Pia Hepke – Missgeschicke unterm Mistelzweig

Klappentext:

Nadine kann Weihnachten und das ganze Drumherum nicht ausstehen. Deswegen passt es ihr gar nicht, dass sie sich ausgerechnet in der Vorweihnachtszeit um ihre verletzte Mutter kümmern soll, die die Feiertage im Gegensatz zu ihr sehr mag. Zufällig lernt Nadine dabei den neuen Nachbarn kennen. Chris liebt Weihnachten und will Nadine das Fest unter allen Umständen wieder näherbringen.
Doch all seine Pläne gehen schief. Ein Unglück folgt auf das Nächste und sogar die Klischees scheinen ihn im Stich zu lassen. Selbst beim Weihnachtsbaumschmücken werden sie von Missgeschicken verfolgt.
Als Nadine dann noch erfährt, dass hinter Chris‘ Weihnachtsbesessenheit in Wahrheit eine traurige Vergangenheit steckt, steht nicht nur ihr innerer Grinch dem Liebesglück im Weg. (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Die Supermarktregale sind mittlerweile schon wieder gut gefüllt mit Lebkuchen, Spekulatius und Co. Nun seid ehrlich, ihr habt davon doch ebenfalls bereits etwas in euren Einkaufswagen wandern lassen, oder? Und wie kann man diese am besten genießen? Ganz klar mit einer heißen Tasse Tee/Kakao/Kaffee und mit „Missgeschicke unterm Mistelzweig“. Diese kurzweilige Weihnachtsgeschichte aus der Feder von Autorin Pia Hepke lädt dazu ein, sich entspannt auf die schönste Zeit des Jahres einzustimmen. Entspannt? Obwohl es um Missgeschicke geht? Ja, genau deshalb ja.
Denn selbst unsere Protagonisten nehmen allerlei Missgeschicke mit Humor und so kann einer gemütlichen Weihnacht nichts entgegenstehen.

Aber der Reihe nach. Hauptfigur Nadine purzelt regelrecht in diese Geschichte hinein, als sie über den vorweihnachtlichen Trubel innerlich fluchend auf dem Supermarktparkplatz einem Mann in ihrem Alter begegnet. Dieser junge Herr macht sich fast sogleich daran, sie zur Weihnachtsstimmung bekehren zu wollen. Das fand ich, mit Verlaub, ein wenig anmaßend, zumal er sich Nadine zu diesem Zeitpunkt noch nicht vorgestellt hatte. Später stellt er sich als der neue Nachbar ihrer Mutter mit dem Namen Chris heraus und diese hat ihm schon eine Menge über Nadine erzählt. Dazu gehört auch, dass Nadine der Weihnachtszeit nicht besonders zugetan ist. Ganz anders als Chris und er hat es sich zum Ziel gesetzt, Nadine die schönen Seiten des Christfestes aufzuzeigen. Und Nadine lässt sich, auch wenn sie immer wieder etwas anderes behauptet, darauf ein. Wie der Titel des Buches schon erahnen lässt, verlaufen die Bemühungen von Chris leider nicht ganz nach Plan, ein Missgeschick folgt dem nächsten. Welche Missgeschicke das sind, das müsst ihr schon selbst herausfinden, aber die Autorin gibt euch auf dem Cover des Buches diverse Hinweise, wer oder was dabei involviert war. Ich nenne einfach mal ein paar Adjektive: schmerzhaft und ungenießbar, aber auch komisch und typisch (Katze).

Wie auch Nadine ihre Gründe hat, warum sie die Weihnachtszeit am liebsten überspringen möchte, so gibt es auch eine Ursache für Chris´ Liebe zum Christfest. Wir erfahren seine Backgroundstory, die nicht so schockierend ist als es der Klappentext vermuten lässt. Zugegeben ist sie etwas moralisch verwerflich, aber selbst die Protagonistin reagiert sehr verständnisvoll (was gut ist), ist aber auch nicht sonderlich schockiert. Somit steht einem „Happy End“ trotz allem nichts im Wege. Oder doch?!?

„Missgeschicke unterm Mistelzweig“ ist ein unterhaltsamer Weihnachtsroman, welcher aus der Ich-Perspektive unserer weiblichen Hauptfigur Nadine geschrieben ist. Ist der Start ein wenig holprig, so gewinnt man alle Beteiligten nach und nach lieb. Dies liegt auch am realitätsnahen Setting der Geschichte. Denn anders als in „Winterwonderland“-Erzählungen, kommt Pia Hepkes neuestes Werk mit einem (viel zu) warmen Dezember daher und wir können uns darum nur zu gut in die verschiedensten Begebenheiten hineinversetzen. Am Ende fehlt mir persönlich ein kleiner Ausblick, was die Story ein wenig mehr abgerundet hätte. So aber regt die Autorin unsere Fantasie an und überlässt es uns, sich die Zeit nach den Feiertagen für die beiden Protagonisten vorzustellen.

Mein persönliches Highlight ist das Krippenspiel in der örtlichen Schule, welches von den Schülern zeitgenössisch kritisch auf humorvolle Weise adaptiert wird. Leider wird es nicht komplett beschrieben – ich sag nur „Missgeschick“. Aber da auch Pia Hepke selbst dieser Teil der Geschichte richtig gut gefallen hat, gibt sie im Nachwort einen Hinweis darauf, wo man das komplette Krippenspiel nachlesen kann.

Ganz zum Schluss möchte ich noch auf das tolle Cover eingehen. Dieses wurde von Pia Hepke selbst gezeichnet und gestaltet. Versehen ist die Printversion mit partiellem Lack, welches dem Buchtitel einen besonderen Look verleiht.

Die Autorin und Illustratorin:

Pia Hepke wurde 1992 in Oldenburg i.O. geboren.

Schon immer haben sie Büchern begeistert. Nicht selten kommt es vor, dass sie zu einem wahren Lesemarathon aufbricht. Dann wird bis spät in die Nacht gelesen und die Bücher werden regelrecht verschlungen.

Ansonsten verbringt Pia ihre Zeit gerne mit ihren beiden Pferden und ihrem Hund. Diese müssen öfters als Foto- oder Malobjekte herhalten. Da es ihr an Fantasie nicht mangelt, liegt es nahe die vielen Ideen auch in schriftlicher Form aufs Papier zu bringen. Was sie als 15-jährige erstmals verfasste, wurde in den folgenden Jahren mehrmals überarbeitet, bis es zu ihrem ersten Roman herangewachsen ist. (Verlagsinfo)

Fazit:

Wer Weihnachtsgeschichten liebt, ist bei dieser amüsanten Story rund um Nadine und Chris genau richtig. Einfach mit „Missgeschicke unterm Weihnachtsbaum“ und einer heißen Tasse Tee/Kakao/Kaffee an eurem Lieblingsleseplatz in eine Decke einkuscheln und Seite um Seite verschlingen.

Taschenbuch: 246 Seiten
Sprache: Deutsch
Größe des Buches: 14,8 x 1,7 x 21 cm
ISBN-13: 978-3754349090
Auch als E-Book erhältlich: ja

www. pia-hepke.jimdofree.com

Der Autor vergibt: [Rating:4,5/5] Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (1 Stimmen, Durchschnitt: 5,00 von 5)