»Nimm mein Kind!«, sagt die Fremde und stürzt vor den einfahrenden Zug. Morgan steht fassungslos mit dem Baby in den Armen am Gleis. Schnell gerät sie in Verdacht, nicht so unschuldig und ahnungslos zu sein, wie sie aussagt. Denn sie wünscht sich schon lange ein Kind. Doch wie konnte die Fremde das wissen? Und wieso hat sie Morgan in ihrem Testament berücksichtigt, obwohl sie einander noch nie begegnet sind? Morgan muss die Wahrheit herausfinden. Dabei stößt sie auf jemanden, der für die Erreichung seiner Ziele töten würde … (Verlagsinfo)
Mein Eindruck:
„Nur ein Schritt“ ist ein rasanter, ereignisreicher sowie fesselnder Psychothriller!
Nicole ist eine selbstbewusste, erfolgreiche Geschäftsfrau. Sie ist aber auch im neunten Monat schwanger und das Thema „Baby“ ist für sie mit zutiefst traumatischen Erinnerinnungen verbunden…
Dann häufen sich mysteriöse Vorfälle in ihrem Umfeld: Bei der Arbeit, im Krankenhaus nach der Entbindung und Zuhause stößt sie auf kryptische Briefe sowie Erinnerungsstücke, die auf ihre Zeit als Kindermädchen anspielen. Vor zwanzig Jahren starb die sechs Monate alte Amanda unter Nicoles Aufsicht; plötzlicher Kindstod lautete die offizielle Todesursache. Donna, Amandas Mutter, gab jedoch Nicole die Schuld am Tod ihrer Tochter. Sie hat Nicole danach jahrelang terrorisiert – ist ihre Wut, jetzt da Nicole selbst eine Tochter hat, wieder aufgeflammt? Und was geschah damals wirklich mit Amanda?
Innerhalb von wenigen Wochen wird aus der strahlenden Nicole ein verwirrtes, ängstliches Nervenbündel. Alle in ihrem Umfeld sind der Ansicht, dass sie unter postnatalen Depressionen leidet, dabei steht sie Todesängste aus, weil sie überzeugt davon ist, dass Donna ihrem Baby etwas antun wird. Da sie sich sehr für ihre Vergangenheit schämt, redet sie mit niemandem über ihre Befürchtungen, sie trifft allerdings Vorkehrungen, damit ihre Tochter sicher aufwachsen kann…
Morgan ist innerlich tot: ihr Ehemann war ein gemeiner Betrüger, nachdem seine Machenschaften ans Licht kamen wählte er den Freitod und ließ seine Witwe mit dem Scherbenhaufen seiner Taten zurück. Zu allem Überfluss wird sie jetzt auch noch verdächtigt, etwas mit Nicoles Tod zu tun zu haben. Die Ermittler glauben ihr nicht, dass es sich um Selbstmord handelt, ihre Anwältin ist zwar engagiert, jedoch wenig hilfreich und als bei ihr eingebrochen wird, sieht sie sich gezwungen auf eigene Faust nachzuforschen.
Sie sucht Nicoles Bruder auf, trifft sich mit ihrem Wittwer, ihrer besten Freundin sowie Donna – aber wem kann sie trauen? Morgan erhält widersprüchliche Informationen, und nachdem ihr Ehemann ihr Vertrauen jahrelang so schändlich missbrauchte, traut sie ihrer Menschenkenntnis nicht mehr….
Die Autorin
Samantha M. Bailey lebt in Kanada und arbeitet als Journalistin in Toronto, unter anderem für die Oxford University Press. Bailey ist die Co-Gründerin von BookBuzz, einem interaktiven Event für Autorinnen und Autoren in New York und Toronto. Weil sie lesen fast so sehr liebt wie schreiben, findet man sie mit einem guten Buch auf dem Sofa, wenn sie nicht gerade neue Geschichten verfasst. »Nur ein Schritt« ist ihr spannendes Debüt, das in sieben Sprachen übersetzt wurde. (Verlagsinfo)
Fazit:
„Nur ein Schritt“ wird abwechselnd aus Nicoles und Morgans Perspektive erzählt, sodass die Spannung durchweg erhalten bleibt. Nach und nach fallen die Puzzleteilchen an ihren Platz, bis sie schließlich ein verstörendes Gesamtbild ergeben. Die Autorin beschreibt die Ängste der beiden Protagonistinnen hautnah, zudem sie bietet sie den Leser*innen eine komplexe, wendungsreiche Handlung.
E-book: 336 Seiten
Originaltitel: Woman on the Edge
Aus dem Englischen von Kerstin Winter
ISBN-13: 978-3-641-25432-2
www.penguinrandomhouse.de
Der Autor vergibt: