Spannender Auftakt zu einem neuen Abenteuer

Perrin muss seine entführte Frau Faile wiederfinden – das dürfte wohl der wichtigste neue Faden im Gewebe des neuen Romans „Das Herz des Winters“ sein, der Robert Jordans Zyklus „Das Rad der Zeit“ fortsetzt. Und es gibt einen neuen Übersetzer für diese Romane bei Heyne: Andreas Decker. Er schrieb bislang bereits die Zusammenfassungen.

Der Autor

Robert Jordan war ein Pseudonym des amerikanischen Schriftstellers James Oliver Rigney, Jr. (* 17. Oktober 1948 in Charleston, South Carolina; † 16. September 2007 ebenda), der in erster Linie durch seinen Fantasy-Romanzyklus „Das Rad der Zeit“ bekannt wurde. (Quelle: Wikipedia.de)

Robert Jordan wurde in Charleston im US-Bundesstaat South Carolina geboren. Er war von 1968 bis 1970 als US-Soldat im Vietnamkrieg, in dieser Zeit wurde er mehrfach ausgezeichnet und erhielt in Folge dessen eine kleine Zahl an Medaillen. Jordan studierte anschließend an der Militärakademie von South Carolina Physik und arbeitete nach seinem Abschluss für die US-Marine als Nuklearphysiker. Er lebte mit seiner Frau Harriet McDougal bis zu seinem Tod in seinem Geburtsort Charleston (South Carolina).

Am 25. März 2006 gab der Schriftsteller bekannt, dass bei ihm die sehr seltene Blutkrankheit Amyloidose diagnostiziert wurde, die ohne Behandlung innerhalb eines Jahres tödlich verlaufen könnte und selbst mit medizinischer Unterstützung nur eine durchschnittliche Lebenserwartung von vier Jahren garantierte. Jordan erklärte daraufhin, um all die Bücher zu beenden, die ihm vorschwebten, brauche er noch etwa 30 Jahre, und er habe fest vor, noch mindestens so lange zu leben.

Jordan begann im April 2006 in der Mayo-Klinik in Rochester (Minnesota) mit der Behandlung. Am 22. Dezember erklärte er in seinem Blog, die Therapie schlage gut an, und er sei trotz regelmäßiger Pflichtkontrollbesuche im Krankenhaus optimistisch. Seinen Hoffnungen zuwider starb Jordan am 16. September 2007 im Alter von 58 Jahren. (Quelle: Wikipedia)

Die Reihe „The Wheel of Time“

0) New Spring (2004, Prequel)
1) The Eye of the World (1990)
2) The Great Hunt (1990)
3) The Dragon Reborn (1991)
4) The Shadow Rising (1992)
5) The Fires of Heaven (1993)
6) Lord of Chaos 81994)
7) A Crown of Swords (1996)
8) The Path of Daggers (1998)
==>9) Winter’s Heart (2000)
10) Crossroads of Twilight (2003)
11) Knife of Dreams (2005)
12) The Gathering Storm (2009, abgeschlossen von Brandon Sanderson)
13) Towers of Midnight (2010, dito)
14) A Memory of Light (Herbst 2012, dito)

Von dieser Reihe gibt es nicht nur Computerspiele, sondern auch Kalender, Vertonungen und Hörbücher. Seit 2008 will Universal den ersten Band verfilmen. Mehr aktuelle Infos: www.RadDerZeit.de (ohne Gewähr) und www.Dragonmount.com (dito).

Vorgeschichte

Der Romanzyklus handelt primär vom Kampf zwischen „Gut“ und „Böse“. Der Bauernsohn Rand al’Thor wächst in dem isoliert gelegenen Gebiet der Zwei Flüsse auf, bis er mit einigen Freunden vor einem Angriff durch sogenannte Schattenwesen fliehen muss.

Der Angriff erfolgt unerwartet durch in dieser Gegend längst für alte Legenden und Fabelwesen gehaltene Tiermenschen, die Trollocs. Unterstützt werden Rand al’Thor und seine Freunde bei ihrer Flucht von Moiraine, einer Aes Sedai (ähnlich einer Magierin, welche Saidar, die weibliche Seite der Einen Macht lenken kann).

Nur Frauen dürfen die Eine Macht nutzen, da Saidin, die männliche Hälfte, mit dem Makel Shai’tans, des Herrn des Grabes (einer zuerst nicht näher personifizierten Machtfigur über die Anhänger des Bösen), befleckt ist, seit der Aes Sedai Lews Therin Telamon, genannt der Drache, vor 3000 Jahren im verzweifelten Versuch, diesem Wesen den Zugang zur Welt zu verwehren, Shai’tan direkt mit Saidin einfing.

Diese Berührung mit der männlichen Hälfte der Wahren Quelle führt dazu, dass alle Männer, welche Saidin nutzen wollen, über kurz oder lang dem Wahnsinn verfallen und als Konsequenz daraus oftmals das Land mit ihren magischen Kräften verwüsten. Als dieses Schicksal alle männlichen Aes Sedai nach der Berührung Shai’tans durch Saidin gleichzeitig ereilte, führte dies zur Zerstörung der Welt und dem Ende des Zeitalters der Legenden.

Nach mehreren tausend Jahren Ruhe können sich die 13 mächtigsten Anhänger des Schattens, die sich selbst als Auserwählte betrachtenden Verlorenen, welche zusammen mit Shai’tan im Shayol Ghul gefangen waren, aus ihrem Gefängnis außerhalb der Zeit befreien. Die Anhänger des Bösen wollen die Welt erneut ins Chaos stürzen und nach ihren Vorstellungen formen – doch wurde auch der Drache in der Person Rands wiedergeboren. (Quelle: Wikipedia.de)

Handlung

Zusammen mit Faile, Perrins Frau, wurden auch Königin Alliandre und die einstige Andor-Königin Morgause entführt und verschleppt. Ihre neuen Herrinnen sind zwei Shaido-Anführerinnen: Sevanna, die bereits in der Dumai-Schlacht eine unrühmliche Rolle spielte, und Thevarra, die noch härter als Sevanna ist. Die beiden haben im vorigen Band bereits die Aes Sedai Galina an sich gebunden. Diese bindet wiederum die drei Ladies an sich, indem sie droht, sie zu verraten. Die Shaido ziehen zu Zehntausenden nach Südosten.

Perrin will ihnen sofort hinterher, aber das ist nicht so einfach. Er muss nämlich den Propheten eskortieren, dem sich sein Heer von 4000 Söldnern anschließt. Als wäre das nicht genug, ziehen mit ihm auch die Leute von den zwei Flüssen, die Ghealdaner und die verführerische Erste von Mayene, Berelain, mit ihren Leuten. Na, Prost Mahlzeit!

Elayne Trakand hat ihren Anspruch auf den Thron von Andor in Caemlyn geltend gemacht, doch gibt es hier viele Leute, die die junge Aes Sedai lieber tot sähen. Zum Beispiel konkurrierende Aes Sedai im Auftrag Elaidas. Oder Angehörige anderer Häuser. Oder Mazrim Taim, der abtrünnige Asha’man in der Schwarzen Burg nahe Caemlyn sammelt. Und so verwundert es nicht, als sie einem Giftanschlag zum Opfer fällt. Das passiert ganz am Schluss dieses Bandes, und wir können nicht sicher sein, ob sie überlebt. Wir wünschen der frischgebackenen Schwester Aviendhas jedoch das Allerbeste.

Rand allerdings hat andere Pläne. Nachdem er dem Mordanschlag abtrünniger Asha’man unter Führung Corlan Dashivas in Cairhien entgangen ist, macht er sich in Begleitung Mins in die Aielwüste auf, nach Rhuidean. Er hat vor, Saidin, die männliche Seite der Macht, zu reinigen. Doch bevor er dort anlangt, muss auch er sich durch schneebedeckte Lande bewegen, wie alle anderen Akteure auch. Bestand zu Beginn des Vorbandes noch die Gefahr des Verdurstens, so gilt Alarmstufe Rot nun dem Tod durch Erfrieren.

Szenen mit Mat Cauthon, einer der beliebtesten Figuren des Zyklus, tauchen später im Gesamtroman auf.

Die Übersetzung

Der neue Übersetzer Andreas Decker, der Karin König ablöst, versteht sein Handwerk, obwohl er es mit Neuerungen keineswegs übertreibt – die meisten Bezeichnungen bleiben beim Alten. Positiv zu vermerken ist vor allem, dass er die feine Ironie endlich registriert zu haben scheint, die fast jeden Absatz des Textes kennzeichnet, insbesondere in den Szenen mit Aes Sedai und dem Meervolk.

Unterm Strich

Nach einem rund hundert Seiten langen Vorspiel kommt die Handlung endlich ein wenig in Fahrt. Das heißt sofort Hochspannung für Freunde von Perrin und der entführten Faile. Dieser Handlungsstrang wechselt sich ab mit Szenen um Elayne, die es mit Angehörigen des Meervolkes, mit Kusinen (verstoßenen Aes Sedai) und mit Mazrim Taim zu tun hat. Der Mordanschlag bildet den „Höhepunkt“ dieser Sequenz.

Man kann aufgrund dieser groben Schilderung bereits abschätzen, dass einige Dinge wieder in Fahrt kommen, die im vorigen Band „Path of Daggers“ etwas stagnierten. Das lässt auf gute Unterhaltung hoffen. Auch diesmal hat der Verlag den Roman wieder dreigeteilt. Wenigstens ist der Preis gleich geblieben.

Hinweis

Jordan-Fans sollten sich auch das von Jordan verfasste Sachbuch über die Welt des Rades der Zeit zulegen, das 1998 ebenfalls bei Heyne erschien und zahlreiche unbekannte Fakten neben wunderschönen Illustrationen bietet.

Taschenbuch: 351 Seiten
Originaltitel: Winter’s heart, Teil 1, 2000
Aus dem Englischen von Andreas Decker.
ISBN-13: 9783453178892
www.heyne.de

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