Drizzt – Im Zeichen des Panthers (Die Saga vom Dunkelelf 4)

Folge 1: „Der dritte Sohn“
Folge 2: „Im Reich der Spinne“
Folge 3: „Der Wächter im Dunkel“

Story

Nach seiner Verbannung aus der Stadt der Tiefengnome setzt Drizzt seine Reise durch die Unterwelt fort. Doch auf der Flucht vor seiner rachsüchtigen, grausamen Mutter hat er Verstärkung bekommen. Belwar Dissengulp, der Höhlenvater der Tiefengnome, hat sich dem verhassten Sohn des Hauses Do’Urden angeschlossen und streift an der Seite des Dunkelelfen und seines Panthers Guenhwyvar durch die finstersten Regionen des unterirdischen Raumes. Auf ihrer Flucht durch die unergründeten Labyrinthe erlebt Drizzt dann eine herbe Überraschung; sein einstiger, längst totgeglaubter Mentor Zaknafein steht ihm plötzlich wieder Angesicht zu Angesicht gegenüber, dieses Mal jedoch verzaubert und fest entschlossen, den ausgesiedelten Dunkelelfen zu töten.

Drizzt gelingt es mit Müh und Not, der tödlichen Hatz zu entkommen, jedoch wird sein Schicksal fortan kaum glücklicher. Unterwegs stößt er auf die Sichelschrecke Clacker, einen verzauberten Pech, der hofft, mit Drizzts Hilfe wieder in seine ursprüngliche Form zurückverwandelt zu werden. Aber als er dahingehend etwas zu unternehmen versucht, muss der verlorene Do’Urden sich mit einer noch viel grausameren Bedrohung auseinandersetzen …

Persönlicher Eindruck

Gerade einmal ein Jahr ist ins Land gezogen, als der |Lausch|-Verlag mit den ersten drei Episoden der „Saga vom Dunkelelf“ neue Maßstäbe im Bereich des phantastischen Hörspiels setzte und womöglich sogar das bisherige Spitzenprodukt in Sachen effektreich inszenierter Fantasy auf den Markt hievte. Allerorts fanden sich begeisterte Fans zur Adaption des Genre-Klassikers aus der Feder von R. A. Salvatore, und während gleichzeitig auch die Comic-Welt mit einem echten Meisterwerk zur Romanvorlage aufwartete, wurde das Verlangen nach mehr Stoff um Drizzt Do’Urden und das Schicksal Menzoberranzans von Tag zu Tag größer. Günter Merlau, Verlagsboss und gleichzeitig Hauptinitiator des Projekts, gab aber schon zur Jahreswende Entwarnung, als er ankündigte, die erfolgreiche Serie fortzusetzen. Nun ist der Zeitpunkt der Nachlese endlich erreicht; gleich drei neue Hörspiele werden zeitgleich auf den Markt gebracht und etablieren „Die Saga vom Dunkelelf“ endgültig als Referenzprodukt in seiner Sparte.

Im Gegensatz zu den ersten Folgen geht es dabei in „Im Zeichen des Panthers“ nicht ganz so bombastisch zu wie noch zuletzt; die rund 80-minütige Handlung basiert vorwiegend auf spannenden und gehaltvollen Dialogen, die jedoch von der üblich grandiosen Dramaturgie getragen werden und somit den Grad der Effizienz lediglich auf einen anderen Bereich verschieben. Nichtsdestotrotz sparen Merlau und sein Team selten an Effekten, gerade was die Hintergrunduntermalung der Story anbetrifft. In einer hollywoodreifen Inszenierung wird mit einer omnipräsenten Geräuschkulisse gearbeitet, die sich besonders im geschrumpften Teil der Kampfszenen bestens zu verkaufen weiß.

Dennoch steht die Action insgesamt ein wenig zurück und hält sich bis zur Einleitung des grandiosen, wechselseitigen Finales vornehm im Hintergrund. Dadurch bekommt die Geschichte viel größere Freiräume und Zeit zur Reife. Man erfährt viel mehr über einzelne Hintergründe, lernt die Charaktere und ihre Ambitionen noch näher kennen und spürt unterdessen auch stets die prickelnde Stimmung, die sich zwischen den beiden Seiten aufbaut. Grandios spielt hierbei Elga Schütz in der Rolle der Malice Do’Urden auf; sie verkörpert die personifizierte Bösartigkeit mit Hingabe und Leidenschaft, dies zudem völlig authentisch und lebhaft. Dem hat selbst der ebenfalls gut aufgelegte Tobias Meister (Kiefer Sutherland, Brad Pitt, Tim Robbins …) in seinem Part als Titelheld kaum noch etwas entgegenzubringen, wenngleich auch er seinen Job fabelhaft meistert.

Generell lässt sich sagen, dass die Sprecherrollen optimal besetzt sind; die Interaktion ist fantastisch, die Atmosphäre – unter anderem auch daraus resultierend – in der Summe atemberaubend. Selbst unter Berücksichtigung dessen, dass der Inhalt potenziell nicht den stärksten Teil der gesamten Geschichte ausmacht, kann man daher vom bisherigen Highlight der Reihe sprechen. Mit „Im Zeichen des Panthers“ beweisen Merlau und sein Team, dass das Potenzial ihrer Serie auch zu Beginn der zweiten Trilogie noch lange nicht erschöpft ist. Die überraschend schnelle Wiedergeburt des Dunkelelfen auf dem Hörspielmarkt ist dementsprechend auch ein echter Event, den sich grundsätzlich kein Freund der Materie entgehen lassen darf.

Besetzung:

Drizzt Do’Urden: Tobias Meister
Oberin Baenre: Dorothea Reinhold
Belwar Dissengulp: Carlheinz Heitmann
Clacker: Peter Tabatt
Zaknafein: Michael Prelle
Jarlaxle: Jürgen Holdorf
Brister Fendlstick: Karl Straub
Malice Do’Urden: Elga Schütz
Dinin Do’Urden: Tim Grobe
Briza Do’Urden: Miriam Hensel
Maya Do’Urden: Viola Livera
Vierna Do’Urden: Nele Jung
Gedankenschinder 1: Dorothea Reinhold
Gedankenschinder 2: Robert Missler
Gedankenschinder 3: Günter Merlau
in weiteren Rollen: Udo Baumhögger, Frederik Bolte, Jens Pfeifer, Dorothea Reinhold

Drehbuch: Marco Nigiani, überarbeitet von Günter Merlau, nach einer Geschichte von R. A. Salvatore
Regie & Produktion: Günter Merlau Produktionsassistenz: Udo Baumhögger Lektorat, Disposition, Regieassistenz: Patricia Nigiani
Sounddesign: Udo Baumbögger, Günter Merlau
Musik: Günter Merlau / BMG
Layout & Gestaltung: Oliver Graute
Coverillustrationen: Tim Seeley / Blond
Innenillustrationen: William O’Conner

Audio CD
Spieldauer: 77:41 Min.
www.merlausch.de