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Montgomery, Lucy Maud / Gruppe, Marc / Bosenius, Stephan – Anne in Windy Poplars. Folge 13: Die neue Rektorin

_Überraschende Entdeckung: Mörder im Stammbaum!_

Kanada Ende des 19. Jahrhunderts. (Fortsetzung von „Anne in Kingsport“)

Folge 13: Anne Shirley tritt ihre Rektorinnen-Stelle an der Summerside Highschool an. Schnell muss sie erkennen, dass sie in dem beschaulichen Städtchen keineswegs erwünscht ist. Bereits die Suche nach einer Unterkunft gestaltet sich schwierig, denn der alles berherrschende Pringle-Clan hat sich gegen die Neue verschworen …

Pünktlich zum 100-jährigen Jubiläum gibt es die Abenteuer des sympathischen Waisenmädchens Anne Shirley als Hörspiel-Serie, geeignet für die ganze Familie, gesprochen von den deutschen Stimmen vieler Hollywood-Stars.

_Die Autorin_

Lucy Maud Montgomery (1874-1942) war eine kanadische Schriftstellerin, die besonders durch ihre Jugendbücher um Anne Shirley bekannt wurde: „Anne of Green Gables“ und sechs Fortsetzungen.

Das Manuskript wurde zunächst von mehreren Verlagen abgelehnt, bevor es Montgomery gelang, es zu platzieren. 1908 war sie bereits 34 Jahre alt. Das Buch wurde zu einem Theaterstück verarbeitet, mehrmals verfilmt und in mehr als 40 Sprachen übersetzt.

Die erste Staffel: Anne auf Green Gables

Folge 1: [Die Ankunft 4827
Folge 2: [Verwandte Seelen 4852
Folge 3: [Jede Menge Missgeschicke 4911
Folge 4: Ein Abschied und ein Anfang

Die zweite Staffel: Anne auf Avonlea

Folge 5: [Die neue Lehrerin 5783
Folge 6: [Ein rabenschwarzer Tag und seine Folgen 5806
Folge 7: [Eine weitere verwandte Seele 5832
Folge 8: Das letzte Jahr als Dorfschullehrerin

Die 3. Staffel: Anne in Kingsport (Frühjahr 2009)

Folge 9: Auf dem Redmond College
Folge 10: Erste Erfolge als Schriftstellerin
Folge 11: Die jungen Damen aus Pattys Haus
Folge 12: Viele glückliche Paare

Die 4. Staffel: Anne in Windy Poplars (September 2009)

Folge 13: Die neue Rektorin
Folge 14: Ein harter Brocken
Folge 15: Das zweite Jahr in Summerside
Folge 16: Abschied von Summerside

Die 5. Staffel („Anne in Four Winds“) erscheint im Frühjahr 2010.

_Die Sprecher/Die Inszenierung_

Erzähler: Lutz Mackensy (Rowan Atkinson, Christopher Lloyd, Al Pacino)
Anne Shirley: Marie Bierstedt (Kirsten Dunst, Kate Beckinsale)
Und andere.

Regie führten Stephan Bosenius und Marc Gruppe, der auch das „Drehbuch“ schrieb. Die Illustration stammt von Firuz Askin.

_Handlung_

Nachdem sie das Redmond College erfolgreich absolviert und sich mit Gilbert Blythe verlobt hat, will Anne Shirley nun für drei Jahre als Rektorin an der Summerside Highschool arbeiten. Doch bereits die Suche eines geeigneten Domizils gestaltet sich unerwartet schwierig: Überall wird sie abgelehnt. Was steckt nur dahinter? Ein Besuch mit Rachel Lynde bei ihrer Freundin Polly Braddock ergibt Aufschluss: Die Pringles, ein mächtiger Clan in Summerside, wollten selbst die Rektorenstelle besetzen. Und Polly hat auch einen Tipp zur Wohnungssuche: die beiden Witwen Kate und Chatty Macomber in der Spooks Lane könnten sie aufnehmen. Das scheint zu klappen, nachdem auch das Urteil der Köchin Rebecca Dew positiv ausfällt. Und Polly rät auch dazu, das Haus Windy Poplars nur von hinten zu betreten sowie den Kater Dusty Miller niemals zu streicheln. Tipps, die Gold wert sind! Anne bekommt das Turmzimmer mit der tollen Aussicht – auf den Friedhof.

Nach diesem Wochenende erhofft sich Anne einen ebenso guten Start an ihrer Schule. Doch weit gefehlt: Katherine Brooke hatte selbst Ambitionen auf die Rektorenstelle und zeigt Anne fortan die kalte Schulter (was sich erst nach zwei Jahren ändert; siehe Folge 15). Dass sich auch sämtliche Pringle-Kinder der neuen Lehrerin verweigern würden, hätte sich Anne eigentlich denken können. Nur der junge Louis Allen und Sophie Sinclair arbeiten ausgezeichnet mit. Sie werden später, kräftig ermutigt von Anne, ein Liebespaar (siehe dazu Folge 16 mit einer dramatischen Hochzeit). Nur der Kollege George MacKay zeigt sich Anne gegenüber aufgeschlossen.

Vorerst können Annes Verbündete in Windy Poplars, deren Geheimnisse sie diskret hütet, nichts gegen die Pringles ausrichten. Zusammen mit Rebecca Dew bringt Anne der kleinen Elizabeth Grayson im düsteren Nachbarhaus Evergreens Milch, denn die Kleine wird von ihrer Urgroßmutter Mrs. Campbell schrecklich behandelt, finden die Frauen. Fortan macht es sich Anne zur Aufgabe, sich um Elizabeth zu kümmern. Wo mag nur ihr Rabenvater leben, dieser Mr. Grayson? (Mehr dazu in Folge 16.)

Ein erster Triumph über die Opposition naht – in Gestalt eines Theater-Clubs und einer Aufführung des von Katherine Brooke einstudierten Stücks „Maria Königin von Schottland“. Die Titelrolle soll Jem Pringle übernehmen, findet Miss Brooke, und obwohl Anne vorderhand zustimmt, baut sie als Ersatz Sophie Sinclair für diese Rolle auf. Ihre und Sophies Mühe wird belohnt: Als hätte sie es geahnt, erklärt die Hauptdarsteller Pringle am Tag der Aufführung, dass sie krank sei. Miss Brooke will abbrechen, doch Anne zaubert den Ersatz aus dem Ärmel. Sophies Auftritt wird ein durchschlagender Erfolg; alle Zuschauer sind zu Tränen gerührt und nässen ihre Taschentücher.

Aber noch sind die Pringles nicht geschlagen. Da fragt Anne ihre alte Bekannte Polly Braddock, ob sie für die Stadtarchivarin Mrs. Stanton nicht ein paar alte Dokumente habe? Polly hat, und zwar ein Schiffstagebuch ihres Onkels Andy, der mit Captain Abraham Pringle, dem Vater der herrschenden Dynastie, und dessen missratenem Bruder Myron zur See fuhr. Nachts in ihrer Kajüte, paddon, in ihrem Turmzimmer erfährt Anne von den schröcklichen Untaten jenes Unholds. Anne erkennt, dass dieses Tagebuch pures Dynamit darstellt …

_Mein Eindruck_

Die erste Folge der vierten Staffel legt die Grundlagen für mehrere thematische Spannungsbögen, die nach und nach alle eingelöst werden. Somit bilden diese Themen – ich habe sie angedeutet – ein inneres Korsett, das die gesamte Staffel zusammenhält und korärent wirken lässt. Das hat mir bei der letzten Staffel ein wenig gefehlt, so dass dort die Folgen ein wenig beliebig erschienen.

Anne sieht sich an mehreren Fronten herausgefordert und muss ihre ganz besondere Weltanschauung fortwährend verteidigen. Zwar sucht sie nicht mehr nach „verwandten Seelen“, findet sie aber ganz klar in den Bewohnern von Windy Poplars (weshalb in Folge 16 ein sehr tränenreicher Abschied folgen dürfte). Sehr lustig ist die ironische Position, in der sich Anne alsbald als Geheimnisträgerin wiederfindet: Jede der drei Frauen trägt tief in der Nacht eine Gesichtsmaske auf, doch keine der anderen darf je davon erfahren!

Lustig, wenn nicht sogar listig ist die psychologische Kriegsführung der beiden Tanten gegenüber ihrer Köchin Rebecca Dew, die durch ihre rauhen Umgangsformen etwas grob wirken kann. Später stellt sich heraus, dass Rebecca ein Herz aus Gold hat. Die Tanten wissen sie dadurch zu manipulieren, dass sie stets das Gegenteil von dem, was sie von Rebecca erwarten, behaupten oder tun. Todsicher wird Rebecca stets das Gegenteil davon tun. Hinter vorgehaltener Hand lachen sie über ihren Erfolg, obwohl sie im Grunde gar nicht so nett sind.

Auch Katherine Brooke, die stellvertretende Rektorin, fordert Annes Weltanschauung heraus: Dies ist keine verwandte Seele, sondern das genaue Gegenteil: Für sie stellt Anne alles dar, was sie selbst nie haben konnte oder je haben wird. Doch Anne ist überzeugt, dass unter dieser harten Schale ein weicher Kern steckt – ein weiteres Missionierungsprojekt, das Anne in Angriff nehmen kann. Genauso wie Elizabeth Grayson, die blasse Urenkelin, deren Seele so vernachlässigt wird, dass sie sich ein Traumland jenseits des Meeres vorstellen muss, um ihre Phantasie dort spielen zu lassen.

Das pièce de résistance ist allerdings der Pringle-Clan. Als Anne endlich mit dem Inhalt des Schiffstagebuchs die ultimative Waffe in der Hand hält, um das Ansehen der Pringles für ewig zu zerstören, verzichtet sie jedoch darauf. Das Ergebnis dieser Rücksichtnahme kann sich sehen lassen: Ihre Hoheit Sarah Pringle lässt sich dazu herab, Windy Poplars höchstpersönlich besuchen. Das verursacht natürlich gehörigen Aufruhr unter dessen Bewohnern. Mehr soll nicht verraten werden, aber fortan sind die Pringles an Annes Schule wahre Musterschüler …

_Die Inszenierung_

|Die Sprecher|

Die Hauptrolle der Anne Shirley wird von Marie Bierstedt, der deutschen Stimme von Kirsten Dunst und vielen anderen jungen Schauspielerinnen, mit Enthusiasmus und Einfühlungsvermögen gesprochen. Obwohl Bierstedt wesentlich älter ist als die zwanzigjährige Heldin, klingt ihre Stimme doch ziemlich jugendlich. Manchmal darf sie aber auch ein wenig langsamer und überlegter sprechen, besonders mit „verwandten Seelen“.

Unter den weiteren weiblichen Sprecherinnen ragen die der Marilla Cuthbert (Dagmar von Kurmin) und der Rachel Lynde (Regina Lemnitz) heraus, die Anne regelmäßig im Sommer und zu Weihnachten besucht. Regina Lemnitz ist die Inkarnation der Plaudertasche und der wandelnden Gerüchteküche. Außerdem scheint ihre Rachel Lynde Vorsitzende des Dorfverschönerungsvereins zu sein und hat entsprechend viele Sorgen um die Ohren. Und sie ist natürlich die beste Freundin von Marilla Cuthbert, die die Witwe in ihr Haus aufgenommen hat.

|Geräusche|

Die Geräusche im Hintergrund sorgen für die Illusion einer zeitgenössischen Kulisse für das Jahr 1882, doch sind sie so sparsam und gezielt eingesetzt, dass sie einerseits den Dialog nicht beeinträchtigen, andererseits den Hörer nicht durch ein Übermaß verwirren. Deshalb erklingen Geräusche in der Regel stets nacheinander.

Auffällig häufig ist jedoch die Kombination aus Brandung und Vogelgezwitscher zu hören. Das ist eine Besonderheit der meerumtosten Inselumgebung. Selbstredend erklingen zahlreiche Vogelstimmen, wenn Anne mit ihren Freunden durch den Wald spaziert. Um die Epoche zu verdeutlichen, ist natürlich kein einziges Auto zu hören, sondern nur diverse Kutschen und Karren.

|Musik|

Die Musik ist ebenfalls ziemlich romantisch, voller Streichinstrumente, Harfen und Pianos. Das Klavier wird meist für melancholische Passagen eingesetzt, und diese sind ebenso wichtig wie die heiteren. Der kontrastreiche Wechsel zwischen Heiterkeit, Drama, Rührung und Melancholie sorgt für die emotionale Faszination beim Zuhörer. Die Musik – besonders die subtile Harfe – steuert die Emotionen und untermalt die wichtigsten Szenen, kommt aber nicht ständig im Hintergrund vor. Besonders fiel mir die Variation von Heiterkeit und Rührung, von Verträumtheit und Aufbruchsstimmung auf.

Als Intro erklingt die Erkennungsmelodie der Serie: In einem flotten Upbeat-Tempo lassen Streicher, Holzbläser und ein Glockenspiel Romantik, Heiterkeit und Humor anklingen. Alle diese Elemente sind wichtige Faktoren für den Erfolg des Buches gewesen. Warum sollten sie also ausgerechnet im Hörspiel fehlen?

_Unterm Strich_

Der Staffelauftakt reißt mehrere Themen an und spannt so mehrere Spannungsbögen, die zum Teil bis zum Staffelabschluss reichen, so etwa die Geschichte der Elizabeth Grayson. Von besonderem Interesse sind die vielen Herausforderungen, die sich Annes Weltanschauung entgegenstellen. Diese Pringles sind wirklich nicht auf Friede, Freude, Eierkuchen aus! Bloß gut, dass sie durch einen Zufall – falls es für sie so etwas gibt – einen größeren Skandal aufdeckt, der die Pringles ohne weiteres zu Fall bringen könnte. Dies hat erstaunliche Folgen.

|Das Hörspiel|

Man merkt dem Hörspiel die Mühe und Liebe an, die darauf verwendet wurden. Besonderes Vergnügen hat mir die akustische Umsetzung des Buches bereitet. Hörbaren Spaß haben die Sprecher an ihren Rollen, und insbesondere die Hauptfigur ist von Marie Bierstedt ausgezeichnet gestaltet. Sie schluchzt, lacht, schmollt, flüstert und quasselt, das man sich wundern muss, woher diese Vielseitigkeit stammt. In den Spider-Man-Filmen ist Kirsten Dunst nie so vielseitig. Bierstedts Anne muss sich nicht nur durch Höhen und Tiefen des Herzens lavieren, sondern auch noch weiterentwickeln.

|69 Minuten auf 1 CD
ISBN-13: 978-3-7857-4138-2|

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[NEWS] Anne Frasier – Ich bin nicht dein

Monate nachdem sie den Drahtzieher hinter ihrer eigenen Entführung dingfest gemacht hat, geht Detective Jude Fontaine mit der Vergangenheit auf die einzige Art und Weise um, die sie kennt: sie stürzt sich in die Arbeit. Schon bald hält eine neue Serie von Massenmorden sie in Atem. Anfangs können Jude und ihr Partner, Detective Uriah Ashby, kein Muster in den scheinbar zufälligen Methoden, den Tatorten oder den Opfern erkennen – bis sie von einem brillanten Mathematikprofessor angesprochen werden. Er glaubt, den nächsten Schritt des Wahnsinnigen berechnen zu können; tatsächlich ist alles Teil eines raffinierten Zahlenrätsels und seine Theorie geht auf. Doch die Zahl der Leichen steigt an. Als aber das jüngste Opfer in Judes Wohnung gefunden wird, nimmt das Puzzle eine persönliche Wendung, die ihren ohnehin schon angeknacksten Gemütszustand auf die Probe stellt. Und Jude ist sich sicher: ihre Zeit ist dieses Mal wirklich abgelaufen … (Verlagsinfo)


Taschenbuch: 432 Seiten
Heyne

Anne Frasier – Ich bin nicht tot

Nach drei Jahren konnte Polizistin Jude Fontaine ihrem Dasein als Sexsklavin entkommen. Psychisch labil kehrt sie in den Dienst zurück und deckt dort eine Kette ähnlicher Verbrechen auf, wobei die Täter womöglich Fontaines eigener Familie angehören … – Zunächst gefällt die gelungene Figurenzeichnung, während der eigentliche Fall Nebensache bleibt. Im letzten Drittel wirft die Autorin die Story um und fesselt durch eine rasante, unerwartete Auflösung: Ungeachtet der Werbung, die einen soften Lady-Thriller androht, bietet dieser Roman gute Krimi-Unterhaltung.
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[NEWS] Anne Frasier – Ich bin nicht tot

Sein Gesicht zu lesen war ihre gesamte Existenz

Drei Jahre lang wurde Detective Jude Fontaine von der Außenwelt ferngehalten. Eingesperrt in einer unterirdischen Zelle hatte sie zu niemandem Kontakt außer ihrem sadistischen Entführer. Nach ihrer Flucht bleibt ihr nur ein unstillbares Verlangen nach Gerechtigkeit. Obwohl ihre Kollegen an ihrer psychischen Gesundheit zweifeln, nimmt sie ihre Arbeit in der Mordkommission wieder auf. Ihr neuer Partner, Detective Uriah Ashby, traut ihrer Zurechnungsfähigkeit nicht, doch ein Killer ist unterwegs und ermordet junge Frauen. Die Detectives haben keine Wahl: Sie müssen zusammenarbeiten, um den Psychopathen zu stellen, bevor er sein nächstes Opfer findet. Und niemand kennt sich mit Psychopathen so gut aus wie Jude Fontaine … (Verlagsinfo)

Taschenbuch: 432 Seiten
Originaltitel: The Body Reader
Heyne