Robert Jordan – Neue Bündnisse (Das Rad der Zeit 22)

Das zweite Drittel: Warten auf den Schluss

Dieser 22. Band des erfolgreichen Fantasy-Zyklus „Das Rad der Zeit“ bietet den Inhalt des zweiten Drittels des achten Romans von Robert Jordan „The Path of Daggers“. In diesem Roman werden zahlreiche Abenteuer und Handlungsstränge fortgesetzt, doch es kommt noch nicht zur Entscheidung, wer die Oberhand behält: Rand al’Thor oder der Dunkle Herr.

Die deutschen Ausgaben erscheinen mittlerweile (1999) wieder mit großer Regelmäßigkeit, seit Karin König als Übersetzerin fungiert.

Der Autor

Robert Jordan war ein Pseudonym des amerikanischen Schriftstellers James Oliver Rigney, Jr. (* 17. Oktober 1948 in Charleston, South Carolina; † 16. September 2007 ebenda), der in erster Linie durch seinen Fantasy-Romanzyklus Das Rad der Zeit bekannt wurde.

Robert Jordan wurde in Charleston im US-Bundesstaat South Carolina geboren. Er war von 1968 bis 1970 als US-Soldat im Vietnamkrieg, in dieser Zeit wurde er mehrfach ausgezeichnet und erhielt in Folge dessen eine kleine Zahl an Medaillen. Jordan studierte anschließend an der Militärakademie von South Carolina Physik und arbeitete nach seinem Abschluss für die US-Marine als Nuklearphysiker. Er lebte mit seiner Frau Harriet McDougal bis zu seinem Tod in seinem Geburtsort Charleston (South Carolina).

Am 25. März 2006 gab der Schriftsteller bekannt, dass bei ihm die sehr seltene Blutkrankheit Amyloidose diagnostiziert wurde, die ohne Behandlung innerhalb eines Jahres tödlich verlaufen könnte und selbst mit medizinischer Unterstützung nur eine durchschnittliche Lebenserwartung von vier Jahren garantierte. Jordan erklärte daraufhin, um all die Bücher zu beenden, die ihm vorschwebten, brauche er noch etwa 30 Jahre, und er habe fest vor, noch mindestens so lange zu leben.

Jordan begann im April 2006 in der Mayo-Klinik in Rochester (Minnesota) mit der Behandlung. Am 22. Dezember erklärte er in seinem Blog, die Therapie schlage gut an, und er sei trotz regelmäßiger Pflichtkontrollbesuche im Krankenhaus optimistisch. Seinen Hoffnungen zuwider starb Jordan am 16. September 2007 im Alter von 58 Jahren. (Quelle: Wikipedia)

Die Reihe „The Wheel of Time“

0) New Spring (2004, Prequel)
1) The Eye of the World (1990)
2) The Great Hunt (1990)
3) The Dragon Reborn (1991)
4) The Shadow Rising (1992)
5) The Fires of Heaven (1993)
6) Lord of Chaos 81994)
7) A Crown of Swords (1996)
==>8) The Path of Daggers (1998)
9) Winter’s Heart (2000)
10) Crossroads of Twilight (2003)
11) Knife of Dreams (2005)
12) The Gathering Storm (2009, abgeschlossen von Brandon Sanderson)
13) Towers of Midnight (2010, dito)
14) A Memory of Light (Herbst 2012, dito)

Von dieser Reihe gibt es nicht nur Computerspiele, sondern auch Kalender, Vertonungen und Hörbücher. Seit 2008 will Universal den ersten Band verfilmen. Mehr aktuelle Infos: www.RadDerZeit.de (ohne Gewähr) und www.Dragonmount.com (dito).

Vorgeschichte

Der Romanzyklus handelt primär vom Kampf zwischen „Gut“ und „Böse“. Der Bauernsohn Rand al’Thor wächst in dem isoliert gelegenen Gebiet der Zwei Flüsse auf, bis er mit einigen Freunden vor einem Angriff durch sogenannte Schattenwesen fliehen muss.

Der Angriff erfolgt unerwartet durch in dieser Gegend längst für alte Legenden und Fabelwesen gehaltene Tiermenschen, die Trollocs. Unterstützt werden Rand al’Thor und seine Freunde bei ihrer Flucht von Moiraine, einer Aes Sedai (ähnlich einer Magierin, welche Saidar, die weibliche Seite der Einen Macht lenken kann).

Nur Frauen dürfen die Eine Macht nutzen, da Saidin, die männliche Hälfte, mit dem Makel Shai’tans, des Herrn des Grabes (einer zuerst nicht näher personifizierten Machtfigur über die Anhänger des Bösen), befleckt ist, seit der Aes Sedai Lews Therin Telamon, genannt der Drache, vor 3000 Jahren im verzweifelten Versuch, diesem Wesen den Zugang zur Welt zu verwehren, Shai’tan direkt mit Saidin einfing. Diese Berührung mit der männlichen Hälfte der Wahren Quelle führt dazu, dass alle Männer, welche Saidin nutzen wollen, über kurz oder lang dem Wahnsinn verfallen und als Konsequenz daraus oftmals das Land mit ihren magischen Kräften verwüsten. Als dieses Schicksal alle männlichen Aes Sedai nach der Berührung Shai’tans durch Saidin gleichzeitig ereilte, führte dies zur Zerstörung der Welt und dem Ende des Zeitalters der Legenden.

Nach mehreren tausend Jahren Ruhe können sich die 13 mächtigsten Anhänger des Schattens, die sich selbst als Auserwählte betrachtenden Verlorenen, welche zusammen mit Shai’tan im Shayol Ghul gefangen waren, aus ihrem Gefängnis außerhalb der Zeit befreien. Die Anhänger des Bösen wollen die Welt erneut ins Chaos stürzen und nach ihren Vorstellungen formen – doch wurde auch der Drache in der Person Rands wiedergeboren. (Quelle: Wikipedia.de)

Handlung

In Perrin Aybaras Feldlager erscheint hoher Besuch: Die Königin von Ghealdan kniet vor ihm nieder und bietet ihm als Stellvertreter des Wiedergeborenen Drachen (Rand al’Thor) ihr Königreich an. Sehr nett von ihr, aber nicht ohne Hintergedanken.

Währenddessen haben die gegen-Amyrlin Egwene und ihr Aes Sedai, die mit ihrem Heer an der Grenze zu Andor stehen, um Tar Valon anzugreifen, mit unerwarteten Widrigkeiten zu kämpfen: Seit dem Gebrauch des magischen Talismans der „Schale der Winde“ überziehen heftige Winterstürme das Land. Darüber hinaus stellt sich ihr auch noch eine Allianz andoranischer und murandischer Fürsten entgegen. – Und wo sind Elayne, die Thronerbin von Andor, und ihre Mutter Morgause abgeblieben?

Immerhin bewegen sich die verschiedenen Parteien auf die alles entscheidende Letzte Schlacht zu. Rand al’Thor kümmert sich um den Aufbau seiner Schwarzen Burg psychisch begabter Männer , während Moghedien, eine der Verlorenen, weiterhin Verwirrung stiftet. Schmerzlich vermisst wird der skeptische Realismus von Mat Cauthon, der wenigstens für ironischen Witz sorgte.

Unterm Strich

Im Mittelteil des von Heyne dreigeteilten Romans Nr. 8 im Zyklus „Das Rad der Zeit“ (siehe oben) hat der Leser wieder einmal Mühe, sich zurechtzufinden. Ihm kann nur geraten werden, sich entweder die früheren Bände reinzuziehen oder sich sofort auf das Vorwort von Andreas Decker zu stürzen. Dieses klärt ihn ebenfalls über die Zusammenhänge auf, und zwar bis zum Anfang des vorliegenden Romans. Da einige Bände des Zyklus bereits vergriffen sein dürften, ist der Leser gut beraten, das Vorwort zu lesen.

Ergänzend zu meiner Einleitung kann ich sagen: Als Mittelband hält sich die Qualität dieses Buchs sehr in Grenzen, hängt doch viel des Genusses der Geschichte vom Gesamteindruck ab, den der vollständige Roman hinterlässt. Neugierige Leser haben sich deshalb inzwischen längst die Originalausgabe besorgt.

Hinweis

Jordan-Fans sollten sich auch das von Jordan verfasste Sachbuch über die Welt des Rades der Zeit zulegen, das 1998 ebenfalls bei Heyne erschien und zahlreiche unbekannte Fakten neben wunderschönen Illustrationen bietet.

Taschenbuch: 301 Seiten
Info: The path of daggers, 1998, 2. Teil;
Aus dem US-Englischen übertragen von Karin König;
ISBN-13: 9783453156333

www.heyne.de

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