Militär-Action im Minenfeld Judäa
Syrien 46 n.Chr.: Die östliche Grenze des Römischen Reiches wird von Unruhen erschüttert. Doch die römischen Truppen sind untergraben von Korruption und Disziplinlosigkeit. Die Centurionen Macro und Cato sollen die Schlagkraft der Kohorten wieder herstellen. Unterdessen sät der Stammesführer Bannus den Hass gegen Rom. Die Revolten nehmen immer bedrohlichere Ausmaße an. Gelingt es Macro und Cato nicht, die römischen Truppen gegen den Feind zu stärken, wird Rom seine östlichen Provinzen verlieren – und sie ihr Leben… (Verlagsinfo)
Der Autor
Simon Scarrow wurde 1962 im gerade unabhängig gewordenen Nigeria geboren. Mit seinen Eltern zog er durch die Welt, bis die Familie sich in England niederließ. Nach seinem Schulabschluss ging Scarrow in den öffentlichen Dienst, begann jedoch nach zwei Jahren ein Geschichtsstudium. Anschließend lehrte er dieses Fach in Norfolk.
Parallel zu seiner akademischen Laufbahn begann Scarrow zu schreiben. Er spezialisierte sich auf historische Stoffe. Den Durchbruch brachte ihm die 2000 begonnene Serie um die ungleichen Gefährten Quintus Licinius Cato und Lucius Cornelius Macro, die im Römischen Imperium des ersten nachchristlichen Jahrhunderts militärische und geheimagentenähnliche Aufgaben übernehmen.
Seit 2005 ist Scarrow hauptberuflicher Schriftsteller. Parallel zur genannten Serie begann er die „Revolution“-Reihe, die im 18. Jahrhundert spielt und den Aufstieg der späteren Kriegsgegner Napoleon Bonaparte und Arthur Wellesley, 1. Duke of Wellington, thematisiert. Sein Roman „Schwert und Säbel“ spielt 1565 auf Malta.
Mit seiner Familie lebt Simon Scarrow weiterhin in der ostenglischen Stadt Norfolk. Mehr Info: http://www.scarrow.co.uk/
Die „Rom“-Serie:
1. Under the eagle. Headline Books, London 2001, ISBN 0-7472-6629-8.
a. Im Zeichen des Adlers. Roman. Goldmann, München 2003, ISBN 3-442-35911-2.[2]
2. The eagle’s conquest. Headline Books, London 2002, ISBN 0-7472-6630-1.
a. Im Auftrag des Adlers. Roman. Goldmann, München 2004, ISBN 3-442-35960-0.[3]
3. When the eagle hunts. Headline Books, London 2004, ISBN 0-7553-3124-9.
a. Der Zorn des Adlers. Roman. Goldmann, München 2005, ISBN 3-442-36154-0.[3]
4. The eagle and the wolves. Headline Books, London 2004, ISBN 0-7553-0114-5.
a. Die Brüder des Adlers. Roman. Goldmann, München 2005, ISBN 3-442-36293-8.[3]
5. The eagle’s prey. Headline Books, London 2005, ISBN 0-7553-0116-1.
a. Die Beute des Adlers. Roman. Heyne, München 2012, ISBN 978-3-453-47118-4.[4]
6. The eagle’s prophecy. Headline Books, London 2008, ISBN 978-0-7553-0116-4.
a. Die Prophezeiung des Adlers. Roman. Heyne, München 2013, ISBN 978-3-453-47119-1.[3]
7. The eagle in the sand. Headline Books, London 2006, ISBN 0-7553-2774-8.
a. Die Jagd des Adlers. Roman. Heyne, München 2014, ISBN 978-3-453-47120-7.[5][6]
8. Centurion. Headline Books, London 2008, ISBN 978-0-7553-2777-5.
a. Centurio. Roman. Heyne, München 2010, ISBN 978-3-453-43505-6.[3]
9. Gladiator. Headline Books, London 2009, ISBN 978-0-7553-3916-7.
a. Gladiator. Roman. Heyne, München 2011, ISBN 978-3-453-43506-3.[2]
10. Legion. Hedline Books, London 2010, ISBN 978-0-7553-5374-3.
a. Die Legion. Roman. Heyne, München 2012, ISBN 978-3-453-43620-6.[3]
11. Praetorian. Headline Books, London 2011, ISBN 978-0-7553-5377-4.
a. Die Garde. Roman. Heyne, München 2012, ISBN 978-3-453-43621-3.[2]
12. The Blood Crows. Headline Books, London 2013, ISBN 978-0-7553-5380-4.
a. Die Blutkrähen. Roman. Heyne, München 2015, ISBN 978-3-453-47121-4 .
13. Brothers in Blood. Headline Books, London 2014, ISBN 978-0-7553-9393-0.
a. Blutsbrüder. Heyne, München 2016, ISBN 978-3-453-47138-2.[2]
14. Britannia: Eagles of the Empire. Headline Books, London 2016, ISBN 978-1-4722-1331-0
a. Britannia. Heyne, München 2016, ISBN 978-3-453-47140-5
15. Invictus: Eagles of the Empire. Headline Books, London 2017, ISBN 978-1-4722-1334-1
a. Invictus. Heyne, München 2017, ISBN 978-3-453-43897-2
16. Day of the Caesars: Eagles of the Empire Headline Books, London 2018, ISBN 978-1-4722-1338-9
a. Imperator. Heyne, München 2018, ISBN 978-3-453-47149-8
17. The Blood of Rome: Eagles of the Empire Headline Books, London 2018, ISBN 978-1-4722-5836-6
a. Das Blut Roms. Heyne, München 2019, ISBN 978-3-453-47177-1
18. Traitors of Rome: Eagles of the Empire Headline Books, London 2020, ISBN 978-1-4722-5841-0
a. Helden der Schlacht. Heyne, München 2020, ISBN 978-3-453-47179-5
19. „Invasion“ enthält die Vorab-Episoden „Invasion“ 1-5 gesammelt in einem Band: Das Blut Roms
Inzwischen hat Scarrow einen neuen Zyklus um Napoleon Bonaparte und Lord Wellington gestartet.
Handlung
Macro und Cato, die beiden römischen Centurionen, sind in geheimer Mission unterwegs. Narcissus, der mächtige Privatsekretär des Kaisers Claudius, hat sie nach Jerusalem in der Provinz Judäa geschickt, um die Korruption und Disziplinlosigkeit unter den Kohorten zu beenden. Der Gouverneur hat bereits drei Legionen gebunden, doch sowohl die feindlichen Parther als auch der Stammesführer Bannus schicken sich an, den Römern die Provinzen Syrien und Judäa zu entreißen.
Schon am ersten Tag auf Patrouille in der Jerusalemer Altstadt bekommen es Macro und Cato mit üblen Gesellen zu tun. Sogenannte Sikarier, also Meuchelmörder, attackieren die Steuereintreiber und Geldwechsler, die ihre Stände vor dem Tempel aufgebaut haben. Nur durch tapfere Gegenwehr und geschickte Tricks gelingt es den beiden Centurionen, mit heiler Haut davonzukommen.
Wenig später beschweren sie sich bei ihrem Geheimdienstoffizier vor Ort, einem gewissen Florianus, über das Auftreten der Assassinen. Die handelten wahrscheinlichen in jemandes Auftrag, meint Florianus, und er tippt auf den judäischen Stammesführer Bannus, der die Einheimischen gegen Rom aufhetzt und Karawanen überfällt. Die beiden Agenten des kaiserlichen Privatsekretärs klären ihnen über die prekäre Lage unter den Römern selbst auf. Zum einen darf der lokale Statthalter keine politischen Ambitionen Richtung Rom entwickeln, zum anderen sollen sie den suspekten Präfekten Scrofa ablösen. Na dann, viel Erfolg!
Judäa
Als Führer zu Scrofas Festung Bushir soll ihnen der Jude Symeon dienen. Macro findet auch ihn suspekt: Wie kommt es, dass ein Jude fließend Griechisch spricht und exzellent mit Pfeil und Bogen schießen kann? Wie kann es sein, dass ihr Führer sich bestens mit den lokalen Sekten wie etwa den Essenern und den Christen auskennt?
Wie vorherzusehen lauert ihnen Bannus an einem Engpass mit einer Streitmacht auf, die recht zahlreich aussieht, aber mies bewaffnet und null Disziplin aufweist. Macros Angriff überrascht den Gegner, sie brechen durch. Leider müssen sie bei der anschließenden Flucht ihr Packtiere mit dem kaiserlichen Befehl zurücklassen. Macro schafft es in letzter Sekunde in die Festung Bushir, doch Symeon führt den schwer verwundeten Cato in das Dorf der Christen. Deren Messias Jehoschua wurde einst von den Römern gekreuzigt, doch Jehoschuas Mutter Miriam nimmt Cato trotzdem auf und pflegt seine Kopfwunde. Cato bekommt gerade noch mit, dass sich Symeon auffällig gut mit Miriam versteht, die dem Dorf vorsteht.
Bushir
Nachdem er sich von den Strapazen ein ganz klein wenig erholt hat, stellt sich Macro beim Festungskommandanten Scrofa vor. Er will ihn als Präfekten ablösen. Scrofa wird ungnädig, als Macro den entsprechenden kaiserlichen Befehl nicht vorweisen kann; er hat das Dokument mit den Gepäckpferden verloren. Na, dann sollte Scrofa doch wenigstens den Centurio Cato befreien. Geht klar, aber ein Vorgehen gegen Bannus komme nicht in Frage. Das findet nicht nur Macro sonderbar, sondern auch die anderen Centurios. Deren Wortführer ist Parmenion.
Zusammen mit Macro ist er der Meinung, dass die gegenwärtige Politik, die Juden durch Terroraktionen wie das Niederbrennen von Häusern sowie das Kreuzigen von verdächtigen Sympathisanten nicht gerade zielführend sei: Sie erzeuge nur weitere Rebellen, die sich Bannus anschließen. Als Scrofa dies bei Catos Befreiung vorexerziert, stellt sich Cato unklugerweise gegen den Präfekten. Nur Macro bewahrt ihn vor einer Dummheit.
Ein späteres Gespräch mit Centurio Parmenion bringt Licht in die Sache. Scrofa wird stark von Centurio Postumus beeinflusst, und der betreibt seine eigenen einträglichen Geschäfte: Wie Macro mit eigenen Augen sieht, verlangt Postumus von den Karawanen, die zwischen den Nabatäern und Damaskus (hier: Dekapolis) verkehren, eine Art Schutzgeld. Wer nicht zahlen will, tja, der hat eben Pech gehabt: Die Karawane wird von räuberischen Beduinen überfallen. Dieses fiese Spiel macht Macro nicht mit: Er greift die Beduinen an und tötet einen davon. Zum Dank versprechen ihm die nabatäischen Karawanenführer Beistand in Zeiten der Not. Macro ahnt nicht, dass er den Beistand schon sehr bald brauchen wird.
Postumus ist jedoch nicht gerade erfreut und schwärzt Macro bei Scrofa an. Als es zur krise kommt, muss Cato sein kaiserliches Geheimschreiben hervorholen, um sich und Macro als hochgestellte Spione auszuweisen. Scrofa bestätigt die Echtheit, während Postumus es als Fälschung bezeichnet. Endlich kann Macro Scrofa absetzen und zusammen mit Postumus in die Zellen stecken.
Bannus im Anmarsch
Doch er hat wenig Zeit, die Festung und ihre Garnison auf Vordermann zu bringen: Bannus ist im Anmarsch, und er kommt nicht allein. Hunderte von Parthern, den Erzfeinden der Römer, die mit Pferden, Bogenschützen und zwei Belagerungsmaschinen ausgestattet sind, begleiten ihn. Wie er sich das wohl leisten kann, wundern sich unsere beiden Helden. Sie schicken Symeon nach Nabatäa, um Hilfe herbeizuholen, doch die kann frühestens in sechs Tagen eintreffen. So lange müssen die römischen Verteidiger durchhalten.
Sie geben den Befehl zur Ausweitung des Verteidigungsgürtels mit Gräben und Stolperfallen. In Heshaba warnt Cato die friedfertige Miriam, die ihm geholfen hat, doch sie will nicht flüchten. Schon am nächsten Tag beginnen die beiden Katapulte, schwere Steine und dann Brandbomben über die Festungsmauer zu schleudern. Cato schlägt seinem Freund einen wahnwitzigen Plan vor: Man müsse und könne die Katapulte in einer nächtlichen Aktion unschädlich machen……
Mein Eindruck
Nachdem es immer wieder zu kleinen Auseinandersetzungen gekommen, in die Cato und Macro verwickelt werden, kommt es zur Schlacht um die Festung Bushir. Sie ist von strategisch wichtiger Bedeutung. Denn fällt Bushir, so ist Damaskus als nächste Festung dran. Doch diese wird von dem zwielichtigen Statthalter gehalten, der möglicherweise schon einen Deal mit den feindlichen Parthern abgeschlossen hat. Fällt Damaskus und das benachbarte Königreich Palmyra, so ist für die Parther der Weg nach Syrien und Judäa frei – das wär’s dann mit der römischen Herrschaft im Nahen Osten. Das nächste Ziel wäre Ägypten, die Kornkammer Roms…
Die Schlacht zieht sich über mehrere Tage hin, so dass sich der Leser ausrechnen kann, dass am letzten und entscheidenden Tag der Belagerung der Beistand der Nabatäer eintreffen wird – oder auch nicht. Bis dahin gibt es jede Menge aufregende Aktionen, darunter die von Cato, der die Katapulte zerstören will.
Doch das ist nicht der Schluss. Erst wenn Bannus gefangen und unschädlich gemacht worden ist, kann es für Judäa Frieden geben. Davon ist Cato überzeugt. Doch als er erfährt, dass Bannus auch Miriams Enkel, den achtjährigen Yusef, entführt hat und nach Nabatäa geflohen ist, ist klar, dass es noch einen karten Kampf auszufechten gibt. Am Rande der Wüste kommt es zu einem tödlichen Zweikampf…
Eine andere Passionsgeschichte
Was, wenn das Christentum nach dem Kreuztod des Predigers Jehoschua aus Nazareth militant und expansiv geworden wäre? Was, wenn es einen heiligen Krieg gegen die römischen Besatzer gegeben hätte (so wie im Jahr 66)? Bannus hat sich bereits zum „Mashiah“, dem Messias, erklärt, dem religiösen Führer und Propheten der Juden. Sein Aufruf zu Gefolgschaft sowie die Repression der Römer treiben ihm die Bauern und Tagelöhner zu, seine Armee erscheint zahlreich, als sie die Tore der Festung Bushir erreicht.
Für den Leser und später auch für Cato wird klar, dass dieser gekreuzigte Jehoschua aus Nazareth kein anderer als Miriams Sohn war. Und als wäre dies noch nicht genug, offenbart sich im letzten Drittel eine aufregende, ja, geradezu skandalöse Umdeutung der Geschehnisse, die Jehoschuas Verurteilung und Kreuztod führten. Symeon und Bannus sind Brüder, die anfangs ein Herz und eine Seele waren, sich dann über eine bestimmte Geschichte entzweiten.
Sie veranlassten, dass Judas Iskariot unwissentlich Jehoschua an die Römer verriet und dass die orthodoxen Priester, die Pharisäer, den Tod des Predigers verlangten. Jedenfalls wurde nach seinem Tod nach Symeon und Bannus gefahndet, doch sie brachten sich in Sicherheit. Judas, der seine Missetat erkannte, erhängte sich. Über Jehoschuas Wiederauferstehung wird indes kein Wort verloren. Man sieht also, dass Bannus und Symeon eine lange Geschichte verbindet und diese ihren Abschluss finden muss – in der verborgenen und wunderschönen Stadt Petra…
Historisches Wissen
Als Historiker hat der Autor den Hintergrund seiner Handlung fein säuberlich recherchiert und präsentiert ihn so wirkungsvoll, dass sein Kenntnisreichtum offenkundig wird. Das Wissen reicht von den militärischen Rängen über die ausgefeilte Organisation und diverse Kampftaktiken bis hin zur Organisation der römischen Politik, die Kaiser Claudius und seinem Sekretär Narcissus zu schaffen macht. Weil die Vorschriften so strikt sind, haben Macro und Cato auch solche Mühe, die missliche Herrschaftslage in Bushir zu ändern. Als letztes Mittel müssen sie zum kaiserlichen Geheimbefehl greifen, der sie aus Spione ausweist.
Die Übersetzung
Der Text der Übersetzung ist flüssig zu lesen. Der Übersetzer hat die zahlreichen Ausdrücke der militärischen Realien ausgezeichnet ins Deutsche übertragen – dies ist allerdings eine Leistung seiner Vorgängerin. Deshalb konnte er auf Fußnoten, Endnoten und ein Glossar verzichten. Eine Zeittafel wäre indes recht nützlich gewesen, denn sie hätte die Landkarte ergänzt. Das Buch enthält eine Landkarte, die die römische Provinz Judäa zeigt.
In seinem Nachwort bedankt sich der Autor ausdrücklich und ungewöhnlich überschwänglich beim König von Jordanien, auf dessen Territorium alle Orte der alten Nabatäer zu finden sind und der ein großer der historischen ROM-Romane sei. Die Mitarbeiter seiner Majestät unterstützen Scarrow mit Wissen und Logistik. Ich bin sicher, ohne diese Hilfe hätte der Autor die Wüste des Wadi Rhum (wo auch „Der Marsianer“ gedreht wurde) ziemlich unerträglich gefunden.
S. 167: „Srocfa“ (statt „Scrofa“) ist der einzige Buchstabendreher, den ich finden konnte.
Unterm Strich
Der Freund historischer Actionromane und Scarrow-Fan kommt auch bei „Die jagd des Adlers“ voll auf seine Kosten. Es gibt politische Intrigen, die für genügend Zwielichtigkeit sorgen, kleine und große Militäraction sowie eine ausgedehnte Schlacht. Wird Bushir fallen? Ich werde es nicht verraten.
Palästina
Daneben findet die Handlung keineswegs im Nirgendwo statt, sondern an Orten, die jedem bibelfesten Leser geläufig sind und bis heute ihre Bedeutung haben, so etwa Jerusalem und das Jordantal. Der Autor macht dem Leser begreiflich, warum dieses Palästina so ein Hexenkessel ist und selbst den Römern ständig Schwierigkeiten bereitete. Im Jahr 66 AD, nur wenige Jahre nach der erzählten Zeit, bricht der Jüdische Krieg aus, den Flavius so exzellent beschrieb und der mit der Zerstörung des Tempels von Jerusalem seinen Höhepunkt fand.
In einer Szene, die einen römischen Legionär das Leben kostet, wird die allmächtige Rolle der Priester deutlich, die Cato nur mit der der keltischen Druiden vergleichen kann: Es sind die Gesetze des einen Gottes namens Jahwe, die es den Juden erlaubte, ihre Identität zu bewahren und zusammenzubleiben , selbst in babylonischer Gefangenschaft. Diese Gesetze sind unerbittlich, und Centurio Parmenion weiß es besser, als sich ihnen zu widersetzen und ein Massaker an einer ganzen römischen Kompanie zu riskieren…
Eine andere Passion
Der Leser lernt also eine Menge über das jüdische Volk zu Zeiten der römischen Besatzung. Daneben liefert der Autor auch eine alternative Fassung der Passionsgeschichte. Wer dachte, er wisse schon alles über den verrat des Judas Iskariot, lernt hier noch einiges dazu. Mit Symeon ist natürlich Simon Petrus gemeint, der spätere Kirchenvater. An ihm wird deutlich, dass in Judäa zwar fließend Aramäisch und Griechisch gesprochen wird, aber selten Latein – diese Sprache dient den römischen Legionären als vertraulicher Kommunikationskanal. Auch dafür liefert eine Szene einen schlagenden Beweis. Sie belegt, dass die Römer in Judäa fremder sind als die Harkonnen auf Arrakis.
Hinweis
Die Fortsetzung trägt den Titel „Centurio“ und schließt nahtlos an die Handlung dieses Romans an.
Taschenbuch: 573 Seiten
Originaltitel: The eagle in the sand, 2006
Aus dem Englischen von Martin Ruf
ISBN-13: 9783453471207
www.heyne.de
Der Autor vergibt: