Über Coruscant tobt eine erbarmungslose Weltraumschlacht. Nachdem die Separatisten unter der Führung von Count Dooku und General Grievous tolldreist den Regierungsplaneten angegriffen haben, setzen sich die Truppen der Republik zur Wehr. Bald schon wird aus der Verteidigung auch eine Rettungsaktion, denn ein Stoßtrupp aus Kampfdroiden unter der Führung von General Grievous hat den obersten Kanzler Palpatine entführt.
Niemand auf der Oberfläche des Planeten ahnt den wahren Hintergrund der Entführung. In Wahrheit will Palpatine alias Darth Sidous mit Count Dookus Hilfe den jungen Anakin Skywalker auf die dunkle Seite der Macht ziehen. Für Dooku scheint es eine leichte Angelegenheit zu sein, zuerst Obi-Wan Kenobi zu töten und dann Skywalker gefügig zu machen, doch der Adlige täuscht sich gewaltig. Die beiden Jedi spielen nur mit dem Grafen. Zwar gelingt es Dooku, Obi-Wan einstweilen außer Gefecht zu setzen, doch gegen Anakin ist er chancenlos.
Im letzten Augenblick erkennt er den wirklichen Plan von Darth Sidous: Anakin kann nur weiter auf die dunkle Seite gezogen werden, wenn er Dooku tötet. Sidous ist auf der Suche nach einem Schüler, der mächtiger ist als Dooku. So erfährt Dooku eine der elementaren Wahrheiten der Sith am eigenen Leib: Verrat ist eine Grundeigenschaft der Sith.
Mit letzter Kraft können die beiden Jedi und der Kanzler aus dem abstürzenden Schlachtkreuzer der Separatisten entkommen. Leider gelingt dem einzigen noch verbliebenen Anführer der Separatisten, General Grievous, ebenfalls die Flucht.
Die Situation auf Coruscant ist angespannt. Die Jedi haben mit Misstrauen den zunehmenden Machtbereich des Kanzlers registriert, aber sie haben ihn auch nicht verhindern können. Inzwischen sind sie sicher, dass der Sith Lord sich im unmittelbaren Umfeld des Kanzlers aufhält, aber mehr wissen sie nicht. Der Kanzler kann es nicht sein, denn er hat bereits die absolute Macht.
Mace Windu und Yoda weihen Obi-Wan in ihre Gedanken ein. Sie machen deutlich, dass der Jedi-Meister diese Geheimnisse für sich behalten soll, denn sie trauen selbst Anakin nicht. Skywalker mag der mächtigste Jedi von allen sein, doch er ist auch instabil.
Seit geraumer Zeit wird Anakin von schlimmen Ängsten geplagt. Seine Mutter verlor er bereits und nun fürchtet er sich davor, die, die ihm am nächsten stehen, zu verlieren. Palpatine, der ihn fördert wie ein väterlicher Freund. Obi-Wan, mit dem ihm eine tiefe Freundschaft verbindet. Und nicht zuletzt Padmé, seine geliebte Frau. Seine Träume zeigen ihm eine tote Padmé, eine Voraussicht, die für ihn furchtbarer ist als alles andere, was ihm widerfahren könnte.
Als Obi-Wan auf Geheiß des Jedi-Rates die Jagd nach General Grievous aufnimmt, kommt es auf Coruscant zum zweiten Akt der Tragödie. Die dunkle Seite der Macht sei in der Lage, Tote wieder zum Leben zu erwecken, so offenbart Palpatine seinem jugendlichen Freund. Als er außerdem seine Maske fallen lässt und sich als Sith Lord offenbart, ist es zu spät. Mace Windu und seine Freunde können den Sith nicht stellen. Wenig später gibt Palpatine die Weisung an die Klon-Truppen aus, Plan 66 auszuführen.
So geschieht es. Überall in der Galaxis richten die Klon-Soldaten ihre ehemaligen Anführer hin. Das Ende der Republik ist nahe.
„Die Rache der Sith“ ist wohl das Beste der bisherigen Filmbücher. Sein Stil ist gewöhnungsbedürftig, aber binnen kurzem weiß es sehr zu gefallen.
Lange haben die Fans darauf gewartet zu erfahren, wie George Lucas denn seine Geschichten zusammenfügen würde.
Die Auflösung ist gelungen. Anakin konnte letztlich nur durch die Angst zur dunklen Seite verführt werden. Im Grunde seines Herzens ist er kein schlechter Kerl. Doch er ist zu unerfahren, um nicht leicht verführt zu werden. Die Möglichkeit, mit Hilfe der dunklen Seite in der Lage zu sein, Padmé vom Tode zurückzuholen, wiegt für ihn schwerer als das Wohl seiner Freunde. Am Ende ist er bereit, für seinen neuen Lehrer alles zu tun, wenn nur seine Frau gerettet werden kann.
Für die Geschichte ist es sehr wichtig, dass Anakin trotz allem ein sympathischer Charakter ist. Er ist ein Heißsporn, der zwischen seinen eigenen Ansprüchen hin und her gerissen ist. Leider passen diese Ansprüche nicht zueinander und sie werden auch nicht zur Gänze von den anderen Jedi akzeptiert. Das Profil eines machtvollen Menschen, dessen Gefühle noch viel mächtiger sind und deshalb alles zunichte machen, was er sich wirklich gewünscht hat, ist ohne jegliche Widersprüche umgesetzt.
Der Brückenschlag vom kleinen Anakin Skywalker hin zum innerlich zerstörten Darth Vader ist letztlich von George Lucas sehr gut in Szene gesetzt worden.
Figuren, die bisher eine Randexistenz innerhalb der Geschichte führten, werden aufgewertet, andere hingegen müssen sich mit einer Nebenrolle begnügen. So auch Padmé. Zwar wird sie zum Stein des Anstoßes, ansonsten muss sie allerdings hinter der eigentlichen Handlung zurückstehen.
Andere Charaktere gewinnen an Profil, so zum Beispiel Bail Organa, jener Senator, der später die kleine Leia aufziehen wird. An der Seite der Senatorin Mon Mothma versucht er von der Republik zu retten, was zu retten ist. Letztgenannte Senatorin ist eine der Figuren, die bereits aus kleinen Nebenauftritten aus der alten Trilogie bekannt sind. Es wurde überhaupt sehr viel Wert darauf gelegt, dass sich mit dieser letzten Geschichte ein Kreis schließt. Der Leser macht hier bereits die Bekanntschaft mit Chewbacca, er erfährt, dass der Wookie und Yoda sich während einer gemeinsamen Kampfhandlung kennen gelernt haben.
Im Gegensatz zum Film nutzt das Buch die Gelegenheit, ausführlich auf die Gedankenwelt seiner Protagonisten einzugehen. Dann schaltet Autor Matthew Stover auf eine Art Reportage um, damit die eigentliche Handlung nicht unnötig unterbrochen wird. So merkwürdig dieser dokumentarische Stil während der eigentlichen Handlung auch ist, so viele wichtige Informationen liefert er doch zum Verständnis der Handlung. Es wird interessant sein zu sehen, wie der Film ohne diese Hilfsmittel auskommen will.
Der Roman folgt dem Drehbuch des Films. So spitzt sich die Handlung in einem sehr klassischen Aufbau immer weiter zu. George Lucas hat nie geleugnet, dass er sich vieler bekannter Themen bedient hat. Serien aus seiner Jugend, Sagen, ja selbst die Bibel mussten für Motive herhalten. So ist denn der Endkampf von Obi-Wan und Anakin ähnlich groß und dramatisch geraten. Anakins Auferstehung als Darth Vader wird als Triumph der Sith zelebriert, ein Triumph, der, wie der Fan weiß, nur von kurzer Dauer ist.
Anakin ist der Auserwählte, welcher der Macht das Gleichgewicht bringen wird, nur eben nicht zu der Zeit und auf dem Weg, den die Jedi gerne hätten. Daumen hoch für einen erstklassigen Abenteuerroman, der als Geschichte zum Film absolut für sich alleine stehen kann.
_Michael Nolden_
|Diese Rezension wurde mit freundlicher Genehmigung unseres Partnermagazins [X-Zine]http://www.x-zine.de veröffentlicht.|