J. Michael Straczynski, R. Garney, A. Dose – Spider-Man 35 (Civil War Tie-in 1)

Inhalt

|“Krieg im eigenen Land, Teil 1″|

Nach einem blutigen Massaker an einer Schule in Stamford reisen Peter und Tony Stark zum Präsidenten, der für die gesamte Welt der Superhelden eine bedrohliche Nachricht bereithält: Jeder maskierte Held soll per Gesetz dazu gezwungen werden, seine Geheimidentität aufzugeben. Tony lüftet bereits bei seiner Audienz im weißen Haus sein zweites Ich, Peter alias Spider-Man hingegen ist davon gar nicht überzeugt. Mit großen Ängsten reist er zurück nach Hause, doch auch dort wird er darin bestärkt, der Welt zu zeigen, wer sich hinter dem Spinnenkostüm verbirgt. Und schneller als erhofft folgt auch schon eine Pressekonferenz, auf der die Wahrheit in die Öffentlichkeit kommen soll.

|“Der Saft, der Kraft verschafft“|

Spider-Man kämpft um Anerkennung bei einigen Kids, denen die übrigen Superhelden lieber sind. Als kurzerhand Electro die Spinne zum Duell auffordert, erhält Peter Parker Gelegenheit, sich für die verbale Schmach zu rehabilitieren. Doch der Kampf endet für den Spinnenmenschen peinlich. Doch mit Hilfe von The Thing greift er erneut an …

|“Sieht aus wie ein Job für …!“|

Peter Parker begleitet die wissenschaftliche Abteilung einer Hochschule bei einem Ausflug in ein Museum. Dort taucht jedoch plötzlich The Thing durch die Decke auf und liefert sich einen erbitterten Kampf mit Creel. Aufgrund der Einsturzgefahr muss das Museum sofort evakuiert und der Bösewicht gestoppt werden. Für Peter genau der richtige Job …

_Meine Meinung_

Ein neues Mega-Ereignis erschüttert die Comic-Welt … Wie oft hat man diesen Satz in den letzten Jahren schon lesen dürfen, zuletzt noch (völlig berechtigt) beim |DC|-Mega-Crossover „Infinite Crisis“ oder eben auch bei |Marvel|, wo das „House Of M“ im letzten Jahr die Comic-Szenerie mächtig aufmischte. Nun startet der amerikanische Verlag mit „Civil War“ einen Bürgerkrieg, wie ihn das |Marvel|-Universum wahrscheinlich tatsächlich noch nie gesehen haben dürfte.

Das Thema Demaskierung mag zwar sicherlich kein neues mehr sein, doch dieses Mal scheinen die vielen beteiligten Autoren, sprich das gesamte „Civil War“-Team es ernst zu meinen und tatsächlich die eine oder andere Enthüllung vorzubereiten. Ausgehend vom ersten Teil der sechs Episoden umfassenden Mini-Serie „Krieg im eigenen Land“, die fortan die regulären „Spider-Man Comics“ zieren wird, dürfen sich die Leser auf ein sehr emotionales, aber eben auch sehr spannendes Happening freuen, das im Spider-Man-Jahr 2007 (der dritte Kinofilm kommt am 1. Mai in die hiesigen Lichtspielhäuser) sicher auch die Gunst der Stunde nutzt und die maskierte Spinne als die Schlüsselfigur der gesamten Serie einführt.

In besagtem ersten Teil bekommt man nicht nur einen Vorgeschmack, sondern auch einen Ausblick auf die Tragweite der Ereignisse sowie den Umfang all dessen, was „Civil War“ beinhalten wird. Spider-Man soll den Anfang machen und gegen seinen Willen seine Geheimidentität aufgeben. Selbst seine nächsten Angehörigen, von denen er fürchtet, dass sie infolge seiner Entlarvung in massive Gefahr geraten, versuchen, dem bevorstehenden Gesetzesentwurf zu folgen, um später nicht als Verbrecher gejagt zu werden – dies ist nämlich die Aussicht, die all denjenigen winkt, die ihre Maske nicht fallen lassen werden. Spidey ist in der wohl schwerwiegendsten Bredouille seines Lebens und erfährt ausschließlich Gegenargumente. Doch er steht hinter seinen Idealen – nun muss er sie nur noch an entscheidender Stelle vertreten.

Die Geschichte beginnt vielversprechend und endet, wie es sich gehört, am Höhepunkt mit einem richtig feinen beziehungsweise (für Ungeduldige) fiesen Cliffhanger, der einem das Warten auf die Fortsetzung nicht gerade leicht macht. Aber zumindest hat man bis hierhin schon einmal die Gewissheit, dass sich etwas Gewaltiges zusammenbraut. Und dies nicht bloß, weil die Masken fallen sollen.

Weitaus weniger gewichtig sind indes die beiden Zusatzstorys aus den „Spider-Man Unlimited“-Magazinen. Zwar lebt hier der Humor, den die Serie schon immer innehatte, etwas mehr auf, aber im Grunde genommen sind die Geschichten, besonders die erste, recht unspektakulär und eigentlich nur deswegen in Ordnung, weil sie die Spannungskurve nach dem Hauptplot langsam herunterfahren.

Trotzdem: Dieses Heft ist ein Muss, schließlich bietet es auf einer Ebene einen Einstieg in das neue Megaepos. Komplettisten sollten aber sowieso auf der Hut sein, denn parallel hält der „Civil War“ überall Einzug. Aber wenn der erste Eindruck auch nur im Ansatz bestätigt wird, steht uns hier das Jahreshighlight aus dem Superheldenuniversum vor.

Civil War: http://www.paninicomics.de/?s=CivilWar
Spider-Man: http://www.paninicomics.de/?s=gruppen&gs__gruppe=1007