Perry Rhodan – Mission SOL 2 – Die komplette Miniserie (Teile 1-12)

Die Handlung:

Zwischen Kosmokraten und Chaotarchen – Perry Rhodan und die Besatzung der SOL streiten für die Menschlichkeit. Im Jahr 1552 Neuer Galaktischer Zeitrechnung ist Perry Rhodan, der die Menschheit von Beginn an ins All begleitet hat, in eine ferne Galaxis versetzt worden. Dort hat er die seit Langem verschollene SOL und ihre Besatzung aus einer Chaoszone gerettet. Eigentlich wollen die Menschen an Bord nun so schnell wie möglich in die heimatliche Milchstraße zurückkehren. Aber ein Bote der Kosmokraten macht ihnen klar: Sie können nur nach Hause, wenn sie zuvor eine wichtige Aufgabe für die Hohen Mächte erfüllen … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Das erste SOL-Abenteuer scheint (zu Recht) gut bei den Fans angekommen zu sein, also schiebt der Verlag direkt die zweite Mini-Serie hinterher … obwohl die erste MISSION ja eigentlich gut abgeschlossen wurde. Wieder sinds zwölf Teile, aber diesmal kanns direkt losgehen … wir müssen die SOL nicht erst finden. Die Suche nahm ja mehr oder weniger einen Großteil der Handlung der ersten „Mission“ ein.

Mit jeder Menge Action und Gefechten gehts dann auch los und der Hörer wird direkt mitgenommen auf die Reise. Dass Perrys Handeln nicht immer jedem zusagt, darf er dann selbst spüren, indem er sich einigen Prüfungen stellen muss. Das Religöse an der ganzen Sache war dabei aber nicht so meins.

Das gibt offenar Zeit dafür, auf einen weiteren Handlungsfaden zu springen. Hier begleiten wir Perrys Sohn Roi Danton, der mit seiner CALAMAR auf Entdeckermission ist. Nicht nur ihn interessiert, was die Chaotarchen Unschönes geplant haben. Wenn das am Ende dann in die Haupthandlung mit eingebaut wird, lohnt sich der Ausflug. Kurzweilig war er auf jeden Fall.

Das trifft dann leider auf den Aufenthalt im „Sphärenlabyrinth“ nicht mehr wirklich zu. Zu lang und atmig war mir die Zeit und Perrys und Rois Dilemma hätte fixer abgearbeitet werden können und sollen.

Dann ereilt viele „Der violette Tod“, der … nicht unähnlich der aktuellen Corona-Krise … zu einer Bedrohung für einen ganzen Planeten wird. Und irgendwie fragte ich mich dann, was uns der Exposé-Autor eigentlich erzählen wollte. Wohin geht die Reise? Und … passiert noch mal was?

Das fragt sich sicher auch Cin, die Erzkratzerin, die auf dem Planetoiden Doliuto lebt und sich von den Minen zur Oberfläche durchkämpft. Sicher … auch interessant und sogar als Einzelhörbuch konsumierbar … aber, ich hätte lieber bei Perry weitergehört.

Der wird nun offiziell zum Orbiter geschlagen, hat aber Probleme mit einem Zwergandroiden. Dieser macht sich mit dem Schiff aus dem Staub, das vorhin noch Roi geflogen hat. Auch wieder so ein Teil, den man hätte straffen können und sollen, denn die Erstbegegnung mit den Xilar später, die war dann wieder ganz interessant.

Aber, noch immer ist nicht klar, was uns hier eigentlich gesamtstaffeltechnisch erzählt werden soll … und wir sind schon über die Hälfte drüber an dieser Stelle.

Einen leichten Blick auf den roten Faden bekommen wir im Anschluss. Roi, der seinen Raumer zurück hat, begibt sich damit wieder mal auf die Reise, um wieder mal rauszufinden, was die Chaotarchen vorhaben. Das ist aber kurzweilig, besonders als die terminale Kolonne TRAITOR ins Spiel kommt und die CALAMAR entern will. Ob wohl alle davor bewahrt werden können, an den gefräßigen Plapperkäfer von Traal verfüttert zu werden?

Dann gibts das nächste Planetenabenteuer, diesmal darf Perry ran … und er wird direkt gefangen genommen. Das passiert mir generell eh zu häufig im Perryversum und konnte mich jetzt nicht so fesseln. Schließlich konnte den relativ Unsterblichen eh noch niemand wirklich lange festhalten.

Jetzt wird den Verantwortlichen bewusst, dass sie die Staffel noch irgendwie abschließen sollten und so wird sich alles zurechtgelegt. Der „Showdown“ war dann wieder ganz ok und am Ende wissen wir dann auch, obs eine dritte Mission der SOL geben wird.

Das Hörerlebnis:

Wenn nur die scharfen S- und Z-Laute nicht wären, die Martin Bross immer wieder auf meine Trommelfelle abfeuert, könnte ich seine Lesung so viel entspannter genießen. Aber bei Sätzen, in denen „das ist“ oder Ähnliches vorkommt, zucke ich regelmäßig zusammen … und ich hab‘ nicht mal Kopfhörer auf beim Hören oder Ohrstöpsel.

Da ich aber weiß, dass nicht jeder so empfindlich darauf reagiert und einige das gar nicht hören, kann und will ich natürlich keine Bewertungspunkte abziehen.

Denn er macht wirklich einen super Job und erzählt die ganze Story, als hätte er sie selbst erlebt. Interessiert an dem, was er da vorliest und mit einer flotten Sprechgeschwindigkeit. Zwar schreit er nicht wirklich, wenn in den Romanvorlage jemand schreit … aber, er wird eindringlicher und vor allem lauter, besonders, wenn er „donnern“ soll, das reicht schon aus. So kann er die Gefühlslage der vielen Charaktere, mit denen wir es hier zu tun bekommen, auch gut vermitteln.

Darüber hinaus bekommt auch jede Figur von ihm eine andere Stimmfarbe, die gut zu ihr passt. Wobei mir sein Zwergandroid Eroin Blitzer ein wenig zu aufdringlich hoch-krächzig klang … aber … der ist halt ein Zwergandroid … die klingen sicher nicht tief und gewaltig.

Die MISSION-SOL-2-Lesungen im Überblick:

01: „Ritter des Chaos“ – Kai Hirdt, 4:01 Std, 50 Tracks
02: „BARILS Botschaft“ – Madeleine Puljic, 4:03 Std, 49 Tracks
03: „Zielpunkt Nebelzone“ – Olaf Brill, 3:57 Std, 51 Tracks
04: „Im Spährenlabyrinth“ – Hermann Ritter, 4:08 Std, 54 Tracks
05: „Der violette Tod“ – Bernd Perplies, 4:04 Std, 47 Tracks
06: „Das Licht in der Tiefe“ – Olaf Brill, 4:08 Std, 50 Tracks
07: „Drei hoch Psi“ – Dietmar Schmidt, 4:02 Std, 53 Tracks
08: „Das Gelbe Universum“ – Ben Calvin Hary, 4:07 Std, 48 Tracks
09: „Qumishas Sehnsucht“ – Bernd Perplies, 3:52 Std, 46 Tracks
10: „Die gespaltene Welt“ – Dietmar Schmidt, 4:13 Std, 50 Tracks
11: „Anker der Superintelligend“ – Olaf Brill, 4:00 Std, 54 Tracks
12: „Der Chaopressor“ – Kai Hirdt, 4:03 Std, 47 Tracks

Der Sprecher:

Martin Bross, geboren 1972 in Wetter an der Ruhr, absolvierte ein Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Frankfurt am Main. Er spielte in zahlreichen Filmen und Fernsehspielen. Auf der Theaterbühne stand er erstmals 1997 in Heidelberg, später u.a. in Heidelberg, Mainz, Wiesbaden, Mannheim, Bonn, Hamburg und Mülheim. Als Sprecher in Hörspielen und Features tritt er für den WDR und andere Rundfunkanstalten auf. (Quelle: www.theater-an-der-ruhr.de)

Die MP3-CDs:

Die 6 MP3-CDs tragen alle das Cover von Teil 1 „Ritter des Chaos“ und stecken in einem Digifile. Sprich, die CDs sind in Einschübe in der auseinanderfaltbaren Pappbox gesteckt worden. Jeweils zwei Lesungen teilen sich eine CD. Zusätzlich gibts noch Infos zur Serie und zum Sprecher, von dem auf der Rückseite auch ein Foto zu sehen ist.

Die Qualität der MP3s entspricht nicht immer dem Eins-A-Medien-Standard von festen 192 Kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo. Bei einigen Lesungen wurde mit einer variablen Bitrate (VBR) kodiert, um Platz zu sparen. Da die aber nie unter 160 Kbps fällt, macht das hörtechnisch nichts. Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Der Dateiname fängt immer mit einer 0 an, deren Sinn sich mir nicht erschließt … keine der Lesungen hat 100 Tracks oder mehr.

Auch die Namen der am jeweiligen Vorlageroman beteiligten Autoren wurden mit in das ID3-Tag der Dateien geschrieben. Der Sprecher wird nicht genannt.

Das Titelbild des jeweils zugrunde liegenden Heftromans ist auch im ID3-Tag zu finden. Zusätzlich sind die Cover auch als JPG-Bilddateien in der Auflösung 3000×3000 auf der CD des Hörbuchs enthalten.

Technik-Credits:

Sprecher: Martin Bross
Technik: Michael Sonnen, Nicolas Epe, Max Kalhöfer
Illustrationen: Arndt Drechsler
Grafik: Robert Feuchtl

Mein Fazit:

Die zweite Mission der SOL ist doch schon ein wenig gestreckt und aufgebläht. Grad in der ersten Hörzeit hatte ich keine Ahnung, wohin die Reise eigentlich geht und was mir hier erzählt werden soll.

Der rote Faden ist mir über lange Strecken einfach zu dünn gewesen, auch wenn die ganzen Seitenabenteuer schon kurzweiliger waren, als man jetzt denken könnte.

Martin Bross hat mir als Sprecher gut gefallen, auch wenn er phasenweise etwas zu druckvoll liest, was das Hören unentspannt macht. Er liest mit einer guten Geschwindigkeit und kann bei Dialogen mit Schauspiel vor dem Mikro lebendiges Kopfkino beim Hörer entstehen lassen.

MISSION SOL 2 ist trotz der Längen dennoch unterhaltsam und wird gerade durch den Sprecher kurzweiliger.

6 MP3-CDs
Gesamtspieldauer der Lesungen: 48:38 Std.
Sprecher: Martin Bross
1. Auflage,
ISBN-13: 978-3-95795-165-6

www.einsamedien.de
www.perryrhodan.net

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