Seit das Raumschiff SOL auf eine große Mission ins Unbekannte aufgebrochen ist, haben die Menschen auf der Erde nichts mehr von dem Schiff und seiner Besatzung gehört. Man weiß nur, dass die SOL verschollen ist und angeblich in großer Not steckt. Seit Jahrhunderten ist das legendäre Schiff in den Tiefen des Universums verschollen.
Perry Rhodan hat die SOL damals nach Tare-Scharm entsandt, in eine Galaxis, in der sich Kosmokraten und Chaotarchen vor langer Zeit erbitterte Schlachten lieferten. Nun wird Rhodan selbst nach Tare-Scharm entführt und findet eine erste Spur.
Der Terraner stellt fest: Der Krieg mag lange vorbei sein – aber seine Hinterlassenschaften sind immer noch gefährlich, selbst nach Millionen von Jahren. (Verlagsinfo)
Mein Eindruck:
Mini-Serien sind schon länger ein gern genutztes Mittel im PERRYversum, wenn die Verantwortlichen gern noch einmal an den einen oder anderen Schauplatz der Heftromanserie zurückkehren möchten. Sei es, um neue Abenteuer zu erzählen oder um alte weiter zu vertiefen. Und ein Raumschiff, das weiter geflogen ist als alle andere … und dabei wirklich in neue Dimensionen vorgedrungen ist, in denen noch keiner war … das kennen wir zwar irgendwoher … bietet aber gefühlt unendlich viel Platz für neue Ideen.
Eine davon präsentiert uns nun Kai Hirdt, der für diese zwölfteilige Serie das Exposé schrieb.
Perry verschlägts auf eine Welt, die verdammt weit von seiner eigenen entfernt ist. Hier wird zwar nicht die alles vernichtende Bombe angebetet, sondern in einem Teil der SOL. Besser gesagt gibts hier zwei Teile aka Tempel, denn die SOL ist ein Hantelraumer (gewesen?), dessen Einzelteile auch flugfähig waren/sind.
Perry erkundigt sich erst mal nach den Verhältnissen und wird gleich mehrfach gefangen, bekommt aber häppchenweise Infos dazu, wie zur Hölle die Teile der SOL hier gelandet und gestrandet sind. Und, es wäre auch prima, wenn er zeitnah wieder nach Hause käme. Gern würde er auch seinen Sohn Michael mitnehmen, der einst mit der SOL gestartet war.
Das Problem bei dem Ganzen … das ist alles schon 180 Jahre her und seitdem hat sich Vieles verändert und ist mutmaßlich auch gar nicht mehr da. Perry forscht und fragt weiter und versucht den uralten Spuren weiter zu folgen.
An dieser Stelle folgen Planetenabenteuer auf der Suche nach Roi Danton und dem Mittelteil der SOL. Natürlich wird Perry auch hier wieder gefangen genommen, das passiert ja eh ständig. Die Zeit, die wir dann auf Evolux, der „Weißen Welt“, verbringen, fand ich ein wenig gestreckt. Gefühlt gibts auch auf jedem Planeten, auf den Perry trifft Widerständler gegen irgendwas … das ist hier ähnlich und wird lang und breit erzählt. Aber, wenigstens gibts Fortschritte zu vermelden.
Auch steuert uns das Ganze auf den ultimativen Showdown zu, bei dem es um Milliarden von Leben geht.
Martin Bross liest uns dieses SOL-Abenteuer vor. Und wessen Ohren nicht empfindlich auf die wie bei ihm üblich scharfen S- und Z-Laute des Sprechers reagieren, der kann sich hier auch stress- und schmerzfrei gut unterhalten lassen. Passagen wie „Zugänge zur Zentrale“ sind allerdings für meine Ohren echt anstrengend.
Beschreibungen und Erklärungen liest er angenehm zügig, sodass auch längere Passagen nicht langweilen. Und bei den Dialogen zeigt er gutes Schauspiel vor dem Mikro. Jeder Sprecher bekommt eine leicht andersartige Stimmfarbe von ihm zugewiesen und im Fall von Hemlir mu-Varall klingt Martin Bross dann klingt er irgendwie wie Rumpelstilzchen mit Zahnarzt-Tampons im Mund. Klingt lustig, ist es auch. Aber, hebt sich auch prima von allem anderen ab, ohne dass es in den Ohren schmerzt.
Mal weich und sanfter, mal grummelig, „brüsk“, fordernd, bedrohend … der Sprecher hat eine Menge an Gefühlswallungen zu vertonen, was ihm auch prima gelingt.
Die MISSION-SOL-Lesungen im Überblick:
01: „Das Raumschiffgrab“ – Kair Hirdt, 3:57 Std, 59 Tracks
02: „Die Althanos-Verschwörung“ – Bernd Perplies, 3:40 Std., 46 Tracks
03: „Gefährlicher Pakt“ – Dietmar Schmidt, 3:56 Std, 57 Tracks
04: „Welt des ewigen Todes“ – Ben Calvin Hary, 4:06 Std, 45 Tracks
05: „Strafkolonie der Ksuni“ – Olaf Brill, 3:56 Std, 55 Tracks
06: „Das Orakel von Takess“ – Hermann Ritter, 3:23 Std, 57 Tracks
07: „Eine kosmische Bestimmung“ – Marc. A Herren, 4:15 Std, 62 Tracks
08: „Krise auf Evolux“ – Bernd Perplies, 3:58 Std, 49 Tracks
09: „Ins Herz der Finsternis“ – Ben Calvin Hary, 4:15 Std, 53 Tracks
10: „Die Höllenfahrt der SOL“ – Olaf Brill 4:04 Std, 57 Tracks
11: „NEUBEGINN“ – Dietmar Schmidt, 4:04 Std, 54 Tracks
12: „Der Würfel fällt“ – Kai Hirdt, 4:07 Std, 49 Tracks
Der Sprecher:
Martin Bross, geboren 1972 in Wetter an der Ruhr, absolvierte ein Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Frankfurt am Main. Er spielte in zahlreichen Filmen und Fernsehspielen. Auf der Theaterbühne stand er erstmals 1997 in Heidelberg, später u.a. in Heidelberg, Mainz, Wiesbaden, Mannheim, Bonn, Hamburg und Mülheim. Als Sprecher in Hörspielen und Features tritt er für den WDR und andere Rundfunkanstalten auf. (Quelle: www.theater-an-der-ruhr.de)
Die MP3-CDs:
Die 6 MP3-CDs tragen alle das Cover von Teil 1 „Das Raumschiffgrab“ und stecken in einem Digifile. Sprich, die CDs sind in Einschübe in der auseinanderfaltbaren Pappbox gesteckt worden. Jeweils zwei Lesungen teilen sich eine CD. Zusätzlich gibts noch Infos zur Serie und zum Sprecher, von dem auf der Rückseite auch ein Foto zu sehen ist.
Die Qualität der MP3s entspricht nicht dem Eins-A-Medien-Standard von festen 192 Kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo. Hier wurde mit einer variablen Bitrate (VBR) kodiert, um Platz zu sparen. Da die aber nie unter 128 Kbps fällt, macht das hörtechnisch nichts. Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Der Dateiname fängt immer mit einer 0 an, deren Sinn sich mir nicht erschließt … keine der Lesungen kommt über 62 Tracks hinaus.
Auch die Namen der am jeweiligen Vorlageroman beteiligten Autoren wurden mit in das ID3-Tag der Dateien geschrieben. Der Sprecher wird nicht genannt.
Das Titelbild des jeweils zugrunde liegenden Heftromans ist auch im ID3-Tag zu finden. Zusätzlich sind die Cover auch als JPG-Bilddateien in den Auflösungen 600×600 und 3000×3000 auf der CD des Hörbuchs enthalten.
Technik-Credits:
Sprecher: Martin Bross
Technik: Michael Sonnen, Nicolas Epe
Illustrationen: Dirk Schulz
Grafik: Robert Feuchtl
Mein Fazit:
Perrys SOL-Abenteuer in Far Far Away ist trotz zwölf Teilen interessant und kurzweilig erzählt. Der Handlungsfortschritt macht seinem Namen alle Ehre und unser relativ Unsterblicher erfährt immer mehr über die Hintergründe … während er die Teile der SOL zusammensucht.
Am Ende gehts dann sogar gegen Handlanger des Chaos und Perry muss sich richtig ins Zeug legen, um unglaublich viele Leben zu retten.
Der ganze Ausflug ist rund erzählt und hat sowohl einen Abschluss als auch ein offenes Ende. Und da die Serie betriebswirtschaftlich auch gut abgeschnitten hat, wird sie mit einem weiteren Abenteuer aka Mini-Serie in diesem Jahr fortgesetzt. Ich bin gespannt.
Wenn nur die scharfen S- und Z-Laute nicht wären, die Martin Bross durch die geschlossenen Zähle zischt, nicht wären. Meine Ohren reagieren sehr empflindlich auf so was. Davon ab und wer das nicht (mehr) hört oder ausblenden kann … hier kann sich der Hörer fast 49 Stunden lang gut unterhalten lassen.
Martin Bross macht einen prima Job und bietet gute Abwechslungen in allen Bereichen, die eine Lesung erfordert. Und bei den Dialogen legt er sich noch ein wenig mehr ins Zeug.
6 MP3-CDs
Gesamtspieldauer der Lesungen: 48:42 Std.
Sprecher: Martin Bross
ISBN-13: 978-3957951649
www.einsamedien.de
www.perryrhodan.net
Der Autor vergibt: