Perry Rhodan – Die Energiejäger (Silber Edition 112)

Die Handlung:

Im Jahr 3587 nach Christus droht der Menschheit eine unvorstellbare Katastrophe: Die Planeten der Milchstraße werden untergehen, weil sich die schweren Weltraumbeben immer weiter steigern. Milliarden von Menschen stehen vor dem Untergang. Grund für alles ist, dass eine Materiequelle manipuliert wurde, Millionen Lichtjahre von der Heimat entfernt. Perry Rhodan und seine Gefährten versuchen, dieses Schicksal abzuwenden. Mit der BASIS operieren sie in der Galaxis, in der sich die Materiequelle befindet. Sie können der Erde jedoch nur helfen, wenn sie die Mächte jenseits der Materiequelle erreichen. In den Kosmischen Burgen der ehemaligen Mächtigen muss Rhodan jene Schlüssel an sich bringen, die den Kontakt mit den Mächten hinter der Materiequelle ermöglichen. Im Frühjahr des Jahres 3587 steuert das mächtige Fernraumschiff BASIS die beiden letzten Ziele an. Die Zeit drängt, denn dort sind bereits die Demonteure aktiv, deren Aufgabe es ist, die riesigen Burgen abzutransportieren … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Die letzte Silberlesung hatte mich ein wenig enttäuscht, weils nix Neues von den Kosmischen Burgen zu hören gab, die ja eigentlich den Zyklus prägen … sollten … dachte ich zumindest.

Die Burg, die wir heute besuchen wollen, ist die von Bardioc. Interessanterweise ist dieses hässliche Ei die kleinste unter den Kosmischen Burgen, auch wenn der Namensgeber den letzten Zyklusbösewicht gegeben hat … man munkelt aufgrund von Minderwertigkeitsgefühlen den anderen Burgherren gegenüber.

Bevor wir aber das Ei erreichen, werfen uns die Autoren noch schnell ein paar Handlungsknüppel zwischen die Beine und wir „dürfen“ noch erleben, wie auf der BASIS eine Allergie ausbricht und Demeter sich an Dinge erinnert, von denen sie nichts mehr wusste.

Der Teil, der dann folgte, erinnerte mich ein wenig an ein Adventure-Spiel auf dem Computer. Alaska Saedelaere will bei einem Planetenabenteuer auf Derogwanien den fünften Augenschlüssel von Laires Auge besorgen. Bevor er den aber bekommt, bekommen wir ein paar Hintergrundinfos zu dem seltsamen Puppenplaneten und erleben wie sich das Schicksal des Oberpuppenspielers und das des Anzugs der Vernichtung erfüllen … schade eigentlich. Aber vielleicht war das gute Stück den Autoren zu mächtig.

Aber auch jetzt dürfen wir immer noch keinen Fuß auf oder in die Burg von Bardioc setzen, denn die Autoren lassen uns immer noch warten. Die Geschichte rund um die eiförmigen Vargarten zeigt zwar, dass es auch im 112ten Silberband noch reichlich Kreativität gibt, aber das, was wir da mit Alaska sehen, klang für mich wie eine Handlungsbremse. Na ja … zumindest wissen wir jetzt, wer die Energiejäger sind, nach denen diese Lesung benannt wurde. Aber auch wenn sie nur in zwei Heften der Erstauflage auftauchten, so tun sie ihr Übriges, um den Hörer zusammen mit Alaska zu unterhalten. Der ist nun endlich in der Burg, sucht den sechsten Augenschlüssel von Laire und hat dabei Probleme.

Und dann hats mich wirklich überrascht … denn wir erleben auch die Jagd auf den siebten und damit letzten Augenschlüssel, für den wir zur Burg von Kemoauc fliegen. Dem gehört die größte der Burgen und sie sieht aus wie ein ziemlich großer Stern. Der fällt runter und wir erleben ein weiteres Planetenabenteuer, als Perry und seine Freunde sich zur Burg durchschlagen.

Die Handlung geht weiter voran, denn wir haben zwar nicht alle Schlüssel, machen uns aber dennoch auf den Weg zur Materiequelle … wohin wir ja eigentlich den ganzen Zyklus schon wollten. Quietsch, brems … so einfach ists dann mal wieder doch nicht, denn nun haben wir noch eine Barriere zu überwinden. Die Idee, Gucky betrunken zu machen, damit er zufällig benebelt die Barriere durchbrechen kann … ok … na ja … dichterische Freihit … aber lustig fand ichs schon irgendwo. Dass man den Planeten, auf dem wir dann landen, dann aber gleich GUCKYS INN und die Sonne DRINK nennen muss, fand ich dann ein wenig überzogen. Passend aber zum Suff ist vieles hier nicht so, wie es scheint …

Das Hör-Erlebnis:

Tom Jacobs ist der einzige Sprecher im Perry-Rhodan-Höruniversum (zumindest was die Silberbandlesungen betrifft), der Gucky ohrenfreundlich und unalbern liest. Klar, klingt der Mausbiber anders als die vielen anderen Charaktere, denen der Sprecher hier seine Stimme leiht … aber bei Tom Jacobs klingt der Ilt weder schrill noch quakig, sondern niedlich.

Wie gewohnt liest Tom Jacobs energisch, wird aber auch mal sanfter, wenn es die geschilderte Situation erfordert. Jeder Charakter bekommt eine mehr oder weniger leichte Veränderung der Stimme, sodass alle gut voneinander zu unterscheiden sind. Auch das Gefühlsleben der Figuren kann der Sprecher gut vermitteln. Dabei wird er auch mal passend aufbrausend, wenn er zum Beispiel Mardyn, die Puppe, spricht.

Die Kapitelanfänge sind mit einem Ambientsoundeffekt unterlegt, sonst gibts keine weiteren Fremdklänge zu hören.

Der Sprecher:

Tom Jacobs ist 1969 in Euskirchen geboren. Von 1991 bis 1995 studiert er an der Hochschule für Musik & Theater Rostock. Erste Engagements führen ihn ans Marburger Schauspiel und an das Theater der Stadt Trier. Seit 1997 arbeitet er als freischaffender Schauspieler, Sprecher und Sänger in Köln. Dort gründet er 1998 die deutsche Rockband Die Konsequenzen (CD „Falsche Fährten“,2001). 2004 schließt er sich mit Kollegen zum Live-Hörspiel-Kollektiv hörmacher04 zusammen. Tom Jacobs gastiert in verschiedenen Theatern, u. a. dem prinz regent theater Bochum, dem Volkstheater Millowitsch, dem Theater Augsburg und dem Schauspiel Köln und ist in diversen Film und Fernsehproduktionen zu sehen. Durch seine markante Stimme und langjährige Erfahrung vor allem in den Bereichen Hörbuch, Hörspiel, Synchron und Voice- over ist er ein vielseitiger und gefragter Sprecher geworden. Seit 2007 liest er regelmäßig Romane für die Science-Fiction-Serie Perry Rhodan ein. Tom Jacobs lebt in Köln, ist verheiratet und hat drei Kinder. (Quelle: www.tomjacobs.info)

Die MP3s und das Booklet:

Die Qualität der MP3s entspricht dem Eins-A-Medien-Standard von festen 192 Kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo. Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Auch sämtliche Namen der an der kompletten Silber Edition beteiligten Autoren wurden mit in das ID3-Tag der Dateien geschrieben. Dies macht den Eintrag in der Playlist einiger Abspielgeräte so lang, dass nur noch die Autorennamen zu sehen sind und der Titel am Ende abgeschnitten wird.

Ein Scherzbold in der Produktion hat übrigens das Genre im ID3-Tag auf „Psychobilly“ gesetzt, statt auf „Audiobook“. Rock on!

Das Titelbild der Silber Edition, das auch in den ID3-Tags der Dateien zu finden ist, liegt dem Hörbuch zusätzlich als JPG-Datei in der Auflösung 3000 x 3000 bei und entspricht einer farbenfroheren Version der Front von Heft 945, „Die Energiejäger“. Außerdem bekommen wir noch das tatsächliche Heft-Cover der gleichen Ausgabe als JPG-Datei in der Auflösung 2000 x 2958 zum Ausdrucken als Poster mit dazu.

Im beiliegenden Booklet finden wir ein Tracklisting mit den Kapitelnamen, einen Auszug aus dem Nachwort von Hubert Haensel aus der Silberbandversion und die Cover der in dieser Silber Edition enthaltenen Heftromane Nr. 943-948, 955 und 956. Außerdem gibts auf der Rückseite noch eine aufpolierte Version des Heftcovers 955, „Das Rätsel der Barriere“, zu sehen. Die Risszeichnung eines leichten Kreuzers der STAATEN-Klasse aus der Romanvorlage hat es leider nicht ins Booklet geschafft.

Mein Fazit:

Diesmal gehts wieder um Kosmische Burgen und am Ende kommen wir sogar der Materiequelle nahe, der Einlass wird uns aber noch verwehrt. Wir sammeln Schlüssel, die wir für Laires Auge brauchen und erleben eine Menge Planetenabenteuer. Dass hier hin und wieder die Handlung für meinen Geschmack etwas gestreckt wurde, verzeihe ich diesmal, denn … wie gesagt … die Handlung in Sachen „Materiequelle“ geht endlich voran.

Die Burgen sind abgefrühstückt, wir haben noch sechs Lesungen im Zyklus vor uns und ich hoffe, wir werden die nicht die ganze Zeit vor der Barriere verbringen oder mit Trunkenheitsteleportationen von der anderen Seite aus zur BASIS zurückgucken.

Und die Kosmokraten könnten sich eigentlich auch langsam mal vorstellen … finde ich.

Eine gute Vorstellung gibt allerdings Tom Jacobs als Sprecher für diese Silberbandlesung ab. Mit einer ordentlichen Bandbreite an Emotionen und gutem Schauspiel vor dem Mikro, kann er den Figuren Leben einhauchen und die Story für den Hörer interessant halten.

2 MP3-CDs mit 179 Tracks
Spieldauer der Lesung: 16:01 Std.
Sprecher: Tom Jacobs
ISBN-13: 978-3957951595

www.einsamedien.de
www.perryrhodan.net

Die Silber Edition 112 ist auch als Downloadversion erhältlich, mit PDF-Booklet und JPG-Cover.

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