Perry Rhodan – Kampf der Immunen (Silber Edition 56)

Die Handlung:

Immer noch zieht der mysteriöse Schwarm durch die Milchstraße; aufgrund der Strahlungswelle, die das kosmische Gebilde aussendet, werden die Bewohner der Galaxis in den Zustand der Verdummung versetzt. Auf zahllosen Welten herrschen Chaos und Verzweiflung. Nur wenige Immune gibt es, darunter Perry Rhodan, die terranischen Mutanten und die Zellaktivatorträger. Gemeinsam nehmen sie den Kampf gegen das grausame Schicksal und die unheimlichen Fremden auf … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Nachdem die Autoren Perry und uns in der letzten Silberlesung in der neuen Zyklushandlung platziert hatten und wir alle Gegebenheiten erfahren haben, kanns jetzt ja losgehen. Der Titel dieser Silber Edition lässt auf Action hoffen und die sollte es auch geben, denn sonst ist die Milchstraße ziemlich schnell vom Schwarm überrannt worden. Endzeitstimmung aus dem Jahr 1971, denn Dystopien gibts nicht erst seit der Neuzeit.

Aber erst mal erschaffen sich die Autoren einfach mal einen kurzen Handlungseinschub aus dem Nichts … besser gesagt: aus dem Schwarm. Eine große Scheibe taucht auf, wir haben einen Erstkontakt mit den Siloten, erfahren ein wenig, dann is‘ Scheibe auch schon wieder weg und ich habe mich gefragt, was das Ganze wirklich sollte, außer Hörzeit von der Uhr zu nehmen. Besonders fesselnd fand ich diesen Einstieg in die Silberlesung nicht.

Und als auf einmal noch ein neues Schiff aus dem Schwarm auftaucht, habe ich mich dann gefragt, ob das jetzt ewig so weitergeht und wir ständig das „Monster der Woche“ bekämpfen und direkt danach dann das Nächste kommt. Das würde allerdings extrem lange dauern, denn im Schwarm ist eine Menge zu bekämpfen. Reichlich Götzen offenbar auch, allein 20 von ihnen fangen mit „Y'“ an und von denen die Masse auch noch mit „Y’X“ … das kann sich doch keiner merken, geschweige denn aussprechen.

Aber anbeten kann man die offenbar … und bei einem Planetenabenteuerausflug ein paar pilzförmige Sender in deren Angedenken platzieren. Pilform scheint im Schwarm eh die Mode schlechthin zu sein. Auch diese Kurzhandlung fand ich irgendwie seltsam. Ein Schiff, ein Planet, ein (paar) Sender, ein wenig Handlung und dann zieht man wieder seiner Wege. Da fehlte mir irgendwie der Zusammenhang zur Gesamthandlung, wobei die ja zugegebenermaßen noch gar nicht wirklich zu erkennen ist. Was soll denn das Ganze?

Und dann folgt ein weiterer Teil der Reihe „Und in der Zwischenzeit …“. Dieser Hörzeitraum behandelt eine recht große Guppe von Dummheits-Immunen und einen ausgehöhlten Mond, die gern ins Paradies wollen, kein Witz … und auch nicht lustig oder wirklich fesselnd von der Story her.

Spannender fand ich dann aber schon den nächsten Planetenaufenthalt, den uns der Sprecher offeriert. Der kommt nämlich, nachdem nicht nur eins, sondern tausende von Einheiten aus dem Schwarm gekommen sind und wir einfach mal eine davon verfolgen. Wir lernen „Tankzwerge“ kennen und finden interessante Technik, die uns vielleicht mal weiterhelfen könnte. Außerdem sehen wir noch ziemlich krass aussehende Y’X-Götzenanbeter, die uns als Schwarminstallateure vorgestellt werden und die schrumpfen, wenn man sie beschießt, und einen Raumer, der aussieht wie ein roter Kopf … mit vier Gesichtern.

Am Ende fangen wir noch einen Notruf auf … von der Superintelligenz ES höchstpersönlich. Ich hatte mich ja eh gewundert, warum sie nix gegen den Schwarm unternimmt. Auf dem Kunstplaneten Wanderer-Beta, auf dem ES im Moment gerade residiert, erzählt ES uns mehr Interessantes über die Hintergründe seines Verschwindens und gibt mal wieder kryptische, aber im späteren Handlungsverlauf bestimmt nützliche Tipps. Perry soll also mit seinen besten Leuten zur Hundertsonnenwelt düsen … warum nicht … aber diesmal nicht mehr, denn damit ist diese Silberlesung zu Ende.

Das Hör-Erlebnis:

Josef Tratnik hat Spaß am Vorlesen und das kommt dem Hörer zugute. Seine Beschreibungen klingen wichtig und wie selbst erlebt. Und auch wenn er gerade keine Dialoge zu vertonen hat, kann er die Dynamik jeder Szene prima vermitteln und wird beim Sprechen auch gern mal energischer … oder ruhiger … je nachdem, was grad passt.

Jeder von ihm gesprochene Charakter bekommt eine wiedererkennabare Eigenheit, sodass sich die Figuren prima voneinander unterscheiden lassen und der Hörer weiß, wer da grad was zu sagen hat.

Dabei klingt sein Lord Zwiebus, als hätte der Zahnarzt ein Pfund Tampons bei ihm im Mund vergessen und seine Quargies irgendwie grummelig, grantig, bockig. Wobei das nicht so wichtig ist, tauchen sie doch nur in einem einzigen Heftroma im Perryversum auf.

Gucky quakt wie gewohnt, sodass es dem Sprecher schwer bis unmöglich ist, seine Stimme als „sich überschlagend“ zu präsentieren … und gesundheitliche Schäden an den Stimmbändern davonzutragen.
Die Kapitelanfänge sind mit einem Ambientsoundeffekt unterlegt, sonst gibts keine weiteren Fremdklänge zu hören.

Der Sprecher:

Josef Tratnik ist der Sprecher der „klassischen“ Silber Editionen. Er studierte Theaterwissenschaften, Philosophie und Germanistik in Köln und absolvierte er dort eine Schauspielausbildung am Theater „Der Keller“. Neben der Sprechertätigkeit für Hörfunk und Fernsehen, hauptsächlich bei den Sendern DLF, DW und WDR mit Hörspiel-/ und Feature-Produktionen, ist er freischaffender Schauspieler, Synchronsprecher und Sprecher in Köln. (Quelle: wikipedia)

Die Ausstattung:

Die 15 CDs sind mit dem Titelbild der Silber Edition bedruckt, die der Front von Heft 518, „Sturmlauf in den Tod“, entspricht, das in dieser Sammellesung gar nicht enthalten ist. Die CDs sind einzeln in Papphüllen verpackt und in einer stabilen Papp-Klappbox zusammengefasst. Die Rückseiten der Papphüllen ergeben im Format 3×5 zusammengesetzt die Heftroman-Cover-Vorlage dieser Silber Edition, unbeschnitten, aber ohne den kompletten Text der damaligen Heftfront. Für die Rückseite der Klappbox ist als Hintergrundbild ein Ausschnitt des Covers von Heft 510, „Die Ausgestoßenen“, gewählt, aber seitenverkehrt abgedruckt worden. Auch die aneinandergereihten Rücken der Klappboxen bilden mit jeder weiteren Ausgabe ein sich zusammensetzendes schickes Gesamtbild.

Zusätzlich ist wieder ein Booklet enthalten, mit Tracklisting und Kapitelnummern, einer Inhaltsangabe, einem Teil des Vorworts von Horst Hoffmann aus der Silberbandromanvorlage, einer Zeitleiste, einer Risszeichnung des Vermessungsraumschiffs DISCOVERER und den Titelbildern der in dieser Silber Editon zusammengefassten Hefte Nr. 510, 511, 513 und 515-517 der Erstauflage. Außerdem gibt es noch Werbung für verschiedene weitere PERRY-RHODAN-Lesungen des Verlags. Die Rückseite des Booklets ziert das gleiche seitenverkehrte Cover wie die Rückseite der Box.

Mein Fazit:

Ein Objekt taucht auf, wir haben ein wenig Handlung, das Objekt verschwindet wieder. Ein neues Objekt taucht auf, wir haben ein wenig Handlung … und so weiter. Der Einstieg in diese Silberlesung war für meinen Geschmack zu schleppend. Erst als dann mal richtig viele Objekte auftauchten und wir die Tankzwerge kennenlernen, war mein Interesse nachhaltiger geweckt.

Dennoch werfen uns die Autoren immer nur Infobröckchen zu und lassen uns an denen zumeist für mich seltsamen Dingen teilhaben, die so alle passieren, nachdem der Schwarm aufgetaucht ist. ES braucht Hilfe und gibt kryptische Tipps und wir suchen offenbar überall erst mal nach allen Infos, die wir finden können, ohne dass es wirklich schon echte Konflikte oder gar Kontaktaufnahmen handlungsbewegender Art gekommen wäre. Interessant schon, aber irgendwie noch nicht wirklich bissfest.

Da hat mir Josef Tratnik, der Sprecher, schon besser gefallen. Er schaffte es wie gewohnt, mich bei Laune zu halten und irgendwie die Spannung aufrechtzuerhalten. Dialoge, Beschreibungen, bei ihm klingt alles wie nacherzählt. Die Figuren bekommen eigene Stimmfarben, wobei er einige schon seit vielen Jahren beibehält, was dem Langzeithörfan das Zuhören noch mehr bespaßt.

15 Audio-CDs in Papp-Klappbox mit 226 Tracks
Spieldauer der Lesung: 18:36 Std.
Sprecher: Josef Tratnik
ISBN-13: 978-3957951113

www.einsamedien.de
www.perryrhodan.net

Auch erhältlich als Download-Version mit PDF-Booklet und Cover als JPG-Datei
Größe: 1,54 GB

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