Perry Rhodan NEO – Der König von Chittagong / Planet der Seelenfälscher (Folgen 39+40)

NEO 39: „Der König von Chittagong“

Februar 2037: Überall auf der Erde tauchen Menschen mit besonderen Begabungen auf, die sogenannten Mutanten. Perry Rhodan, der mit einigen von ihnen schon zusammenarbeitet, möchte ihre Fähigkeiten fördern. In Terrania, der neuen Hauptstadt der Erde, wird das Lakeside Institute eingerichtet, eine Heimstatt für Mutanten. Zu Rhodans Gefährten zählen Tako Kakuta, der Teleporter, und Wuriu Sengu, ein Späher. Die beiden Freunde reisen nach Chittagong, in die wuchernde Metropole in Bangladesch, wo sie weitere Parabegabte suchen. Dort herrscht ein mächtiger Warlord: ein Mann mit beängstigenden und irritierenden Kräften. Seine Aktionen bedrohen die Terranische Union? und damit die ganze Menschheit … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Wer oder was ist denn nur „Chittagong“? Als geografisch offenbar nicht sonderlich Bewanderter hab ich mich belehren lassen, dass dies kein lustiger Eigenname ist, den sich der Autor ausgedacht hat. Chittagong gibts auch in unserem Universum. Es ist ein Distrikt in Bangladesch. Und auch hier lässt Homer G. Adams nach jungen Mutanten suchen, um die eigenen Reihen zu füllen und den Nachwuchs den eigenen Wünschen anzupassen. Heißt das, es gibt endlich wieder Mutanten-Geschichten wie am Anfang der NEO-Serie? Wäre ja schön.

Zwei erfahrene Mutanten sinds dann auch, denen wir hier folgen. Tako Kakuta und Wuiro Sengu sind in Chittagong, um nach einem Jungen zu suchen, der eine für sie interessante Fähigkeit hat. Aber das „Einsammeln“ des Kindes klappt nicht so, wie sie sich das vorgestellt haben … zum Glück für den Hörer. Die folgende Episode mit André Noir, seines Zeichens auch ein Mutant mit einer besonderen Fähigkeit, die zwar neuartig ist, aber mich mit den Augen rollen lässt, fand ich jetzt nicht so prickelnd. Vielleicht lags aber auch an der Einstellung von Noir Perry Rhodan und allem gegenüber.

Und dann wird uns noch von einer Jugendlichen erzählt, die offenbar per Gedankenkraft heilen kann. Auch interessant. Aber Quinu Soptor kann sie leider nicht helfen. Die Idee des Autors, den Gedankenrekorder „Tarkanchar“ von Novaal wieder aus der Konserve zu holen (den trug er in Band 35 mit sich herum) war interessant und führt zu einem noch interessanteren Ergebnis.

Hanno Dinger lässt es gewohnt ruhig angehen, was aber diesmal nicht so bremsend wirkt, weil er sofort Dialoge vom Skript zur Vorlage bekommt. Hier kann er wieder zeigen, wo seine Stärken liegen. Jeder Charakter, der von ihm vertont wird, bekommt eine eigene Note, ohne dass er seine Stimme dazu allzu sehr verdreht. Wobei mir sein Rabindranath zu Anfang ein wenig zu sehr in den Ohren gekratzt hat, auch wenn er ein kleiner Junge ist und „anders“ gesprochen werden sollte und seine Sue war mir ein wenig zu … unnatürlich hoch. Aber, das ist Mäkelei auf recht hohem Niveau und bei der Vielzahl von Personen, gibts für den einen oder anderen Hörer immer einen Charakter, den er jetzt nicht so toll in den Ohren fand. Und dass André Noir als einziger überhaupt und dann auch noch einen so starken Akzent verpasst bekommt, ist auch Geschmackssache.

Mal eindringlicher und lauter, mal sanft und ruhig, jede Stimmung wird vom Sprecher gut vermittelt und die Mutantensuche wirkt lebendig und gefühlsecht.

NEO 40: „Planet der Seelenfälscher“

Februar 2037: Um die Erde vor der drohenden Vernichtung zu bewahren, geht Perry Rhodan auf eine gefährliche Mission. Er muss unter strengster Geheimhaltung nach Arkon vorstoßen, der Hauptwelt des Imperiums. Doch die Behörden kennen bereits seine Individualsignatur, den »mentalen Fingerabdruck« sie würden ihn sofort erkennen und festnehmen. Also steuert er mit seinen Begleitern einen Klinikplaneten an. Dort arbeiten die Aras, die galaktischen Mediziner. In der Klinik Himmelstor sind sie an gefährlichen Experimenten mit Individualsignaturen beteiligt: Sie manipulieren sie in einer äußerst riskanten Prozedur. Perry Rhodan bleibt nichts anderes übrig, als sich auf das Experiment einzulassen. Dabei gerät der Terraner in die Intrigen der Mediziner ihm droht der Tod auf der sogenannten Seelenbank … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

In der zweiten NEO-Lesung gehts um das, was Perry Rhodan so treibt. Mit der VEAST’ARK möchte er ja gern geheim nach Arkon fliegen … nach wie vor. Aber die Individualtaster würden ihn enttarnen und die Benutzung einer technischen Schutzvorrichtung wäre zu riskant. Was liegt da näher, als sich von den Aras modifizieren zu lassen? Eine Menge, würd ich sagen. Nicht so Perry Rhodan, der lässt sich auf dem Planeten Isinglass XIV einweisen … getarnt, unter lustigem Namen.

Die Idee, die persönliche Signatur eines Individuums mithilfe eines „Hypertrons“ verändern zu können … na ja … das klingt mir irgendwie alles zu einfach, ohne metaphysische oder esoterische Diskussionen vom Zaun brechen zu wollen. Da hätte mir die technische Lösung besser gefallen … mit Schutzschirm oder dergleichen. Zumindest lernen wir bei der ganzen Geschichte etwas über die galaktischen Mediziner, die NEO-Aras und deren Entscheidungen beim Erreichen der Volljährigkeit.

Clever war hingegen, dass der Autor einen eher seitenstrangmäßigen Ausflug ins Grüne zweier Mutanten doch noch handlungsrelevant werden lässt, indem er einen von ihnen ein Flugobjekt vom Himmel holen lässt. Das gibt Perry dann unfreiwilligerweise ein Soloabenteuer an die Hand, das durchaus spannend ist. Wenn man schon mal auf einer Ara-Welt ist, dann kann ja auch gleich was erleben, was nicht direkt mit Medizin zu tun hat … außerdem soll die Lesung ja nicht gleich nach einer halben Stunde wieder vorbei sein. Also untersuchen wir mit Perry zusammen den „Seelenbunker“ der Aras.

Und das Ganze endet dann noch schmalzig, romantisch und mit Action. Wer hätte das noch zu Anfang dieser NEO-Episode erwartet?

Axel Gottschick nimmt den Hörer direkt mit in die NEO-Dramatik, da bleibt beiden kaum Zeit, sich überhaupt richtig gemütlich zu machen … gut so. Nachdem wir überzeugend in Szene gesetzt wurden, bekommen wir auch schnell dargeboten, dass Axel Gottschick nicht nur Beschreibungen fesselnd erzählen kann, auch seine Charaktervertonungen sind prima. Der Akzent des Mutanten Goratschin klingt nicht übertrieben, nur den von Ishy Matsu .. auch wenn er sie zarter und zerbrechlicher spricht … den fand ich ein wenig … nicht vorhanden. Da hätte gut das „R-Problem“ zu hören sein können, das viele Asiaten haben, weil der Buchstabe halt einfach bei ihnen entweder nicht vorkommt oder wie ein Zwischending aus „D“ und „L“ ausgesprochen wird.

Aber auch hier gilt wie schon in der vorherigen Lesung: Das ist Mäkeln auf sehr hohem Niveau. Denn die vielen anderen Charaktere, die Axel Gottschick hier zum Leben erweckt, klingen durchweg authentisch und auch ihre Gefühlslagen sind sofort anhand seiner Interpretation beim Sprechen zu erkennen.

Die Sprecher:

Hanno Dinger (geb. 1969) wuchs in Wuppertal auf und besuchte die Hochschule für Musik und Theater in Bern (CH). Danach folgten zahlreiche Bühnenengagements u.a. in Konstanz, Linz, Basel, Zürich, Düsseldorf, bis er sich entschloss, vor allem in eigener Verantwortung zu arbeiten. Sein Weg führte nach Köln, wo er sich neben Rundfunk und Fernsehtätigkeiten in zahlreichen Theaterprojekten engagierte und die freie Bühne Raketenklub leitet. (Quelle: Perrypedia)

Axel Gottschick kann auf 25 Jahre Theatererfahrung und 13 Jahre Rundfunk-, Film- und Fernseharbeit zurückblicken. Er spricht Voice-Over für Dokumentarproduktionen und Radiohörspiele.

Die MP3s

Die Qualität der MP3s entspricht dem Eins-A-Medien-Standard: 192 kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo. Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Auch der Name des Autors ist vorhanden, der des Sprechers nicht.

Das Cover des jeweiligen Taschenhefts ist auch im ID3-Tag zu finden und liegt dem jeweiligen Hörbuch zusätzlich als JPG- und als PDF-Datei in der Auflösung 1448 x 1444 bei. Außerdem gibts noch eine TXT-Datei, in der die Technik-Credits, ein Urheberrechtshinweis und noch mal der Klappentext zur Lesung nachzulesen sind.

Die Ausstattung:

Die beiden MP3-CDs, die mit den jeweiligen Taschenheft-Cover bedruckt sind, stecken in einer Klappbox auf dessen Front das Titelbild von Perry Rhodan NEO 39 zu sehen ist. Auf der Rückseite gibt es Inhaltsangaben zu den beiden Folgen zu lesen.

Fazit:

Eine groß angelegte Nachwuchs-Mutantensuche auf Terra auf der einen und einen Ausflug Perry Rhodans zu einem Ara-Planeten auf der anderen Seite, das gibts hier zu erleben. Endlich hören wir mal wieder von Mutanten und erfahren, welche besonderen Geistesfähigkeiten sich die Autoren noch so ausdenken können. Einige fand ich ganz interessant, andere eher nicht so. Aber Perrys medizinischer Zwischenstopp ist spannender und vor allem temporeicher, als man anfangs denken konnte. Zum Glück. Das schmalzige Ende … das nehme ich mal so hin. Gute Unterhaltung gibts allemal.

Dazu tragen nicht zuletzt auch die beiden Sprecher bei, die wie gewohnt einen prima Job machen. Mal ruhig, mal intensiv, mal lauter, mal mit Akzent, immer bringen Hanno Dinger und Axel Gottschick die Story und die Charaktere glaubhaft und nachvollziehbar lebendig ins Ohr des Hörers. Prima Kopfkino in Story und Sprache.

2 MP3-CDs in Klappbox
NEO 39 – Der König von Chittagong: 6:23 Std. Spieldauer (ungekürzt), 68 Tracks, gelesen von Hanno Dinger
NEO 40 – Planet der Seelenfälscher: 6:17 Std. Spieldauer (ungekürzt), 66 Tracks, gelesen von Axel Gottschick
ISBN-13: 978-3943393453

www.einsamedien.de

Die Reihe „Perry Rhodan NEO“ ist beim Verlag auch als Download-Version erhältlich.

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