Perry Rhodan NEO – Spur der Puppen / Die Schlüsselperson (Folgen 79+80)

NEO 79 – Spur der Puppen

Auf der Erde hat der Dezember des Jahres 2037 begonnen. Mit einer globalen Attacke des irdischen Widerstands, der Operation Greyout, wurden die weltweiten Datennetze erschüttert – doch die Herrschaft der Arkoniden beeinträchtigt das nicht. Immerhin hat die Löschung von Milliarden Personendatensätzen die lückenlose Überwachung der neuen Herren gebrochen; das eröffnet ganz andere Möglichkeiten. Perry Rhodan macht sich das zunutze. Er heftet sich an die Spur der geheimnisvollen Puppen. Callibso, der Herr von Derogwanien, hat sie einst zur Erde gebracht, um zu verhindern, dass Rhodan den Erstkontakt mit den Arkoniden herstellt. Es ist eine Suche, die Rhodan tief in die eigene Vergangenheit führt. Er muss feststellen, dass er schon in frühester Jugend im Visier kosmischer Mächte stand … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Wie der Name dieses NEOs schon verrät, suchen wir nach Menschen, die von Callibsos Puppen übernommen wurden. Das ist nicht so einfach und da gibts auch nichts von RATIOPH*RM … dafür gibts einen Test … und wer kennt sich mit so was aus? Genau, die Aras. Sehr creepy fand ich allerdings die Idee, Perrys verstorbene Eltern auszugraben, um an ihnen den Test vorzunehmen. Aber bei denen bleibts ja nicht mal. Das lustige Grabschänden nimmt seinen Lauf.

Wieso es für die Menschheit oder den Hörer wichtig ist, ausgerechnet den Stammbaum und alle Bekannten Rhodans unter die Lupe zu nehmen, denen er je begegnet ist? Man weiß es nicht. Da waren mal ein paar Übernommene dabei … toll … und? Eben, nichts und. Offenbar haben die nur seine Bahnen lenken wollen, sonst nichts. Das tun Menschen auch, die nicht von irgendwelchen Puppen übernommen wurden.

Puppen selbst folgen wir in dieser Lesung auch und erleben den Kriegsroman-Widerstandskampf mit einem Schuss Mystik (das wäre dann der Teil mit der Puppe im Pulk), was im Grunde aber genau das ist, was wir in den Lesungen zuvor auch schon hatten. Die Arkoniden sind die bösen Besatzer, die Bevölkerung wehrt sich … das gleiche Thema, nur immer wieder aufgekocht. Und dabei war das schon nach der ersten NEO-Lesung des neuen Zyklus schon langweilig geworden … weil abgedroschen.

Wir jagen also Puppen, wir forschen in der Puppenvergangenheit, wir erfahren die Auswirkungen auf Perry in Bezug auf die Puppen und am Ende gibts dann beim „Show-down“ noch einen Cliffhanger, der mich die Augen rollen ließ, denn hinter dieser Idee fehlte noch ein Haken bei „ok, auch das kenn ich schon und überrascht mich so gar nicht“.

Hanno Dinger liest wie immer sehr zurückhaltend und sehr darauf bedacht, niemanden aufzuwecken. Manchmal legt er dabei so lange Sprechpausen ein, dass ich schon dachte, mein Player wäre stehengeblieben. Bei wörtlicher Rede aber wird alles ein wenig lebendiger und selbst weibliche Charaktere klingen nicht künstlich hoch oder seltsam schräg.

Die männlichen Figuren bekommen von ihm passende und gut unterscheidbare Eigenheiten verliehen und auch die Gemütslage der Sprecher bringt er gut ins Ohr. Die ist in dieser Lesung oft gereizt, derbe und aufbegehrend. Klar, es geht ja auch in nicht geringem Maße um die Widerständler … und die sind berechtigterweise sauer. Das kann Hanno Dinger gut transportieren.

NEO 80 – Die Schlüsselperson

Dezember 2037: Seit mehr als drei Monaten herrscht das Große Imperium über die Erde. Angesichts der technischen Überlegenheit der Arkoniden scheint Widerstand aussichtslos. Doch die Menschen geben nicht auf. Überall auf der Erde versetzen sie den Besatzern kleinere und größere Nadelstiche, oft unter Einsatz ihres Lebens.

Einer dieser Kämpfer ist der Mutant John Marshall. Mit Hilfe seiner Paragabe stiehlt er Ausrüstung und Informationen von den neuen Herrschern und versorgt mit der Beute den organisierten Widerstand. Bis er eines Tages auf eine Information stößt, die ihn erschüttert: Die Arkoniden haben eine Totgeglaubte gefangen und verhören sie. Eine Frau, die unermesslich wertvolle Informationen besitzt.

Marshall muss sie befreien – ganz gleich, um welchen Preis … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Während wir das letzte Mal den Widerstand beobachten … durften … hören wir diesmal, was die andere Seite so treibt. Im Speziellen gehts um Jemmico, den Kettenhund des Arkoniden Hauptbesatzers Satrak und der Imeratrice. Der jagt Mutanten, weil die ja gefährlich sein könnten.

Die Schlüsselperson in dieser Folge ist übrigens die Halbarkonidin Quinio Soptor, die vom Autorenteam an Schlüsselstellen des Perryversums wird und somit aus der Vergangenheit von Wanderer und auch Atlantis erzählen können. Ob das aber „unschätzbar wertvolle Informationen für die Menschen bereithaben“ wird, kann ich mir nicht vorstellen.

Auch die Paragabe von John Marshall sehe ich eher als extrem problematisch und unglaubwürdig, als spannend. Nur weil es in einer Parallelwelt das gleiche Gebäude gibt, in das ich in dieser Welt eindringen möchte, heißt das noch lange nicht, dass auch die gleichen Daten drinstecken. Sicher gibts auch eine Welt, in der die Daten auch passen, aber die zu finden ist so unfassbar gering, dass für mich das Ganze nur absurd klingt … bei aller Liebe zu Zeitreisegeschichten und Storys über Parallelwelten. Hier wirds sich einfach nur einfach gemacht.

Die Vorhörschau lässt nichts Spannendes erahnen, denn in der nächsten Lesung wirds wieder um Perrys Puppenjagd gehen …yay.

Axel Gottschick gelingt es, den Hörer auch in Phasen bei der Stange und interessiert zu halten, wenns mal nicht so packend zugeht. Mit seiner zügig eindringlichen Art vorzulesen, baut er schnell Spannung auf und mit den unterschiedlichen Eigenheiten, die er den einzelnen Charakteren verpasst, lässt er das Ganze lebendig wirken. Von „einfühlsam und sanft“ bis „laut und fordernd“, hier bekommt der Hörer ein breites Spektrum von nachfühlbaren Hör-Emotionen geboten, egal ob die Figur nun männlich oder weiblich ist … Terraner oder Nicht-Terraner. Dabei bricht keiner von ihnen unangenehm im Ohr schmerzend ins Seltsame aus, sodass jeder gut wiederzuerkennen ist, weil er sich hörbar vom anderen unterscheidet.

Die Sprecher:

Hanno Dinger (geb. 1969) wuchs in Wuppertal auf und besuchte die Hochschule für Musik und Theater in Bern (CH). Danach folgten zahlreiche Bühnenengagements u.a. in Konstanz, Linz, Basel, Zürich, Düsseldorf, bis er sich entschloss, vor allem in eigener Verantwortung zu arbeiten. Sein Weg führte nach Köln, wo er sich neben Rundfunk und Fernsehtätigkeiten in zahlreichen Theaterprojekten engagierte und die freie Bühne Raketenklub leitet. (Quelle: Perrypedia)

Axel Gottschick kann auf 25 Jahre Theatererfahrung und 13 Jahre Rundfunk-, Film- und Fernseharbeit zurückblicken. Er spricht Voice-Over für Dokumentarproduktionen und Radiohörspiele.

Die MP3s

Die Qualität der MP3s entspricht dem Eins-A-Medien-Standard: 192 kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo. Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Auch der Name des Autors ist vorhanden, der des Sprechers nicht.

Das Cover des jeweiligen Taschenhefts ist auch im ID3-Tag zu finden und liegt dem jeweiligen Hörbuch zusätzlich als JPG- und als PDF-Datei in der Auflösung 2400 x 2400 bei. Außerdem gibts noch eine TXT-Datei, in der die Technik-Credits, ein Urheberrechtshinweis und noch mal der Klappentext zur Lesung nachzulesen sind.

Die Ausstattung:

Die beiden MP3-CDs, die mit den jeweiligen Taschenheft-Cover bedruckt sind, stecken in einer Klappbox auf dessen Front das Titelbild von Perry Rhodan NEO 79 zu sehen ist. Auf der Rückseite gibt es Inhaltsangaben zu den beiden Folgen zu lesen.

Technik-Credits:

Executive Producer und Regie: Hans Greis
Technik und Sounddesign: Michael Sonnen, Jan Gerhard
Sprecher: Hanno Dinger, Axel Gottschick
Cover- und CD-Illustration: Dirk Schulz

Fazit:

Perry ist als Grabschänder und Vergangenheitsforscher unterwegs und die Puppen, die er sucht, kämpfen auch gegen die Arkoniden, wie schon die Terraner in den letzten NEO-Lesungen. Das ist wenig fesselnd, nicht neu und schon gar nicht überraschend. Fühlt sich wie zigmal durchgekaut an, bringt den Zyklus weder voran, noch ein Ende in Sicht, obwohl die Langeweile des Plots langsam nicht mehr zu unterbieten ist.

In die gleiche Kerbe schlägt auch die arkonidische Gegenseite, von der wir in der zweiten Lesung hören. Die Arkoniden jagen immer noch Mutanten … ach was. Eine Person wird zur „Schlüsselperson“ erkoren, ob die aber wirklich so unfassbar tolle Geschichten aus der Vergangenheit erzählen kann, das erfahren wir hier natürlich auch (noch) nicht.

Obwohl Hanno Dinger gewohnt ruhig liest, schafft er es dennoch gut, die Situation der Widerständler für den Hörer glaubwürdig aufzubereiten. Seine Charaktere klingen passend grob und die Gefühlslagen sind gut nachvollziehbar. Das macht das Hören trotz nicht wirklich packender Story kurzweilig.

Axel Gottschick steht ihm da in nichts nach. Mit gewohnt großem schauspielerischem Einsatz vor dem Mikro liest er lebendig vor und gibt jeder Figur seine eigene Note, die gut wiedererkennbar und einzig ist.

Diesmal haben die Sprecher einen halben Zusatzpunkt gerettet, denn die Autoren konnten mich nicht wirklich fesseln.

2 MP3-CDs im Digipak
NEO 79 – Spur der Puppen: 6:27 Std. Spieldauer (ungekürzt), 77 Tracks, gelesen von Hanno Dinger
NEO 80 – Die Schlüsselperson: 5:50 Std. Spieldauer (ungekürzt), 62 Tracks, gelesen von Axel Gottschick
ISBN-13: 978-3957950185

www.einsamedien.de

Die Reihe „Perry Rhodan NEO“ ist beim Verlag auch als Download-Version erhältlich.

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