Perry Rhodan – Schaltstelle der Macht (Silber Edition 127)

Die Handlung:

Perry Rhodan gründet im Jahr 3588 die Kosmische Hanse und führt die Neue Galaktische Zeitrechnung ein – eine Epoche des Friedens folgt. Zum ersten Mal seit Jahrtausenden arbeiten die Völker der Milchstraße zusammen. Nicht nur die Menschen glauben an Rhodans Vision, sondern ebenso zahlreiche andere Intelligenzwesen der Sterneninsel. Doch längst plant die negative Superintelligenz Seth-Apophis einen Schlag gegen die Superintelligenz ES und die Menschen. Anfangs des fünften Jahrhunderts Neuer Galaktischer Zeitrechnung droht ein Krieg der Geistesmächte, in den mehrere Galaxien verwickelt werden können. Perry Rhodan sucht nach Verbündeten und hofft auf die geheimnisvollen Porleyter. Dieses Volk kämpfte vor Äonen für die Mächte der Ordnung; seine Angehörigen müssten ideale Freunde der Menschheit sein. Doch nachdem der Kontakt hergestellt ist, wenden sich die Porleyter gegen die Terraner. Ihrer uralten Technik haben die Menschen nichts entgegen zu setzen … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Mental fremdgesteuert begeben wir uns in diese neue SILBER-Lesung, denn irgendwie wird hier jedem offenbar ein fremder Wille aufgezwungen. Entsprechend seltsam sind auch die Handlungen, der uns bekannten Terraner und Arkoniden, die daraus resultieren. Perry steht im Bann und Atlan, der über 400 Jahre weg war, ist auch nicht mehr Herr seiner selbst. Druck übt übrigens die aus Spoodie-Schlacke entstandene GESIL aus, die zweite Inkarnation Vishnas … muss man sich nicht unbedingt alles merken, einfach zur Kenntnis nehmen. Die „Dame“ sorgt hier für einigen Wirbel. Gut, dass wir da noch unseren pelzigen Freund Gucky haben, dem so einiges nicht geheuer erscheint.

Mit der SOL gehts weiter in Richtung Milchstraße, mit dem einen oder anderen mehr oder weniger dramatischen Halt … und immer wieder taucht in diesem Zusammenhang GESIL auf, die für Diverses verantwortlich sein soll. Oder standen alle, die sich seltsam verhalten, unter dem Bann unseren Zyklus Gegners, der Superintelligenz SETH-APOPHIS?

Dann wirds ein wenig eklig … finde ich, denn es geht um Superviren. Das Virenimperium und Quiupu waren ja auch immer mal wieder Thema in den SILBERBÄNDEN. Diese kleinen Krabbler befallen unter anderem auch dessen Kollegin Sarga Ehkesh, die nun schlauer, aber auch durchgedrehter wird. Diesen Teil der Lesung fand ich nicht so packend, wohl weil mich die ganze Viren-Thematik noch nie so fesseln konnte in der Vergangenheit. Aber so schnell werden wir das Thema nicht los, denn für die von den Viren Befallenen und die Viren selbst interessieren sich nicht nur Quiupu und seine Leute.

Und immer, wenn eine diese Zwischensequenzen vorbei ist, fliegen die, die gerade ihren Auftritt hatten, in Richtung Sol-System. Langsam wirds da voll, wenn sie mal alle ankommen.

Die Porleyter sind dann die Ersten, die auf Terra landen, die Muskeln spielen lassen und Forderungen stellen. Atlan und Perry landen dann auch irgendwann und Perry versucht, wie er halt so ist, direkt in diplomatischen Kontakt mit den technisch versierten Außerirdischen zu treten. Die aber sehen überall Agenten von SETH-APOPHIS. Ein wenig paranoid oder schizophren ist auch Kitsaiman, der Tiger, ein verwirrter Mutant und spoodie-gesteuerter Superhld, von dem wir dann auch noch erfahren. Der hat im Perryversum auch einen vier Hefte langen Gastauftritt und stellte für mich eine interessante und ziemlich abgefahrene Bereicherung der eh schon sehr abwechslungsreichen Besatzung dieser SILBEREDITION dar. Außerdem sorgt er für reichlich Wirbel im Kampf gegen die Terra-Besetzer.

Den verursacht auch Gucky, der inkognito … und mal nicht auf Terra … die Porleyter täuschen kann und ein Kardec-Schild in seinen Besitz bringen. Dieser Hightech-Porleyter-Rundum-Glücklich-Schutzschild-Gürtel ist eine fette Beute … wenn man ihn denn kontrollieren kann und er nicht den Träger kontrollieren würde …

Die Porleyter wollen das Ding dennoch wiederhaben … aber in Nr. 127 bekommen sie ihn nicht mehr in die Hände … vielleicht ja in drei Monaten, wenn der nächste Sammelband erscheint. Und dann bin ich mal gespannt, wie es mit Atlan weitergeht … der verhält sich nämlich auch höchst suspekt … nicht nur für porleytische Verhältnisse.

Das Hör-Erlebnis:

Axel Gottschick beginnt gewohnt lebendig, aber auch mürrisch. Letzteres liegt aber an Grange Dietrs, den er ziemlich grimmig liest … passt aber zur Vorlage. Aber auch wenn er keine Dialoge zu sprechen hat, bei denen er sich wie immer extra ins Zeug legt, um dem Hörer ein besonders buntes Kopfkinoabenteuer zu bereiten, macht der Sprecher Spaß. Die Szenen- und Gefühlsbeschreibungen wirken wie beobachtet oder selbst erlebt und nicht wie vorgelesen.

Alle von ihm vertonten Charaktere bekommen von ihm charakteristisch passenden Eigenheiten, die vom Hörer bei jedem Auftritt prima wiederzuerkennen sind. Dabei verstellt er gar nicht mal so sehr seine Stimme (nur bei seinen Auftritten als Chamaelier), sondern verleiht ihr manchmal nur etwas mehr Nachdruck. Dazu noch eine zur Szene passende Sprechgeschwindigkeit und schon wirkts noch etwas lebendiger.

Sein Parabus aber driftete mir ein wenig zu sehr ins Krächzige ab, genau wie Quiupu, der mir auch manchmal in den Ohren wehtat. Sein Matten-Willy klingt wie eine Parodie auf Kermit, den Frosch, aber sein Gucky war ok. Der wird ja von manch anderem Kollegen wie Kermit gesprochen.

Der immer mal wieder unter den Sprecher gelegte Ambient-Soundteppich, der spacig durch das Kopfkino des Hörers wabert, erhöht den Hörspaß. Leider verschwindet er aber auch jedes Mal wieder so abrupt, wie er aufgetaucht war.

Der Sprecher:

Axel Gottschick kann auf 25 Jahre Theatererfahrung und 13 Jahre Rundfunk-, Film- und Fernseharbeit zurückblicken. Er spricht Voice-Over für Dokumentarproduktionen und Radiohörspiele.

Die MP3s und das Booklet:

Die Qualität der MP3s entspricht nicht dem Eins-A-Medien-Standard von festen 192 Kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo, sondern es wurde mit einer durchschnittlichen Bitrate, ABR, kodiert, deren Wert aber nie unter 160 rutscht. So was macht man in der Regel, wenn man eine bestimmte Dateigröße nicht überschreiten möchte. Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Auch sämtliche Namen der an der kompletten Silber Edition beteiligten Autoren wurden mit in das ID3-Tag der Dateien geschrieben. Dies macht den Eintrag in der Playlist einiger Abspielgeräte so lang, dass nur noch die Autorennamen zu sehen sind und der Titel am Ende abgeschnitten wird.

Das Titelbild der Silber Edition 127, das auch in den ID3-Tags der Dateien zu finden ist, liegt dem Hörbuch zusätzlich als JPG-Datei in der Auflösung 1448 x 1444 bei und entspricht einer farbenfroheren Version der Front von Heft 1081, „Die Unbesiegbaren“. Außerdem bekommen wir noch das tatsächliche Heft-Cover der gleichen Ausgabe als JPG-Datei in der Auflösung 2027 x 2976 zum Ausdrucken als Poster mit dazu.

Im beiliegenden Booklet finden wir ein Tracklisting mit den Kapitelnamen, einen Teil des Nachworts von Hubert Haensel aus der Silberbandversion, zwei Zeichnungen von Arndt Drechsler, eine Zeitleiste und die Cover der in dieser Silber Edition enthaltenen Heftromane Nr. 1065, 1066, 1072, 1078 und 1080-1084. Außerdem gibts vorn noch mal die schicke CD-Cover-Version der Verpackungsfront und am Ende die von Band 1066, „Gesils Punkt“ zu sehen.

Mein Fazit:

Diesmal gehts um Superviren, seltsame Frauen, die keine sind, übernommene Vertraute, Verdächtigungen und Unterstellungen aller Art und die Porleyter, die die Erde besetzt halten. Hab ich den irren Superhelden „Kitsaiman“ schon erwähnt, dem wir hier begegnen? Eine echt seltsame Mischung an Handlungssträngen, die dem Hörer hier vorgetragen wird.

Dieser Mix kann entweder sehr abwechslungsreich und abgefahren unterhalten oder aber ziemlich langweilen, je nachdem ob man sich drauf einlassen möchte oder nicht. Denn wirklich vorwärts gehts im Kampf gegen SETH-APOPHIS nicht, und wir sind schließlich schon im achten Band des Zyklus. Ok, der trägt allerdings auch nicht den Titel „SETH APOPHIS“. Die Porleyter sind wir auch noch nicht los und diese ganzen Zwischensequenzen könnte man durchaus auch als Seitenschinderei auslegen. Von daher kann es hier 4 oder auch 2.5 Punkte geben, je nach Vorliebe. Ich honoriere auf jeden Fall die vielen unterschiedlichen Ideen.

Außerdem macht der Sprecher viel Spaß, denn er wartet hier mit einer Vielzahl von Charakteren auf, denen er seine Stimme zu verleihen hat. Dabei legt er sich richtig ins Zeug, überschießt für meine Ohren manchmal sogar das Ziel ein wenig und klingt dann ein bisschen unangenehm. Dennoch weiß er, der Geschichte ordentlich Leben einzuhauchen und lässt die Lesung wie erlebt klingen.

2 MP3-CDs mit 184 Tracks
Spieldauer der Lesung: 16:57 Std.
Sprecher: Axel Gottschick
ISBN-13: 978-3-95795-001-7

www.einsamedien.de
www.perryrhodan.net

Die Silber Edition 127 ist auch als Downloadversion in vier Teilen oder komplett beim Verlag erhältlich.

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