Sahrah Beth Durst – Die Blutkönigin (Die Königinnen von Rethrina 1)

Handlung:

Als ihr Dorf von den Elementaren angegriffen wird, ist Daleina noch ein Kind. Ihre Familie verbarrikadiert sich in ihrer Hütte, doch ein Feuerelementar kann noch eindringen und stürzt sich auf Daleinas kleine Schwester. Daleina weiß sich nicht anders zu helfen, brüllt ihn an, dass er aufhören soll – und er gehorcht! Daleinas Heim ist das einzige Gebäude im Dorf, das verschont wurde. Nun hat sich ihre Gabe offenbart und Daleina wird zu einer der möglichen Erbinnen der Königin ausgebildet.

Der Krieger Ven ist ein Meister, einer jener Männer, die die jungen Erbinnen in die Praxis des Kampfes gegen die Elementare einführen. Einst war er auch der Geliebte der Königin. Doch nach dem Massaker in Daleinas Dorf zweifelt er an den Fähigkeiten der Königin, die Menschen länger zu beschützen. Erbost über diesen Vorwurf, lässt diese ihn diskreditieren und schickt ihn in die Verbannung. Allerdings ist Ven immer noch ein Meister. Als er erkennt, dass Daleina zwar nicht die mächtigste der Erbinnen ist, aber vielleicht die fähigste Königin, übernimmt er ihre Ausbildung.

Die beiden ahnen nicht, welche Ereignisse durch diese Entscheidung ins Rollen gebracht werden. (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Es ist schön, eine Protagonistin zu haben, die nicht zu übermächtig ist. Die Geschichte fängt mit Daleinas Kindheit an. Es erklärt die Tragödie, die sich in ihrem Dorf ereignete, und wie diese ihr restliches Leben prägt.

Die Handlung macht große Schritte und beleuchtet Daleinas Werdegang bis hin zur jungen Frau. Dennoch hat der Leser nicht das Gefühl, dass er etwas Wichtiges verpasst oder Handlungsstränge unterwegs verloren gehen.

Interessant ist auch die Mischung aus Spannung und Action. Die Welt an sich ist sehr gefährlich und menschenfeindlich. Die Elementare sind darauf aus, Menschen zu zerfleischen und zu töten. Und das am liebsten möglichst blutig und gnadenlos. Das Einzige, was zwischen den Menschen und den Elementaren steht, ist die Königin. Sie muss die Elementare kontrollieren, denn töten kann man die Elementare nicht. Sobald sie sterben, verendet ein Stück des Landes und es braucht Jahre, bis es sich wieder erholt. Je mächtiger der Elementargeist ist, desto größer ist das Land, das stirbt. Trotz ihres zerstörerischen Naturells, wollen sie genauso Dinge wachsen und gedeihen lassen. Und ich meine, welcher Baumgeist findet es schon lustig, wenn jemand seinen Lieblingsast abhackt und dann anzündet?

Der Alltag der Menschen besteht daher aus einer Gratwanderung zwischen Überleben und dem Umgang mit den Elementaren. Und obwohl Daleina nicht die stärkste und mächtigste der Anwärterinnen ist, scheint sie doch zu verstehen, was die Elementare wirklich bewegt. Die anderen Anwärterinnen versuchen die Elementare zu unterdrücken und ihnen den eigenen Willen aufzuzwingen, doch Daleina hat eine andere Herangehensweise. Sie nutzt die nahezu unbändige Energie der Elementare, um Sachen zu erschaffen und wachsen zu lassen. Mit ihrem Verständnis ist Daleina einzigartig und das macht auch ihren Charme aus. Ihr Ehrgeiz und ihr Idealismus macht sie dem Leser unglaublich sympathisch und auch ihr persönlicher Heiler, kann ihr nicht lange widerstehen. Die Romanze zwischen Hamon und Daleina ist unaufdringlich und rundet die Handlung schön ab.

Daleinas Idealismus steht die Einstellung der Königin gegenüber. Sie ist die Erste ihrer Art, die einen Pakt mit den Geistern schließt. Kann man einzelne Leben zum Wohle anderer Opfern? Was sind schon eine Handvoll Tote im Vergleich zu einem neuen Krankenhaus, das Hunderten das Leben rettet? Die Elementare verleihen der Königin Macht, doch welchen Preis muss die Königin bezahlen? Der Zwiespalt wird sehr schön herausgearbeitet und regt zum Nachdenken an.

Königin Fara möchte in jeder Hinsicht perfekt sein und dafür ist sie auch bereit, jeden Preis zu bezahlen. Schwierig wird es nur, wenn sich Gefühle einmischen und man sich zwischen der großen Liebe und der eigenen Eitelkeit und dem Drang zum Perfektionismus entscheiden muss.

Und was bleibt einem ganz zum Schluss? Der Drang zu leben und zu beschützen! Aber eine Königin zu sein ist, eine Bürde und kein Geschenk, doch die wenigsten erkennen das.

Die Königinnen von Rethrina:

Orginalausgabe:

The Queen of Blood, Harper Voyager, 2016
The Queen of Sorrow, Harper Voyager, Mai 2018

Deutsche Ausgabe:

Die Blutkönigin, Penhaligon, München 2017

Fazit:

Ich liebe es. Ich muss gestehen, ich bin etwas sprachlos. Nach über einem Jahr mit anderen Romanen, habe ich in diesem Buch alles gefunden, was ich mir nur wünschen könnte! Das Buch war so fesselnd, dass ich jede freie Minute nutzte, um es zu lesen. Der Roman ist abwechslungsreich, mitreißend und mit der Idee einer Welt mit Elementaren etwas Neues. Daleina war mir von Anfang an sympathisch und ich habe mich mit ihr gefreut und mit ihr getrauert. Am besten hat mir der Plot Twist am Ende gefallen, aber den will ich euch nicht vorwegnehmen. Daher gefällt mir der Schluss persönlich auch sehr gut, da er in sich abgeschlossen ist und der Leser mit freudiger Erwartung auf den nächsten Band warten kann.

Alles in allem habe ich nichts dran auszusetzen und freue mich schon unbeschreiblich auf die Fortsetzung. Das Buch muss man einfach gelesen und selbst erlebt haben.

Broschiert: 544 Seiten
Originaltitel: The Queen of Blood
ISBN-13: 978-3-7645-3188-1
www.randomhouse.de/Verlag/Penhaligon

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