Perry Rhodan – Sturz aus dem Frostrubin (Silber Edition 131)

Die Handlung:

Dreißig Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt: Die Galaktische Flotte unter Perry Rhodans Kommando steht einer riesigen Übermacht gegenüber, der Endlosen Armada. Rhodans 20.000 Raumschiffe haben keine Chance gegen den gigantischen Heerwurm, mit dem sie am Frostrubin konfrontiert werden – ihnen bleibt nur die Flucht durch das kosmische Gebilde. Doch danach sind die Raumer aus der Milchstraße im Sternenmeer der fernen Galaxis M 82 verstreut …
Für Perry Rhodan und seine Getreuen an Bord des Flaggschiffs BASIS beginnt ein gnadenloser Kampf ums Überleben. Sie müssen die eigene Flotte wieder vereinen und die Geheimnisse der Endlosen Armada aufdecken. Dabei werden sie mit den Silbernen konfrontiert, die nach absoluter Herrschaft streben und denen jedes Mittel recht ist … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Der titelgebende STURZ AUS DEM FROSTRUBIN ereignet sich gleich zu Anfang. Aber vom Regen in die Traufe gehts für unsere Getreuen, wenn sie durch den Konfetti-Effekt (bei dem es aber weder eine Party noch Geschenke gibt) in M 82 auftauchen und sich gleich einem Schwarzen Loch gegenüber sehen. Das ist nicht zufällig da, sondern wird gehegt, gepflegt, kontrolliert und gefüttert, gern auch mit Gegnern der Armada. Und in diesem Zusammenhang heißt das Ding dann „Energieweide“ … nehmen wir einfach mal so hin. Interessante Idee aber auf jeden Fall.

Dann lernen wir die Planet People kennen, insektoide, nicht sooooo intelligente Lebensformen, die eigentlich die Unaussprechlichen heißen … warum wohl? Ich spreche auf jeden Fall kein „Käfer“. Na ja … abgelegt sind diese Wesen unter „Armadaeinheit 2278“.

Die ganze Sache mit den durchnummerierten Einheiten bietet natürlich unfassbar viele Möglichkeiten, immer wieder neue Wesen aus dem Alien-Baukasten zu holen, denn jede Rasse hat einfach eine Nummer. So zum Beispiel die Puschts, die haben die Nummer 7381 und sind dem Namen entsprechend recht flauschig und pelzig. Niedlich sind sie aber nicht, denn sie sprühen auch gern mal mit Kunststoff um sich und zwingen Unschuldige durch Hypnoschulung dazu, sich als Operatoren zu betätigen. Das passiert übrigens auch Perry … zum Glück aber nicht lange.

Denn bald schon muss er einem Zungenbrecher, Schovkrodon, gegenübertreten, der nicht nur „der Silberne“ ist, sondern auch ein Armadaschmied, der sogar mit seinem Sonnenhammer droht. Aber genau wie er, hat auch das aus Millionen von Fäden bestehende Psi-Wesen Genan nur einen Gastauftritt und taucht auch später im Perryversum nie wieder auf. Dennoch kein Lückenfüller, weil auch hier wieder die dahinter steckenden Ideen interessant waren.

Sollte ich besser eine Liste machen? Denn wir lernen auch noch die Armadaeinheiten 1023, die Kyrs, und 2221, die Anschmiten kennen. Nein, ich lasse das … nur so viel sei verraten: Es werden insgesamt 37 Armadaeinheiten werden, auf die wir im Laufe des Zyklus treffen und von denen auch nur die Nummer 1 handlungsprägend sein wird … der Rest ist storytechnisches Kanonenfutter, aber durchaus facettenreiches … und facettenäugiges. Eine Polizeitruppe darf hier offensichtlich auch nicht fehlen und die nennen die Autoren WEIßE RABEN … aber auch die tauchen nur in zwei Heftromanen wirklich auf …

Bei all der Verwirrung, den vielen neuen Eigennamen, Hilfsvölkern, Raumschiffen, Absichten, Vorhaben und all dem Rest, entspannt doch das Planetenabenteuer, das wir gegen Ende noch erleben ein wenig. Da konnte ich mich dann wieder auf einen einzigen Planeten konzentrieren, auf dem unter anderem Roi Danton festsaß.

Das Hör-Erlebnis:

Axel Gottschick geht wie gewohnt so zur Sache, als wäre es wirklich wichtig, was er da vorliest. So fühlt es sich auch berichtet an und nicht wie runtergelesen, was er da vom Skript vorgeschrieben bekommt.

Beschreibende Szenen und Zwischensequenzen bringt er lebendig und interessant zum Hörer und auch und gerade bei den Dialogen kann er sehr gut punkten. Sogar, wenn er einen Computer zu sprechen hat … da klang es mir, als wollte er den sanften HAL aus „2001“ kopieren.

Aber auch Menschen und andere Wesen kommen bei ihm zu Wort. Und hier verleiht er nicht nur jeder Figur eine wiedererkennbare Eigenheit, sondern legt sich bei seinem Vortrag richtig ins Zeug. Das machts nicht nur spannender, auch die Gefühlswelt der Charaktere wird dem Hörer gut nahegebracht, wenn er mit unterschiedlicher Intensität liest. Grummelig, forsch, fordernd … oder oftmals einfach nur mal so laut, als würde er direkt im Ohr des Hörers sitzen und meckern.

Der immer mal wieder unter den Sprecher gelegte Ambient-Soundteppich, der spacig durch das Kopfkino des Hörers wabert, erhöht den Hörspaß. Leider verschwindet er aber auch jedes Mal wieder so abrupt, wie er aufgetaucht war.

Der Sprecher:

Axel Gottschick kann auf 25 Jahre Theatererfahrung und 13 Jahre Rundfunk-, Film- und Fernseharbeit zurückblicken. Er spricht Voice-Over für Dokumentarproduktionen und Radiohörspiele.

Die MP3s und das Booklet:

Die Qualität der MP3s entspricht dem Eins-A-Medien-Standard von festen 192 Kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo. Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Auch sämtliche Namen der an der kompletten Silber Edition beteiligten Autoren wurden mit in das ID3-Tag der Dateien geschrieben. Dies macht den Eintrag in der Playlist einiger Abspielgeräte so lang, dass nur noch die Autorennamen zu sehen sind und der Titel am Ende abgeschnitten wird.

Das Titelbild der Silber Edition 131, das auch in den ID3-Tags der Dateien zu finden ist, liegt dem Hörbuch zusätzlich als JPG-Datei in der Auflösung 2400 x 2400 bei und entspricht der Front von Heft 1113, „Die Station des Silbernen“, Außerdem bekommen wir noch das tatsächliche Heft-Cover der Nummer 1108, „Sturz aus dem Frostrubin“, als JPG-Datei in der Auflösung 2027 x 2976 zum Ausdrucken als Poster mit dazu.

Im beiliegenden Booklet finden wir ein Tracklisting mit den Kapitelnamen, einen Auszug aus dem Nachwort von Hubert Haensel aus der Silberbandversion, eine Zeitleiste und die Cover der in dieser Silber Edition enthaltenen Heftromane Nr. 1108-1110, 1112, 1113, 1118 und 1119. Außerdem gibts vorn noch mal die schicke CD-Cover-Version der Verpackungsfront und am Ende die von Band 1110, „Operatoren für Kruste Magno“ zu sehen.

Mein Fazit:

Die durchnummerierten Armadaeinheiten geben sich hier die Klinke in die Hand. Hinter jeder Einheit steckt ein Alien-Erstkontakt und passend dazu gibts neue Eigennamen en masse. Raumschiffe, Personen, Orte … you name it. Das war mir dann schon manchmal des Guten zu viel, zumal die Masse der Sachen nie wieder auftaucht … aber das weiß man ja nicht, wenn man sich nicht spoilert und nebenbei recherchiert.

Also versucht sich der geneigte Hörfan im frischen Zyklus alles zu merken, was ihm erzählt wird. Dass er fast nichts von dem später braucht, das wird er noch herausfinden … oder er weiß es zumindest jetzt.

Wer aber nicht so verbissen an die ENDLOSE ARMADA und ihre unfassbar vielen Einheiten herangeht, der kann sich so langsam … ganz langsam in M 82 niederlassen, die ganzen Eigennamen zur Kenntnis nehmen und versuchen, der Story zu folgen. Die gibts nämlich zwischen all den Raumschiffen auch und selbst Perry Rhodan kommt hier und da mal zum Vorschein.

Mir wärs allerdings lieb, wenns in der nächsten Silbersammellesung für den Hörer etwas entspannter zugehen würde, sonst muss der sich noch Notizen machen, damit er den Überblick nicht verliert. Vor kreativen Ideen platzt hier fast alles aus den Nähten und das war schon ein wenig too much für mich.

Axel Gottschick vermittelt das neue Wissen gekonnt, wie ich es von ihm gewohnt war. Mit vollem Einsatz bei den Dialogen und mit interessant klingenden Zwischensequenzen. Immer klingts wie berichtet, nie wie abgelesen. So macht der Sprecher dem Hörer eine Menge Spaß und macht dieses Hörbuch sehr kurzweilig.

2 MP3-CDs mit 167 Tracks
Spieldauer der Lesung: 15:15 Std.
Sprecher: Axel Gottschick
ISBN-13: 978-3-95795-038-3

www.einsamedien.de
www.perryrhodan.net

Die Silber Edition 131 ist auch als Downloadversion in vier Teilen oder komplett beim Verlag erhältlich.

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