Perry Rhodan – Verschollen in M87 (Silber Edition 38)

Die Handlung:

Die unglaubliche Entfernung von zweiunddreißig Millionen Lichtjahren liegt zwischen der Milchstraße und der Galaxis M 87, in die es das Raumschiff CREST IV mit Perry Rhodan und vielen Begleitern verschlagen hat. Die Distanz ist zu groß, als dass sie von den Terranern mit ihren technischen Hilfsmitteln überwunden werden könnte. Dabei wäre es dringend nötig, rasch in die Heimat zurückzukehren. Nach aktuellem Wissensstand planen die sogenannten Zweitkonditionierten den Angriff auf das Solsystem, mit einer Übermacht, der die Menschheit nur wenig entgegenzusetzen hat. Aus diesem Grund muss Perry Rhodan den Kontakt zu einem raumfahrenden Volk aufnehmen. Vielleicht wissen dessen Angehörige, wie der Abgrund zwischen den Galaxien zu überbrücken ist. Doch dann entdecken die Besatzungsmitglieder der CREST IV eine riesige Trümmerflotte und die Soldaten der Galaxis M 87 tauchen auf. Nun geht es nur noch um das Überleben in einem fremden Sternensystem, das seine schrecklichen Geheimnisse offenbart … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Die CREST IV ist immer noch far far away gestrandet und mit ihr und Perry Rhodan erleben wir in dieser SILBER-Lesung recht schnell den ersten Erstkontakt dieses Sammelbandes. Die Skoars waren einmal das Kriegerkastenvolk der Gegend, dann wurden sie von den Dumfries zwangsabgelöst, die aussehen wie große Frösche auf zwei Beinen. Die heißen aber eigentlich auch nicht so, sondern Kurlux. Sie sind wohl nicht die Hellsten.

Dass die Kontaktaufnahme mit Fremdvölkern immer sehr holprig und mit Missverständnissen beginnt, das kennen wir ja schon und das ist in diesem Fall auch nicht anders. Mit den Skoars zusammen gehts dann auch weiter zum ersten Planetenabenteuer. Wir betreten den Planeten TRUKTAN (nein, nicht Truthahn!), der von riesigen Plantagen überzogen ist und einer Festung. Ich schreibs jedes Mal, aber auch hier wird nicht gekleckert und so ist diese Festung einfach mal schlanke 30×30 Kilometer groß. Fortan gehts also gegen die Roboter dieser Festung und Perry wird mal wieder gefangen genommen. Aber, das Ganze geschieht schon spannend genug, um gut zu unterhalten, auch wenn derartige Szenarien nichts Neues darstellen.

Ein neuer Verbündeter, der verdächtig wie ein Haluter wirkt, erzählt Hintergrundinfos zu der Umgebung und der Geschichte der Skoars und nun weiß der Hörer mehr über die Zusammenhänge. Noch ein weiteres Wesen begegnet uns in der Episode „Kulu und das Alph“, in der Major Tschai Kulu mit einem Energiewesen zu tun hat, das die Kraftwerksplaneten der Region bewacht. Wenn man sich auch auf solche Nebenhandlungsfäden einlassen kann, ist auch dies durchaus unterhaltend. Und am Ende wird eh immer alles wieder zusammengeführt und man hat seine Hörzeit nicht wirklich verschenkt.

Besonders viel Spaß macht mir immer, wenns Mutanten in Aktion zu erleben gibt. Und die sind diesmal auf einem Kleinplaneten unterwegs, um Icho Tolot aus der Patsche zu helfen. Dass der Autor ihnen dabei eine ganze Menge Roboter entgegenschickt, das erhöht den Hörspaß umso mehr. Spaßig ists für Icho übrigens nicht, wenn er tausende Haluter-Skelette entdeckt … gruselig. Und auch dazu gibts eine lange Erklärung, wie es wozu kam. Ok, Hintergrundinfos sind schon wichtig, aber manchmal hätten es ein paar Sätze weniger auch getan. Aber ohne die würde es keinen Sinn ergeben, dass sowohl Skoars als auch Dumfries am Ende vor den Halutern solche Panik haben.

Und zum Schluss gibts diesmal noch einen guten Tropfen und keinen Cliffhanger … ist doch auch mal schön.

Das Hör-Erlebnis:

Josef Tratnik erzählt die Storys gewohnt souverän und lässt beim Hörer keine Langeweile aufkommen. Wenn er vom Offiziersanwärter Roscoe Poindexter berichtet, wird er dabei sogar von einem träumerischen Ambientteppich begleitet, der das Hörerlebnis intensiviert und den Hörspaß steigert … egal obs grad dramatisch zugeht oder nicht. Das kann dann auch schon mal hörverwirrend wirken. Aber auch an anderen Stellen sind die Sounds im Hintergrund beruhigend und spacig zu hören. Warum aber gerade an dieser oder jener Stelle … ich weiß es nicht. Manchmal gehts auch einfach mitten im Satz los und hört dann einfach auf. Und dennoch, mir gefällt so was.

Die Szenenbeschreibungen liest er interessant und den unterschiedlichen Charakteren gibt er eigene Merkmale. Da er hierbei die Stimme nie großartig verstellt, kann es schon mal vorkommen, dass man die eine oder andere Variante schon einmal gehört hat, bei Dialogen aber, sind die Stimmen gut unterscheidbar. Dem aus dem Alien-Baukasten der Perry-Redaktion interessant zusammengezimmerten Skoarto verleiht er eine intensive Note, die gut zu der Figur passt. Allein die Freihändler klingen für mich zu tuntig. Nur weil sie altertümliche Titel tragen, müssen sie nicht auch alle klischee-schwul klingen.

Einen Abschlusslacher gönnt Josef Tratnik dem Hörer dann auch noch, wenn er die Leibwache von Perry Rhodan Hinn Hinner lallen lässt: „Ach was! Wer trinken will, soll trinken!“. In diesem Sinne: prost!

Der Sprecher:

Josef Tratnik ist der Sprecher der „klassischen“ Silber Editionen. Er studierte Theaterwissenschaften, Philosophie und Germanistik in Köln und absolvierte er dort eine Schauspielausbildung am Theater „Der Keller“. Neben der Sprechertätigkeit für Hörfunk und Fernsehen, hauptsächlich bei den Sendern DLF, DW und WDR mit Hörspiel-/ und Feature-Produktionen, ist er freischaffender Schauspieler, Synchronsprecher und Sprecher in Köln. (Quelle: wikipedia)

Die Ausstattung:

Die 12 CDs sind mit dem Titelbild der Silber Edition bedruckt, die der Front von Heft 338, „Die stählerne Zitadelle“ entspricht. Die CDs sind einzeln in Papphüllen verpackt und in einer stabilen Papp-Klappbox zusammengefasst. Die Rückseiten der Papphüllen ergeben zusammengesetzt das Cover von Heft 337, „Kontakte mit Unbekannt“. Für die Rückseite der Klappbox ist als Hintergrundbild ein Ausschnitt des Covers von Heft 340, „Kreuzwege im Kosmos“, gewählt worden. Auch die aneinandergereihten Rücken der Klappboxen bilden mit jeder weiteren Ausgabe ein sich zusammensetzendes schickes Gesamtbild.

Zusätzlich ist wieder ein Booklet enthalten, mit Tracklisting und Kapitelnummern, eine Inhaltsangabe, ein Vorwort von Horst Hoffmann, dessen Namen der Verlag diesmal dabei vergessen hat, eine Zeitleiste, eine Risszeichnung eines Schlachtschiffs der SKOARS und die Titelbilder der in dieser Silber Editon zusammengefassten Hefte Nr. 337 bis 342 der Erstauflage. Außerdem gibt es noch Werbung für die Silber Editionen, ab Nummer 1 bis 37 und ab Nummer 74 bis 87. Dazu kommt noch eine Aufstellung aller LEMURIA- und ANDROMEDA-Hörbücher und der ATLAN-Zeitabenteuer sowie Werbung für die dritte Silber Editions-Schiene, die mit der Nummer 119 startete. Die Rückseite des Booklets ziert das Cover von Heft 340, „Kreuzwege im Kosmos“.

Mein Fazit:

In M87 gibts für Perry und seine CREST IV einiges zu erleben. Und so haben uns die Autoren wieder von Planetenober- und Unterflächen zu erzählen, von Erstkontakten zu berichten und dabei viel Hintergrundinfos abzuspulen. Manchmal wurde mir das ein wenig zu viel. Rückblicke sind ja ganz hilfreich für das Gesamtverständnis, aber gefühlt waren es diesmal mehr als sonst. Dann gibts noch Kämpfe gegen Roboter und eine riesige Festung auszutragen und sogar die Mutanten kommen zum Einsatz.

VERSCHOLLEN IN M87 ist alles andere als so langweilig, wie sich der Titel anhört und weiß gut zu unterhalten … und am Ende gibts sogar noch ein leckeres Tröpfchen in der Offiziersmesse. Prost!

Bis es aber dazu kommt, unterhält uns Josef Tratnik abwechslungsreich und lebendig vor dem Mikro agierend. Seine Charaktervertonungen kommen angenehm im Ohr an und werden hier und da auch von einem Ambientteppich getragen. Gefühlt gabs diese spacigen Sounds hier wiedermal etwas häufiger zu hören. Gern wieder und gern auch mehr.

12 Audio-CDs in Papp-Klappbox mit 161 Tracks
Spieldauer der Lesung: 14:52 Std.
Sprecher: Josef Tratnik
ISBN-13: 978-3943393620

www.einsamedien.de
www.perryrhodan.net

Auch erhältlich als Download-Version mit PDF-Booklet und Cover als JPG-Datei
Größe: 1.2 GB

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