Perry Rhodan NEO – Seid ihr wahres Leben? / Ozean der Dunkelheit (Folgen 111+112)

NEO 111 – Seid ihr wahres Leben?

Im Jahr 2049: Mit der CREST, dem mächtigsten Raumschiff der Menschheit, stößt Perry Rhodan in die Milchstraße vor. Er ist einer galaktischen Verschwörung auf der Spur, deren Wurzeln in der Vergangenheit liegen und die nun die Menschheit bedroht. So sind rund hunderttausend Kampfraumer der fremdartigen Maahks auf dem Vormarsch, um einen neuen Methankrieg in die Weiten der Galaxis zu tragen.
Das ist nicht die einzige Spur, der die Menschen folgen: Unter anderem geht es um den geheimnisvollen Hort des Ewigen Lebens.
Mit der CREST und ihrer Besatzung erreicht Rhodan völlig unerforschte Regionen des Weltalls. Dort werden die Raumfahrer mit einer Frage konfrontiert, deren Antwort über das Schicksal der Milchstraße entscheidet … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Mit dieser Lesung starten wir in den neuen Zyklus, der DIE POSBIS heißt. Die Altfans werden sich bestimmt noch an ihre erste Begegnung mit ihnen erinnern, die NEO-Neueinsteiger lernen sie jetzt kennen.

Vorher aber erleben wir Spannendes mit Eric Leyden und seiner Expedition. Die waren ja dabei, einen Sonnentransmitter zu finden. Dass sie dabei einfach in ein Schiff steigen, nur weil die Tür offensteht und mit dem dann unfreiwillig transitiert werden … ok … das deute ich mal als naiven Forscherdrang. Vielleicht hätte ichs aber auch nicht anders gemacht.

Die Reise endet auf einem Planeten, auf dem wir immer mal wieder Erinnerungsschübe eines Begleiters von Leyden erleben, der praktischerweise ihm und uns ein paar Hintergrundinfos liefert. Hier steht also eine Zelldusche, die ein paar Jahre unsterblich macht, cool. Ist das wohl der Hort des ewigen Lebens, zu dem auch Perry unterwegs ist?

Der aber hat derzeit ganz andere Sorgen, denn auch er transitiert in die Unendlichkeit. Hier trifft er das erste Mal auf die Posbis, von denen er aber noch nicht weiß, dass sies sind und der NEO-Hörer hört das erste Mal die Frage: „Seid ihr wahres Leben?“. Und da Perry sicher den Film GHOSTBUSTERS gesehen hat und sich noch an eine der Schlüsselszenen erinnern kann: „Wenn dich irgendjemand fragt, ob du ein Gott bist … dann sagst du JA!“ … das macht Perry dann auch. Und interessanterweise ist dann der Erstkontakt auch schon wieder vorbei, bevor er überhaupt so richtig begonnen hat. Der Autor machts aber auch spannend.

Dann gehts halt auf den nächsten Planeten, um uns mit Robotern anzufeinden und anzufreunden und da lernen wir einen kennen, der offenbar nicht mit seinen mechanischen Freunden mitkämpfen möchte … Alles irgendwie selt- aber unterhaltsam.

Hanno Dinger hat dabei eine Menge Dialoge zu vertonen, was er auch gut meistert und lebendig vorliest. Allerdings hätte ich mir dabei ein wenig mehr Unterscheidbarkeit in den Stimmfarben der einzelnen Charaktere gewünscht. Manchmal habe ich nicht raushören können, wer da jetzt spricht, weil sich viele Figuren einfach gleich anhören und der Sprecher nur hier und da mal etwas lauter oder eindringlicher im Tonfall wird. Weibliche Charakter klingen im ersten halben Satz zwar recht hoch … gegen Ende fällt die Stimme dann manchmal wieder ins Männliche zurück, eine ganz seltsame Hörerfahrung.

Beschreibende Szenen liest der Sprecher in einem angenehmen Tempo, das aber dennoch wie immer noch etwas mehr Spritzigkeit und Begeisterung für die Story selbst vertragen kann.

NEO 112 – Ozean der Dunkelheit

Der Leerraum weit außerhalb der Milchstraße, Zigtausende von Lichtjahren von der nächsten Sonne entfernt: Im Jahr 2049 hat es die CREST und ihre Besatzung in eine Region des Kosmos verschlagen, die tot und leer ist, ein wahrer Ozean der Dunkelheit.
Doch im Leerraum haben geheimnisvolle Roboter, die man als »Posbis« bezeichnet, eine eigene Kultur entwickelt. Perry Rhodan und seine Begleiter werden von den Robotern mit einer Frage konfrontiert: »Seid ihr wahres Leben?« Wer nicht die richtige Antwort nennt, wird unbarmherzig angegriffen.
Auf lichtlosen Dunkelwelten wächst eine Gefahr heran, die irgendwann alles Leben in der Milchstraße bedrohen wird. Perry Rhodan muss dieser Gefahr begegnen – doch dafür benötigt er Informationen aus der Vergangenheit der Erde … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Auch diese Lesung lässt uns zuerst Eric „Indiana Jones MacGyver“ Leyden über die Schulter blicken, während er sich beamen lässt, kämpft und rätselt. Und nebenbei kriegt einer seiner Begleiter die schon bekannten Erinnerungsschübe und der Hörer neue Hintergrundinfos kredenzt. Zeitbomben haben wir also gefunden, interessant.

Hintergrundinfos hat der Schubkrieger aber nicht exklusiv, auch im Handlungsfaden mit dem kooperationswilligen Roboter Kaveri gibts eine Geschichtsstunde zu hören. Hier wird auch der Name „Posbi“ erfunden … von einem Achtjährigen. Der Roboter erzählt zwar einiges, aber nicht alles, weil er sie nicht alle hat … Speichermodule. Die soll ihm Perry besorgen und nebenbei vielleicht auch irgendwie beweisen, dass er wirklich „wahres Leben“ ist.

Ob die seltsame Katze, die sprechen kann, „wahres Leben“ ist oder was die denn von dem Jungen will, der das Wort „Posbi“ erfunden hat, das müssen wir uns selbst zusammenreimen. Auf jeden Fall hat die Katze ein paar Tricks unter dem Fell und könnte nützlich oder gefährlich sein.

Dann landen wir mit Perry und dem Roboter auf dem Planeten, auf dem dessen Speicher sein sollen, versuchen uns irgendwie duchzuwuseln und treffen auf einen Borg. Da das hier aber aus lizenztechnischen Gründen keiner sagen darf, sagt dieser hier nix davon, dass Widerstand zwecklos sei, sondern fragt nur, ob Perry und seine Begleiter „wahres Leben“ wären … der Running Gag der Posbis halt.

Axel Gottschicks NEO-Lesung ist nicht von ungefähr eine halbe Stunde kürzer als die des Kollegen. Mit deutlich mehr Schwung geht er die Sache an und nimmt den Hörer sofort mit ins Geschehen. Die Lebendigkeit, die sein Kollege bei der vorherigen Lesung vermissen ließ, gibts hier dafür in doppelter Menge. Das dabei gebotene Schauspiel vor dem Mikro ist nicht zu überhören und wird im Ohr nur unangenehm, wenn ihm die Vorlage zum Beispiel vorschreibt, dass er „mit hoher Stimme quäken“ muss.

Seine „Katze“ Bastet klang mir allerdings gerade in einer Szene etwas zu quäkig. Bei einer Katze, auch wenns keine echte ist, hätte ich mir irgendwie einen wesentlich sanfteren Tonfall vorgestellt. Bastet hingegen klingt wie ein kleines, gemeines Fabelwesen aus einem Märchen.

Das war aber auch der einzige Charakter, der mir mal negativ im Ohr aufgefallen ist, der Rest der Gang klang souverän solide und lag nicht schräg im Gehörgang.

Die Sprecher:

Hanno Dinger (geb. 1969) wuchs in Wuppertal auf und besuchte die Hochschule für Musik und Theater in Bern (CH). Danach folgten zahlreiche Bühnenengagements u.a. in Konstanz, Linz, Basel, Zürich, Düsseldorf, bis er sich entschloss, vor allem in eigener Verantwortung zu arbeiten. Sein Weg führte nach Köln, wo er sich neben Rundfunk und Fernsehtätigkeiten in zahlreichen Theaterprojekten engagierte und die freie Bühne Raketenklub leitet. (Quelle: Perrypedia)

Axel Gottschick kann auf 25 Jahre Theatererfahrung und 13 Jahre Rundfunk-, Film- und Fernseharbeit zurückblicken. Er spricht Voice-Over für Dokumentarproduktionen und Radiohörspiele.

Die MP3s

Die Qualität der MP3s entspricht dem Eins-A-Medien-Standard: 192 kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo. Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Auch der Name des Autors ist vorhanden, der des Sprechers nicht.

Das Cover des jeweiligen Taschenhefts ist auch im ID3-Tag zu finden und liegt dem jeweiligen Hörbuch zusätzlich als JPG- und als PDF-Datei in der Auflösung 2400 x 2400 bei. Außerdem gibts noch eine TXT-Datei, in der die Technik-Credits, ein Urheberrechtshinweis und noch mal der Klappentext zur Lesung nachzulesen sind.

Die Ausstattung:

Die beiden MP3-CDs, die mit den jeweiligen Taschenheft-Cover bedruckt sind und stecken in einem Digipak auf dessen Front das Titelbild von Perry Rhodan NEO 111 zu sehen ist. Auf der Rückseite gibt es Inhaltsangaben zu den beiden Folgen zu lesen.

Technik-Credits:

Executive Producer und Regie: Hans Greis
Technik und Sounddesign: Michael Sonnen, Jan Gerhard
Sprecher: Hanno Dinger, Axel Gottschick
Cover- und CD-Illustration: Dirk Schulz, Horst Gotta

Fazit:

Eric Leyden ist transitiert und hat womöglich schon vor Perry Rhodan den Hort des ewigen Lebens gefunden. Nur erzählen kann er das Perry nicht, denn der ist selbst transitiert und hat die entscheidende Frage danach, ob er wahres Leben sei, mit „ja“ beantwortet. Somit stehen die Tore für den neuen Zyklus weit offen und sowohl hier als auch da gibts spannende Fragen, auf deren Beantwortung sich der Hörer freuen kann.

Und auch in der zweiten Lesung werden die Handlungsfäden von Leyden und Rhodan vorangetrieben. Während der eine in Indy-Jones-Manier Aufgaben löst und von außen als Unterstützung Erinnerungsschübe erhält, will der andere einem Roboter dessen Erinnerung wieder zurückholen. Den Abschluss der Lesung bildet die Frage nach dem wahren Leben, die wir schon aus der ersten Lesung kennen. Ich gehe mal davon, dass wir die noch etliche Male zu hören bekommen. Aber auch wenn sich die Frage aller Fragen schon jetzt für mich langsam abnutzt, ich fand beide Handlungsfäden spannend und das ist selten der Fall.

Die Sprecher bieten gewohnt gute Kost an. Wobei die Lesung von Hanno Dinger wie gewohnt um einiges länger ist, weil er viel langsamer liest … was mir immer ein wenig den Hörspaß bremst und trübt. Bei den Dialogen blitzt dann wieder etwas mehr Spritzigkeit auf, auf die sein Kollege in der zweiten Lesung noch einiges an Schauspiel vor dem Mikro draufpacken kann … was bei mir den Hörspaß wieder ordentlich angekurbelt hat.

2 MP3-CDs im Digipak
NEO 111 – Seid ihr wahres Leben?: 6:04 Std. Spieldauer (ungekürzt), 59 Tracks, gelesen von Hanno Dinger
NEO 112 – Ozean der Dunkelheit: 5:38 Std. Spieldauer (ungekürzt), 57 Tracks, gelesen von Axel Gottschick
ISBN-13: 978-3957950604

www.einsamedien.de

Die Reihe „Perry Rhodan NEO“ ist beim Verlag auch als Download-Version erhältlich.

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