Martha C. Sammons – Der Reiseführer durch Narnia

Hilfreicher Führer durchs Wunderland

Die „Narnia-Chroniken“ von Clive Staples Lewis, einem zum Anglizismus konvertierten Oxford-Professor, haben weltweit Millionen Kinder bezaubert und ihnen etwas über die tieferen Gründe von Ethik, Moral und Religion beigebracht. Doch abgesehen von der vordergründigen, spannenden Handlung stecken doch etliche Geheimnisse in den Büchern.

Diese Geheimnisse versucht Martha C. Sammons (s.u.) aufzudecken. „Klare Zusammenfassungen und Interpretationen auf der Basis von Lewis‘ eigenen Äusserungen vermitteln neue Dimensionen. Neben einer Gesamtdarstellung der Geschichte Narnias sind Landkarten, vergleichende Chronologien sowie ein erklärendes Orts- und Namensverzeichnis enthalten.“ (Verlagsifo)

Sammons nennt „Namen, Orte, Fakten“ und erklärt sie. Das ist besonders bei Personen- und Ortsnamen nützlich, die in einer übersichtlichen Liste erläutert werden. Dass dabei das Oxford Dictionary of English, eine Art Sprachenzyklopädie des Englischen, zu Ehren kommt, dürfte nicht weiter verwundern – schließlich kannte sich Lewis als Professor mit dieser Materie sehr gut aus. In seinem Diskussions- und Lesekreis, den Inklings, gab zum Beispiel auch ein Sprachtüftler namens Professor Tolkien seine Erfindungen zum Besten. Sie sind gemeinhin als „Der Herr der Ringe“ und „Der Hobbit“ bekannt geworden.

Die Autorin

Martha C. Sammons (Jahrgang 1949) war Professorin für Anglistik an der Wright State University in Dayton, Ohio. (Verlagsinfo)


Folgende Kapitel hat Sammons‘ Buch:

1. Der Schöpfer der Narnia-Chroniken
2. Wie die Narnia-Geschichten entstanden
3. Die Chroniken von Narnia (alle 7 Bände)
4. Das Land Narnia
5. Aslan – der Schöpfer Narnias
6. Narnias Figuren
7. Geschöpfe des Bösen
8. Christliche Gedanken in den Narnia-Erzählungen – Eine Zusammenfassung

Dass das letzte Kapitel aufgenommen wurde, liegt nahe, denn Lewis lag bis zu einem bestimmten Tag des Jahres 1929 im Widerstreit mit der christlichen Religion und ihren Inhalten. Nach diesem Tag konnte er diese Inhalte wie kein anderer in fiktionale Form gießen. Diese Bücher sind samt und sonders beim christlichen Verlag Brendow in Moers (bei Köln und Aachen) erschienen. Brendow verlegte auch Stephen Lawheads Trilogie „Das Lied von Albion“, das bei |Bastei Lübbe| im Taschenbuch erschienen ist.

Man muss den Schlussfolgerungen und Interpretationen der Autorin nicht beipflichten, um Vergnügen und Nutzen aus dem schmalen Band zu ziehen. Aber jedem Anglisten liefert Sammons wertvolle Hinweise. Jedem Narnia-Leser liefert sie nicht nur das, sondern auch Überblick (mehrere Karten, Index, vergleichende Chronologie) und tiefere Bedeutung.

Der Autor Clive Staples Lewis (1898-1963)

Clive Staples Lewis, der von 1898 bis 1963 lebte, war ein Freund und Kollege Professor J.R.R. Tolkiens. Dass dieser zufällige Umstand ihn auszeichnen soll, lässt darauf schließen, dass er im Bewusstsein der gegenwärtigen Leser hinter seinem bekannter gewordenen Kollegen zurückgetreten, wenn nicht sogar fast verschwunden ist. Tolkiens Stern leuchtet heller.

Dabei hat Lewis sowohl in der Fantasy als auch Science-Fiction Spuren hinterlassen. Auch in der Philosophie und Theologie schrieb er bekannte und gelobte Werke. Doch lediglich die „Chroniken von Narnia“, Fantasy für kleine und große Kinder, wurden auch verfilmt. Die Science-Fiction-Trilogie „Perelandra“, ein ambitionierter Weltentwurf, ist dagegen zu sperrig, theologisch und dialoglastig für den heutigen Geschmack geraten. Dennoch hat es sich Sammons nicht nehmen lassen, neben Narnia auch „Peralandra“ in ihrem umfassender konzipierten Buch „A Far-Off Country“ zu beschreiben.

Taschenbuch: 272 Seiten
Originaltitel: A guide through Narnia, 1979
Aus dem US-Englischen übertragen von Christian Rendel
ISBN-13: 978-3865061102

http://www.brendow-verlag.de

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