Perry Rhodan – Der Schwarm (Silber Edition 55)

Die Handlung:

Auf der Erde und den von Menschen besiedelten Planeten schreibt man das Jahr 3441: Perry Rhodan kommt mit dem Raumschiff MARCO POLO von einer Fernexpedition in die Milchstraße zurück und wird Zeuge eines atemberaubenden Schauspiels. Tausende von Sonnen und Planeten tauchen auf, gehüllt in riesige Blasen – es ist der Schwarm. (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Willkommen im neuen Zyklus, DER SCHWARM, und zur Silberlesung des Auftaktes, der den gleichen Namen trägt. Neun Hörbücher lang ist dieser Gesamthandlungsfaden, der im Jahr 2005 sogar mal als Taschenbuchausgaben einzeln ausgekoppelt auf den Markt gebracht wurde. Wenn das kein Garant für das Vertrauen des Verlags in den Zyklus ist.

Zuerst aber möchten wir zurück in die Milchstraße. Diesmal gabs am Ende des letzten Zyklus ja einen echten Abschluss und auch keinen wirklichen Zeitsprung, sondern die Autoren bescheren uns die Probleme direkt auf dem Rückweg. Wir lernen direkt den Unsympathen Terso Hosputschan kennen, der meint, er und die Leute seiner „Homo superior“-Gruppe wären etwas Besseres und dürften allen anderen Terraner erzählen, dass sie mal besser wieder Bauern spielen sollen … inklusive Perry Rhodan.

Dann taucht aber auch schon der Schwarm auf … im Grunde eine Galaxis zum Mitrumtragen … 380.000 angemessene Objekte erscheinen auf einmal und halten auf die Milchstraße zu.

Währenddessen hat irgendwer eine Blödmachzone aufgestellt. In der auch unsere Erde liegt. Folglich werden alle Bewohner plötzlich dumm. Das klappt auch, nur nicht bei allen … wär ja auch langweilig, wenn wir jetzt nicht die Gelegenheit bekämen, mit ein paar Immunen den Widerstand zu planen. Dazu gehört natürlich auch Perry Rhodan … was für ein glücklicher kleiner Zufall, dass er mentalstabilisiert ist … wie auch noch ein paar andere seiner Truppe. Der Rest der Welt macht ich aber dran, den Planeten mehr oder weniger in Schutt und Asche zu legen. Außerdem sterben viele Menschen durch Hunger oder Seuchen … es steht nicht gut um Terra.

Das bestätigt uns auch ES, unsere befreundete (?) Superintelligenz. Vielmehr ist die ganze Milchstraße in Gefahr, denn der Schwarm ist nicht nur ziemlich groß und offenbar organisiert, sondern nicht zum ersten Mal auf Angriffskurs auf eine Galaxis unterwegs. Ist aber auch eine gute Taktik, erst alle zu verdummen und dann zuzuschlagen … nachdem schon genug Chaos ohne Eingreifen herrscht. Die Dummheit geht von Rochenschiffen, die hier praktischerweise „Manipulatoren“ genannt werden, aus und als der Hörer mal eins davon betreten darf, gibts Kryptisches zu hören von etwas, „das rote Steine weint“ … ok, nehmen wir jetzt einfach mal so hin.

Ein wenig mehr Aufklärung gibts dann, als wir sogar Infos aus dem Bewusstseinskollektiv des Schwarms bekommen, das offenbar diesem Steineweiner dient, der den Namen Y’Xanthomrier trägt. Ob der aber wirklich das Ende der Menschheit einläuten wird wie Perry befürchtet, das werden wir wohl im weiteren Verlauf des Zyklus erfahren, denn mit diesem Gedanken lässt uns der Zellaktivator ein wenig geknickt am Ende der Lesung zurück.

Das Hör-Erlebnis:

Josef Tratnik liest, als hätte er genauso viel Lust auf den neuen Zyklus wie der Hörer. Manchmal begeistert, aber immer interessiert erzählt er uns die Geschichte. Wie von ihm gewohnt, legt er sich dabei ordentlich ins Zeug, was auch prima im Ohr des Hörfreunds ankommt. Seine Szenenbeschreibungen klingen lebendig, weil immer mit der zur jeweiligen Szene passenden Intensität und Sprechgeschwindigkeit (vor)gelesen.

Die von ihm vertonten Charaktere klingen nicht nur unterschiedlich genug, um Wiedererkennungswert zu haben … auch und besonders das Gefühlsleben der Figuren weiß Josef Tratnik bestens zu transportieren. „Gucky, der Frosch“ sticht wie immer am meisten heraus.

Da wirds auch schon mal lauter, wenns zur Situation passt oder grummelig … oder dumm .. oder erregt, wenn er auf die Einsetzung eines neues Selektors wartet. Auch die langen Passagen aus der Ich-Perspektive von Grohaan Opinzom klingen wie selbst erlebt.

Die Kapitelanfänge sind mit einem Ambientsoundeffekt unterlegt, sonst gibts keine weiteren Fremdklänge zu hören.

Der Sprecher:

Josef Tratnik ist der Sprecher der „klassischen“ Silber Editionen. Er studierte Theaterwissenschaften, Philosophie und Germanistik in Köln und absolvierte er dort eine Schauspielausbildung am Theater „Der Keller“. Neben der Sprechertätigkeit für Hörfunk und Fernsehen, hauptsächlich bei den Sendern DLF, DW und WDR mit Hörspiel-/ und Feature-Produktionen, ist er freischaffender Schauspieler, Synchronsprecher und Sprecher in Köln. (Quelle: wikipedia)

Die Ausstattung:

Die 15 CDs sind mit dem Titelbild der Silber Edition bedruckt, die einem Ausschnitt der Front von Heft 500, „Sie kamen aus dem Nichts“ entspricht. Der Jubiläumsband aus dem Jahr 1971 hatte damals ein Rundum-Cover, das auch die Rückseite mit einschloss. Die CDs sind einzeln in Papphüllen verpackt und in einer stabilen Papp-Klappbox zusammengefasst. Die Rückseiten der Papphüllen ergeben zusammengesetzt diesmal kein Romancover, sondern das dieser Silber Edition … in drei Fünferreihen. Eine sehr schöne Idee. Noch schöner wäre natürlich an dieser Stelle das komplette Rundum-Cover gewesen.

Für die Rückseite der Klappbox ist als Hintergrundbild ein Ausschnitt des Covers von Heft 503, „Planet der Digger“, gewählt worden. Auch die aneinandergereihten Rücken der Klappboxen bilden mit jeder weiteren Ausgabe ein sich zusammensetzendes schickes Gesamtbild.

Zusätzlich ist wieder ein Booklet enthalten, mit Tracklisting und Kapitelnummern, einer Inhaltsangabe, einem Teil des Vorworts von Horst Hoffmann aus der Silberbandvorlage, einer Zeitleiste, einer Risszeichnung eines Rochenraumers vom Typ „Manipulator“ und den Titelbildern der in dieser Silber Editon zusammengefassten Hefte Nr. 500 (diesmal mit Vorder- und Rückseite), 501, 503-505 und 509 der Erstauflage. Außerdem gibt es noch Werbung für verschiedene weitere PERRY-RHODAN-Lesungen des Verlags. Die Rückseite des Booklets ziert noch mal das Cover von Heft 503, „Planet der Digger“.

Mein Fazit:

Der Schwarm taucht auf und alle werden doof. So ähnlich gehts hier los und das ist die Prämisse, um die die hier beteiligten Autoren ihre Storys zimmern. Zum Glück sind zwar nicht alle Leute verblödet, aber verdammt viele und auch der verdammt große Schwarm ist eine ernsthafte Bedrohung, vor der sogar ES warnt. Warum ES den Schwarm dann nicht einfach umleitet und die Milchstraße beschützt … das weiß die Superintelligenz offenbar nur selbst … vielleicht hat sie aber auch grad Wichtigeres zu tun …

Die allgemeine Dummheit sorgt für Leid und Chaos, die neuen selbsternannten Über-Menschen sind dabei nicht gerade hilfreich. Perry sammelt Infos zur Lage vor und hinter dem Schwarm und der Hörer lässt sich gern auf dieses komplett neue Szenario ein, das auch ohne die Dummheitsbestrahlung schon interessant genug losgeht.

Josef Tratnik hat richtig Lust auf den neuen Zyklus und Spaß am Vorlesen. Das hört man und das macht Spaß. Beschreibende Szenen, von denen es jede Menge gibt, spricht er sehr lebendig und wie nacherzählt … und bei Dialogen kann er die Gefühle der unterschiedlich klingenden Figuren prima vermitteln.

15 Audio-CDs in Papp-Klappbox mit 223 Tracks
Spieldauer der Lesung: 18:06 Std.
Sprecher: Josef Tratnik
ISBN-13: 978-3-95795-110-6

www.einsamedien.de
www.perryrhodan.net

Auch erhältlich als Download-Version mit PDF-Booklet und Cover als JPG-Datei
Größe: 1,47 GB

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