Perry Rhodan – Mensch aus dem Nichts (Silber Edition 95)

Die Handlung:

Im Herbst des Jahres 3583 erwacht in einer verlassenen Relaisstation des ehemaligen Solaren Imperiums ein geheimnisvoller Mann. Das besondere an ihm: In seinem Körper leben sieben menschliche Bewusstseine. Der »Mensch aus dem Nichts«, der auch als »Mehrheitsmensch« bezeichnet wird, ist das erste der so genannten Konzepte …
Wie es scheint, leben in den Konzepten die Bewusstseine jener zwanzig Milliarden Menschen, die verschwanden, als die Erde und der Mond durch den mysteriösen Schlund in eine andere Galaxis versetzt wurden. Die Superintelligenz ES nahm sie auf, um sie dem Zugriff der feindlichen Superintelligenz BARDIOC zu entziehen. Jetzt muss ES diese Bewusstseine gezielt freisetzen.
Dies geschieht in einer Zeit, in der die Milchstraße vor großen Umwälzungen steht: Die Laren, nach wie vor die Unterdrücker der Galaxis, bekommen Probleme mit der Energieversorgung ihrer Raumschiffe. Und die Menschen des Neuen Einsteinschen Imperiums, das gegen die Laren kämpft, leiten den 80-Jahres-Plan zur Befreiung der Milchstraße ein … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

In der Science-Fiction ist so einiges möglich, eigentlich alles, wenn sie auf einen pfiffigen Autoren trifft. Davon gibts bei PERRY RHODAN zum Glück so einige. Und da verwundert es auch nicht wenn „weit draußen in den unerforschten Einöden eines total aus der Mode gekommenen Ausläufers des westlichen Spiralarms der Galaxis“ nicht nur plötzlich ein Mann in einer fast vergessenen Relais-Station aus dem Nichts erscheint, sondern auch noch zig verschiedene Bewusstseine in sich vereint. Kein Wunder, dass den alle für bekloppt halten … interessant sind das und er aber schon.

Die Auflösung scheint eine Art von Bewusstseinsblähung von ES zu sein … ok, der Autor umschreibt das Ganze ein wenig blumiger, aber im Grunde ist es ähnlich. ES hat ja, wie sich der eine oder andere noch erinnert, plötzlich eine ganze Menge Terraner-Bewusstseine in sich aufgenommen … 20 Milliarden um genau zu sein … plus minus ein paar. Und da tauchen halt immer mal wieder welche davon auf … mit sieben Bewusstseinen, die sich einen Körper teilen müssen … ob das wohl ein Spaß für alle Beteiligten ist? Einer davon ist Kershyll Vanne, dem wir dann auch im Speziellen folgen, denn der ist im Auftrag des Herrn unterwegs … zu Julian Tifflor, um dem zu sagen, wer demnächst auf der leeren Erde leben soll.

Währenddessen erfahren wir auch, wie es mit dem ambitionierten Achtzig-Jahres-Plan der Kelosker weitergeht, mit dem sie die Laren aus der Milchstraße verscheuchen wollen. Wir erinnern uns, dass die Laren uns schon seit dem vorletzten Zyklus belagern … langsam is‘ aber auch mal gut. Und so freuts uns na klar, dass die Kelosker geschickt versuchen, die Laren in ein Schwarzes Loch zu werfen … oder so ähnlich. Bevor es aber dazu kommt, erleben wir den Herrn Vanne noch mal in verschiedenen Universen in verschiedenen Abenteuern.

Besuch bekommen wir übrigens auch von einem sehr besonderen Mutanten, der aufgrund eines Unfalls schon viele, viele … sehr viele Jahre durch die Gegend fliegt und immer mal wieder Gastauftritte im Perryversum hat: Ernst Ellert. Der erlebt ein multiples Solo-Abenteuer (weil er sich einen Körper mit einem Technik-Geek-Kid teilt) und stellt uns die Frage, wie lange er wohl diesmal bleiben wird.

Das Hör-Erlebnis:

Andreas Laurenz Maier wird gleich zu Anfang vom gewohnt immer mal wieder unter den Sprecher gelegte Ambient-Soundteppich unterstützt, der spacig durch das Kopfkino des Hörers wabert und den Hörspaß parziell verstärkt. Leider verschwindet der aber auch jedes Mal wieder so abrupt, wie er aufgetaucht war. Diesmal dachte ich allerdings, dass er endlich dableibt, weil er vom Start weg und länger als sonst zu hören war. Leider blieb er nicht und der Rest hörte sich dann im Vergleich zu den vorangegangenen Hörminuten sehr „trocken“ an.

Der Sprecher schaffts aber auch ohne Ambient-Sound-Unterstützung gut, den Hörer auf die Story aufmerksam zu machen. Am lebendigsten klingt er dabei, wenn er die vielen Stimmen zu vertonen hat, die ihm die Romanvorlage in die Sprecherkabine gelegt hat. Das sind nicht wenige und sie reden eine Menge.

Die Ohren einziehen musste ich allerdings bei seinem Blue Trintir und bei Ryüphüry … wie man allerdings eine „zirpende“ Stimme vertonen soll, fällt mir spontan auch nicht ein. Maier interpretiert das sehr hoch und schräg. Und wenn er als Lare Kirtayn-Ker schreien muss, dann wird er schon eindringlich und laut … zum Glück brüllt er aber an dieser Stelle nicht wirklich. Sein Kelosker Splink klang für mich allerdings, als wäre er geistig ein wenig gehandicapt … ganz seltsam irgendwie.

Das waren aber auch wirklich die einzigen, der vielen, vielen anderen Charaktere, die der Sprecher zu vertonen hat. Und dabei wird er kreativ und verstellt hier und da auch mal so sehr die Stimme, dass man sein verzerrtes Gesicht vor dem inneren Hörauge sehen kann. Dennoch wirds nie übertrieben oder albern … nur unterschiedlich … ziemlich unterschiedlich. Und das gefiel mir gut.

Beschreibende Szenen liest er zur Situation passend zügig und macht diesen doch oftmals recht staubigen Teil einer Lesung interessanter und vor allem unterhaltsam aufregender für den Hörer.

Der Sprecher:

Andreas Laurenz Maier ist Schauspieler und Sprecher für Synchronisationen sowie Hörspiele. Nach einem Studium in der Universität der Künste Berlin in der Zeit von 1995 bis 1999 hat er in zahlreichen Produktionen für Film, Fernsehen und Bühne mitgewirkt. Er wurde 1999 mit dem Max-Reinhard-Preis des Landes Österreich und 2006 als bester Nachwuchsschauspieler in Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. (Quelle: Perrypedia)

Die MP3s und das Booklet:

Die Qualität der MP3s entspricht diesmal nicht dem Eins-A-Medien-Standard von festen 192 Kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo, sondern einer durschnittlichen Bitrate (ABR), die aber nie unter 160 Kbps fällt. Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Auch sämtliche Namen der an der kompletten Silber Edition beteiligten Autoren wurden mit in das ID3-Tag der Dateien geschrieben. Dies macht den Eintrag in der Playlist einiger Abspielgeräte so lang, dass nur noch die Autorennamen zu sehen sind und der Titel am Ende abgeschnitten wird.

Das Titelbild der Silber Edition, das auch in den ID3-Tags der Dateien zu finden ist, liegt dem Hörbuch zusätzlich als JPG-Datei in der Auflösung 2400 x 2400 bei und entspricht einer farbenfroheren Version der Front von Heft 837, „Im Bann des Neutronensterns“. Außerdem bekommen wir noch das tatsächliche Heft-Cover der Nummer 809, „Mensch aus dem Nichts“, als JPG-Datei in der Auflösung 2000 x 2958 zum Ausdrucken als Poster mit dazu.

Im beiliegenden Booklet finden wir ein Tracklisting mit den Kapitelnamen, einen Teil des Vorworts von Hubert Haensel aus der Silberbandversion, eine Risszeichnung des Spezialroboters „Vario-500“, die lustigerweise im vergangenen Monat schon im Booklet der Silber Edition 45 zu sehen war, weil sie tatsächlich in beiden Silberbandvorlagen abgedruckt war, eine Zeitleiste und die Cover der in dieser Silber Edition enthaltenen Heftromane Nr. 809-815. Außerdem gibts auf der Rückseite noch eine aufpolierte Version des Heftcovers 813, „Im Strom der Ewigkeit“, zu sehen.

Mein Fazit:

Kershyll Vanne, der 7-D-Mann, steht nicht nur im Titel, sondern hat auch maßgeblichen Anteil daran, dass es mit der Vertreibung der Laren aus der Milchstraße vorwärts geht. In verschiedenen Universen und auf mehreren Planten passiert hier eine Menge, wenn die Autoren versuchen, dem neuen Zyklus gerecht zu werden und gleichzeitig noch die überfällige Verscheuchung der Besatzungsmächte in weniger als den angepeilten 80 Jahren über die Bühne zu kriegen.

Abwechslungsreich und voller interessanter Ideen werden wir hier prima unterhalten und treffen dabei auch mal wieder auf Ernst Ellert … den hatten wir auch schon lange nicht mehr … „gesehen“.

Abwechslungsreich sind auch die Interpretationen der vielen Figuren, die Andreas Laurenz Maier hier ins Ohr des Hörers zu bringen hat. Dabei traf er nur selten auf meine Schmerzrezeptoren, die Masse der Charaktere klingt unterscheidbar gut und hörbar anders. Mal lauter, mal grummeliger, mal hoch und schräg, mal gestresst, mal etwas dümmlich … aber immer anders und gut für den Hörer sortierbar und auseinanderzuhalten.

Beschreibende Szenen liest er zügig und lebendig, sodass auch diese kurzweilig sind.

2 MP3-CDs mit 193 Tracks
Spieldauer der Lesung: 17:21 Std.
Sprecher: Andreas Laurenz Maier
ISBN-13: 978-3-95795-036-9

www.einsamedien.de
www.perryrhodan.net

Die Silber Edition 95 ist auch als Downloadversion erhältlich, mit PDF-Booklet und JPG-Cover.

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