmi“ – Lucy Guth, 3:38 Std, 44 Tracks
09: „Der Wert eines Lebens“ – Marie Erikson, 3:47 Std, 47 Tracks
10: „Ein Mond wird gestohlen“ – Olaf Brill, 4:02 Std, 50 Tracks
11: „Die Krone des Seins“ – Marie Erikson, 3:55 Std, 49 Tracks
12: „Die Ehre der Kanes“ – Kai Hirdt, 3:59 Std, 48 Tracks
Konzept und Sprecher:
Das Konzept der Mini-Serie stammt von Kai Hirdt, Jahrgang 1976. Er ist seit Kindertagen Freund des Heftromans – schon in der dritten Klasse versorgte er seine komplette Schulklasse mit den Abenteuern eines populären Geisterjägers und zwang Eltern und Lehrer zum pädagogischen Einschreiten. Kurz darauf fielen ihm die PERRY RHODAN-Hörspiele in die Hände. Damit war das Ziel klar.
Der gebürtige Rheinländer Renier Baaken startete seine Karriere als Schauspieler und Regisseur am Düsseldorfer Schauspielhaus, arbeitete anschließend als freischaffender Regisseur, Oberspielleiter und Chefdramaturg und spielte an vielen Stadttheatern Deutschlands.
Science Fiction-Fans kennen ihn als einer der Sprecher der wöchentlich erscheinenden PERRY RHODAN-Hörbücher, verschiedener Miniserien und der ATLAN Zeitabenteuer. (Verlagsinfo)
MP3s und Ausstattung
Die 6 MP3-CDs tragen alle das Cover von Teil 1, „Totenozean“, und stecken in einem Digifile. Sprich, die CDs sind in Einschübe in eine auseinanderfaltbare Pappbox gesteckt worden, die mit Titel, Laufzeit und Autorenname der Episode bedruckt sind. Jeweils zwei Lesungen teilen sich dabei eine CD. Zusätzlich gibts noch Infos zur Serie und zum Sprecher, von dem auf der Rückseite auch ein Foto zu sehen ist.
Die Qualität der MP3s entspricht nicht dem Eins-A-Medien-Standard von festen 192 Kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo. Hier wurde mit einer variablen Bitrate (VBR) kodiert, die aber durchweg nicht wirklich weit unter diesem Wert liegt. Hörbar ist für mich der Unterschied nicht gewesen.
Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Der Dateiname fängt immer mit einer dreistelligen Zahl an, wobei die links Ziffer immer eine 0 ist. Das ergibt jetzt nicht so viel Sinn, denn keine der Lesungen hat 100 Tracks oder mehr.
Auch die Namen der am jeweiligen Vorlageroman beteiligten Autoren wurden mit in das ID3-Tag der Dateien geschrieben. Der Sprecher wird nicht genannt.
Das Titelbild des jeweils der Lesung zugrunde liegenden Taschenhefts ist auch im ID3-Tag zu finden. Zusätzlich sind die Cover auch als JPG-Bilddateien in der Auflösung 3000×3000 auf der CD des Hörbuchs enthalten.
Außerdem ist noch eine unsichtbare Datei namens „Thumbs.db“ in den Verzeichnissen der Teile 1, 3 und 5 zu finden, die mutmaßlich vergessen worden zu löschen.
Technik-Credits:
Executive Producer und Regie: Hans Greis
Technik: Michael Sonnen, Jan Gerhard, Tim Kühnert
Sprecher: Hanno Dinger, Axel Gottschick
Illustrationen: Dirk Schulz
Grafik: Robert Feuchtl
Fazit:
So wirklich weggehauen haben mich die ANDROIDEN nicht. Die Prämisse ist wie bei jeder Mini-Serie immer sehr interessant, aber hier verläuft sich das irgendwie schneller als sonst.
Erst tauchen sie auf, dann gibts Recherche, dann kommen Molochiden dazu und es wird noch schlimmer … und dann ist Ende. Ohne (weiter) zu spoilern war der Spannungsbogen diesmal recht überschaubar.
Immerhin wird alles aufgeklärt und das gibts auch nicht immer und überall. Von daher ist diese Mini-Serie am Ende ein „Kann man sich gut anhören. Bis die nächste Serie kommt, wirds dauern.“
Im Zweifel wird wieder ein ganzes Jahr vergehen, bis die nächste Serie kommt … und ich werde wieder dabei sein, weil die Prämisse mich wie immer catchen wird.
Und wenn Renier Baaken wieder als Sprecher mitmacht, bin ich eh dabei. Er liest mit einem ordentlichen Maß an Schauspiel und in einem guten Tempo, sodass es sich anhört, als würde er die Story nacherzählen und nicht nur stumpf runterlesen.
6 MP3-CDs im Digifile
Gesmtspieldauer: 45:57 Std.
Sprecher: Renier Baaken
1. Auflage, September 2024
ISBN-13: 978-3-95795-224-0
www.einsamedien.de
Der Autor vergibt: