Worum gehts in der Staffel?
Als Perry Rhodan aus einem langen Schlaf erwacht, ist nichts mehr so, wie es einmal gewesen ist: Die Milchstraße, die er gekannt hat, existiert nicht mehr. Seine Freunde und Gefährten sind verschwunden, die bekannten Sternenreiche zerfallen oder untergegangen.
Wie es scheint, liegt die Menschheitsgalaxis zu weiten Teilen in Trümmern. In ihrem Zentrum brodelt eine schwarze Wolke aus Gas und Staub. Dort verbirgt sich jene mysteriöse Macht, die für alles verantwortlich ist – sie nennt sich Paragon.
Perry Rhodan macht sich auf die Suche nach Antworten, nach seinen Freunden und nach der Menschheit. Dabei findet er eine Wahrheit, die sein Weltbild zerstören könnte … (Verlagsinfo)
Mein Eindruck:
Neue Staffel, neue Gegner, neue Spannung? Nicht so ganz und doch schon. Nachdem die letzte Staffel leider einige Fragen offenließ, grad was die finale Auseinandersetzung mit PRIMAT anging, wärs schön, wenn wir nun die fehlenden Antworten bekommen würden. Wer hat denn nun überlebt und ist noch etwas übrig oder ist beim Showdown alles vernichtet worden? Und so sehr ich immer über die in die Länge gezogenen Handlungsfäden meckere … am Anfang ist immer alles richtig spannend.
So auch diesmal. Perry erwacht aus künstlichem Schlaf und alles ist anders. Im Grunde steht im Klappentext ja auch schon, was uns in der ersten Lesung so als Grundsteinlegung erwartet.
Also, Aufwachen, Orientieren und irgendwie wieder in Richtung Terra und seinen Leuten finden … die mit Zellaktivator könnten ja noch am Leben sein, rein rechnerisch … das ist der grobe Plan. Und auf dem Weg dahin noch herausfinden, was sich hinter „Paragon“ verbirgt und wie mans ausschalten kann, wäre auch nicht ganz uninteressant.
Perry lässt sich also mehrfach (!) gefangennehmen und kommt bei seiner Suche nur schleppend voran. Es häufigen sich immer mehr Fragen an … was aber zu erwarten war, wir starten ja auch grad erst in den Zyklus.
Plötzlich, unerwartet, aber die Story auflockernd, stößt auf einmal noch jemand zu Perry, den nicht nur er schon lange kennt … alle Perry-Fans ebenfalls. Und so startet eine Art Roadtrip to Earth … na ja, das ist zumindest der Plan, denn direkt einsteigen und losfliegen können die beiden nicht. Erst müssen sie noch einen Flaschengarten einsammeln. Was der mit interstellarer Raumfahrt zu tun hat? Nicht fragen, abholen!
Nach einem Planetenabenteuer, was nie fehlen darf, gehts dann endlich weiter. Aber, natürlich verläuft die Reise nicht ohne Zwischenstopp. Was halt auch nie fehlt, sind ungewünschte Komplikationen, wie … das eigene Raumschiff muss notlanden … oder … wie in diesem Fall … jemand anderes braucht Hilfe und wir schauen da mal vorbei.
Bislang fand ich die Reise Richtung Erde aber angenehm kurzweilig und abwechslungsreich.
Und vor allem fällt sie kürzer aus, was mir sehr gut gefallen hat. Ich hatte nämlich tatsächlich eine Verschleppung erwartet. Das Raumschiff geht kaputt, sie müssen notlanden und so weiter … aber nein. Perry kommt im Sol-System an, aber da siehts mittlerweile ganz anders aus als erwartet. „Jemand zu Hause?“ trifft es ganz gut.
Aber, nach und nach sammelt er seine alten Weggefährten wieder ein, denn die gibts zum Glück noch. Und auch die Suche nach ihnen und das Finden hat mir kurzweilig gut gefallen.
Dann gibts ein wenig Abwechslung, weil einfaches Einsammeln irgendwann auch langweilig wäre. Und da die (mittlerweile) Gruppe nicht ganz so gut zu Füßen ist, werfen uns die Autoren einen Zeitbrunnen vor die selbigen. Praktisch, denn so kann die Handlung ohne langen Anlauf abrupt geändert werden. Wird sie auch, als wir ein kriegerisches Planetenabenteuer erleben.
Und da wir noch Zeit bis zum Staffelabschluss haben, gibts nach einem Planet-Hopping direkt die nächste Planetengeschichte. Aber, immerhin treffen wir hier einen weiteren Freund von Perry, der in seiner Sammlung noch gefehlt hat und auch auf eine Menge anderer Menschen. Aber auf der Welt Gäa läuft nicht alles friedlich und so schlagen wir uns mit Sabotageakten herum. Die lockern die Handlung auf und machen den Aufenthalt kurzweiliger. Zumindest für die Hörerschaft.
Dann erfahren wir, wer eigentlich hinter dem Begriff „Paragon“ steht: der Garbeschianer Amtranik (der in der Originalserie für knappe 30 Hefte sein Antagonisten-Gastspiel gegeben hat). Und der steht kurz vor einem Großangriff, den Perry natürlich gern verhindern würde. Kleinere Fortschritte werden erzielt, aber ob das ausreicht gegen die Flotte?
Die Dramatik legt dann ab der vorletzten Lesung noch mal ordentlich eine Schippe drauf. Dann taucht ein alter Bekannter auf und ob der noch einen Unterschied machen kann oder ob Gäa komplett vernichtet wird, das ist die Frage.
Das Hörerlebnis:
Axel Gottschick liest mit einem angenehmen Tempo und macht nur hin und wieder eine Sprechpause, wenns die Handlung erfordert.
Dabei vergibt er an jeden zu sprechenden Charakter hörbar unterschiedliche Eigenheiten, sodass sie gut voneinander zu unterscheiden sind. Da er von Haus aus schon eine recht kratzige Stimme hat, benutzt er das Kratzige auch in der Hauptsache bei den Figuren. Die klingen dann mal intensiv energisch oder auch sanft, wenn er das Kratzige auf ein Minimum reduziert. Auch die Gefühlslage der Sprecher konnte er mir gut vermitteln.
Auch Hanno Dinger liest flott, was auch bei ihm den Spaß beim Zuhören erhöht.
Wenn er Dialoge zu sprechen hat, kann er besonders punkten, wenn es sanfte Wortwechsel sind. Auch bei ihm klingen die Figuren alle unterschiedlich. Im Unterschied zum Kollegen Gottschick variiert er bei der Wahl der Stimmfarbe nicht so stark, sondern erzeugt den Unterschied eher über die Lautstärke.
Wobei ich von ihm eigentlich nur kannte, dass er den Ilt Gucky hoch-quakig spricht. Das Gleiche macht er hier auch, wenn er einem arkonidischen Logiksektor seine Stimme leiht.
Die Lesungen dieser Staffel im Überblick:
NEO 340 – Kosmische Genesis (Rüdiger Schäfer): 5:59 Std. Spieldauer, gelesen von Axel Gottschick
NEO 341 – In der Zeit verloren (Dietmar Schmidt): 5:47 Std. Spieldauer, gelesen von Hanno Dinger
NEO 342 – Im Transmitterwald (Rainer Schorm): 6:26 Std. Spieldauer, gelesen von Axel Gottschick
NEO 343 – Zielplanet Epsal (Olaf Brill): 5:28 Std. Spieldauer, gelesen von Hanno Dinger
NEO 344 – Dreihundert Jahre Einsamkeit (Ruben Wickenhäuser): 6:15 Std. Spieldauer, gelesen von Axel Gottschick
NEO 345 – Dunkelwelt Styx (Rüdiger Schäfer): 5:39 Std. Spieldauer, gelesen von Hanno Dinger
NEO 346 – Sabotage im All (Dietmar Schmidt): 6:25 Std. Spieldauer, gelesen von Axel Gottschick
NEO 347 – Die Waffe der Labori (Michael Tinnefeld & Ruben Wickenhäuser): 5:59 Std. Spieldauer, gelesen von Hanno Dinger
NEO 348 – Die schwarze Kreatur des Todes (Lucy Guth): 6:27 Std. Spieldauer, gelesen von Axel Gottschick
NEO 349 – Gruft und Quelle (Rainer Schorm): 5:58 Std. Spieldauer, gelesen von Hanno Dinger
Die Sprecher:
Hanno Dinger (geb. 1969) wuchs in Wuppertal auf und besuchte die Hochschule für Musik und Theater in Bern (CH). Danach folgten zahlreiche Bühnenengagements u.a. in Konstanz, Linz, Basel, Zürich, Düsseldorf, bis er sich entschloss, vor allem in eigener Verantwortung zu arbeiten. Sein Weg führte nach Köln, wo er sich neben Rundfunk und Fernsehtätigkeiten in zahlreichen Theaterprojekten engagierte und die freie Bühne Raketenklub leitet. (Quelle: Perrypedia)
Axel Gottschick kann auf 25 Jahre Theatererfahrung und 13 Jahre Rundfunk-, Film- und Fernseharbeit zurückblicken. Er spricht Voice-Over für Dokumentarproduktionen und Radiohörspiele.
MP3s und Ausstattung
Die MP3s wurden mit einer variablen Bitrate (VBR) kodiert, die so zwischen 128 und 160 kbps und 44.1 kHz (Joint Stereo) schwankt, was für eine Lesung absolut ok ist. Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer (mit einer unnötigen, führenden 0) im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende (auch mit der führenden 0). Auch der Name des Autors ist vorhanden, der des Sprechers nicht.
Das Cover des jeweiligen Taschenhefts ist auch im ID3-Tag zu finden und liegt dem jeweiligen Hörbuch zusätzlich als JPG- Datei in der Auflösung 1959 x 1959 bei. Außerdem gibts noch eine TXT-Datei, in der die Technik-Credits, ein Urheberrechtshinweis und noch mal eine kurze Inhaltsangabe zur Lesung nachzulesen sind.
Hin und wieder finden wir auch mal eine unsichtbare Datei namens „Thumbs.db“ in den Verzeichnissen der Lesungen, die offenbar versehentlich mit auf die CDs gebrannt wurde.
Im Bookletfaltblatt, das auch das Titelcover trägt, finden wir die gesammelten technischen Daten zu den Lesungen und eine Aufstellung der enthaltenen NEO-Hörbücher mit Länge und Autor … auch ohne jeweilige Sprechernamen. Die haben aber auf der Rückseite ihren eigenen Auftritt mit Infos und Schwarzweiß-Fotos.
Die CDs sind alle mit dem Titelbild der Folge 340, „Kosmische Genesis“, bedruckt und bieten jeweils zwei Lesungen.
Technik-Credits:
Laut Booklet:
Executive Producer und Regie: Hans Greis
Technik und Sounddesign: Michael Sonnen, Jan Gerhard
Sprecher: Hanno Dinger, Axel Gottschick
Cover- und CD-Illustration: Dirk Schulz
Grafik: Robert Feuchtl
In den Textdateien auf den CDs steht:
Executive Producer und Regie: Hans Greis
Technik und Sounddesign: Max Kalhöfer, Jan Gerhard
Sprecher: Hanno Dinger, Axel Gottschick
Cover- und CD-Illustration: Dirk Schulz
Fazit:
PARAGON fand ich als Staffel ok. Der Start ist wie gewohnt sehr vielversprechend. Dann gibts leider auch wie gewohnt die Streckung und hin und wieder eine Handlungsfortschrittsbremse, aber das ist der NEO-Fan ja gewohnt.
Wenn man sich drauf einlässt (und wir sind so weit vorangekommen bei NEO, dass das eh jeder tut, sonst wären er und sie nicht mehr dabei) dann kann man sich auch von dieser Staffel gut unterhalten lassen.
Gegen Ende nimmt die Geschichte noch mal Fahrt auf, es wird dramatisch und möglicherweise gibts doch noch Hilfe im Kampf gegen die heranbrausende Übermacht. Das hat mir gut gefallen.
Wie auch die beiden Sprecher, die für ein lebendiges Kopfkino sorgen. Axel Gottschick, der wie gewohnt etwas mehr Schauspiel vor dem Mikro zeigt und bei dem von ihm vertonte Charaktere immer recht kratzig klingen. Und Hanno Dinger, der zügig liest und bei dem die Dialoge etwas gefühlvoller klingen. Beide Sprecher haben unterschiedliche Stimmfarben, mit denen sie jeder auf seine Art gut arbeiten, um den Hörer zu unterhalten.
5 MP3-CDs in Multibox
1. Auflage, April 2025
ISBN-13: 3957952336
www.einsamedien.de
Die Reihe „Perry Rhodan NEO“ ist beim Verlag auch als Download-Version erhältlich.
Der Autor vergibt: