Sebastian Fitzek – Der Heimweg

Worum geht’s?

Es ist samstagabends, kurz vor Mitternacht. Jules Tannberg hat die Schicht seines Kollegen und besten Freundes Caesar am Begleittelefon übernommen. Das Begleittelefon ist ein spezieller Service für Frauen, die sich nachts auf ihrem Heimweg unwohl fühlen oder gar Angst haben und eine Stimme brauchen, die diese Angst bändigt.

An diesem Samstagabend hat Jules Klara in der Leitung. Sie glaubt von einem Mann verfolgt zu werden, der vor einiger Zeit mit Blut ein Datum an ihre Schlafzimmerwand geschrieben hat – ihren Todestag. Und dieser Tag beginnt gerade.

Inhalt

Jules sitzt in seiner Wohnung und trägt ein Headset. Er übernimmt nämlich an diesem Samstagabend die Schicht beim Begleittelefon für seinen Kollegen. Früher hat Jules bei der Feuerwehr gearbeitet, doch die Schicksale der Opfer haben ihm zu sehr zugesetzt. Nun versucht er gezielt die Tonlage seiner Stimmt so einzusetzen, dass er die Frauen am anderen Ende der Leitung beruhigt in ihr Haus begleitet.

Die junge Frau, die gerad ein seiner Leitung ist, heißt Klara. Sie hat Angst vor einem Mann, der sie verfolgt. Ein Psychopath, der vor einigen Wochen ihren Todestag mit Blut an ihre Schlafzimmerwand geschrieben hat. Und genau dieser Tag beginnt in weniges Stunden.

Mehrfach schon wollte Klara das Telefongespräch beenden, doch Jules setzt alles daran sie nicht zu verlieren. Klara wird von ihrem eigenen Ehemann auf schlimmste drangsaliert und gequält. Und doch geht sie immer wieder zu ihm zurück – für Jules unvorstellbar. Klara ist stark suizidgefährdet und denkt über das Ultimatum nach, das ihr Verfolger an sie gerichtet hat.

Jules verwickelt sie immer wieder in ein Gespräch, nur damit sie ja nicht die Leitung verlässt. Im Verlauf des Gesprächs erzählen beide von ihren traumatischen Erlebnissen und sind sich beide eine gegenseitige Stütze. Doch auf der Flucht vor sich selbst und ihrem Mann ereignen sich immer mehr Gefahren für Klara und die Lage spitzt sich immer weiter zu.

Mein Eindruck

Der Autor fackelt nicht lange und katapultiert seine Leser auf direktem Weg mitten in die grausame Geschichte. Das rasante Tempo verliert auch im weiteren Verlauf der Geschichte nicht an Geschwindigkeit – allerdings auch nicht an Brutalität.

Vordergründig in dieser Geschichte ist das Thema der häuslichen Gewalt. Und das wird vom Autor bis ins kleinste Detail auf eine abscheuliche Art und Weise geschildert, die einem das Blut in den Adern gefrieren lassen. Es ist ja verständlich, dass es bei einem Psychothriller mal zu der ein oder anderen Gewalttat kommt, doch das was in diesem Buch passiert, übersteigt meine Vorstellungskraft um Meilen.

Die Kapitel sind recht kurz gehalten und werden aus verschiedenen Perspektiven geschrieben. Der Name des entsprechenden Protagonisten wird zu jedem Kapitelbeginn angezeigt. Es gibt auch zahlreiche Textpassagen in kursiver Schriftart, diese sollen Gedankengänge darstellen und haben mich persönlich mehr gestört als mir geholfen.

An sich ist der Schreibstil des Autors angenehm und leicht zu lesen. Doch die Art und Weise des Inhalts hat mir leider gar nicht zugesagt. Die Tatsache, dass Fitzek augenscheinlich auf keiner einzigen Doppelseite ohne Brutalität, Blut und Psychoterror auskommt, hat mich ehrlicherweise enttäuscht.

Über den Autor

Sebastian Fitzek, geboren 1971, ist Deutschlands erfolgreichster Autor von Psychothrillern. Seit seinem Debüt „Die Therapie“ (2006) ist er mit allen Romanen ganz oben auf den Bestsellerlisten zu finden. Seine Bücher wurden bereits 13 Millionen Mal verkauft, in vierundzwanzig Sprachen übersetzt und sind Vorlage für internationale Kinoverfilmungen und Theateradaptionen.

Als erster deutscher Autor wurde Sebastian Fitzek mit dem Europäischen Preis für Kriminalliteratur ausgezeichnet. Er lebt mit seiner Familie in Berlin. (Verlagsinfo)

Fazit

“Der Heimweg” ist leider so gar nicht nach meinem Geschmack. Ich finde das sehr schade, weil die Geschichte hätte so gut werden können. Doch die Umsetzung hat mir nicht gefallen.

Fitzek gehört wahrscheinlich nicht umsonst zu den deutschen Bestseller-Autoren. Obwohl ich sehr viel und auch gerne Bücher seines Genres lese, habe ich bislang nur ein weiteres Buch, das aus seiner Feder stammt gelesen. Das hat mir nicht besonders gut gefallen, wenn ich ehrlich bin.

Da man aber ja wirklich viel positives Feedback zu seiner Person hört und liest, wollte ich mit “Der Heimweg” nochmals einen Versuch starten. Doch leider kann ich auch diesem Titel nichts Gutes abgewinnen. Ich werde auch jetzt akzeptieren, dass Herr Fitzek und ich wohl keine Freunde mehr werden.

Gebunden: 400 Seiten
ISBN: 978-3426281550

www.droemer-knaur.de

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