Perry Rhodan – Arsenal der Giganten (Silber Edition 37)

Die Handlung:

Das Solare Imperium der Menschheit steht vor seiner schwersten Bewährungsprobe. Die sogenannte Zeitpolizei will die Menschheit für ein Zeitverbrechen bestrafen, das sie niemals begangen hat. Aus diesem Grund greifen lebende Kampfmaschinen aus einer fernen Galaxis, die Zweitkonditionierten, die bewohnten Welten des Imperiums an. In ihren lebenden Raumschiffen, den Dolans, sind die Gegner kaum zu schlagen … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Es geht gleich gut los, denn der dicke OLD MAN taucht im Sol-System auf und schickt einen Dolan auf die Reise. Dass denen schlecht beizukommen ist, beweist uns der Autor, indem er einfach mal eine Zahl in den Raum stellt, die beeindruckend ist. Nicht weniger als 50.000 Jäger stellen sich dem Dolan in den Weg.

Aber auch für Planetenabenteuerfreunde gibts etwas zu erleben. Denn nun ists an OLD MAN zu klotzen. 15.000 seiner Schiffe flitzen in Richtung Neptun, auf dessen Mond Triton unsere Kämpfer dem Zweitkonditionierten Aser Kin zu Leibe rücken wollen. Und um das Gleichgewicht der Kräfte wieder ein wenig zu unseren Gunsten zu verdrehen, bekommen die Getreuen Reginald Bulls eine neue Waffe an die Hand, mit der sie sich endlich gegen die Dolans zur Wehr setzen können, das hat doch was. So gehts hin und her, es wird ermittelt, herausgefunden, gekämpft … mit und gegen die Dolans.

Aber was ist eigentlich aus der CREST IV und Perry Rhodan geworden? Die gibts auch noch … beide. Und sie erleben ein seltsames und aber nicht weniger dramatisches Abenteuer mit einem braunhäutigen Zwerg, der auf dem Raumschiff sein Unwesen treibt und die gesamte Besatzung in Gefahr bringt. Nach einer Notlandung erleben wir dann als Letztes noch ein Planetenabenteuer mit empathischen Pflanzen, das mir irgendwie bekannt vorkam. Aber, die Blowers, die Erstkontaktrasse dieser Lesung, und ihren Planeten, den Perrys Leute auf den Namen „Clearwater“ getauft haben, werden wir wohl eher nicht wiedersehen … oder wiederhören.

Das Hör-Erlebnis:

Josef Tratnik bekommt vom Skript hier eine Menge zu tun … nicht nur von der Dauer der Lesung her. Er muss jede Menge Figuren vertonen und das gelingt ihm prima. Mal mit dem altbekannten Druck, wenn er die alten Haudegen der vergangenen Silberlesungen spricht, mal mit einem aufgesetzten, aber nie albernen Akzent versehen, mal hörbar alt und mal monoton als Roboter. Seine Dialoge klingen glaubhaft und auch bei den Szenenbeschreibungen lässt er den von ihm bekannten Einsatz vor dem Mikro nicht vermissen.

Was den Langzeitfan aber brennend interessiert: Hat der Verlag auf die Kritik der Fans reagiert und dem Sprecher nahegelegt, den Zweitkonditionierten Tro Khon nicht mehr so trantütig und „zurückgeblieben“ zu lesen wie in der letzten SILBER EDITION? Er hat … der 4-Meter-Riese wird von Tratnik jetzt wie ein Topsider gelesen … etwas gurgelnd und gedrungen durch die geschlossenen Zähne hindurch. Wem das jetzt nicht passt, der kann sich ja wieder beschweren. Ich fand diese Interpretation „schon besser“.

Die dieser Lesung hin und wieder untergemischten Ambient-Sounds sind sehr … abwechslungsreich. Manchmal sind sie kaum zu hören, manchmal klingen sie wie aus einem Fantasy-Rollenspiel und manchmal schrill wie ein schlimmer Drogentrip (nicht, dass ich selbst je einen erlebt hätte).

Und den Special Effect des phasenverschobenen Lautsprecherdurchsagers gibts auch hier wieder zu hören. Einmal sogar mit zusätzlichem Ambient-Sound im Hintergrund und einmal mit zusätzlicher Stimmenverzerrung. Wenn die Tontechnik so etwas doch nur immer tun würde … das erhöht den Hörspaß nämlich gewaltig.

Der Sprecher:

Josef Tratnik ist der Sprecher der „klassischen“ Silber Editionen. Er studierte Theaterwissenschaften, Philosophie und Germanistik in Köln und absolvierte er dort eine Schauspielausbildung am Theater „Der Keller“. Neben der Sprechertätigkeit für Hörfunk und Fernsehen, hauptsächlich bei den Sendern DLF, DW und WDR mit Hörspiel-/ und Feature-Produktionen, ist er freischaffender Schauspieler, Synchronsprecher und Sprecher in Köln. (Quelle: wikipedia)

Die Ausstattung:

Die 14 CDs sind mit dem Titelbild der Silber Edition bedruckt, die der Front von Heft 334, „Im Arsenal der Giganten“, entspricht (ja, das „Im“ wurde bei der Betitelung des Sammelbandes weggelassen). Die CDs sind einzeln in Papphüllen verpackt und in einer stabilen Papp-Klappbox zusammengefasst. Die Rückseiten der Papphüllen ergeben zusammengesetzt das Cover von Heft 333, „Das Meer der Träume“. Für die Rückseite der Klappbox ist als Hintergrundbild ein Ausschnitt des gleichen Covers gewählt worden. Auch die aneinandergereihten Rücken der Klappboxen bilden mit jeder weiteren Ausgabe ein sich zusammensetzendes schickes Gesamtbild.

Zusätzlich ist wieder ein Booklet enthalten, mit Tracklisting und Kapitelnummern, eine Inhaltsangabe, ein Vorwort von Horst Hoffmann, dessen Namen der Verlag diesmal dabei vergessen hat, eine Zeitleiste, eine Risszeichnung der CREST IV, ihres Zeichens ein Ultraschlachtschiff der GALAXIS-Klasse und die Titelbilder der in dieser Silber Editon zusammengefassten Hefte (Nr. 328, 329, 330, 332, 333 und 334) der Erstauflage. Außerdem gibt es noch Werbung für die Silber Editionen, ab Nummer 1 bis 36 und ab Nummer 74 bis 85. Dazu kommt noch eine Aufstellung aller LEMURIA- und ANDROMEDA-Hörbücher und der ATLAN-Zeitabenteuer sowie Werbung für die dritte Silber Editions-Schiene, die mit der Nummer 119 startete. Auch die Rückseite des Booklets ziert das Cover von Heft 333, „Das Meer der Träume“.

Mein Fazit:

Von Anfang an ist hier für Drama und Action gesorgt. OLD MAN stellt unter Beweis, dass er eine echte Bedrohung ist und die Truppe rund um Bully erfindet eine Waffe gegen die Dolans. Währenddessen erlebt Perry Rhodan mit der CREST IV ein Planetenabenteuer mit intelligenten Pflanzen.

Die Zeitpolizei aus der letzten Silberlesung gibts zwar auch noch, sie spielt aber keine Hauptrolle mehr in diesem Sammelband. Und zum Zyklusnamen passend, verlassen wir dann auch das Perryversum in M87 mit der Gewissheit, dass im nächsten Silberband dort größeres Unheil droht … allein schon wegen des Titels.

Bis dahin unterhält uns Josef Tratnik hier aber abwechslungsreich und spannend, sodass der Geschmack eines jeden Rhodan-Fans getroffen wird … zwangsweise, denn wir sind hier wirklich überall unterwegs.

Die Ambient-Effekte, die es ab und an im Hintergrund zu hören gibt, sind zumeist unterstützend gut gewählt und hier und da gibts sogar mal den einen oder anderen Stimmen verzerrenden Spezialeffekt zusätzlich. Davon könnten die Macher gern öfter Gebrauch machen … vielleicht werden die SILBER EDITIONEN dann irgendwann mal inszenierte Lesungen und würden noch mehr Spaß machen.

14 Audio-CDs in Papp-Klappbox mit 183 Tracks
Spieldauer der Lesung: 17:05 Std.
Sprecher: Josef Tratnik
ISBN-13: 978-3943393613

www.einsamedien.de
www.perryrhodan.net

Auch erhältlich als Download-Version mit PDF-Booklet und Cover als JPG-Datei
Größe: 1.38 GB

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