Perry Rhodan NEO – NONAGON (Folgen 240-249)

Worum gehts in der Staffel?

In den vergangenen dreißig Jahren haben die Menschen die Lokale Blase rund um das Sonnensystem besiedelt. In relativer Nähe zur Erde sind neun Kolonien entstanden. Doch die genetisch angepassten Menschen streben nach Freiheit und Selbstbestimmung. Sie wollen die Unabhängigkeit von der Terranischen Union.
Was sie nicht wissen: Vor langer Zeit waren ihre Welten Teil einer gewaltigen Maschine -–des Nonagons. Diese Maschine sollte die Milchstraße vor einer furchtbaren Gefahr schützen. Als Iratio Hondro, ein Mann von der Kolonie Plophos, gegen die Erde revoltiert, löst er eine Kettenreaktion aus. Gelingt es ihm, das Nonagon zu aktivieren, gibt es nichts mehr, das ihn aufhalten kann … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Eigentlich gehen NEO-Staffel oft so los: Perry kommt nach Hause (nach Terra), findet irgendwas oder irgendwen irgendwie vor und … dann fliegt er entweder schnell wieder weg oder die nächsten zig Hörstunden spielen auf Terra.

Im Grunde es ist hier genauso … nur, dass Terra durch Plophos ersetzt wurde. Ansonsten gibts die gleichen Stresssituationen, wie wir sie von Terra her kennen. Was nicht verwundert … die Bewohner sind halt ähnlich.

Und so gehts mit einem Planetenabenteuer los, das eher einer Sozialstudie gleicht … und ein wenig Action noch dazu, als es darum geht, die Maschine im Innern von Plophos abzuschalten, die offenbar für den ganzen Stress verantwortlich ist.

Ein etwas vorsichtiger Staffelstart diesmal … der nicht zwingend heiß macht auf die restlichen neun Hörbücher. Ach so … und was ist mit Iratio Hondro so? Was soll mit dem sein? Der ist nicht da! Ah ja …

Wer aber wider Erwarten auch nach gefühlten 42 NEOs immer noch Spaß an Iratio Hondro hat, der kommt dann auf seine Kosten. Der Dauer-Antagonist kontrolliert mal wieder und auch die Leute der CREST II sollen dazugehören.

Das gelingt ihm auch … teilweise … da aber abzusehen ist (wir sind ja noch lange nicht am Staffelende), dass er mal wieder entkommen wird … ist auch dieses Planetenabenteuer auf Epsal streichbar. Fortschritte gibts wenig bis keine, Hondro haut am Ende wie gewohnt ab und Perry lässt sich seine Nase immer länger zienen.

So richtig Spaß macht die ewige Jagd schon lange nicht mehr. Fällt den NEO-Erfindern nix Neues, Spannendes und Unterhaltsames mehr ein, dass sie diesen Charakter von einer Staffel in die nächste, in die nächste … mitnehmen müssen?

Es kann doch nicht sein, dass den NEO-Schöpfer wirklich nichts anderes, keine andere Thematik, nicht mal ein anderer Antagonist einfällt und das schon seit so unfassbar vielen NEOs? Doch … offenbar kann es sein … und es ist auch so. Hondro macht weiterhin was er will.

Kann den mal bitte jemand zur Strecke bringen oder er sich in NATHAN selbst in die Luft jagen oder irgendwas in der Richtung? Ich habe schon seit einigen Staffeln Lust auf Neues … es wäre erschreckend, wenn es wirklich an Ideen mangeln würde, sodass es deshalb nix gibt. Und immer wieder wird die Hondro-Thematik in die nächste und in die nächste Staffel mit weitergetragen …

Und als ob das noch nicht reicht, gibts in dieser Staffel sogar einen komplette NEO, der nicht nur den Namen meines „Lieblings“ trägt, na klar dreht sich auch alles um ihn. Wer auf Hintergründiges steht, der wird sich darüber natürlich freuen.

Geschichtsstunden, Action (die durchaus hin und wieder vorhanden ist), Handlugsfortschritt (der durchaus auch hin wieder vorhanden ist, aber nicht wirklich forciert wird), übertriebene Gewaltdarstellungen (die es zum Glück nur in einer NEO-Lesung hier gab) und Politik (gähn) prägen die folgendenen Lesungen.

Und erstaunlich früh gibts offenbar schon die Vorbereitung auf die nächste Staffel, denn wir schwenken um zum Mars und seinen unzufriedenen Bewohnern.

Zum Glück wars das aber noch nicht, denn es gilt (immer noch) Iration Hondro auszuschalten und die Mondintelligenz NATHAN zu retten. Dass Letzteres gelingt, davon geh ich aus … bei Hondro bin ich mir nach diversen Staffeln der Jagd nicht so sicher.

Das Hörerlebnis:

Axel Gottschick spielt wie gewohnt mit der Kratzigkeit seiner Stimme. Die ist zwar nicht von Vorteil, wenn er weibliche Charaktere vertonen muss (grad im NEO 242 gibts von diesen Szenen eine Menge), aber in dem Fall kann er sie entschärfen und klingt auf jeden Fall sanfter.

Er liest zügig, aber auch eindringlich, wenn es die Szene verlangt. Das Gefühlsleben der Figuren kann er gut vermitteln, wobei er hier und da auch mal etwas lauter und „aufdringlicher“ spricht. Das half mir bei NEO 244 besonders, da mich die Story eigentlich nicht interessierte.

Hanno Dinger ist wie immer der Ruhigere der beiden NEO-Sprecher. Oftmals zurückhaltend, sodass ich mir an einigen Stellen (wie immer) so viel Schauspiel vor dem Mikro gewünscht habe, wie er es bei Dialogen durchaus immer wieder zeigt.

Hier legt er sich teilweise mehr ins Zeug als Axel Gottschick, verstellt die Stimme um einiges mehr und sorgt so für mehr Abwechslung im Kopfkino des Hörers.

Die Sprechpausen (aus dramaturgischen Gründen?) sind häufig auch länger als beim Kollegen. Dafür liest er aber zügiger als ich es von vielen vergangenen Lesungen von ihm gewohnt bin, was den Hörspaß erhöht.

Die Lesungen dieser Staffel im Überblick:

NEO 240 – Das neue Plophos (Oliver Plaschka): 5:35 Std. Spieldauer , 58 Tracks, gelesen von Axel Gottschick
NEO 241 – Sporensturm (Lucy Guth): 5:40 Std. Spieldauer , 61 Tracks, gelesen von Hanno Dinger
NEO 242 – Sturm über Olymp (Lucy Guth): 5:37 Std. Spieldauer , 50 Tracks, gelesen von Axel Gottschick
NEO 243 – Drei Tropfen Unendlichkeit (Rainer Schorm): 6:10 Std. Spieldauer, 63 Tracks, gelesen von Hanno Dinger
NEO 244 – Iratio (Rüdiger Schäfer): 5:48 Std. , 59 Tracks, gelesen von Axel Gottschick
NEO 245 – Saturn in Flammen (Ben Calvin Hary): 5:51 Std. Spieldauer , 55 Tracks, gelesen von Hanno Dinger
NEO 246 – Das Sandtribunal (Susan Schwartz): 5:44 Std. Spieldauer, 66 Tracks, gelesen von Axel Gottschick
NEO 247 – Die Welt jenseits der Zeit (Kai Hirdt): 5:58 Std. Spieldauer, 60 Tracks, gelesen von Hanno Dinger
NEO 248 – Kybernetische Brandung (Rainer Schorm): 6:09 Std. Spieldauer, 56 Tracks, gelesen von Axel Gottschick
NEO 249 – Blackout Terrania (Rüdiger Schäfer): 5:33 Std. Spieldauer, 53 Tracks, gelesen von Hanno Dinger

Die Sprecher:

Hanno Dinger (geb. 1969) wuchs in Wuppertal auf und besuchte die Hochschule für Musik und Theater in Bern (CH). Danach folgten zahlreiche Bühnenengagements u.a. in Konstanz, Linz, Basel, Zürich, Düsseldorf, bis er sich entschloss, vor allem in eigener Verantwortung zu arbeiten. Sein Weg führte nach Köln, wo er sich neben Rundfunk und Fernsehtätigkeiten in zahlreichen Theaterprojekten engagierte und die freie Bühne Raketenklub leitet. (Quelle: Perrypedia)

Axel Gottschick kann auf 25 Jahre Theatererfahrung und 13 Jahre Rundfunk-, Film- und Fernseharbeit zurückblicken. Er spricht Voice-Over für Dokumentarproduktionen und Radiohörspiele.

MP3s und Ausstattung

Die Qualität der MP3s entspricht nicht dem Eins-A-Medien-Standard von 192 kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo, sondern hier wurde mit einer variablen Bitrate (VBR) codiert, was aber für eine Lesung absolut ok ist, weil sie hier ähnlich hohe Bitraten bietet. Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer (mit einer unnötigen, führenden 0) im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende (ohne führende 0). Auch der Name des Autors ist vorhanden, der des Sprechers nicht.

Das Cover des jeweiligen Taschenhefts ist auch im ID3-Tag zu finden und liegt dem jeweiligen Hörbuch zusätzlich als JPG- Datei in der Auflösung 3000 x 3000 bei. Außerdem gibts noch eine TXT-Datei, in der die Technik-Credits, ein Urheberrechtshinweis und noch mal eine kurze Inhaltsangabe zur Lesung nachzulesen sind.

Im Bookletfalt, das auch das Titelcover trägt, finden wir die gesammelten technischen Daten zu den Lesungen und eine Aufstellung der enthaltenen NEO-Hörbücher mit Länge und Autor … auch ohne jeweilige Sprechernamen. Die haben aber auf der Rückseite ihren eigenen Auftritt mit Infos und Schwarzweiß-Fotos.

Auf jeder CD sind zwei Lesungen enthalten. Im Zweifel hätte man hier sogar alle Lesungen zusammen auf eine DVD pressen können. Die kann sicher auch die allermeiste Käufer-Hardware vertragen, die MP3-CDs lesen kann.

Technik-Credits:

Executive Producer und Regie: Hans Greis
Technik und Sounddesign: Tim Kühnert, Jan Gerhard
Sprecher: Hanno Dinger, Axel Gottschick
Cover- und CD-Illustration: Dirk Schulz

Fazit:

Es war abzusehen, dass auch hier hauptsächlich weiter Jagd auf Iratio Hondro gemacht werden würde. Der versucht derweil das titelgebende NONAGON (eine Art verdammt große Maschine) zu aktivieren und zieht sogar NATHAN, unsere Mondintelligenz, mit in die Sache hinein.

Streckenweise interessant, oft für meinen Geschmack zu sehr gestreckt, und streichbar wäre auch so manches gewesen. Hondro als Charakter hatte sich auch schon viel zu lange abgenutzt, als dass ich ihn (trotz der sehr realen Bedrohung, die von ihm ausgeht) noch wirklich ernst nehmen konnte.

NONAGON war „ok“, aber jetzt ist wirklich mal gut … bitte mal was Neues … und auch was, das nicht von einer Staffel immer weiter in die nächste getragen wird.

Axel Gottschick und Hanno Dinger machen ihren Job wie gewohnt gut. Einer etwas ruhiger, dafür mit etwas mehr Variantenreichtum bei den Dialogvertonungen, einer zügiger und manchmal eindringlicher beim Vorlesen.

Wie gewohnt erhöht die Sprecherleistung meine Bewertung.

5 MP3-CDs in Multibox
1. Auflage, April 2021
ISBN-13 : 978-3957951847

www.einsamedien.de

Die Reihe „Perry Rhodan NEO“ ist beim Verlag auch als Download-Version erhältlich.

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