Perry Rhodan NEO – Arkons dunkle Zeit (Folgen 260-269)

Worum gehts in der Staffel?

Verschollen in Raum und Zeit: Perry Rhodan und seine Freunde stranden in einem unbekannten Sektor der Milchstraße – zugleich tief in der Vergangenheit. Sie finden sich in der Ära der Methankriege wieder, gut 10.000 Jahre vor unserer aktuellen Zeit. Fürchterliche Schlachten toben in den Tiefen der Milchstraße, die Flotten der Arkoniden und Maahks kämpfen unbarmherzig gegeneinander.
Es ist die dunkle Zeit des großen Arkon-Imperiums. Sein Untergang steht kurz bevor. Verzweifelt suchen die Raumfahrer nach einem Weg, in ihre eigene Zeit zurückzureisen. Gleichzeitig müssen sie versuchen, durch ihre Taten nicht ihre Gegenwart zu verändern.
Perry Rhodan muss erkennen, dass die Antworten auf die brennenden Fragen der Gegenwart in der Vergangenheit verborgen liegen. Er macht sich auf die Suche nach der Wahrheit – und entdeckt Arkons bittere Schuld! (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Hab ich mich oft beschwert, dass es in den vergangenen NEO-Staffeln zu wenig Action gibt, so hauen die Autoren endlich auch mal was raus. Ein Sprung in die Vergangenheit und die sofortige Einmischung in das damalige Geschehen … was man ja eigentlich tunlichst vermeiden sollte … sorgen für einen interessanten Auftakt, der bei mir Lust auf mehr entstehen ließ. Und das kam bei den letzten Staffelstarts eher selten vor.

Mit Kämpfen gehts auch weiter, als Leticron seinen Auftritt im NEOversum hat. Der Überschwere verfolgt Ziele, die Perry und seinen Getreuen erst mal verborgen bleiben. Obs allerdings einen Unterschied gemacht hätte, wenn Atlan sich von seiner Mutter verabschiedet hätte oder nicht … Perry hat so viel an der Zeitlinie verändert, das würde wenig bis nix verändert haben.

Auch wenn sich ständig gefragt wird, ob man eingreifen soll oder darf … gemacht wirds eh. Einem Notruf muss man halt folgen und wenns vor Ort was zu Metzeln gibt, dann mischen wir uns halt mit ein. Einerseits fragwürdig, andererseits nachvollziehbar, nehmen wirs mal so hin.

Als ob es mit den Kämpfen dann erst mal genug sein sollte, bekommen wir im Anschluss eine Geschichtsstunde in Sachen „Akoniden und Arkoniden“. Das ist immer noch kein Tippfehler, denn die einen sind die Vorfahren der anderen. Und was die beide damit zu tun haben, dass Perry mit der SOL in der Vergangenheit gelandet ist, das erfahren wir dann auch. Von daher fand ich diesen Teil schon interessant, obwohl ich eigentlich gar kein Fan von Rückblicken und langen Erklärungen bin.

Was „währenddessen im Sol-System“ passiert und wie sehr Bully mit den Zähnen knirscht, während er den fügsamen Untertan von Leticron spielt, das bekommen wir im Anschluss erzählt. Der Zeitsprung, den es am Ende dieser Episode gibt, ist zwar eine interessante Idee, zerstört aber einige der anderen, die wir vorher gehört haben.

Jetzt folgt ein Agententhriller, auch mal was Interessantes und spannend ists auch. Zwar ein wenig „blutig“ erzählt, aber vielleicht bin ich ja auch einfach zu weich für das Geschäft.

Für den, dem das zu viel Action war (gibts solche Hörer?), gibts dann eine Geschichtsstunde. Ist wie gewohnt nie meins und für meinen Geschmack auch zu lang erzählt. Thora auf der Suche nach dem Extrasinn. Antworten bekommt sie und der Hörer auch … und das über einen ziemlich langen Zeitraum hin.

Dann gibts ohrenscheinlich Action, wenn Leticron weitere Angriffe startet. Aber eigentlich gehts um Heiler, speziell Heilerinnen, denen wir hier über die Schulter hören.

Im Anschluss kommt das eigentliche Ende der Staffel, obwohl es danach noch einen NEO zu hören gibt. Wird doch hier schon erzählt und erklärt, wieso die Bordpositronik SENECA preiswürdiges Verhalten an den Tag legt, wie sich vieles abschließt und wer die finalen Kämpfe gegen wen führt und mit welchem Ergebnis.

Tja, und dann kommt der Schluss der Staffel, als Epilog sozusagen. Irgendwie war zu hoffen, dass Perry und seine Leute auch wieder durch die Zeit zurück nach Hause kommen … in dieser Staffel noch. Gehen wir also mal davon aus, dass sie es schaffen, denn die nächste Staffel hat zum Zeitpunkt des Erscheinens dieser Hörbuchbox längst angefangen.

Interessant ist dabei allerdings, dass die LETICRON heißt … wo wir den doch weit in der Vergangenheit getroffen haben. Spielt die Staffel doch wieder in der Vergangenheit, ist Leticron unsterblich oder reist er zusammen mit unseren Leuten zurück in die Zukunft?

Das Hörerlebnis:

Axel Gottschick ist die richtige Wahl für den Staffelauftakt gewesen. Mit seiner lebendigen Art und einem gefälligen Maß an Schauspiel vor dem Mikro kann er den Hörer direkt mit auf die SOL nehmen und die Reise beginnt.

Zügig und intensiv erzählt er von den Abenteuern in der Vergangenheit und wenn es um Dialoge geht, kann er dabei auch prima die Gefühlslage der jeweiligen Charaktere vermitteln. Bei weiblichen Figuren wird er (so es seine eh etwas kratzige Stimme erlaubt) etwas weicher, ansonsten auch gern mal autoritäter und wenn es die Situation erfordert auch eindringlicher und lauter, höher oder tiefer.

Dabei bekommt jeder und jede eine eigene Stimmfarbe, die sie oder ihn gut von den anderen Figuren unterscheidbar macht. Axel Gottschick spielt dabei mehr mit der oben erwähnten Kratzigkeit seiner Stimme, als dass er sie komplett verdreht. So klingen alle Figuren unterschiedlich. Beim Überschweren Leticron fehlt ihm allerdings etwas Körpermasse, um den „gewaltigen Körper“ mit Hörraum zu füllen. Aber, die Absicht ist gut hörbar.

Auch Hanno Dinger konnte mich gut unterhalten. Nicht so langsam und zögerlich, wie ich ihn oft bei NEO-Lesungen erlebt habe, sondern forsch und flott berichtet er von den Geschehnissen. Das hat bei mir den Hörspaß auf jeden Fall erhöht.

Auch bei ihm klingen die von ihm vertonten Figuren unterschiedlich und sind so im Ohr des Hörers gut voneinander zu trennen. Besonders Gucky, den Hanno Dinger sehr hoch und quiekig spricht, wie ein Erwachsener, der ein Kleinkind imitiert. Bei den anderen Charakteren nutzt er häufig ein Durch-die-Zähne-drücken, um sie anders klingen zu lassen.

Sein Leticron klingt noch weniger voluminös als die Version des Kollegen. Auch wenn er rufen soll, macht er das nicht wirklich und hätte gern noch einen ordentlichen Schuss Schauspiel in seine Erzählung legen können.

Die größte Herausforderung waren die Momente, in denen er die Bestie Tro Khon und den Haluter Icho Tolot zu sprechen hatte. Hier springt er schnell zwischen den beiden hin und her und verstellt dabei die Stimme stärker als bei den anderen Dialogen seiner Lesungen.

Die Lesungen dieser Staffel im Überblick:

NEO 260 – Gestrandet in der Zeit (Lucy Guth): 6:10 Std. Spieldauer, 63 Tracks, gelesen von Axel Gottschick
NEO 261 – Die Imperatrix (Ben Calvin Hary): 6:03 Std. Spieldauer, 55 Tracks, gelesen von Hanno Dinger
NEO 262 – Die Zeit aus den Fugen (Kai Hirdt): 5:35 Std. Spieldauer, 62 Tracks, gelesen von Axel Gottschick
NEO 263 – Die erste Kaskade (Rainer Schorm): 6:10 Std. Spieldauer, 66 Tracks, gelesen von Hanno Dinger
NEO 264 – Leticrons List (Rüdiger Schäfer): 5:30 Std. Spieldauer, 53 Tracks, gelesen von Axel Gottschick
NEO 265 – Meister der Spione (Ruben Wickenhäuser): 5:58 Std. Spieldauer, 63 Tracks, gelesen von Hanno Dinger
NEO 266 – Schach für Thora (Ben Calvin Hary): 5:56 Std. Spieldauer, 61 Tracks, gelesen von Axel Gottschick
NEO 267 – Die Aloren (Lucy Guth): 5:55 Std. Spieldauer, 58 Tracks, gelesen von Hanno Dinger
NEO 268 – Die zweite Genesis (Rainer Schorm): 6:01 Std. Spieldauer, 60 Tracks, gelesen von Axel Gottschick
NEO 269 – Der neunte Atorakt (Rüdiger Schäfer): 5:50 Std. Spieldauer, 55 Tracks, gelesen von Hanno Dinger

Die Sprecher:

Hanno Dinger (geb. 1969) wuchs in Wuppertal auf und besuchte die Hochschule für Musik und Theater in Bern (CH). Danach folgten zahlreiche Bühnenengagements u.a. in Konstanz, Linz, Basel, Zürich, Düsseldorf, bis er sich entschloss, vor allem in eigener Verantwortung zu arbeiten. Sein Weg führte nach Köln, wo er sich neben Rundfunk und Fernsehtätigkeiten in zahlreichen Theaterprojekten engagierte und die freie Bühne Raketenklub leitet. (Quelle: Perrypedia)

Axel Gottschick kann auf 25 Jahre Theatererfahrung und 13 Jahre Rundfunk-, Film- und Fernseharbeit zurückblicken. Er spricht Voice-Over für Dokumentarproduktionen und Radiohörspiele.

MP3s und Ausstattung

Die Qualität der MP3s entspricht nicht dem Eins-A-Medien-Standard von 192 kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo, sondern hier wurde mit einer variablen Bitrate (VBR) codiert, was aber für eine Lesung absolut ok ist, weil sie hier ähnlich hohe Bitraten bietet. Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer (mit einer unnötigen, führenden 0) im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende (ohne führende 0). Auch der Name des Autors ist vorhanden, der des Sprechers nicht.

Das Cover des jeweiligen Taschenhefts ist auch im ID3-Tag zu finden und liegt dem jeweiligen Hörbuch zusätzlich als JPG- Datei in der Auflösung 3000 x 3000 bei. Außerdem gibts noch eine TXT-Datei, in der die Technik-Credits, ein Urheberrechtshinweis und noch mal eine kurze Inhaltsangabe zur Lesung nachzulesen sind.

Im Bookletfaltblatt, das auch das Titelcover trägt, finden wir die gesammelten technischen Daten zu den Lesungen und eine Aufstellung der enthaltenen NEO-Hörbücher mit Länge und Autor … auch ohne jeweilige Sprechernamen. Die haben aber auf der Rückseite ihren eigenen Auftritt mit Infos und Schwarzweiß-Fotos.

Auf jeder CD sind zwei Lesungen enthalten. Im Zweifel hätte man hier sogar alle Lesungen zusammen auf eine DVD pressen können. Die kann sicher auch die allermeiste Käufer-Hardware vertragen, die MP3-CDs lesen kann.

Technik-Credits:

Executive Producer und Regie: Hans Greis
Technik und Sounddesign: Michael Sonnen, Tim Kühnert, Jan Gerhard
Sprecher: Hanno Dinger, Axel Gottschick
Cover- und CD-Illustration: Dirk Schulz
Grafik: Robert Feuchtl

Fazit:

Als Staffel hat mir dieser Handlungskreis viel besser gefallen als diverse vorher. Es geht mit einer interessanten Prämisse los und das ganz ohne Altlasten. Wir reisen mal hierhin, mal dahin … weil … in der Vergangenheit gibts so einiges zu erleben. Logisch und folgerichtig darf man nicht jede Lesung hinterfragen, der Unterhaltung wäre das abträglich.

So gibts hier zehn Lesungen, die abwechslungsreich bespaßen können. Nur beim Ende hatte ich das Gefühl, dass wir diesmal Altlasten mitnehmen in die nächste Staffel, was ich echt schade finden würde.

Auch Axel Gottschick und Hanno Dinger haben mir beide gut gefallen. Während Gottschick gern und viel Schauspiel an den Tag legt und so das Kopfkino des Hörers (meins zumindest) besser befeuern kann, liest auch Dinger zügig und und kann so eine lebendige Hör-Atmospähre erschaffen.

5 MP3-CDs in Multibox
1. Auflage, Februar 2022
ISBN-13: ‎ 978-3957952004

www.einsamedien.de

Die Reihe „Perry Rhodan NEO“ ist beim Verlag auch als Download-Version erhältlich.

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