Perry Rhodan – Treibgut der Sterne (Silber Edition 99)

Die Handlung:

Das Jahr 3585 ist ein Meilenstein in der Geschichte der Milchstraße. Die Laren, die gemeinsam mit den Überschweren seit 125 Jahren ihr Regime der Unterdrückung ausübten, sind in die von den Keloskern gestellte Sternenfalle gegangen. Aus dem übergeordneten Raum, in den die Falle sie katapultiert hat, gibt es kein Zurück. Die Galaxis ist frei.

Zorn und Hass der unterdrückten Völker entladen sich gegen die hilflos gewordenen Überschweren. Gleichzeitig wächst das Misstrauen gegen die Menschen von Gäa, die sich vor den Laren in den Schutz der Dunkelwolke Provcon-Faust geflüchtet haben und nun zur neuen Großmacht der Galaxis avancieren. Ein weiterer Krieg droht, als das Unglaubliche geschieht: Die Erde kehrt aus der fernen Galaxis Ganuhr an ihren angestammten Platz im Solsystem heim … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Der Titel dieser SILBER EDITION macht ja nicht gerade Mut. Wer oder was als Treibgut endet, der hat seine beste Zeit hinter sich. Wie siehts denn mit Perry und seinen Freunden in diesem Zusammenhang so aus? Och, geht so, ne? Das Treibgut ist zum Glück einer von unseren Freunden, sondern ein metallischer Allesfresserwurm … ganz seltsames Ding. Oder ist etwa unser „Freund“ Hotrenor-Taak das Treibgut? Der hielt sich nämlich bis gerade eben noch auf einem Laren-Raumer versteckt.

Bevor wir ihm folgen, verfolgen wir noch, was auf Olymp passiert. Da gibts allerlei Verwirrungen, denn einige der Gys-Voolbeerah, die Molekülverformer, tun das, was in ihrem Namen steht, sie nehmen die Gestalten anderer an. Ob ihnen das was bringt oder obs die Lesung nur unnötig verlängert? Na ja … im Grunde ist der Planet recht zentral für diese Lesung, denn irgendwie sind alle auf dem Weg dahin und erleben irgendwas.

Dann gehts zurück zum Unsympathen Hotrenor-Taak, der es auch nicht ganz so einfach hat, denn er ist zwischenzeitlich mal wieder gestrandet und sucht gerade bei den Terranern Asyl. Dass ihm da nicht nur Sympathie entgegenschlägt, war zu erwarten, aber auch dieser Teil wirkte für mich ein wenig gestreckt und wenig fesselnd.

Durchaus interessant fand ich die Idee, wie ES die Erde wieder zurück an ihren alten Standort bringen möchte. Die ist groß und deshalb wird dafür auch Großes in Bewegung gesetzt. Dieser Einfall unterhielt mich wesentlich besser als der komplette Hotrenor-Taak-Handlungsfaden mit seinen Verhandlungen und Sabotage-Akten und dem restlichen Drama, das der Lare auslöst und selbst erlebt.

Mit der Rückkehr der Erde ins SOL-System … ja, ich weiß, Spoiler, aber irgendwann hätte ichs eh erwähnen müssen, wenn ich über die Handlung schreibe … greifen die Autoren auch ein paar Punkte auf, die in der letzten Silberlesung angesprochen wurden. Der Widerstand gegen das „Unternehmen Pilgervater“ zum Beispiel … der ist auf einmal keiner mehr, denn nun wird kräftig zurückgesiedelt.

In diesem Zusammenhang bekommen wir einen Mutanten-Psi-Krimi zur Auflockerung serviert, der interessanterweise prima unterhalten kann. Vielleicht lags aber auch einfach an meiner Schwäche für Mutanten und deren coolen Fähigkeiten. Die ganze Politik-Schiene, die parallel dazu abläuft, die war nicht so meins. Aber, die musste sein, geb ich ja zu, sonst gäbs keine LFT, keine Liga Freier Terraner.

Und dann wird ein Begriff aus Richtung Kreta ins Ohr des Hörers geworfen, der offenbar schon mal auf den kommenden Zyklus gleichen Namens einstimmen soll: PAN-THAU-RA Was das wohl für ein Ding sein soll, das auf alten Schrifttafeln erwähnt wird und warum wir davon jetzt schon erfahren, wo es doch noch zwei Silberlesungen um BARDIOC gehen sollte?

Und am Ende erzählt uns einer der gerissensten und fiesesten Mutanten, Boyt Margor, noch seine Lebensgeschichte. Was er so kann, vorhat und woher er kommt … das ist durchaus interessant. Ich bin schon drauf gespannt, welche Abenteuer die Autoren ihn in den kommenden Hörstunden erleben lassen, denn der Bösewicht feiert hier erst seinen Einstand ins Perryversum und wird uns noch eine Weile begleiten.

Das Hör-Erlebnis:

Andreas Laurenz Maier spricht hier manchmal in einer Art „Achterbahn-Anfangsberg“-Lesegeschwindigkeit, an die sich der unbedarfte Hörer erst gewöhnen muss. Soll heißen, dass er Sätze in moderatem Tempo anfängt, dann immer langsamer und langsamer wird, um dann ganz am Ende in doppelter Geschwindigkeit den Rest der Szene ins Kopfkino des Hörers zu schießen. Das macht er aber nur bei manchen beschreibenden Szenen und kann damit sogar hier und da Spannung aufbauen, weil der Hörer ihm an den Lippen klebt. Einige Male habe ich aber auch die Sekunden gezählt, wenn er sogar eine (mir zu) lange Sprechpause eingebaut hat.

An seinen Dialogen hatte ich nichts zu bemängeln. Er verstellt zwar nicht für jeden von ihm vertonten Charakter großartig die Stimme, aber genug. Und die Intensität, mit der er spricht, die reicht aus, um die Gemütslage der Figur glaubhaft zu vermitteln. Dabei legt er sich gut ins Zeug und keucht auch schon mal, wenn die Figur „restlos fertig“ ist. Das macht Spaß und alles viel lebendiger. Zytyrc klang mir dabei allerdings grenzwertig hoch-krächzig … wobei ich natürlich auch in Betracht ziehen muss, dass der Gute ziemlich aufgebracht war und sich womöglich auch Terraner in seiner Lage nicht viel angenehmer angehört hätten. Mit jeder Hörstunde gibts mehr Dialoge und abwechslungsreiche Varianten zu hören.

Noch mehr Spaß hätte der Hörer, wenn die Silber Editionen sich in Richtung „Inszenierte Lesung“ bewegen würden und Hintergrundgeräusche zu hören wären. Die Kapitelanfänge sind mit einem Ambientsoundeffekt unterlegt, sonst gibts keine weiteren Fremdklänge zu hören.

Und so muss der Hörer auf die gehetzte Frage des Sprechers „Hörst du sie?“ mit „Ne, leider nicht.“ antworten.

Der Sprecher:

Andreas Laurenz Maier ist Schauspieler und Sprecher für Synchronisationen sowie Hörspiele. Nach einem Studium in der Universität der Künste Berlin in der Zeit von 1995 bis 1999 hat er in zahlreichen Produktionen für Film, Fernsehen und Bühne mitgewirkt. Er wurde 1999 mit dem Max-Reinhard-Preis des Landes Österreich und 2006 als bester Nachwuchsschauspieler in Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. (Quelle: Perrypedia)

Die MP3s und das Booklet:

Die Qualität der MP3s entspricht nicht dem Eins-A-Medien-Standard von festen 192 Kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo, sondern hier wurde in VBR codiert, was aber nie unter 160 Kbps sinkt. Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Auch sämtliche Namen der an der kompletten Silber Edition beteiligten Autoren wurden mit in das ID3-Tag der Dateien geschrieben. Dies macht den Eintrag in der Playlist einiger Abspielgeräte so lang, dass nur noch die Autorennamen zu sehen sind und der Titel am Ende abgeschnitten wird.

Das Titelbild der Silber Edition, das auch in den ID3-Tags der Dateien zu finden ist, liegt dem Hörbuch zusätzlich als JPG-Datei in der Auflösung 2400 x 2400 bei und entspricht einer farbenfroheren Version der Front von Heft 848, „Titan – die letzte Bastion“. Außerdem bekommen wir passenderweise noch das tatsächliche Heft-Cover der Nummer 845, „Treibgut der Sterne“, als JPG-Datei in der Auflösung 2000 x 2958 zum Ausdrucken als Poster mit dazu.

Im beiliegenden Booklet finden wir ein Tracklisting mit den Kapitelnamen, einen Teil des Vorworts von Hubert Haensel aus der Silberbandversion, eine Zeitleiste und die Cover der in dieser Silber Edition enthaltenen Heftromane Nr. 844-849 und 853-855. Außerdem gibts auf der Rückseite noch eine aufpolierte Version des Heftcovers 844, „Fremde auf Olymp“, zu sehen.

Mein Fazit:

Hier wird wirklich eine Menge bewegt … sogar die Erde … zurück ins SOL-System, wo sie so lange schon vermisst wurde. Dazu gibts noch viele Mutanten mit den unterschiedlichsten Fähigkeiten und Absichten sowie außerirdische Molekularverformer, die auch nicht ungefährlich sind. Wir erfahren sogar, wie es Hotrenor-Taak so geht, wobei das der Teil war, der mir hier am unfesselndsten vorkam … genau wie die Politik auf der Erde, nachdem sie wieder zurück war.

An vielen Ecken und Enden werden Handlungsfortschritte gemacht und sogar der Titel des nächsten Zyklus wird schon mit ins Spiel gebracht. Aber erstmal sollten wir uns BARDIOC stellen … was für ein Zufall, dass die nächste Silber Edition genau so heißt …

Der Sprecher hat mir in dieser Lesung viel Spaß bereitet. Besonders bei den Dialogen kann er prima punkten, wenn er nicht nur jeder Figur eine akustische Eigenheit mitgibt, sondern auch viel Schauspiel vor dem Mikro abliefert. Das hört man und das macht Hör-Laune.

2 MP3-CDs mit 198 Tracks
Spieldauer der Lesung: 17:53 Std.
Sprecher: Andreas Laurenz Maier
ISBN-13: 978-3-95795-064-2

www.einsamedien.de
www.perryrhodan.net

Die Silber Edition 99 ist auch als Downloadversion erhältlich, mit PDF-Booklet und JPG-Cover.

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