Perry Rhodan – Paladin (Silber Edition 39)

Die Handlung:

Auf der Erde sowie den anderen Planeten des Solsystems bereiten sich die Menschen auf die erwartete Großoffensive der sogenannten Zeitpolizei vor. Die Zeitpolizisten wollen die Terraner für ein Verbrechen bestrafen, das diese nie begangen haben. Die Hoffnung der Verantwortlichen ruht nun auf sechs winzigen Menschenwesen und einem Giganten aus Stahl: Siganesen gehen mit dem PALADIN-Roboter in einen Einsatz für Terra … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Dass Planeten im Perryversium gern mal sehr praktische Namen haben, die sofort auf Gründe für die Namensgebung schließen lassen, das wissen wir schon länger. Nun erfahren wir, dass die Firma Microsoft sich vielleicht bei der Namensgebung ihres bekannten Präsentationsprogramms bei dem relativ Unsterblichen bedient haben könnte. So heißen doch die Software und der Energieversorgerplanet, auf den wir hier treffen POWERPOINT. Der erinnert stark an den Vergnügungsplaneten RISA, den der Sci-Fi-Fan aus STAR TREK: THE NEXT GENERATION kennt …

Ein Planetenabenteuer wirds also erstmal … ok … und da der Planet etwas Besonderes darstellt, haben sich die Autoren auch besondere Bewohner ausgedacht. intelligente Insektenwesen … hatten wir ja schon lange nicht mehr. Perry undercover, auch immer gern genommen, trifft mal wieder auf neue Gegenspieler mit diesmal gar nicht so neuartigem Aussehen. Die Druis sehen fast aus wie Haluter.

Das wird aber nicht der einzige Planet geblieben sein, auf dem sich unsere Verschollenen rumtreiben werden. Schließlich sind wir immer noch in M87 und wollen zurück in die Milchstraße. Ideen dazu gibts immer noch genug (fünf weitere SILBER EDITIONEN auch in diesem Zyklus) und so bereisen wir das All mit der bekannten CREST IV. aber auch unbekannten Raumschiffen und treffen auf weiteren Planeten weitere Wesen. Dabei kanns auch mal nass werden, wenn es Perrys Mannen auf eine Wasserwelt verschlägt. Und … auch das kennen wir … je seltsamer die Erstkontaktwesen aussehen, desto intelligenter sind sie meist.

Was mich grad zum Grübeln darüber bringt, ob Perry überhaupt schon mal Wesen getroffen hat, die nicht intelligent waren … egal wie sie aussehen.

Das Hin und Her rund um die fliegende Festung hingegen fand ich ein wenig lang. Gut, es gibt Mutanten-Action zu erleben, was ich immer gern habe, aber irgendwie war die hier verbrachte Hörzeit für mich recht zäh und bremste nicht nur die Heimkehr von Perry in die Milchstraße, sondern auch den Hörspaß ein wenig für mich.

Aber, die Frage, die mich eigentlich bewegt hat war: Wer oder was ist denn nun der PALADIN? So heißt schließlich diese Lesung. Das löst sich dann zum Glück auch irgendwann mal auf: es ist ein Roboter. Ein ziemlich dicker Klops, der aussieht wie ein Haluter. Und der dient sogar als Kampfstation … mit Besatzung! Und wer ist so klein, dass er da sogar auf mehreren Decks in diesem Roboter agieren kann? Genau, Siganesen!

Wird auch Zeit (was für eine Überleitung), dass der PALADIN in Aktion tritt, schließlich schickt der Zeitpolizist Tro Khon jede Menge Gegner ins Rennen. Dass Tro Khon dabei selbst unter Fremdeinfluss steht, macht die Sache noch ein wenig spannender und nicht so gradlinig.

Und das Finish ist was für Military-SF-Freunde, wenn die Autoren wieder jede Menge Raumschiffe aufeinander schießen lassen und einige der Gegner sich sogar bis zur Erde durchschlagen können …

Das Hör-Erlebnis:

… ist mit Josef Tratnik immer ein ganz eigenes. Längst hat sich der Fan an die unterschiedlichen Eigenheiten gewöhnt, mit denen die unterschiedlichen Sprecher die unterschiedlichen SILBER EDITIONEN vorlesen. Wenn es ganz am Anfang mit Stolz geschwellter Brust fast propagandamäßig schon im Prolog losgeht, dann sind wir bei Josef Tratnik. Er will halt zeigen, dass es wichtig ist, was er zu erzählen hat … stimmt ja auch.

Die Szenenbeschreibungen des restlichen Silberabenteuers aber liest er mit weniger Pathos und immer mit dem richtigen Maß an Druck oder Sanftheit. Allein sein Perry Rhodan klingt wie immer wie ein Superheld und das macht ihn so unverkennbar. Sein Gucky quakt und der Freizeitgestalter Chat-Chat klingt wie ein Eunuch. Sonst gibts keine weiteren Ausreißer aus dem normalen Sprachspektrum.

Je nach Situation spricht Tratnik auch mal druckvoller und lauter oder variiert die Sprechgeschwindigkeit. Das sorgt für einen lebendigen Höreindruck und das Gefühl, dass das Skript erzählt und nicht bloß runtergelesen wird.

Der immer mal wieder unter den Sprecher gelegte Ambient-Soundteppich, der spacig durch das Kopfkino des Hörers wabert, erhöht den Hörspaß. Leider verschwindet er aber auch jedes Mal wieder so abrupt, wie er aufgetaucht war.

Der Sprecher:

Josef Tratnik ist der Sprecher der „klassischen“ Silber Editionen. Er studierte Theaterwissenschaften, Philosophie und Germanistik in Köln und absolvierte er dort eine Schauspielausbildung am Theater „Der Keller“. Neben der Sprechertätigkeit für Hörfunk und Fernsehen, hauptsächlich bei den Sendern DLF, DW und WDR mit Hörspiel-/ und Feature-Produktionen, ist er freischaffender Schauspieler, Synchronsprecher und Sprecher in Köln. (Quelle: wikipedia)

Die Ausstattung:

Die 12 CDs sind mit dem Titelbild der Silber Edition bedruckt, die der Front von Heft 350, „Robot-Patrouille“ entspricht. Die CDs sind einzeln in Papphüllen verpackt und in einer stabilen Papp-Klappbox zusammengefasst. Die Rückseiten der Papphüllen ergeben zusammengesetzt das Cover von Heft 348, „Die Partisanen von der CREST“. Für die Rückseite der Klappbox ist als Hintergrundbild ein Ausschnitt des Covers von Heft 344, „Die Kidnapper des Auserwählten“, gewählt worden. Auch die aneinandergereihten Rücken der Klappboxen bilden mit jeder weiteren Ausgabe ein sich zusammensetzendes schickes Gesamtbild.

Zusätzlich ist wieder ein Booklet enthalten, mit Tracklisting und Kapitelnummern, eine Inhaltsangabe, einen Teil des Vorworts aus der Silberband-Vorlage von Horst Hoffmann, dessen Namen der Verlag nicht abgedruckt hat, eine Zeitleiste, eine Risszeichnung des titelgebenden PALADINs und die Titelbilder der in dieser Silber Editon zusammengefassten Hefte Nr. 343-345 und 347-350 der Erstauflage. Außerdem gibt es noch Werbung für die beiden Schienen der Silber Editionen, ab Nummer 1 und ab Nummer 74. Dazu kommt noch eine Aufstellung aller LEMURIA- und ANDROMEDA-Hörbücher und der ATLAN-Zeitabenteuer sowie Werbung für die dritte Silber Editions-Schiene, die mit der Nummer 119 startete. Auch die Rückseite des Booklets ziert das Cover von Heft 344, „Die Kidnapper des Auserwählten“.

Mein Fazit:

Planetenabenteuer, diverse Raumschiffe und eine fliegende Festung, Erstkontakte … sogar mit Wasserwesen und ein finaler Kampf mit den Abgesandten der Zeitpolizei. Davon erzählen uns diesmal die Autoren und lassen Perry immer noch nicht aus M87 Richtung Milchstraße fliehen. Ach so, und wer der PALADIN ist und was man mit ihm so anstellen kann, das erfahren wir gegen Ende dann auch noch … wäre ja zu schade gewesen, wenn der titelgebende Faktor nicht wenigstens einen heroischen Auftritt gehabt hätte … bei dem Namen.

Josef Tratnik macht als Sprecher den von ihm gewohnten prima Job … auch wenn er zwischendurch mal wie ein Eunuch klingt. Jeder Charakter bekommt seine eigenen, stimmfarblichen Merkmale und der Hörer weiß sofort, wer grad das Sagen hat. Auch die Szenen- und Umgebungsbeschreibungen klingen erzählt und nicht abgelesen, sodass wir uns hier 15 Stunden lang gut aufgehoben und vor allem unterhalten fühlen.

12 Audio-CDs in Papp-Klappbox mit 163 Tracks
Spieldauer der Lesung: 15:06 Std.
Sprecher: Josef Tratnik
ISBN-13: 978-3943393781

www.einsamedien.de
www.perryrhodan.net

Auch erhältlich als Download-Version mit PDF-Booklet und Cover als JPG-Datei
Größe: 1.23 GB

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