Eine Entscheidung bahnt sich an: Hundertfünfzigtausend riesige Roboteinheiten aus Gruelfin, die sogenannten Sammler, materialisieren in der Milchstraße und bedrohen das Solsystem und seine Planeten. Reginald Bull, der älteste Freund Perry Rhodans, stellt sich ihnen mit allem entgegen, was er an Raumschiffen aufzubieten hat.
Selbst bisherige Gegner der Menschheit schicken ihre Raumschiffe, um die Invasoren zurückzuschlagen.Doch Pedotransferer sind nicht mit normalen Mitteln aufzuhalten. Und so tragen die Cappins mit ihrer besonderen Begabung den Krieg mitten in das Sonnensystem, wo sie ein Chaos ohnegleichen anrichten. Der Untergang der Menschheit droht.
Erst als die sogenannte Urmutter aus Gruelfin, wo die Macht der Takerer inzwischen von Perry Rhodan gebrochen wurde, mit über dreihundertvierzigtausend Sammlern eintrifft, wendet sich anscheinend das Blatt. Doch der Preis ist hoch, den die Terraner und ihr Sonnensystem dafür bezahlen müssen … (Verlagsinfo)
Mein Eindruck:
Der Titel dieser Silberlesung klingt ja ganz schön reißerisch, aber auch nach Zyklusabschluss, den dieses Hörbuch bildet … hoffentlich. Nicht selten werden im Perryversum Altlasten mit in den nächsten Zyklus genommen, anstatt komplett Neues anzubieten. Was also offerieren uns die vier hier beteiligten Autoren denn dieses Mal?
Jede Menge große Zahlen auf jeden Fall. Wir erinnern uns das ein paar zehntausend Sammler nicht mehr von uns kontrolliert werden können … und die werden nun in Richtung Erde geschickt, um die bösen Terraner auszulöschen. Außerdem war ja noch Perry Rhodans Sohn in Gefangenschaft … diese beiden Sachen behandelt diese Lesung gleich am Anfang. Ein schönes Schmankerl für den Altfan ist, dass die Flotte der Erdzerstörer nicht im Sol-System auftaucht, sondern neben der Wega. Da scheint in der Berechnung der gleiche Fehler aufgetreten zu sein, wie damals bei den Topsidern ganz zu Anfang der Serie.
Dann erleben wir eine Art Showdown der Körperüberspringer zwischen dem ehemaligen Sol-Abwehr-Agenten Pontonac und Vascalo, der sich einfach nicht übernehmen lassen will. Dramtisch wirds dann auch nach einer Geschichtsstunde, die uns die Urmutter persönlich erteilt. Jetzt wissen wir noch mehr über die Takerer und deren Entwicklung machen uns auf, einen Mond zu zerstören. Das läuft aber nicht ganz so glatt und der Hörer darf hier einige Minuten um unseren Lieblingsmausbiber Gucky bangen.
Im Anschluss hätte ich gern mit Perry zusammen die MARCO POLO repariert, um zurück in die Milchstraße zu gelangen, aber die Autoren hatten etwas dagegen. Stattdessen lernen wir ein paar Clans der Takerer kennen, deren Stoffwechsel und Alterungsprozess anders abläuft als bei uns. Klingt interessant, war aber nicht so ganz meins, weil sich das Ganze irgendwie gestreckt anfühlte. Auf der anderen Seite hatten die Autoren wohl Zeit zu füllen, denn die Instandsetzung der MARCO POLO braucht offenbar doch eine Weile.
Kampfhandlungen gibts im Sol-System aber dennoch rund um den Saturnmond Titan und auch der Supermutant und Antagonist vergangener Lesungen, Ribald Corello, wird aus der Versenkung geholt und darf mitmischen. Aber nicht nur Titan geht die Luft aus, sondern auch die Zeit der Urmutter scheint abgelaufen zu sein. Gleiches gilt auch für den Takerer Vascalo und über eine Million seiner Pedotransferer, was den Zyklus in der Tat runder abschließt, als ich erwartet hatte.
Das Hör-Erlebnis:
Obwohl ich weiß, dass Josef Tratnik mit dem Silberband in den Händen an einem Tisch sitzt und „einfach nur“ das vorliest, was da Seite für Seite geschrieben steht … so schafft er es mit jeder Lesung wieder, mich genau das vergessen zu lassen.
Jede Beschreibung, jede Schilderung, jede Zwischensequenz klingt für mich wie nacherzählt und extra für mich berichtet. Vielleicht liegt es daran, dass die Silberbandlesungen mit ihm begonnen haben und er für mich einer, wenn nicht DER Sprecher der Reihe ist.
Zu einem Großteil wirds aber daran liegen, dass er weiß, was er macht und vor allem, wie mans macht. Er liest das Buch nicht einfach nur gelangweilt vor wie manch anderer Kollege, weil er dafür bezahlt wird … ich kaufe ihm absolut ab, dass er dabei auch Spaß hat.
Dazu passt, dass er kürzlich meinte, er würde gern bis zum Ende seiner Silberlesungsschiene (Nummer 73) weitermachen. Und von mir gibts kein „oh nein, bitte nicht“, weil er für mich immer noch die Energie mitbringt, die es für mich für ein gutes Hörbucherlebnis braucht. Ab und an mal etwas geschwächt, aber da hatte er bestimmt eine Erkältung … hier nicht … hier bietet er seine alte Form und die gefällt mir prima.
Jeder von ihm vertonte Charakter bekommt eine wiedererhörbare, stimmliche Eigenheit von ihm verliehen und auch die Gefühlswelt der Figuren kann er prima vermitteln. Und wenn der Cappin-Taschkar „endgültig die Beherrschung verliert“, wird er auch gern mal lauter … immer der Situation entsprechend halt. Wobei mir sein Supermutant Ribald Corello ein wenig zu hoch-krächzig war.
Die Kapitelanfänge sind mit einem Ambientsoundeffekt unterlegt, sonst gibts keine weiteren Fremdklänge zu hören.
Der Sprecher:
Josef Tratnik ist der Sprecher der „klassischen“ Silber Editionen. Er studierte Theaterwissenschaften, Philosophie und Germanistik in Köln und absolvierte er dort eine Schauspielausbildung am Theater „Der Keller“. Neben der Sprechertätigkeit für Hörfunk und Fernsehen, hauptsächlich bei den Sendern DLF, DW und WDR mit Hörspiel-/ und Feature-Produktionen, ist er freischaffender Schauspieler, Synchronsprecher und Sprecher in Köln. (Quelle: wikipedia)
Die Ausstattung:
Die 14 CDs sind mit dem Titelbild der Silber Edition bedruckt, die der bearbeiteten von Heft 499, „Entscheidung in der Plutobahn“ entspricht. Die CDs sind einzeln in Papphüllen verpackt und in einer stabilen Papp-Klappbox zusammengefasst. Die Rückseiten der Papphüllen der ersten zwölf CDs ergeben zusammengesetzt das Cover von Heft 499, „Entscheidung in der Plutobahn“. Für die Rückseite der Klappbox ist als Hintergrundbild ein Ausschnitt des Covers von Heft 492, „Das stählerne Gefängnis“ … gespiegelt … gewählt worden. Auch die aneinandergereihten Rücken der Klappboxen bilden mit jeder weiteren Ausgabe ein sich zusammensetzendes, nie endendes, schickes Gesamtbild.
Zusätzlich ist wieder ein Booklet enthalten, mit Tracklisting und Kapitelnummern, einer Inhaltsangabe, einem Teil des Vorworts von Horst Hoffmann aus der Silberbandvorlage, einer Zeitleiste, einer Risszeichnung des Kampfroboters TARA III UH, der ein wenig wie ein Dalek (aus DOCTOR WHO) mit zusätzlichen Armen aussieht und den Titelbildern der in dieser Silber Editon zusammengefassten Hefte Nr. 492-494 und 496-499 der Erstauflage. Außerdem gibt es noch Werbung für verschiedene weitere PERRY-RHODAN-Lesungen des Verlags. Die Rückseite des Booklets ziert das Cover von Heft 492, „Das stählerne Gefängnis “ … auch wieder gespiegelt.
Mein Fazit:
Dieser Zyklusabschluss ist tatsächlich einer geworden. Wir erfahren noch mehr aus der Vergangenheit, als wir eigentlich noch wissen wollten, aber auch Aktuelles rund um die Urmutter, den aktuellen Antagonisten Vascalo und seine körperübernehmenden Pedotransferer. Dazwischen gibts immer wieder Kampfhandlungen von ordentlichen Ausmaßen, denn die Autoren geizen mal wieder nicht mit Nullen vor dem Komma, wenns um die Anzahl von Raumschiffen geht.
Und so lassen wir den Cappins-Handlungsausflug in Gruelfin zurück und fliegen frisch repariert mit Perry zurück zur Erde, um der Ankunft des SCHWARMS beizuwohnen, der uns im nächsten Zyklus „unterhalten“ wird.
Bestens unterhält uns diesmal aber schon Josef Tratnik, der seine gewohnt überzeugende Leistung abruft. Seine Dialoge klingen lebendig, das Gefühlsleben der von ihm gesprochenen Figuren authentisch und die Beschreibungen wie erzählt.
14 Audio-CDs in Papp-Klappbox mit 216 Tracks
Spieldauer der Lesung: 17:26 Std.
Sprecher: Josef Tratnik
ISBN-13: 978-3957950956
www.einsamedien.de
www.perryrhodan.net
Auch erhältlich als Download-Version mit PDF-Booklet und Cover als JPG-Datei
Größe: 1,4 GB
Der Autor vergibt: