Perry Rhodan – Schach der Finsternis (Silber Edition 73)

Die Handlung:

Die Abenteuer in der Galaxis Catron gehen weiter. Perry Rhodan, auf der Suche nach einer Möglichkeit der Heimkehr in die Milchstraße, stößt auf immer neue Hinterlassenschaften der ausgestorbenen Pehrtus. Uralte Kommandogehirne bekämpfen ihn und seine Gefährten aus Naupaum mit riesigen Robotflotten. Heltamosch, der Herrscher aus Naupaum, muß mit dem Rest seiner Mannschaft auf einem Ölplaneten gegen riesige Androidenheere kämpfen, während Rhodan nach Naupaum zurückkehrt und sich dort mit achtzehn Steinernen Gehirnen auseinanderzusetzen hat. Als er mit einer neuen Flotte wieder Catron anfliegt, kommt es zur Entscheidung zwischen ihm und dem ebenfalls nach Naupaum versetzten Zeno. Zeno verliert dieses Duell, und der Weg für Perry Rhodan ist frei. Er kehrt zurück in die Milchstraße – und kämpft dort seinen letzten Kampf gegen Anti-ES … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Nicht vor gefühlten, sondern vor über tatsächlichen 20 Jahren ist beim Verlag die erste Silberlesung erschienen. Nun schließt sie mit diesem Hörbuch auf zur 2010 gestarteten zweiten Lesungsschiene (die auch schon abgeschlossen ist) und wir verabschieden Josef Tratnik damit aus dem Perryversum.

So viel zur Nostalgie … wie siehts denn nun aus dem KOSMISCHEN SCHACHSPIEL, das sollten wir so langsam mal zu Ende bringen, nachdem wir ja nun fast den kompletten Zyklus mit Perrys Gehirn unterwegs waren, um vergeblich die Milchstraße wiederzufinden.

Wie befürchtet gehts aber wieder mit neuen Gehirnen los, die sich zur Wehr setzen, besiegt werden und so weiter. Das Robot-Gehirn gibt Perrys Gehirn neue Infos und wir reisen weiter rum, während wir neue Infos zu den Pehrtus bekommen und einer Verbindungsader zwischen den Galaxien … sehr praktisch so was.

Aber dann gehts schon wieder weiter zum nächsten Gehirn, das verpflanzt, bekämpft und besiegt werden soll. Dass dabei ein Riese namens Goliath auftritt und Perry ihn mit einer Schleuder besiegt, kann man lächelnd zur Kenntnis nehmen oder die Augen rollen … weil … voran bringt uns das nicht wirklich.

Es folgt eine ziemlich bizarre Zwischensequenz mit einem Zeitbrunnen und einem seltsamen „Puppenspieler“, der sich uns als Callibso vorstellt. Der hätte übrigens gern den „Anzug der Vernichtung“, den Alaska ja vor ein paar Lesungen mal geschenkt bekommen hatte. Das war aber auch die einzige Verbindung zwischen unserer Suche nach der Milchstraße und dem komischen Kerl, die ich finden konnte.

Auf einmal gibts vielleicht doch einen Weg, Perrys Gehirn schnell nach Hause zu bringen. Mit der PGT-Anlage könnte es möglich sein … die soll aber ganz zufällig nur noch ein einziges Mal funktionieren und neben Perry möchte auch der Accalaurie mit dem unaussprechlichen Namen nach Hause. Ob Perrys Gehirn, das am Ende als zweifelhafter Sieger gekürt wird, wirklich das moralisch und ethisch höher Entwickelte ist, als das es bezeichnet wird … na ja … er wollte eigentlich genauso mit allen Mitteln nach Hause, wie Zeno.

Die endgültige Heimreise von Perrys Gehirn hält dann noch ein Yuloc auf, der es gern behalten möchte. Hin und her wird argumentiert, gestritten, entlarvt, beschuldigt, gedroht … und die Handlung weiter gestreckt.

Und … wer hätte das gedacht … irgendwann sind wir dann endlich wieder in der Milchstraße angekommen und die Superintelligenzen, die ja eigentlich den Zyklus bestimmen sollten, werden wieder genannt. Die schalten sich sogar ein und bescherten mir damit mehr Spannung als ich die Stunden vorher erlebt hatte. Es wird noch mal dramatisch, wenn ES und ANTI-ES manipulieren und eingreifen und um den finalen Sieg im Schachspiel kämpfen.

Warum das gerade jetzt zu Ende ist und die Sache mit Perrys Gehirn nicht einfach nur ein normaler Schachzug, wie die beiden vorherigen? Tja … es ist halt so … es ist das Schachspiel mit den wenigsten Zügen ever gewesen.

Das Hör-Erlebnis:

Ein letztes Mal wirft sich Josef Tratnik in die Brust und gibt den Perry Rhodan so, wie er ihn interpretiert. Souverän, selbstbewusst, authoritär und voller Elan, Energie und Entdeckergeist.

Das Tempo variierend liest er lebendig vor und klingt dabei wie immer wie jemand, der dabei war und das Ganze nacherzählt. Dabei präsentiert er prima Schauspiel vor dem Mikro und denkt sich für jede Figur etwas anderes aus, das sie von den anderen gut unterscheidbar macht. Mal lauter, mal leiser, mal druckvoller, mal leicht krächzig und mal gefühlt mit Zahnarzttampons in den Backentaschen.

Die Kapitelanfänge sind mit einem Ambientsoundeffekt unterlegt, sonst gibts keine weiteren Fremdklänge zu hören.

Der Sprecher:

Josef Tratnik ist der Sprecher der „klassischen“ Silber Editionen. Er studierte Theaterwissenschaften, Philosophie und Germanistik in Köln und absolvierte er dort eine Schauspielausbildung am Theater „Der Keller“. Neben der Sprechertätigkeit für Hörfunk und Fernsehen, hauptsächlich bei den Sendern DLF, DW und WDR mit Hörspiel-/ und Feature-Produktionen, ist er freischaffender Schauspieler, Synchronsprecher und Sprecher in Köln. (Quelle: wikipedia)

Die Ausstattung:

Die 15 CDs sind mit einem Teil des Titelbilds der Silber Edition bedruckt, die der Front von Heft 649, „Schach der Finsternis“ , entspricht. Die CDs sind einzeln in Papphüllen verpackt und in einer stabilen Papp-Klappbox zusammengefasst. Die Rückseiten der Papphüllen ergeben zusammengesetzt noch mal das Cover der Box, nur mit einem größeren Bildausschnitt des ursprünglichen Heftromans.

Für die Rückseite der Klappbox ist als Hintergrundbild ein Ausschnitt des Covers von Heft 643, „Planet der stillen Wächter“, gewählt worden. Auch die aneinandergereihten Rücken der Klappboxen bilden mit jeder weiteren Ausgabe ein sich zusammensetzendes schickes Gesamtbild.

Zusätzlich ist wieder ein Booklet enthalten, mit Tracklisting und Kapitelnummern, einer Inhaltsangabe, einem Teil des Vorworts von Horst Hoffmann aus der Silberbandvorlage, einer Zeitleiste, einer Risszeichnung eines Rettungsgleiters der Solaren Flotte und den Titelbildern der in dieser Silber Editon zusammengefassten Hefte Nr. 643-649 der Erstauflage. Außerdem gibt es noch Werbung für verschiedene weitere PERRY-RHODAN-Lesungen des Verlags. Die Rückseite des Booklets ziert auch das Cover von Heft 643.

Mein Fazit:

Diese Lesung ist in der Form besonders, dass sie nicht nur den aktuellen Zyklus abschließt, sondern auch die erste Schiene der Silberband-Hörbücher. Somit sind wir am Ende der ersten Schiene angelangt, die beim ersten Perry-Sammelabenteuer begann. Die Lesung von Band 74 war der erste Teil der zweiten Silberschiene, die mittlerweile auch schon zu Ende ist.

Hier gehts mit Perrys und vielen weiteren Gehirnen turbulent weiter, bis wir endlich mal wieder in der Milchstraße ankommen und ES und ANTI-ES in Erscheinung treten. Das Ende war für mich allerdings der spannendste Teil des Ganzen und alles andere vorher fühlte sich für mich ziemlich handlungsstreckend an.

Am Ende ist der Zyklus aus, das Spiel beendet und der Weg frei für neue Abenteuer … na immerhin was.

Josef Tratnik wird den Hörer allerdings nicht mehr weiter begleiten, denn dies war seine letzte Lesung für die Silber Editionen des Verlags. Ich werde seine Interpretationen der Romane sehr vermissen und überlege tatsächlich, noch mal bei Lesung 1 anzufangen, da ich eh Fan der klassischen Abenteuer bin, bei denen das Technobabble noch nicht so ausgeprägt war.

Schade nur, dass mich diese letzte Lesung von der Story her nicht so begeistern konnte wie der Sprecher. Denn der machte mir wie gewohnt viel Spaß und hielt meine Aufmerksamkeit oftmals durch seine flotte und akzentuierte Sprechweise immer wesentlich höher als das, was er vorliest.

15 Audio-CDs in Papp-Klappbox mit 233 Tracks
Spieldauer der Lesung: 19:17 Std.
Sprecher: Josef Tratnik
ISBN-13: 978-3957952028

www.einsamedien.de
www.perryrhodan.net

Auch erhältlich als Download-Version mit PDF-Booklet und Cover als JPG-Datei
Größe: 1,59 GB

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