Roger Taylor – Aufbruch nach Riddin (Hawklan der Heiler 1)

Guter Startband: Ironische Fantasy

Einst errang der legendäre Held Ethriss einen Sieg über den dunklen Lord Sumeral. Doch nun heißt es, dass Sumeral sich wieder regt, und alle Hoffnung ruht auf einem Mann, der aus den Bergen kam und sein Gedächtnis verloren hat: Hawklan, der Heiler… (Verlagsinfo)

Der Autor

Der britische Fantasy-Erzähler Roger Taylor wurde erst in den letzten Jahren von Bastei-Lübbe bei uns bekannt gemacht, zuerst mit dem Hawklan-Zyklus, später mit Einzelromanen wie „Traumfinder“, „Das Lied des Glaubens“ und „Stadt der Kristalle“.

Zu den Bänden in der Hawklan-Saga gehören:

1) Aufbruch nach Riddin
2) Der Untergang Fyorlunds
3) Dämmerung über Orthlund
4) Entscheidung in Narsindal
5) Die Rückkehr des Schwertes

Handlung

In Orthlund

Eines Morgens kommt ein unbekannter Wanderer von den Bergen in das friedliche, fruchtbare Land von Orthlund (eine Art Auenland). Ohne Zögern öffnet er das große Tor der Festung über dem Tal mit seinem Siegel. Doch die Festung war seit Jahrhunderten verschlossen und hat bislang allen Öffnungsversuchen getrotzt. Wer also ist dieser Hawklan wirklich?

Die Orthlunder sind’s zufrieden, dass sich Hawklan als Heiler betätigt und die Sprache der Tiere, insbesondere der Haustiere, versteht. Doch die Späher des Bösen entdecken Hawklan, und er macht sich auf in die Welt, um herauszufinden, was vor sich geht. Die mythischen Waffen und der Harnisch aus der Rüstkammer der Festung passen ihm wie angegossen…

In Riddin

Jenseits der Berge, in Riddin, sucht Hawklan mit seinem Freund, der sprechenden Krähe Gavor, nach jenem Späher des Bösen, der die Orthlunder verderben wollte. Doch die Falle wartet schon schon auf Hawklan, wer auch immer er in Wahrheit sein mag.

Unterdessen

Am Hofe des Königs: Der junge Mann hat den Rat der Lords abgeschafft, eine unerhörte Tat, die er auf Veranlassung seines Leibarztes beging. Dieser ist der gleiche Mann, der als Späher des Bösen in Orthlund war. Wie sich zeigt, dient er dem verbannten Gott Sumeral, der in Narsindal sein Unwesen treibt. Die Wachen der Lords wurden schon längst abgezogen, und das Böse droht die Welt zu überrennen – wieder einmal. Kann Hawklan einen Unterschied bedeuten?

Unterm Strich

Schon in diesem vergleichsweise kurzen Auftaktband zu seinem HAWKLAN-Zyklus entwirft der Autor ein breites zeitliches und räumliches Panorama. Er stellt die Figuren auf diesem Schachbrett auf, sehr übersichtlich in Gut und Böse getrennt – mit Ausnahme von Hawklan, dessen wahre Identität (noch) unklar ist. Und die ersten Züge werden gemacht, meist von den Figuren des Bösen.

Der Auftaktband zum HAWKLAN-Zyklus ist atmosphärisch dicht, aber dennoch übersichtlich erzählt. Die Geschichte wartet mit einer geheimnisvollen Hauptfigur auf, die zahlreiche Entwicklungsmöglichkeiten in sich birgt, ähnlich etwa wie Aragorn, der König im Exil.

Der Erzählstil ist dynamisch, aber keineswegs überhastet, sondern vielmehr methodisch – so las ich diesen ersten Hawklan-Roman mit Genuss, ungefähr so wie den ersten Band vom „Herrn der Ringe“, dessen Nähe diese Fantasy nicht verleugnen kann. Leider waren mir die Folgebände viel zu umfangreich, um sie mit gleicher Neugier zu verschlingen: Die ersten vier Bände imponieren mit einem Gesamtumfang von 2340 Seiten!

Taschenbuch: 281 Seiten
Info: The call of the sword, 1988
Aus dem Englischen übertragen von Susanne Tschirner
www.luebbe.de

Der Autor vergibt: (4.0/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)