Perry Rhodan NEO – Zu den Sternen / Welt aus Seide (Folgen 41+42)

NEO 41: „Zu den Sternen“

März 2037: Die Menschheit rüstet sich für den Vorstoß zu den Sternen. Aus diesem Grund haben Perry Rhodans Weggefährten das Gelände des ehemaligen russischen Weltraumbahnhofs Baikonur in der kasachischen Steppe zu neuem Leben erweckt. Dort befindet sich nun die terranische Raumakademie. Unter falschem Namen beginnt der junge Mutant Sid Gonzáles die harte Ausbildung zum Raumfahrer. Obwohl er mit viel Enthusiasmus startet, machen ihm allerdings bald sein hitziges Gemüt und aufmüpfige Kameraden zu schaffen. Auf einem anderen Schauplatz ist der Weg zu den Sternen bereits beschritten: Nach Terrania Orbital, dem am höchsten gelegenen Stadtteil der Erde, führt ein Weltraumfahrstuhl. Reginald Bull und seine Spezialisten erforschen fieberhaft das Rechengehirn der Station. Dabei entdecken sie eine verborgene Waffe, deren gewaltiges Potenzial die Erde bedroht … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Ad astra soll es gehen, wenn es nach Sid geht. Den jungen Teleporter, den viele NEO-Fans ins Herz geschlossen haben, haben wir ja schon länger nicht mehr auf einem Abenteuer begleitet. Hier erlebt er eine FULL-METAL-JACKET-Ausbildung zum Raumfahrer, auf einer Akademie für Privilegierte. Und da irgendwie in NEO fast jeder immer getarnt unterwegs ist, macht der Autor für Sid keine Ausnahme … auch er tritt nicht unter seinem Namen auf, sondern bekommt wie alle andere immer auch … einen lustigen Neuen verpasst.

Der Handlungsfaden ist von der Science-Fiction her schon interessant, aber irgendwie hat er mich nicht wirklich gepackt. Seine Erlebnisse und Konflikte mit seinen Mitstreitern und neuen Freunden waren ok … es passiert halt, was an solchen Ausbildungsstätten so passiert zwischen den Leuten … einen Irren gibts halt immer. Vielleicht werden die neuen Bekanntschaften von Sid aber noch einmal irgendwann wichtig für die NEO-Serie.

Der andere Handlungsstrang in diesem NEO war dann schon eher meins. Zwei Hacker-Genies, halb irre, halb genial, treten gegen eine Positronik an. Dass die Methode, die sie dabei anwenden, stark an einen mittlerweile bei uns alltäglichen DDoS-Angriff erinnert, ist nicht so wild. Der Autor hat die Idee nett umverpackt und auch das Ende interessant gestaltet, sodass die Spannung hier nicht zu kurz kommt.

Hanno Dinger braucht ein wenig, um den Hörer zu packen. Die anfängliche Spannung weiß er nur bedingt zu transportieren, weil er für meinen Geschmack etwas zu teilnahmslos liest. Bei den Dialogen punktet er aber sofort wieder und schon hat er auch den Rest der Hörerschaft abgeholt. Hier verstellt er wie gewohnt nicht die Stimme, sondern gibt den Charakteren ihre Eigenheiten, indem er mit mehr Nachdruck und oft auch mehr Lautstärke spricht. Dennoch hatte ich immer wieder das Gefühl, dass er sich zurückhält und grad bei verzweifelten Figuren mit leicht angezogener Handbremse liest.

Aber, es gibt genug Dialoge in dieser Lesung und die liest Dinger zumeist sehr lebendig und variiert zumindest hier immer mal wieder seine Sprechgeschwindigkeit. Und dass er eher einer der ruhigeren Erzähler ist, das ist ja bekannt.

NEO 42: „Welt aus Seide“

April 2037: Perry Rhodan, Atlan und Crest sind auf einer gefahrvollen Reise nach Arkon, der Zentralwelt des riesigen Imperiums. Sie müssen das Epetran-Archiv finden, bevor es in die Hände des Regenten fällt. Es enthält die Positionsdaten der Erde. Da der Regent auf Rache sinnt, schwebt die Menschheit in größter Gefahr. Wegen eines Maschinenschadens müssen Rhodan und seine Gefährten eine Zwischenstation auf dem Planeten Trebola einlegen. Diese Welt wird von den spinnenartigen Trebolanern besiedelt – eine bizarre Kultur voller Geheimnisse. Trebola wird von den Arkoniden kontrolliert, die Rhodan, Crest und Atlan schon seit langem suchen. Als herauskommt, dass sie sich auf Trebola aufhalten, läuft die arkonidische Militärmacht auf Hochtouren. Und dann erwachen auch noch uralte Artefakte der mysteriösen Goldenen zu tödlichem Leben… (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Perry Rhodan veranstaltet ein kollektiv fröhliches Planet-Hopping. Eben war er noch auf einer Ara-Welt, jetzt fliegt er im Tiefschlaf weiter in Richtung Arkon. Natürlich lässt ihn der Autor nicht direkt dorthin, sondern beschädigt seinen Flieger und so erwartet uns ein weiteres Planetenabenteuer. Das ist aber nix für Arachnophobiker, denn die Einwohner des Planeten Trebola (liegts an mir oder denken auch andere bei dem Namen an die Krankheit „Ebola“?) sind Spinnenartige … und ihr Planet ist der, der aus Seide ist … der selbstgemachten. Und genau wegen dieses Werkstoffs haben sich mal die Arkoniden für den Planeten interessiert … das hat sie aber nicht weit gebracht.

Ohne langweilige Nebenschauplätze oder -handlungsstränge erleben wir hier ein durchweg spannendes Abenteuer, das vom Autor clever inszeniert und konstruiert wurde. Die Idee einer unbekannten Rasse, „der Goldenen“, mit denen es mal einen kleinen Kontakt gegeben hat, bleibt geheimnisvoll, wenn man sie nicht auflöst. Dass einer der Trebolaner über 800 Jahre lang einen zellaktivatorähnlichen Gegenstand um den Hals trägt, sorgt während der gesamten Lesungslänge für Überlegungen beim Hörer.

Und dass Crest dann auch noch eine Videobotschaft erhält, die extrem an die von Prinzessin Leia an Obi Wan in STAR WARS IV erinnert, machts noch ein wenig interessanter.

Axel Gottschick greift den Hörer wie gewohnt direkt und sofort mit seiner zügigen Vortragsweise und zwängt ihn zusammen mit Perry Rhodan in die Enge. Allein wie er den Namen „Perry Rhodan“ ausspricht, das klingt für mich immer wieder seltsam … als ob er kein „R“ enthielte und ein einzelnes Wort ist.

Seine Szenenbeschreibungen klingen nie langweilig und bei den Dialogen verstellt er hier und da auch gern mal seine Stimme. Bei den Trebolanern allerdings fand ich seine Wahl etwas ohrenschmerzig, die klangen mir zu aufdringlich hoch und kratzig. Auch dass er sie so abgehackt spricht, sorgt nicht grad für den besten Hörspaß.

Die Sprecher:

Hanno Dinger (geb. 1969) wuchs in Wuppertal auf und besuchte die Hochschule für Musik und Theater in Bern (CH). Danach folgten zahlreiche Bühnenengagements u.a. in Konstanz, Linz, Basel, Zürich, Düsseldorf, bis er sich entschloss, vor allem in eigener Verantwortung zu arbeiten. Sein Weg führte nach Köln, wo er sich neben Rundfunk und Fernsehtätigkeiten in zahlreichen Theaterprojekten engagierte und die freie Bühne Raketenklub leitet. (Quelle: Perrypedia)

Axel Gottschick kann auf 25 Jahre Theatererfahrung und 13 Jahre Rundfunk-, Film- und Fernseharbeit zurückblicken. Er spricht Voice-Over für Dokumentarproduktionen und Radiohörspiele.

Die MP3s

Die Qualität der MP3s entspricht dem Eins-A-Medien-Standard: 192 kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo. Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Auch der Name des Autors ist vorhanden, der des Sprechers nicht.

Das Cover des jeweiligen Taschenhefts ist auch im ID3-Tag zu finden und liegt dem jeweiligen Hörbuch zusätzlich als JPG- und als PDF-Datei in der Auflösung 1448 x 1444 bei. Außerdem gibts noch eine TXT-Datei, in der die Technik-Credits, ein Urheberrechtshinweis und noch mal der Klappentext zur Lesung nachzulesen sind.

Die Ausstattung:

Die beiden MP3-CDs, die mit den jeweiligen Taschenheft-Cover bedruckt sind, stecken in einer Klappbox auf dessen Front das Titelbild von Perry Rhodan NEO 41 zu sehen ist. Auf der Rückseite gibt es Inhaltsangaben zu den beiden Folgen zu lesen.

Fazit:

Sid Gonzáles, der junge Teleporter ist wieder da … und hier gibts einen ganzen NEO voller Militärausbildungserlebnisse mit ihm zu erleben. Wem das nicht so zusagt, der kann einem Hackerangriff zweier wahnsinniger Genies beiwohnen und später mit Perry Rhodan auf einem Spinnenplaneten ein spannendes Abenteuer rund um einen mutmaßlichen Zellaktivator und besondere Werkstoffe erleben.

Es gibt also jede Menge zu hören und viele Geschmäcker werden hier bedient. Ein wenig Mystery, ein wenig Science-Fiction, ein wenig Gesellschaftskritik … ein durchaus interessanter Mix, der hier zu gefallen weiß.

Dabei bringt Hanno Dinger seine Lesung wie gewohnt eher ruhig … und für meinen Geschmack auch immer mal zu ruhig und langsam … zum Hörer und Axel Gottschick hat für meine Ohren eine schmerzhafte Wahl bei der Vertonung der Trebolaner getroffen. Bei den Dialogen sind aber beide Sprecher prima und können die Geschehnisse überzeugend vermitteln, sodass gute Unterhaltung geboten wird.

2 MP3-CDs in Klappbox
NEO 41 – Zu den Sternen: 5:59 Std. Spieldauer (ungekürzt), 66 Tracks, gelesen von Hanno Dinger
NEO 42 – Welt aus Seide: 5:45 Std. Spieldauer (ungekürzt), 56 Tracks, gelesen von Axel Gottschick
ISBN-13: 978-3943393552

www.einsamedien.de

Die Reihe „Perry Rhodan NEO“ ist beim Verlag auch als Download-Version erhältlich.

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