Perry Rhodan NEO – Die Kriegswelt / Epetrans Vermächtnis (Folgen 71+72)

NEO 71 – Die Kriegswelt

Als der Astronaut Perry Rhodan im Juni 2036 zum Mond aufbricht, ahnt er nicht, dass sein Flug die Geschicke der Menschheit in neue Bahnen lenken wird. Rhodan stößt auf ein Raumschiff der technisch weit überlegenen Arkoniden. Es gelingt ihm, die Freundschaft der Gestrandeten zu gewinnen – und schließlich die Menschheit in einem einzigen, freiheitlichen Staat zu einen: der Terranischen Union. Perry Rhodan hat das Tor zu den Sternen geöffnet. Doch die neuen Möglichkeiten bergen neue Gefahren: Als er erfährt, dass die Position der Erde im Epetran-Archiv auf Arkon gespeichert ist, bricht er unverzüglich auf. Er muss die Koordinaten löschen, bevor sie in die falschen Hände geraten und die Macht des Großen Imperiums die Erde zerschmettert. Im August 2037 scheint Rhodans Mission nahezu erfüllt. Elf von zwölf Trägern der Erdkoordinaten sind gefunden. Doch der zwölfte ist gefangen – und er befindet sich in der Gewalt von Sergh da Teffron, jenem Mann, der die Menschheit hasst und am liebsten vernichten würde. Rhodan setzt alles auf eine Karte – während Atlan den Angriff auf die Kriegswelt führt … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Kriegsähnliche Handlungen auf Kriegsplaneten bestimmen in diesem NEO die Handlungsfäden. Da dies der vorletzte Band des Zyklus ist, in dem es vornehmlich darum ging, die Positionsdaten der Erde nicht in falsche Hände geraten zu lassen, kann man davon ausgehen, dass sich so langsam die Fäden entfädeln.

Das tun sie auch, wenn wir einerseits Perry dabei folgen, wie er mithilfe einer Königin immer zwei der noch drei fehlenden Archivträger manipuliert. Und andererseit kämpfen wir mit Atlan, der ja immer noch die Kriegswelt Arkon III erobern will.

Die Idee, das Ganze nicht in einer Massenschlacht ausarten zu lassen, sondern in einem Duell 1:1 … die habe ich immer wieder, wenn ich mir die Kriege auf unserer Welt in unserer Zeit ansehe. Warum stellen sich die Machthaber nicht selber in den Ring und prügeln sich gegenseitig die wenige Grütze aus dem Schädel, die sie haben? Da triffts wenigstens keine Unbeteiligten.

Also … Kämpfe und Auseinandersetzungen gibts hier in schneller Folge, was die Lesung sehr kurzweilig macht. Der Paukenschlag, den es am Ende gibt, den kann außer dem Autor keiner erwartet haben … sehr krasse Idee der Art „Kommen wir jetzt zu etwas ganz anderem“, die den Hörer sehr gespannt zurücklässt.

Ich weiß nicht, woran es liegt, aber Hanno Dinger braucht wie immer eine gehörige Anlaufzeit, bis seine Schilderungen die Lebendigkeit haben, die man vom Skript her erwartet. Gute zwei Stunden dauert es, bis seine Dialoge endlich mehr Feuer entwickeln und die Charaktere besser voneinander zu unterscheiden sind als noch zu Anfang. Da wars richtig schwer und auch die überlangen Sprechpausen, die Hanno Dinger einbaut, helfen da eher nicht.

Dann wird er aber … zumindest ein wenig … eindringlicher und spricht mit mehr Nachdruck, was den Hörer dann wieder mehr an die Story selbst bindet. Dennoch ist die Kluft zwischen wörtlicher Rede und Szenenbeschreibungen deutlich zu hören. Manchmal hatte ich sogar das Gefühl, dass der Sprecher gelangweilt ist … und das wirkte sich auf den Hörspaß auch aus.

NEO 72 – Epetrans Vermächtnis

August 2037: Perry Rhodan hat seinen kühnen Vorstoß nach Arkon I um ein Haar mit dem Leben bezahlt. Im letzten Moment konnte er sich auf ein Schiff retten, das unvermittelt im Innenhof des Kristallpalastes landete. Doch Rhodan ist längst nicht in Sicherheit. Das Schiff – eine kobaltblaue Walze unbekannter Herkunft – bringt ihn zur Elysischen Welt. Ein Energieschirm spannt sich um den geheimnisvollen Planeten; er schützt ihn vor neugierigen Blicken und verweigert jedem Lebewesen den Zutritt. Nur den Imperatoren des Großen Imperiums wird es einmal in ihrem Leben gestattet, ihn zu betreten. Was erwartet Rhodan auf der Elysischen Welt? Und was wird geschehen, wenn man erkennt, dass er kein Imperator ist? Die Antworten, die Rhodan sucht, finden sich in der fernen Vergangenheit. Nur der geniale arkonidische Gelehrte Epetran kann sie geben … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Mit diesem NEO endet der Zyklus EPETRAN und damit auch die Jagd nach dessen Archiv, seinem Geheimnis und danach, wer zur Hölle denn dieser Typ überhaupt war. Und so erfahren wir die Geschichte um den schlauen Epetran, der in einer Galaxie far, far away und a long time ago gelebt hat. Nun gut, 6000 Jahre sind für das Rhodan-Universum, NEO oder herkömmlich, nicht wirklich viel.

Wir erfahren also, dass Epetran offenbar einem terranisch-griechischen Philisoph und Wissenschaftler nachempfunden wurde, der sich Gedanken und Sorge um sein Volk macht. Im Gegensatz zu den alten Griechen aber hat er weitaus bessere und vor allem technischere Möglichkeiten, etwas gegen den allgemeinen Geistesverfall zu unternehmen. Und so will er eine Datenbank aufbauen, damit kein Wissen verloren geht … wow, und da wäre auch schon die direkte Verbindung zu dem Archiv, aus dem die Position der Erde seit elf Lesungen gelöscht werden sollte. Das Ganze ist interessant und abwechslungsreich beschrieben und nicht allzu sehr in die Länge gezogen … da wir ja eh davon ausgehen können, von diesem Ort und dieser Thematik nie wieder etwas zu hören.

Nicht nur deshalb, sondern auch weil dies auch ein Cliffhanger-Teil eines Doppelromans zweier Autoren ist, werden nach der Abfertigung und Auflösung von Epetran so viele neue Fragen aufgeworfen, wie eigentlich noch nie. Wir erfahren nämlich auch Neues vom Regenten und von Perry Rhodan und der Elysischen Welt, auf der es jede Menge niedliche Pelzbewohner mit Psi-Kräften gibt, mit denen nicht-niedliche Dinge angestellt werden.

Und bevor man sichs ver…hört, denkt man schon gar nicht mehr an den gerade abgeschlossenen Zyklus, sondern will alles über diese Elysische Welt wissen und was ES sich da schon wieder ausgedacht hat. So soll es sein, so hält man die Zielgruppe bei Laune.

Axel Gottschick wird wohl den Namen „Perry Rhodan“ nie deutlich aussprechen und bringt den NEO-Dauerhörer mit seinem „Pewwiwoon“ wie immer zum Grinsen. Aber, das kennen wir ja schon und das ist auch wie immer der einzige kleine Kritikpunkt an der Lesung.

Denn schnell schafft es Gottschalk allein schon mit seiner lebendig schnellen Vortragsweise, den Hörer sich für die Story zu interessieren, auch wenn grad nichts Packendes passiert. Allein schon das Schauspiel vor dem Mikro, auch und gerade bei Dialogen, ist hörbar und sorgt für bunte Farben auf der Kopfkinoleinwand. Die unterschiedlichen Charaktere bekommen unterschiedliche Stimmmodulationen verpasst und so kann sich der Hörer jede einzelne Figur prima vorstellen. Wobei mir seine Interpretation des Ilts Isira ein wenig zu übermotiviert unnatürlich hoch im Ohr schmerzte, Und auch General Etele war für meinen Geschmack zu krächzig.

Die Sprecher:

Hanno Dinger (geb. 1969) wuchs in Wuppertal auf und besuchte die Hochschule für Musik und Theater in Bern (CH). Danach folgten zahlreiche Bühnenengagements u.a. in Konstanz, Linz, Basel, Zürich, Düsseldorf, bis er sich entschloss, vor allem in eigener Verantwortung zu arbeiten. Sein Weg führte nach Köln, wo er sich neben Rundfunk und Fernsehtätigkeiten in zahlreichen Theaterprojekten engagierte und die freie Bühne Raketenklub leitet. (Quelle: Perrypedia)

Axel Gottschick kann auf 25 Jahre Theatererfahrung und 13 Jahre Rundfunk-, Film- und Fernseharbeit zurückblicken. Er spricht Voice-Over für Dokumentarproduktionen und Radiohörspiele.

Die MP3s

Die Qualität der MP3s entspricht dem Eins-A-Medien-Standard: 192 kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo. Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Auch der Name des Autors ist vorhanden, der des Sprechers nicht.

Das Cover des jeweiligen Taschenhefts ist auch im ID3-Tag zu finden und liegt dem jeweiligen Hörbuch zusätzlich als JPG- und als PDF-Datei in der Auflösung 2400 x 2400 bei. Außerdem gibts noch eine TXT-Datei, in der die Technik-Credits, ein Urheberrechtshinweis und noch mal der Klappentext zur Lesung nachzulesen sind.

Die Ausstattung:

Die beiden MP3-CDs, die mit den jeweiligen Taschenheft-Cover bedruckt sind, stecken in einer Klappbox auf dessen Front das Titelbild von Perry Rhodan NEO 72 zu sehen ist. Auf der Rückseite gibt es Inhaltsangaben zu den beiden Folgen zu lesen.

Technik-Credits:

Executive Producer und Regie: Hans Greis
Technik und Sounddesign: Michael Sonnen, Jan Gerhard
Sprecher: Hanno Dinger, Axel Gottschick
Cover- und CD-Illustration: Dirk Schulz

Fazit:

Im ersten NEO dieser Doppellesung folgen wir Perry und Atlan, wie sie getrennt voneinander die letzten drei Erd-Positionsträger jagen und um einen Kriegsplaneten kämpfen. Spannend erzählt und kurzweilig erlebt, war das für mich einer der bisher interessantesten NEOs. Besonders das Ende, das irgendwie so gar nicht ins Gesamtbild passte, zeigt, dass die Autorenschaft auch nach 71 Bänden immer noch überraschen kann … und das ist auch gut so.

Der zweite NEO schließt den Zyklus EPETRAN ab und sollte alle in den vergangenen elf Lesungen aufgeworfenen Fragen beantworten, damit wir uns im nächsten Band dem PROTEKTORAT ERDE zuwenden können. Tut er auch … und noch viel mehr. Denn es wird nicht nur die Vergangenheit von Herrn Epetran beleuchtet, wir bekommen direkt nach dessen Geschichtsverarbeitung sofort einen Ausblick auf den nächsten Handlungsstrang.

Und plötzlich ist das olle Archiv egal und wir wollen mit Perry die Elysische Welt und ihre Geheimnisse erkunden, beim Startschuss in den nächsten Zyklus. Clever gemacht von den beiden Autoren, denn da kommt keine Langeweile auf.

Die schleicht sich in der ersten Lesung leider manchmal ein, wenn Hanno Dinger zu lange Sprechpausen macht und gerade in den ersten Hörstunden bei den Dialogen noch nicht so ganz Fahrt aufgenommen hat. Später bessert sich das aber.

Axel Gottschicks Lesung klingt da von der ersten Minute an lebendiger, wobei er auch bei den Dialogen mehr an Unterscheidbarkeit zwischen den handelnden Charakteren anbietet … hörbar. Zweimal traf er dabei nicht so ganz meinen Geschmack, aber das verzeihe ich ihm bei all dem hörbaren Schauspiel vor dem Mikro gern.

2 MP3-CDs im Digipak
NEO 71 – Die Kriegswelt: 5:57 Std. Spieldauer (ungekürzt), 62 Tracks, gelesen von Hanno Dinger
NEO 72 – Epetrans Vermächtnis: 5:43 Std. Spieldauer (ungekürzt), 60 Tracks, gelesen von Axel Gottschick
ISBN-13: 978-3-95795-008-6

www.einsamedien.de

Die Reihe „Perry Rhodan NEO“ ist beim Verlag auch als Download-Version erhältlich.

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