Steffen Jacobsen – Sühne

Der schwerkranke Pharmaunternehmer Frank Linden hat einen Journalisten angeheuert, um ein wahrlich ungeheuerliches Geheimnis preiszugeben. Er schafft es noch, Simon Hallberg das entscheidende Material zuzuspielen, bevor eine skrupellose Killerin auftaucht. Hallberg flüchtet Hals über Kopf, verliert dabei aber sein Aufnahmegerät. Frank Linden erschießt sich kurzerhand selbst. Die Killerin jagt den Journalisten und schaltet ihn aus – doch er schafft es kurz vor seinem Tod noch, das brisante Material loszuwerden. Doch die Aufnahme bringt die Killerin auf die Fährte von Michael Sander, der für Hallberg jemanden ausfindig machen sollte und sich nun plötzlich selbst in Lebensgefahr befindet.

Den Mord an Hallberg soll ausgerechnet Kommissarin Lene Jensen aufklären, die noch nicht ahnt, dass ihr Mann Michael ebenfalls in den Fall verwickelt ist. Und so versuchen beide unabhängig voneinander, der mysteriösen Killerin und den Gründen für ihre Taten auf die Spur zu kommen. Aber beide geraten dabei selbst ins Visier…

Wenn Killer sich suchen

Mit „Sühne“ legt Autor Steffen Jacobsen bereits den fünften Band in seiner Reihe um Lene Jensen und Michael Sander vor. Für mich war es das erste Buch, das ich von den beiden gelesen habe – was aber absolut kein Nachteil ist. Man kommt schnell in die Geschichte rein und lernt die handelnden Figuren kennen – und lieben! Mein Interesse an den beiden ist jetzt jedenfalls geweckt, sodass ich noch die Vorgängerromane lesen werde.

Aber zunächst zum vorliegenden Band: Von Beginn an schlägt der Autor ein atemberaubendes Tempo an, denn Simon Hallberg wird recht früh exekutiert, und damit beginnt die Jagd auf Michael Sander beziehungsweise seine Spurensuche nach dem brisanten Material des verstorbenen Pharmaunternehmers. Aber „ganz nebenbei“ erledigt Sander noch einen ganz anderen Auftrage: Er ermordet einen Kinderschänder und gerät dadurch auch ins Visier der ermittelnden Polizei. Er muss also an verschiedenen Schauplätzen agieren, was die Geschichte unheimlich interessant macht.

Spannend ist auch die parallele Ermittlung durch Lene Jensen, die lange gar nicht ahnt, dass Michael in den Fall verwickelt ist und am Ende dann versuchen muss, seine Spuren zu verwischen.

Michael Sander ahnt jedenfalls schnell, dass ihm mit der unbekannten Killerin eine womöglich ebenbürtige Gegnerin auf der Spur ist. Das Tempo des Buches ist von Anfang an hoch und lässt im Laufe der Geschichte auch gar nicht nach. Im Gegenteil, der Spannungsbogen steigt immer weiter an, da man als Leser natürlich auch erfahren möchte, was Frank Linden vor seinem Tod noch unbedingt veröffentlichen wollte.

Starke Charaktere

Die handelnden Figuren sind für den Leser unheimlich interessant. Zwar taugen sie nur bedingt als Identifikationsfiguren, aber sie haben Ecken und Kanten, und speziell Michael Sander ist einfach total faszinierend in seinem Handeln. So fiebert man mit den Figuren mit und hofft, dass sie den brenzligen Situationen entkommen mögen.

Die Auflösung des brisanten Materials fand ich dann am Ende nicht allzu spannend, aber nichtsdestotrotz ist sie durchaus stimmig.

Unter dem Strich…

… ist das Buch absolut lesenswert, spannend und temporeich. Steffen Jacobsen bietet hervorragende Unterhaltung und macht neugierig auf die anderen Bände der Sander-Jensen-Reihe, die man aus meiner Sicht nicht gelesen haben muss, aber vielleicht doch sollte.

Zu bemängeln gibt es nur wenig, und so bleiben am Ende 4,5 Sterne übrig!

Klappenbroschur: 416 Seiten
ISBN-13: 978-3785725450
Heyne

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